Joyo BadASS – Bluetooth an Bord!
Die Bluetooth-Anbindung mit dem BadASS ist unkompliziert in der Bedienung und läuft einwandfrei. Sobald man den Bluetooth-Schalter am Gerät nach unten legt, leuchtet die blaue LED und der Amp erscheint auf dem Smartphone mit dem Namen „BadASS“. Die Verbindung ist sehr stabil – ich hatte während des Tests tatsächlich keinerlei Verbindungsabbrüche!
„Grünes Licht“ kann ich außerdem für die Qualität des Kopfhörerverstärkers geben: Der Sound ist zwar relativ direkt, aber überaus klar und frei von nervigen Frequenzen – man kann mit dem BadASS also auch über längere Zeit wunderbar zu Songs, Playbacks oder Drum-Loops üben.
Klangbeispiele
Viel wichtiger ist aber natürlich der Sound über eine geeignete Box, denn die meisten Interessenten werden vermutlich bevorzugt ohne Kopfhörer üben und den Joyo vielleicht sogar für dezente Gigs einsetzen wollen. Für die folgenden Aufnahmen habe ich den BadASS mit meiner Barefaced BigBaby 3 verbunden, die relativ groß ist und einen Zwölfzöller-Speaker nebst Hochtöner an Bord hat. Der Sound wurde mit einem Apogee-Mikrofon abgenommen, und die Aufnahmen wurden klanglich nicht weiter bearbeitet.
Hier hört ihr den BadASS quasi „out of the box“ – ganz ohne EQ- oder Kompressor-Einsatz. Mir gefiel der Sound augenblicklich sehr gut! Der Joyo klingt in Neutralstellung recht ausgewogen und nesitzt eine dezente Röhrenfärbung, welche den cleanen Sound mit etwas Wärme anreichert und dadurch gefälliger macht:
Gefälliger Equalizer
Der 3-Band-Equalizer wirkt eher mild und erlaubt keine allzu drastischen Eingriffe in das Klangbild. Die Frequenzen sind allerdings sehr sinnvoll gewählt, sodass man seinen Sound mit den Filtern durchaus an unterschiedliche Stile anpassen kann. Für das nächste Beispiel habe ich die Bässe angehoben und die Höhen komplett abgesenkt. Das Ergebnis ist ein runder und milder Sound mit schönem Vintage-Flair.
Für dich ausgesucht
Als nächstes wollen wir hören, wie der Kompressor des BadASS auf den Sound wirkt. Ich habe dazu einen gescoopten Slapgroove aufgnommen und den Kompressor-Regler bis zur 2-Uhr-Stellung aufgedreht. Der Onboard-Kompressor verdichtet den Sound effektiv, ohne den Klangcharakter großartig zu verändern – mein Bass klingt einfach fetter und kraftvoller!
Die Attack-Zeit ist allerdings sehr kurz eingestellt, sodass die Transienten deutlich hörbar gekappt werden. Das führt bei stärkeren Einstellungen unweigerlich zu einem leichten Pumpeffekt, der nicht zu jeder Klangvorstellung passt. Nichtsdestotrotz kommt der Slapsound mit dem Mini-Amp wirklich gut, wie ich finde!
“Angezerrt” geht auch!
Der kleine Amp aus China hat ja eine Vorstufenröhre an Bord und liefert somit auch angezerrte Sounds, die sich durchaus hören lassen können. Mit meinem passiven Jazz Bass geht der BadASS bei mittleren Gain-Pegeln bereits ordentlich in die Zerre und liefert einen wunderbar crunchigen Sound. Bei allzu starken Verzerrungen klingt der Amp allerdings nicht mehr so organisch wie in diesem Beispiel. Für die Aufnahme habe ich die Bässe und die Mitten angehoben und zusätzlich den Kompressor mit einer milderen Einstellung aktiviert.
