“Sich kein X für ein U vormachen lassen” heisst es ja für gewöhnlich. Eine bekannte kölsche Mundart-Band hat sogar ein Album “X für e U” betitelt. Diese beiden Buchstaben sehen sich nicht sonderlich ähnlich, dementsprechend schwer ist es, ein X in ein U umzudeuteln. Mit “V” und “U” sieht es da schon anders aus, denn diese Lettern können äusserst schnell einer Verwechslung zum Opfer fallen. Ich habe beispielsweise gelernt, meinen Nachnamen immer möglichst sauber zu schreiben, um nicht wider Willen zum Herrn “Mauridis” zu werden (Ich bin aber auch deutlich Schlimmeres gewohnt, “Nickmar Friedes” zum Beispiel).
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JZ Microphones nutzen die optische Nachbarschaft der beiden Zeichen unter Zuhilfenahme der Zahl 67 sicherlich aus, um dem Interessenten zu verdeutlichen, dass es eine gewisse Nähe ihres Mikrofons zum Neumann-Klassiker U67 gibt. Diese Nähe wird wohl klanglicher Natur sein, denn im “Phänotyp” der beiden bemerkt man keine großen Gemeinsamkeiten, zudem verzichtet das V67 auf eine rückseitige Membran und die damit verbundene Umschaltbarkeit der Richtcharakteristik. Auch eine Vakuum-Röhre wie im Original lässt das JZ vermissen. Will man uns da etwa ein V für ein U vormachen? Oder schlimmer noch: Ein X(-belibiges Mikrofon) für ein gutes, altes U von Neumann?