Die Geschichte der Firma Jim Dunlop aus dem kalifornischen Benicia geht zurück bis in die Mitte der 1960er-Jahre. Mittlerweile hat sich die Company längst zu einem der bedeutendsten Effektpedal-Giganten auf dem Markt entwickelt, die inzwischen auch für die Marken MXR und Way Huge verantwortlich zeichnet. Eines der größten Erfolgsmodelle ist jedoch nach wie vor das Cry Baby Wah-Wah-Pedal. Ursprünglich eigentlich für die Gitarristen ersonnen, existieren heutzutage fast unüberschaubar viele Versionen dieses beliebten Treters.
Viele berühmte User bekamen im Laufe der Zeit ein Signature-Modell “unter den Fuß geschneidert”, und auch eine Version für Bass ist bereits seit dem Jahr 2000 erhältlich. Nun legt die US-Company nach und bringt mit dem CBM105Q eine dem Zeitgeist entsprechende Mini-Version des Bass-Pedals auf den Markt. Als langjähriger User des großen Bruders bin ich mehr als gespannt, wie sich der kleine Neuling im Vergleich schlägt.
Details
Wer die alte Version des Bass-Wahs von Jim Dunlop kennt, der wird feststellen, dass der neue Zögling wie eine durch einen versehentlichen Waschmaschinengang eingelaufene Version des Vorgängers daherkommt. Das zweiteilige weiß lackierte Aluminium-Gehäuse wiegt gerade mal 750 Gramm und besteht aus einem Unterteil, welches die gesamte Elektronik beherbergt. Das darauf verschraubte Oberteil dient dem Aufsetzen des Fußes.
Für einen einigermaßen rutschsicheren Stand sorgt auf der Unterseite eine schmale Hartgummi-Platte auf dem Boden. Ich schreibe hier bewusst “einigermaßen rutschsicher”, da ein derart kleines und leichtes Pedal natürlich in der Praxis wahrscheinlich doch schnell verrutschen wird, wenn es nicht zuvor auf einem Pedalboard verankert oder mit Gaffa-Tape auf dem Bühnenboden befestigt wurde.
Die Bodenplatte wird von vier Schrauben gehalten, die gelöst werden müssen, wenn man sich für den Betrieb mit einem 9-Volt-Block entscheidet und den Saftspender in das Gehäuse pflanzen möchte. Alternativ – und natürlich wesentlich umweltfreundlicher – kann das CBM105Q aber auch mit einem entsprechenden Netzteil (9V, Center Negative) betrieben werden.
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Seitlich rechts an der Gehäusewand befindet sich die Buchse zum Einstöpseln des Basses. Direkt dahinter liegen zwei Mini-Potis, welche für das “Q Adjustment” (die Flankensteilheit, die quasi die Intensität des Effektes steuert) sowie die Effektlautstärke in Relation zum unbearbeiteten Originalsignal zuständig sind. Auf der gegenüberliegenden Seite liegen der bereits angesprochene Netzsteckereingang und der Klinkenausgang, über welchen das Signal das Gerät wieder verlässt.
Die Fläche, auf welche der Fuß aufgesetzt wird, verfügt ebenfalls über eine Hartgummi-Auflage, die sogar geriffelt ist, damit der Spieler nicht mit dem Fuß abrutscht.
Aufmerksam machen möchte ich euch gerne noch auf zwei wesentliche Features des Pedals, welche Usern des großen Vorgängermodells schon bekannt sein werden.
Zunächst einmal muss das Gerät nicht durch Drücken eines Schalters extra aktiviert werden, wie man dies von einigen Wah-Pedalen älterer Generationen vielleicht noch kennt. Stattdessen nimmt es seinen Betrieb utomatisch auf, sobald der Fuß auf die obere Platte aufgesetzt wird, und springt wieder in den Bypass-Modus zurück, sobald der Fuß hochgenommen wird. Das ist überaus praktisch, können doch auf diese Weise selbst blitzschnelle kurze Einwürfe bei Fill-Ins oder Solospots realisiert werden.
Das zweite wichtige Feature ist die Auto-Return-Funktion des Pedals: Durch eine stabile Metall-Spreizklammer springt das Pedal augenblicklich in die “Heel Down”-Ausgangsposition zurück, sobald der Spieler den Fuß nicht mehr aufsetzt, und steht damit quasi wieder “auf Null”.