Praxis
Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen einem Automatikmixer und einem herkömmlichen Mixer ist folgender: Schließt man acht Mikrofone an einem normalen Mixer an, dann sind diese Mikrofone in der Regel alle offen. Man weiß schließlich nie, wann welcher Sprecher bei einer Diskussionsrunde das Wort ergreift. Das bedeutet, der Tontechniker hat dadurch mit verstärkten Hintergrundgeräuschen, Kammfiltereffekten und einer erhöhten Rückkopplungsneigung zu kämpfen.
Bei einem Automatikmixer ist immer nur ein Mikrofon geöffnet, sprechen zwei Diskussionsteilnehmer gleichzeitig, werden diese zwar gleichzeitig übertragen, aber der Ausgangspegel bleibt dabei so gut wie gleich und addiert sich nicht auf. Somit ist der Mix viel konstanter. Die JTS CS-Serie verfügt zudem über eine Last-in-Funktion. Das bedeutet, das zuletzt angesprochene Mikrofon bleibt geöffnet, damit immer ein wenig Ambience am Ausgang anliegt. Das klingt gerade bei Übertragungen (TV, Streaming usw.) deutlich natürlicher.
Ebenfalls sehr hilfreich ist die Vorrang-Option (Priority), mit der es beispielsweise einem Moderator oder Gesprächsleiter ermöglicht wird, jederzeit das Gespräch zu übernehmen. Dafür muss man für den entsprechenden Kanal am Mäuseklavier den Schalter in die obere Position (on) bewegen. Damit wird das Mikrofon des Gesprächsleiters sofort eingeschaltet, wenn es den Threshold überschreitet, selbst wenn ein anderer Gesprächsteilnehmer noch spricht und übertragen wird. Somit ist der Threshold-Regler im Grunde das einzige Bedienelement, das bei der Einrichtung und Betrieb etwas Fürsorge bedarf.
Bei der Einrichtung lässt man einen Gesprächsteilnehmer in sein Mikrofon sprechen und dreht den Threshold-Regler langsam nach rechts, so lange bis bei normaler Gesprächslautstärke die „Lockout“-LED am Threshold-Poti aufleuchtet. Die leuchtende Lockout-LED zeigt an, dass der Threshold überschritten ist und der Mikrofonkanal eingeschaltet wird. Dann wird es Zeit, den Output-Level-Regler aufzudrehen, bis die Meteranzeige im Mittel bei 0dB bleibt. Das ist alles. Ab dann übernehmen die JTS CS Automixer.
Vielleicht ist noch etwas Fein-Justage notwendig, wenn laute Hintergrundgeräusche unabsichtlich Mikrofone öffnen. Mit einem höheren Schwellwert lässt sich das Problem zügig beseitigen. Beim Ausprobieren fällt mir positiv auf, dass die einzelnen Mikrofone zum einen sehr schnell ein- und ausgeschaltet werden und dass die Mixer zudem erstaunlich wenig Eigenrauschen produzieren. Die Signalqualität ist gut, ich hätte daher keine Bedenken, die JTS CS Mixer auch in einer anspruchsvolleren Umgebung einzusetzen.
Der größte Trumpf ist allerdings die einfache Bedienung und die Tatsache, dass sich mit den Kandidaten schnell professionelle Ergebnisse produzieren lassen. Somit bedarf es auch nicht immer eines professionellen Tontechnikers. Ein gut eingewiesener Hausmeister sollte eine kleine Gesprächsrunde mit den CS-Mixern ebenfalls an den Start bringen können, durchaus ein Vorteil gegenüber digitalen Automixern wie dem Waves Dugan Mixer.
Jan van Boxelaere sagt:
#1 - 22.05.2022 um 14:45 Uhr
Was ich noch nicht verstanden habe ist ob diese Mixer eine automatische Stärke-anpassung beinhaltet (Automatic Gain Control). Im Anfang wird gesagt dass diese Art Geraet hilfen wuerde wenn schwaechere Sprecher mitmachen neben starkere, aber es ist nicht klar wie das dann passiert; eine separate Pegeleinstellung bedeutet zu meinem Verstaendniss noch nicht dass alle Sprecher egal stark klingen. Bitte erlauetern. Herzlichen Dank fuer diese Beurteilung. Mein Anwendungszweck ist die Lektoren in eine Kirche.
Teknik Informatika sagt:
#2 - 29.05.2023 um 15:09 Uhr
What is the review and evaluation of JTS CS-8 and CS-4 ? Tel U