Praxis
Wie bereits erwähnt, liegt die Problematik eines solchen Tests darin, dass ich das Pedal nicht mit dem Original vergleichen kann. Daher wird es eher darum gehen, wie es sich im Alltag schlägt – und vielleicht vermittelt es uns ja auch ein wenig vom Mythos Dumble. Für die Praxis werde ich das GS 124 am Clean-Kanal meines Marshall JVM410 betreiben und eine 2×12″ mit Vintage 30 Speakern bestückte Box mit einem SM57 abnehmen. Als Gitarre verwende ich bei den ersten Beispielen eine Music Man Reflex in der Position 2. Zuerst ist der Amp pur zu hören, dann mit dem aktivierten Pedal. Hier zeigen Gain und Contour auf 12 Uhr, der Gainregler befindet sich auf 9 Uhr.
Das Pedal dickt den Sound gehörig an, die Höhen ändern sich drastisch und werden fein gezeichnet. Aber auch die Mitten treten hervor, und das auf eine beeindruckende Art und Weise – der Sound klingt schlichtweg teuer.
Ich schalte nun in die Mittelposition.
Wieder ist der Amp im ersten Beispiel pur zu hören, dann mit dem GS 124, bei dem der Gainregler auf 11 Uhr zeigt.
Absolut erstaunlich, was aus diesem Pedal herauskommt! Der Sound ist sahnig, ohne auf das Höhenbild zu verzichten. Ganz im Gegenteil, die hohen Frequenzen klingen sehr ausgewogen und im wahrsten Sinne fein. Der wahre Knaller sind jedoch die Mitten – das GS 124 fächert den Sound förmlich auf.
Es geht weiter mit mehr Gain. Ich drehe den Regler jetzt auf 14 Uhr.
Der Sound ist extrem cremig, perfekt für Blues, Rock oder sonstigen Musikstile, bei denen kein High Gain verlangt wird. Trotzdem trägt der Ton und ist quicklebendig in der Ansprache.
Ich greife jetzt zur Les Paul und bringe den Gainregler in die Maximalstellung.
Das Pedal liefert einen tollen “Mittennöck” beim Anschlag, insgesamt trägt der Ton sehr lang und kommt dem Spiel des Musikers entgegen. Hier muss nicht um jeden Ton gekämpft werden, da der Sound auf eine tolle Weise komprimiert, ohne jedoch so zu klingen. Wer die Möglichkeit hat, sollte das einmal selbst ausprobieren! Die Höhen treten niemals aggressiv in Erscheinung, somit spielt sich der Sound im Bandgefüge dank der Mitten zwar auf, bleibt dabei aber herrlich unaufgeregt.
Jetzt widme ich mich dem Contour-Regler.
Ihn drehe ich pro Durchgang von ganz links über die 9-, 12- und 15-Uhr-Stellung bis hin zum Rechtsanschlag. Der Gainregler parkt mittlerweile in der 12-Uhr-Position und als Gitarre verwende ich nach wie vor die Les Paul.
Für dich ausgesucht
Der Contour Regler macht seinem Namen alle Ehre und formt den Sound in feinen Schritten. Beim Rechtsanschlag wird der Klang höhenlastiger, und dünner. Mit dem Contour-Poti lässt er sich sehr gut an die jeweilige Gitarre und den verwendeten Amp anpassen.