Das JHS The Violet im Praxis-Check
Für den Test sitzt das The Violet vor dem Clean-Kanal eines Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.
Eine gute Mischung aus Aggressivität und Definition
Das The Violet liefert beim ersten Antesten mit allen Potis in der 12-Uhr-Stellung eine dichte, aber harmonische Verzerrung mit einem aufgeräumten Bassbereich und einer leichten Betonung der Hochmitten. Die dadurch entstehende Balance aus Aggressivität und Definition wirkt sich sehr positiv auf das Spielgefühl aus und dürfte im Band-Mix genau den richtigen Sweet-Spot treffen. Die Gain-Reserven stecken ein recht weites Feld ab und sind bis in den Maximalbereich nutzbar; auch wenn echte Low-Gain-Settings im Stile eines „transparenten“ Overdrive-Pedals eher nicht zu den Stärken des Violet gehören.

Das JHS The Violet glänzt vor einem sauberen Clean-Kanal
Am besten funktioniert das The Violet vor einem völlig clean eingestellten Verstärker und arbeitet dort im Stile eines zweiten Amp-Kanals, der dem Sound seinen eigenen Stempel aufdrückt. Möchte man dem Amp trotzdem eine eigene Zerre entlocken, ist dies mit genügend Boost-Reserven ab der 11-Uhr-Stellung des Volume-Potis möglich. Als besonders spannend entpuppt sich die EQ-Sektion des Pedals, die durch die Positionierung vor und hinter der Verzerrung sehr unterschiedliche Auswirkungen auf den Klangcharakter hat. So wirkt sich das (semi-)parametrische Mittenband vor allem auf das Spielgefühl und die Zerrstruktur aus, während sich mit Bass und Treble der „finale“ Sound vor dem Amp einstellen lässt. Die weitreichenden Möglichkeiten dieser Schaltungsfinesse gehören definitiv zu den Stärken des The Violet.
Das Lari Basilio Signature harmoniert mit Humbuckern und Singlecoils
Wir beginnen den Praxisteil mit drei Beispielen auf unterschiedlichen Gitarren, die den Grundcharakter des Pedals beleuchten sollen. Sowohl beim Gain als auch beim EQ wurden hier nur minimale Anpassungen um die 12-Uhr-Stellung herum vorgenommen, während das Volume-Poti in der 11-Uhr-Stellung verweilt.
Weiter geht es mit einem Überblick über die Gain-Reserven des The Violet und über die Wirkungsweise der EQ-Sektion.
Die EQ-Sektion im Detail
Auch beim Gain-Stacking macht das The Violet eine gute Figur
Zum Abschluss hören wir das The Violet noch mit zwei unterschiedlichen Mitten-Settings und einem vorgeschalteten Overdrive- (Maxon OD-9) bzw. Clean-Boost-Pedal (MXR Micro Amp).