DETAILS
Das Gehäuse besteht aus grau-lackiertem, rot-weiß-beschriftetem und gefalztem Blech, ist fast 19“ breit und ca. 4 HE hoch. Die Seiten wurden mit schönen Holzseitenteilen verziert.
Da nicht jedes Instrument über gleich viele Parameter verfügt, muss auch nicht zwingend jeder der 16 Regler mit einer Funktion belegt sein. Auskunft darüber geben die jeweils benachbarten LEDs, die das Vorhandensein eines entsprechend beschrifteten Parameters (Tune, Pitch, Snappy, usw.) mit einem grünen Leuchten visualisieren. Blinken sie orange, zeigt dies den Mute-Status an.
Weiter unten finden sich die 16 Step-Taster mit weiteren 16 zugeordneten LEDs, die wiederum der Lauflicht-Programmierung und der Pattern-Anwahl dienen, sowie den Zugang zu weiteren Features ermöglichen. Die kleinen, runden Taster stehen nicht zu eng und sind auch mit Wurstfingern gut bedienbar. Die Beschriftungen und Abkürzungen mögen einen auf den ersten Blick erschlagen, aber das wird schon mit der Zeit!
Etwas weniger übersichtlich bzw. für meinen Geschmack etwas zu kryptisch, ist die Display-Anzeige: Auch hier braucht man anfangs hin und wieder die Hilfe des im allgemeinen sehr gut geschriebenen, deutschsprachigen Handbuchs. Kleine Extras, die sich dem User vielleicht auf den ersten Blick nicht erschließen, werden hier schnell und präzise vorgestellt. Nur ein kleines Beispiel im Bild: die zwei Parameter zur Modifikation des global-benutzten Noise. Wer errät´s?
Für dich ausgesucht
Richtig! Metal Noise B und Metal Noise A. Wie, ihr habt das nicht erraten? Handbuch nicht gelesen, oder was? Nein, Spaß beiseite, man muss sich schon mit der Materie beschäftigen, um die Möglichkeiten der 888 optimal ausschöpfen zu können. Im Endeffekt kann hiermit der Klang des analogen Rauschens durch entstehende Kammfiltereffekte mehr zu metallischem Näseln hin modifiziert werden, so wie man Noise von 808 und CR78 her kennt.
Direkt unter dem Display wartet die Modus-Wahl Taste ( Perform, Pattern, Song, Write), die wir uns im Praxisteil noch genauer anschauen werden. Mit den vier Bank-Schaltern kann zwischen den vier mal 16 Pattern navigiert werden.
Der Scale-Taster relativiert die Abspielgeschwindigkeit. Diese Schalter sollten 808-Jüngern bestens bekannt sein; genau wie der A/B-Pattern Switch, der einen Wechsel zwischen 2*16tel Pattern und 1*32 Pattern zulässt – und zwar direkt und ohne Abwarten des vollständigen Ablaufs einer Patternsequenz.
Wohlgemerkt: Pro Pattern sind also bis zu 16 unterschiedliche Soundsets speicherbar. Das entspricht je einem unterschiedlichen Parametersatz pro Step, also auch z.B. jeweils einem unterschiedlichen Sample pro Step.
Begeben wir uns auf die Rückseite zu den Anschlüssen: Los geht’s links mit dem Stereo-Ausgang, gefolgt von den zehn Einzelausgängen, die bei Verwendung das entsprechende Instrument vom Stereo-Out entkoppeln. Alles unsymmetrisch und auf ca. +4dBu gepegelt versteht sich – obwohl die Kick teilweise auch bis zu +22 dBu Headroom in Anspruch nimmt. Billige Wandler überfährt man damit schneller, als man denkt. Um die Kraft der 15V zu bändigen ist es also keine dumme Idee hochwertiges Outboard nach zuschalten!
Neben den Einzelausgängen sitzt das MIDI-Thru/Out/In- Trio, welches nachfolgendes Equipment gerne mit Steuersignalen und MIDI-Clock versorgt. Der Empfang von Clock-Signalen ist natürlich genauso möglich, wie die Steuerung sämtlicher Parameter per MIDI. Denn obwohl die 888 komplett analog aufgebaut ist, ist die Steuerung sämtlicher Parameter digital, was ihren relativ hohen Einstandspreis auch mehr als rechtfertigt.
Der Kopfhörerausgang darf natürlich nicht unerwähnt bleiben: Er befindet auf der Vorderseite der JoMoX und besitzt einen, dem digitalen Master-Volume-Regler nachgeschalteten analogen Kopfhörervorverstärker. Nachteil beim 19“ Einbau ist allerdings, dass man nochmals zusätzlich „Luft“ nach unten braucht, um sich diesen Anschluss im Rack nicht zu versperren. Ich persönlich brauche im Studio keinen Kopfhörerausgang.