Praxis
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Mehr InformationenFür die Soundfiles hört ihr den Klonz über eine 4×12″ Box mit G12H Speaker, mikrofoniert mit einem SM 57. Bei den ersten Beispielen kommt eine Fender Stratocaster zum Einsatz. Zunächst wähle ich den Vintage Zero samt passender Endstufe und stelle alle Regler in die 12-Uhr-Stellung. Der Sound ist ausgewogen, warm, und so, wie ich es von einem Röhrenamp erwarte.
Nun das 12-Uhr-Setting in Kanal 2 mit dem Modern-Zero-Modell. Die Kanalumschaltung erfolgt ohne großen Versatz oder Schaltknacks und geht sofort in einen höheren Gainbereich.
Als nächstes schalte ich im Vintage-Kanal meine Vorstufe auf den “Big Man”-Typ um. Ein leises Relais-Schaltgeräusch ist im Amp wahrzunehmen und ein sehr leiser Schaltknacks ertönt aus der Box, der jedoch live vollkommen zu verkraften ist. Allerdings benötigt der Amp je nach umgeschaltetem Amptyp eine gewisse Zeit, um den Preamp hochzufahren. Das äußert sich in einer teilweise doch recht langen Unterbrechung von 1 bis ca. 6 Sekunden. Hier wird ganz klar, dass für die Anwendung im Livebetrieb die Kanalumschaltung tadellos funktioniert, der Wechsel des Amptyps jedoch tendenziell eher nicht dafür vorgesehen ist. Der Amp versteht sich primär so, dass pro Song zwei Kanäle festgelegt werden und diese dann Anwendung finden. Das Umschalten der Amptypen kann zwischen den Songs jedoch problemlos vonstatten gehen. Hier der Sound des BigMan, der einem Fender Bass Man entsprechen soll. Auch hier erhalte ich einen sehr angenehmen, harmonischen Cleansound.
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Natürlich interessiert mich auch, wie die Veränderung der Endstufe Einfluss auf den Sound nimmt und begebe mich hinsichtlich des Poweramps auf eine vollkommen andere Baustelle. Ich wähle die Endstufe eines JCM800, der im Klonz den Namen “Jack Man” trägt. Die Unterschiede sind sehr subtil, aber dennoch wahrnehmbar. Der Bass fährt etwas zurück und die Mitten sind einen Hauch prägnanter:
Auch wenn der Klonz ab Werk mit 6L6 Röhren ausgestattet ist, wage ich mich an einen Vox AC30 Sound (im Klonz “AtomiC” benannt oder “Hot AtomiC” genannt) und muss sagen, dass viele der ganz typischen Vox-Charakteristika sofort präsent sind. Dazu gehören die leichte Mittennase genau so wie der klassische Zerrsound, der bei aufgerissener Endstufe entsteht. Hier hört ihr eine Fender Telecaster.
Das kann man unter Umständen noch etwas authentischer gestalten und ich wechsele die Röhren zu EL84. Der Röhrenwechsel gestaltet sich nach einer zehnminütigen Abkühlungsphase vollkommen unproblematisch. Eine Neujustierung des Bias ist nicht erforderlich und es kann sofort losgehen. Das Ergebnis ist verblüffend: Man merkt, wie die Zerrung wesentlich früher “in die Knie geht” und der Amp im Bassbereich deutlich luftiger und präsenter wird. Durch den Röhrenwechsel muss ich übrigens meinen Boxen-Output wechseln.
Prinzipiell lässt sich bereits hier sagen, dass die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht haben. Natürlich gelingt es dem Klonz nicht, 1:1 Abbildungen der Ampvorlagen zu generieren, aber die grundlegenden Charakterzüge der Vorlagen sind ganz klar erkennbar. Immerhin geht der Name Klonz auch nicht auf den Begriff “klonen” zurück, sondern leitet sich von den “Klonz”-Comics ab. Im nächsten Beispiel kommt eine Les Paul zum Einsatz und wir wollen uns nun mal ein paar andere britische Vertreter zu Gemüte führen. Dazu gehen ich in die Marshall-Ecke und wähle den “JackMan”. Auch hier wechsele ich zum passenden Röhrentyp EL34. Der britische Charakter ist auch hier sofort hörbar und man erkennt die typischen Marshallmitten, auch wenn ein Original JCM 800 einen Hauch ausgewogener und harmonischer in der Verzerrung ist. Dennoch, das Ergebnis ist beachtlich.
Der Vintage-Kanal liefert eher moderatere Gainsettings, kann aber einen Marshall Plexi eine sehr harmonische, hendrixartige Rhythmuszerre entlocken. Hier hört ihr “ProfessorX” mit einer Stratocaster in Halstonabnehmerstellung und ebenfalls den EL34 Röhren.
Kommen wir nun in den HiGain Bereich. Dazu wähle ich den “Double Reactor”, das Pendant zum Dual Rectifier. Die Gitarre ist erneut eine Les Paul im Drop-D-Tuning. Auch wenn 25 Watt Ampleistung für die ganz harte Metal-Fraktion möglicherweise etwas zu niedrig sein wird, liefert der Klonz auch hier einen ausgewogenen Sound, der im Bassbereich immer noch sehr definiert ist.
Kommen wir nun zu ein paar Solofills, zum einen mit einem 5150-Sound (hier: “Fat Eddi’s VIVO”) und einem Fender Tweed (Ampmodell: “To die for”). Sahnige Leadsounds wie dynamische Solopassagen gehen dem Joyo sehr gut von der Röhre.
Betrachten wir nun den Fußschalter, mit dem sich sowohl der Kanal als auch das angeschlossene Boxenpaar verändern lässt. Als zusätzliches Feature können wir den Modern Kanal um eine Low-Gain-Variante bereichern. Sehr sinnvoll, wie ich finde, denn so wäre es beispielsweise möglich, den Vintage Kanal 2 als Clean Channel, den Modern als Leadchannel und Modern im Low Gain Mode als Rhythm Channel zu nutzen. Zunächst hört ihr den vollen Pegel und dann den Low Modus für einen JCM800 Typ.