Zum Abschluss gibt es noch einen Fingerstyle-Sound mit stärkeren EQ-Eingriffen. Bass- und Höhenregler standen bei der Aufnahme auf etwa 3 Uhr, gleichzeitig habe ich die Mitten deutlich abgesenkt:
Paul DocMartney sagt:
#1 - 03.12.2022 um 18:18 Uhr
Ich habe mir diesen Amp während Corona zugelegt, weil meine Bands sehr viel Outdoor geprobt und auch Straßenkonzerte gespielt haben; da ja Gigs in Clubs etc. nicht mehr möglich waren. Da hatten wir extremen Zuspruch, nur war der kleine Roland Batterieamp einfach zu asthmatisch, um sich gegen den Rest einer Ska/Reggae/Soulband mit Hupen, Tasten und allem Gedöns wirklich hörbar durchzusetzen. Da der Badass n externes Netzgerät hat und sein Eingang 24V Gleichstrom bei nem geschätzten Verbrauch von etwas über 60W braucht, war klar, daß das Ding ideal in Kombination mit einer Powerbank der oberen Qualitätsklasse funktioniert. Ich habe mir daher eine ziemlich urige Fahrradanhänger-Baßanlage auf Basis einer Thiele 806 auf einen Eminence Delta 12 LFC umgerechnet gebaut (schreibt mir einfach, wenn ich sie euch mal vorstellen soll, ich hab gute Fotos und auch Videos im Einsatz die ist auch noch witzig gestylt) bei der ich den Amp fest im Fliptop-Deckel eingebaut habe. 50W auf der Straße und im Park sind echt ne Macht, da geht auch wuchtiger Dub-Baß. Ich hab mit dem Ding die letzte Fete de la Musique auf ner ziemlich großen Kreuzberger Bühne gespielt und da hat die Lautstärke für Monitoring locker gereicht und anstelle des fehlenden DI haben wir einfach den Effektweg benutzt, um in die PA zu gehen. Inzwischen hab ich mit dieser Anlage auch bei diversen Clubgigs- wie gesagt, Full-Scale-Skaband mit Gebläse & Co, da kommt schon ordentlich Krach zusammen- bis ca. 200 Leute bespielt und da mußte ich nie voll aufdrehen, obwohl das reine Backline-Gigs waren, wo keiner der Amps über ne PA ging. Btw.: ich versteh immer nicht, wenn irgendwelche Verstärker angeblich lautstärkemäßig nicht reichen: ich spiele inzwischen für auch große Bühnen nen Trace Elf über ne alte Ampeg SVT 1510 HE und die Kombi lefert irgendwas unter 200W. früher war ich mit nem alten 100W Trace mit der selben Box unterwegs: Das hat als Opener vor Madness gereicht und die Bühne war richtig groß. Mit dem Elf spiele ich auch bei ner richtig lauten 60s Garageband und das reicht echt dicke.
Bourgard Bruno ( aus franckreich) sagt:
#1.1 - 06.01.2024 um 15:30 Uhr
Bonjour, Hat der joyo badass bass amp ein ventilator? Bestehen auch ziemlich gerausche? Ich habe mit meinem Warwick gnome ziemlich gerausche und dazu ventilator sehr laut! Vielen danck für antwort, sorry für mein schlechtes Deutsch schreiben!
Antwort auf #1 von Paul DocMartney
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenbrin sagt:
#1.2 - 12.03.2024 um 02:44 Uhr
Dein "Geheimni" für die ausreichende Lautstärke bei nur 50W ist ein (sehr) guter Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad - das wird von vielen Musikern unterschätzt. Als ich vor 40 Jahren Boxen für Bands gebaut hab dachte ich beim ersten Celestion G12H (30W, für Gitarre) der ist hin, dachte dann alle 12 sind hin, weil wir sie an den Lautsprecherausgang unseres KASETTENRECORDERS gehängt hatten - die blieben alles stumm! und am RCF 15" irgendwas für PA - damals noch nicht so bekannte italienische JBL clones - war die Werkstatt schön beschallt... die G12H waren nicht hin, aber hatten eben nur so 86dB, der RCF 99dB/W/m Empfindlichkeit ;)
Antwort auf #1 von Paul DocMartney
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