Praxis
Für den Test parke ich den AT+ im 9V-Betrieb zunächst vor einen cleanen Fender Bassman und ich setze anfangs eine Les Paul ein. Im ersten Beispiel hört ihr ein mittiges Setting. Der Klangeindruck ist identisch mit dem Vorgängermodell und lehnt sich sehr an britischen Zerreigenschaften an, sehr Amp-artig und präsent.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
12:00 | 100W | 11:00 | 12:00 | 12:00 | — | — |
Nun wechsele ich bei der Les Paul auf den Halspickup und drehe die Verzerrung des Pedals niedriger. Dank des Drive- und des Mode-Reglers habe ich einige Zutaten zur Hand, mit denen ich Einfluss auf den Gain nehmen und so dem Pedal auch bluesige, warme Zerrsounds entlocken kann.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
13:00 | 50W | 8:00 | 15:00 | 14:00 | — | — |
Auch in Kombination mit Singlecoils macht der Verzerrer eine gute Figur. Im Folgebeispiel hört ihr eine Stratocaster mit Neckpickup. Der AT+ hat hierbei etwas weniger vom typischen Marshallklirren der Pleximodelle, sondern schielt deutlich stärker in die 800er Richtung.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
14:00 | 100W | 9:00 | 14:00 | Max | — | — |
Crunchige Rhythmussounds im Vintage-Feel lassen sich mit einer Telecaster auch gut umsetzen.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
14:00 | 50W | 9:00 | 13:00 | 14:00 | — | — |
Die Dynamik des Pedals ist sehr gut. Im Folgebeispiel hört ihr das 50W-Setting und wie eingangs erwähnt, befindet sich das Pedal im 9V-Betrieb und damit eigentlich noch in der undynamischsten Variante. Dennoch geht die Verzerrung sehr gut auf meine dynamischen Spielnuancen ein. Es folgt ein Beispiel mit einer Les Paul.
Für dich ausgesucht
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
12:00 | 50W | 11:00 | 14:00 | 14:00 | — | — |
Betreten wir nun höhere Gainstufen. Im Folgebeispiel findet ihr ein moderates Mid-Gain-Setting und jeder, der schon mal einen JCM 800 gespielt hat, weiß, dass dies natürlich die Paradedisziplin für solche Soundstrukturen ist.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
14:00 | 25W | 11:00 | 10:00 | 14:00 | — | — |
Um überzeugende Metalsounds abzurufen, wird dem einen oder anderen User der Mittenregler womöglich etwas abgehen, mit dem man manche Frequenzen scoopen könnte. Dennoch ist es möglich, mit höheren Air- und niedrigeren EQ-Settings etwas in diese Richtung zu schielen, wobei ganz klar gesagt werden muss, dass knallharte Metaller hier nicht unbedingt ihre Erfüllung finden. Nichtsdestotrotz neigt das Pedal auch bei höherem Gain nicht zum Matschen, auch wenn die Kompression im 25-Watt-Setting deutlich höher ist:
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
14:00 | 25W | 16:00 | 10:00 | Max | — | — |
Um die Funktionsweise des Pseudo-Watt-Schalters zu verdeutlichen, hört ihr das identische Riff in allen Settings. Je niedriger die Wattzahl, desto geringer die Dynamik und auch die Lautstärke, d.h., Wattschalter und Volume müssen stets im Verbund getweakt werden, allerdings erhöht sich der Gain signifikant. Um den reinen Klangunterschied der Modi klarer zu hören, habe ich alle Files auf dieselbe Lautstärke normalisiert.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
12:00 | 100W-50W-25W | 11:00 | 12:00 | 14:00 | — | — |
Kommen wir nun zur Boostfunktion. Wie eingangs erwähnt, sind hier auch Negativboosts möglich und ab Unity Gain auf ca. 12 Uhr kommt es zu deutlicher Pegelanhebung.
Im nächsten Beispiel hört ihr den Booster bei deaktivierter AT-Zerreinheit. Zunächst das reine Ampsignal und dann die dezent angefeuerte Vorstufe. Die übrigen Regler sowie der Watt-Mode haben hier natürlich keine Funktion.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
12:00 | 100W | 12:00 | 12:00 | 12:00 | 12:00 | Off-On |
Arbeitet der Boost-Regler vor einem cleanen Amp im Alleinbetrieb primär als Volume-Boost, kann er bei aktiviertem Zerrschaltkreis den Gain und die Sättigung deutlich anheben. Hier wieder ein Beispiel für ein Sololick ohne und dann mit Boost, wobei ich mit dem 100W-Schalter und dem moderaten Drive-Setting eine Stellung gewählt habe, die man auch für Rhythmusparts so einsetzen würde.
Dem AT+ kann man vor allem in Kombination mit Booster wahrlich nicht zu wenig Gain unterstellen, denn das Pedal kann sehr sahnige und singende Leadsounds erzeugen. Der Boost-Schalter liefert hierbei genau das nötige Quäntchen mehr, um einen Begleitsound zum Solosound umzuwandeln.
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
13:00 | 100W | 13:00 | 11:00 | 13:00 | Max | Off-On |
Da das Pedal mit Spannungen zwischen 9 und 18V umgehen kann, möchte ich euch den Unterschied zwischen den Extremen nicht verheimlichen und ihr hört ein identisches, dynamisch gespieltes Riff mit beiden Spannungen. Der Grundcharakter des Sounds bleibt natürlich erhalten, dennoch wirkt die 18V-Variante etwas offener und luftiger als die etwas stärker komprimierte 9V-Version:
Vol | Watt | Drive | EQ | Air | Boost | Boost FS |
---|---|---|---|---|---|---|
13:00 | 50W | 11:00 | 11:00 | 13:00 | — | — |