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JHS Muffuletta Test

Mit dem JHS Muffuletta präsentiert der amerikanischen Pedalhersteller aus Kansas City einen Bodentreter, der satte sechs Ausführungen eines legendären Fuzzes aus dem Hause Electro Harmonix in nur einem Gehäuse versammelt. Das Konzept ist nicht ganz neu, hat doch JHS-Chefentwickler Josh Scott bereits mit dem “Bonsai” einen „All-in-One”-Tubescreamer/OD-1 auf den Markt gebracht, der ebenfalls dank intelligenter Schaltkonzeption zwischen diversen Modellvariationen switchen kann.

JHS Muffuletta Test

Diesmal geht es allerdings um den Big Muff, ein klassisches Fuzz, das Ende der 60er-Jahre von Mike Matthews entwickelt wurde und einen regelrechten Siegeszug durch die Rockgeschichte feiern durfte. Von Jimi Hendrix über Santana und David Gilmour bis zur Grunge-Welle und den Smashing Pumpkins wurde das kleine Kästchen mit dem großen Sound gesichtet. JHS releaste bereits im Jahre 2016 einen Muffuletta im schwarzen Gehäuse, das 2021 ein Facelift erfuhr und entsprechend dem Military-Look mancher Muffs in einem Khaki-grünen Gehäuse steckte. Was unseren Testkandidaten angeht, bleiben die inneren Werte identisch und Josh versicherte mir, dass beide Pedale baugleich sind, von der Farbe abgesehen. In diesem Test wollen wir hören, was in dem grünen Multi-Muff so steckt!

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Gehäuse/Optik

Optisch kommt der Muffuletta in der klassischen JHS-Optik in einem Khaki-grünen Metallgehäuse mit gelben Schriftzügen und einem Sandwich-Logo. Auch die Maße sind zum typischen JHS-Pedalformat identisch und schlagen mit 7,3 x 5,6 x 12,4 cm (BxHxT) zu Buche.

Die Bedienelemente versammeln sich im vorderen Pedaldrittel und bestehen aus vier schwarzen Kunststoffpotis mit weißen Markierungen, die sehr gut ablesbar sind. Dahinter ist der Fußschalter zum Aktivieren des Pedals angebracht und rechts daneben befindet sich eine gelbe LED, die den Betriebszustand anzeigt.

Fotostrecke: 3 Bilder Den JHS Muffuletta Fuzz müsste man eigentlich als Muff-Tool bezeichnen, bringt das Pedal doch sechs angesagte Variationen mit.

Seitlich präsentieren sich die Anschlüsse in Form eines 6,3-mm-Klinkeneingangs rechts und eines entsprechenden Ausgangs links. Der Eingang für das optional erhältliche 9-V-Netzteil, welches das Pedal mit mindestens 4 mA befeuern soll, wurde an die Stirnseite verfrachtet. Vier Kreuzschrauben befestigen die Bodenplatte, die allerdings nicht den Weg zu einem Batteriefach verbirgt, da das Pedal lediglich für den Netzbetrieb ausgelegt wurde. Der Muffuletta ist übrigens, wie alle JHS Pedale, mit einem True-Bypass ausgestattet.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ein- und Ausgangsbuchsen haben ihren Platz an den Gehäuseseiten gefunden.

Zum Lieferumfang gehören ein kleines Manual, vier anklebbare Gummifüße sowie ein Gravity-Plektrum.

Bedienung

Der Muffuletta ist als Fuzzpedal konzipiert, das sechs verschiedene Auslegungen des Electro Harmonix Big Muff beinhaltet. Die berühmte Vorlage wurde Ende der 60er von Mike Matthews entwickelt und hat im Laufe der Geschichte etliche und durchaus unterschiedlich klingende Variationen erfahren, die Josh Scott im Testkandidaten vereinen will. JHS setzt dabei auf eine rein analoge Klangerzeugung, wobei lediglich das Umschalten des Signalflusses digital realisiert wird. Die Potibelegung entspricht dabei dem Original. Volume legt die Ausgangslautstärke fest, Sustain den Grad der Verzerrung und Tone arbeitet als rudimentärer EQ. Das letztgenannte Poti ist allerdings höchst effektiv und schafft es, den Grundcharakter des Sounds ordentlich umzugestalten. Der Selector-Knopf ermöglicht den Zugriff auf die sechs Big-Muff-Inkarnationen. Von links oben nach rechts oben sind dies:

The Civil War – 1991-1993 V7

Der Civil War kam mit marineblauen und grauen Farben sowie einem klassischen “Western”-Schriftzug. Dieses Pedal zeichnete sich durch stärkere Mitten, einen höhenreicheren Ton und einen geringeren Output aus.

Berühmte Benutzer sind oder waren Thurston Moore (Sonic Youth), John Fogerty, Jeff Tweedy (Wilco), Mike Mills und Peter Buck (REM).

The Russian – 1999-2009 V8

Ein „Made in Russia“-Schriftzug auf der Rückseite des Pedals verleiht diesem Modell seinen Namen. Josh empfiehlt diese Version für “Garagen-Sounds”, da es weniger Klarheit und weniger Low-End als andere Modelle liefert.

Berühmte Benutzer sind oder ware Dan Auerbach (Black Keys), Chris Wolstenholme (Muse) und Robin Finck (Nine Inch Nails).

The Pi – 1977-1978 V3

Bei diesem Muff sorgt ein rotes Pi-Symbol für den Spitznamen. Auch wenn die Optik mit dem heute erhältlichen Big Muff übereinstimmt, bei dem es sich um eine überarbeitete NYC-Version aus dem Jahr 2000 handelt, unterscheidet es sich klanglich von diesem deutlich aggressiveren Ur-Modell.

Berühmte Benutzer sind oder waren Frank Zappa, Billy Corgan (Smashing Pumpkins), Jack White, The Edge (U2), Beck und Pete Townshend (The Who).

Fotostrecke: 3 Bilder Insgesamt vier Potis mit schwarzen Potiknöpfen sitzen auf der Oberseite, begleitet von einem stabilen Fußschalter nebst Status-LED.

The Triangle – 1969-1970 V1

Der Triangle Muff verdankt seinen Namen der dreieckigen Anordnung der Potiknöpfe auf dem Pedal. Diese Auslegung zeichnet sich durch eine verbesserte Low-End-Ansprache und eine klarere Artikulation aus.

Berühmte Benutzer sind oder waren Santana, David Gilmour, John Lennon, Kevin Shields (My Bloody Valentine) und möglicherweise Jimi Hendrix.

’73 Rams Head – 1973-1977 V2

Der Name “Rams Head” bezieht sich auf eine kleine Bock-Grafik, die in der unteren rechten Ecke des Originalpedals zu sehen ist. Diese Version besitzt einen gescoopten Mittenbereich, weniger Gain und kommt etwas dunkler daher.

Berühmte Benutzer des “Rams Head”-Muffs sind oder waren David Gilmour (Pink Floyd), Ernie Isley (Isley Brothers) und J. Mascis (Dinosaur Jr.)

JHS – “2015”

Der JHS Muff ist Joshs Eigeninterpretation der Big Muff-Schaltung mit ein paar Verbesserungen. Diese Variante zeichnet sich durch weniger Kompression, transparentere Mitten und insgesamt mehr Druck aus. Josh empfiehlt diesen Modus auch für Bassgitarre.

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