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JHS Morning Glory V4 Test

Praxis

Praxis und Sound

Eines vorweg: Die Vorschusslorbeeren waren absolut berechtigt. Das Pedal lässt sich nicht nur kinderleicht bedienen, es ist fast unmöglich, einen schlechten Sound aus dem Teil herauszukitzeln. Man kann den Sound sehr nah an den Grundsound angleichen, indem man den Drive-Regler weit zurückdreht. Allerdings sollte man ihn nicht komplett zudrehen, weil der Ton sonst zu dumpf wird. Was sich aber auch hier schon ändert, ist die Dynamik des Signals. Wie bei einem leicht köchelnden Gitarrenamp werden auch hier die Signalspitzen geglättet und der Ton mit Obertönen angereichert. Deshalb setzt sich das Signal auch mit sehr wenig Gain im Mix viel besser durch.

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Das erste Soundbeispiel besteht aus drei Teilen. Im ersten Drittel ist das Pedal ausgeschaltet, um euch einen Eindruck davon zu vermitteln, wie der Amp klingt. Er ist nur leicht gesättigt, aber noch weit von einer hörbaren Anzerrung entfernt. Auch wenn man den Zerrer als zusätzliche Bratstufe verwenden kann, braucht man hier keinen angezerrten Amp für einen authentischen Sound. Im zweiten Drittel hört ihr folgende Einstellung des Pedals: Volume 12 Uhr, Drive 9 Uhr, Tone Maximum, High Cut Off. Im letzten Drittel habe ich den High Cut dann zusätzlich aktiviert, was mit wenig Gain zwar keinen Sinn macht, aber es verdeutlicht die Arbeitsweise des Pedals.

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Zuerst Ohne Pedal -> mit Pedal, Volume 12, Drive 9, Tone Max, High Cut Off/On

Mit etwas mehr Gain auf der Glocke wird nicht nur der Obertonbereich lebendiger, auch die angenehme Kompression nimmt Fahrt auf. Nur wenige Pedale reagieren so feinfühlig auf den Anschlag und die Spielweise wie der JHS Morning Glory V4. Klasse! Auch hier hört ihr das Lick zuerst einmal ohne Pedal. Im zweiten Drittel spiele ich dann mit aktiviertem Pedal, aber ohne High Cut, und im letzten Drittel mit aktiviertem High Cut.

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Zuerst Ohne Pedal -> mit Pedal, Volume 12, Drive 11, Tone 13/15, High Cut Off/On

In der 13-Uhr-Position hat das Pedal mit der ersten Gainstufe für meinen Geschmack seinen Sweetspot. Der Ton klingt hier unglaublich offen und obertonreich und bringt je nach Anschlagsstärke einen cleanen bis angezerrten Sound, den man sonst nur mit einem sehr gut abgehangenen Röhrenamp hinbekommt. Je weiter man den Drive-Regler aufdreht, um so mehr Höhen generiert das Pedal, sodass man den Tone-Regler gleichzeitig tunlichst zurücknehmen sollte, damit es nicht zu glasig klingt.

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Soundbeispiel 3: Ohne Pedal solistisch Soundbeispiel 4: Vol 13:00 Uhr, Drive 14: 00 Uhr, Tone 12: Uhr High Gut Off Soundbeispiel 5: Vol 13:00 Uhr, Drive 14 00 Uhr, Tone 14 Uhr, High Cut On
Das Pedal hält was der Prospekt verspricht: dynamische und transparente Zerrsounds mit einem weichen Übergang von clean zu angezerrt.
Das Pedal hält was der Prospekt verspricht: dynamische und transparente Zerrsounds mit einem weichen Übergang von clean zu angezerrt.

Auch in der Vollgasstellung macht das Pedal keine Anstalten, in eine Metallrichtung abzudriften. Man hat es hier eher mit einer guten Plexi/AC30-Mischung zu tun, die sehr geschmackvoll daherkommt. In der maximalen Einstellung musste ich den Tone-Regler allerdings noch weiter zurücknehmen. Deshalb steht der Regler hier “nur” noch in der 10-Uhr-Position. Übrigens bleibt der für meinen Geschmack perfekt abgestimmte Bassbereich vom Tone-Poti so gut wie unbeeinflusst.

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Vol 12:00 Uhr, Drive Max, Tone 10:00 Uhr, High Cut Off

Kommen wir zur zweiten Gainstufe des Pedals. Auch hier bleibt der Ton trotz mehr Verzerrung stabil und driftet nie in fuzzige Gefilde ab. Spätestens jetzt kommen nicht nur Blueser und Countryrocker auf ihre Kosten, sondern auch Classicrocker.

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Vol 12:00 Uhr, Drive Max, Tone 11:00 Uhr, Gainstufe 2, High Cut Off

Hier noch einmal das gleiche Setting, allerdings mit aktiviertem High Cut. Irgendwie habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu diesem Schalter, denn ich persönlich mag es, wenn der Obertonbereich offen und fluffig daherkommt. Deshalb würde ich es vorziehen, den Tone-Regler etwas zurückzunehmen, anstatt den High Cut zu aktivieren. Sinn macht die Aktivierung des High Cut allerdings dann, wenn der Amp insgesamt zu hart klingt oder zu viele Eierschneiderhöhen bringt, so wie es bei einigen Fenderamps der Fall sein kann.

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Vol 12:00 Uhr, Drive Max, Tone 11:00 Uhr, Gainstufe 2 High Cut On

Wie einige vielleicht gemerkt haben, wurden alle Soundbeispiele mit einer Strat eingespielt. Wie aber klingt das Pedal mit einer Les Paul? Hier kann ich absolute Entwarnung geben. Der JHS Morning Glory V4 kommt mit Humbuckern ebenso gut klar wie mit Singlecoils. Auch hier gibt es keinen verwaschenen Fuzzbrei, sondern exzellente Saitentrennung und eine erstaunliche Dynamik. Nicht vergessen: Der Amp ist dabei immer noch in der cleanen Einstellung.

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Vol 12:00 Uhr, Drive Max, Tone 10:00 Uhr, Gainstufe 2 High Cut Off
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