Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Der Grundcharakter aller Muffs zeichnet sich durch eine dichte, ausgewogene und warme Zerrtextur aus, die zwar typische Fuzz-Eigenschaften bietet, aber lange nicht so “zerstört” wie z. B. ein Fuzz Face oder das Maestro klingt. Prinzipiell liegt der Sound irgendwo zwischen Fuzz und Distortion und hat ganz klar eine sehr hohe strukturelle Eigenständigkeit, die das Pedal zurecht zu einem klassischen Archetypen macht. Der vertraute Big Muff-Sound stellt sich auch beim Muffuletta sofort ein, wobei mich dennoch überrascht, wie unterschiedlich die verschiedenen Modelle klingen können. Dies ist vor allem im Grad der Verzerrung, in der Auslegung des Mittenbereichs, ja sogar im Output wahrzunehmen. Im ersten Beispiel steppe ich mit einer Les Paul bei mittigem Setting durch alle sechs Modi, die ich dabei ganz bewusst nicht normalisiert habe, um die Unterschiede zu verdeutlichen. Das Volume-Poti liefert schlauerweise allemal genug Reserven, um die Pegel der sechs Muff-Typen anzugleichen. In den Folgebeispielen hört ihr dann jede Bauform einzeln mit normalisiertem Pegel und von mir gewählten Settings.
Joshs Charakterbeschreibung im Manual trifft den Kern sehr gut. Der Pi besitzt einen leicht gescoopten Mittenbereich sowie eine aggressive Zerre und ähnelt dem Rams Head, der wiederum minimal stärkere Mitten bietet. Triangle und Civil War haben starke Mitten, einen vergleichbaren Output und ähneln wohl am stärksten den neueren Big Muff-Modellen. Der Russian liefert im Vergleich den geringsten Output und auch die niedrigste Zerre mit weniger durchsetzungsfähigen Mitten. Die JHS-Version wiederum ist eine Art “Best of all Worlds” mit einem sehr transparenten Mittenbereich, offenen Höhen, toller Dynamik und saftigem Output.
Audiofile | Volume | Sustain | Tone | Mode |
---|---|---|---|---|
Pedal Off/On – all Modes | 12:00 | 12:00 | 12:00 | 1-6 (rechts nach links) |
Pi | 12:00 | 14:00 | 15:00 | Pi |
Rams Head | 13:00 | 9:00 | 12:00 | Rams Head |
Civil War | 11:00 | 10:00 | 13:00 | Civil War |
The Russian | 14:00 | Max | 15:00 | The Russian |
Triangle | 13:00 | 15:00 | 13:00 | Triangle |
JHS Muff | 13:00 | 10:00 | 12:00 | JHS Muff |
Auch mit Singlecoils macht der Muffuletta eine tolle Figur. Dazu wähle ich den Pi-Mode und spiele ein dynamisches Fingerpicking. Hier zeigt das Pedal, dass es mehr als nur überdrehte Fuzzsounds abliefern, sondern schon fast wie ein Low-Gain Distortion agieren kann. Auch Hendrix-artige Riffs wirken überzeugend, wobei man gerade beim Halspickup aufpassen muss, dass der Bassbereich nicht zu dick wird. Hier sollte man definitiv sein sonstiges Setting anpassen. Nichtsdestotrotz hat auch dieser Sound Charme und Freunde von Lo-Fi-Garagensounds werden in diesem Modus definitiv fündig.
Für dich ausgesucht
Audiofile | Volume | Sustain | Tone | Mode |
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Stratocaster – Picking | 14:00 | 13:00 | 13:00 | Pi |
Stratocaster – Riffing – Bridge & Neck | 14:00 | 12:00 | 13:00 | Pi |
Die Potis arbeiten sehr effektiv, wobei Tone und Sustain extrem interaktiv aufeinander reagieren. Der EQ, dessen Sweetspot irgendwo zwischen 11 und 15 Uhr liegt, liefert im Minimalbereich sehr dunkle Töne, die mir fast zu bassig sind. Hohe Tone-Settings machen dagegen das Signal sehr aggressiv und führen auch zu einer Betonung der Hochmitten, was durch einen großen Sustainwert noch verstärkt wird. Der Zerrgrad lässt sich ebenfalls sehr feinfühlig regeln und liefert bis 9 Uhr moderate, Overdrive-artige Crunchsounds, bei denen man jedoch den Tone-Regler deutlich höher drehen sollte. Settings über der 15-Uhr-Marke bieten Gain ohne Ende, bei denen die Nebengeräusche natürlich auch deutlich zunehmen, aber immer noch in einem angemessenen Rahmen bleiben. Die Dynamik des Pedals hängt ganz vom gewählten Modus ab, wobei der JHS-Mode hier sicherlich den vortrefflichsten Spielraum bietet. Grundsätzlich gehören Fuzzes ohnehin nicht zu den dynamischsten Zeitgenossen, aber dennoch lässt sich relativ gut mit dem Volume-Poti an der Gitarre sowie der Anschlagsstärke arbeiten.
Audiofile | Volume | Sustain | Tone | Mode |
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Tone Poti | 12:00 | 12:00 | 0 – max | JHS |
Sustain Poti | 12:00 | 0 – max | 12:00 | JHS |
Dynapick | 14:00 | 12:00 | 13:00 | Triangle |
Dreht man den Sustainregler auf 0, erhält man Unity Gain bei ca. 14 Uhr. Das bedeutet, dass der Muffuletta allemal genug Outputreserven bietet, um als Amp-Booster zu fungieren.
Dadurch entsteht eine herrliche Symbiose aus Pedal und Amp-Vorstufenzerre, die singende Leadsounds mit Sustain bis zum Sonnenaufgang liefert und eine extrem einladende Zerrstruktur bietet.
Audiofile | Volume | Sustain | Tone | Mode |
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Lead | Max | 13:00 | 15.00 | Civil War |