FAZIT
Das Runde muss bekanntlich ins Eckige, doch so ganz rund erscheint mir das JZ Microphones Vintage 11 nicht. Es hat eine deutliche Bassanhebung, die man am Mikrofon selbst leider nicht in den Griff bekommt – dass hier kein Hochpassfilter verbaut ist, das den Bassbereich wie ein Manndecker im Zaum halten kann, ist ziemlich “Flasche leer”. Es kann zwar mal vorkommen, dass man den Grundsound eines Vintage 11 gezielt einsetzen möchte, doch ich glaube, dass es bei den meisten Produktionen auf der Ersatzbank weilen müsste. Nicht, dass es wirklich ein “drittklassiges” Mikrofon wäre (so ist es fast schon erschreckend rauscharm!), aber es kann die Potenziale des Kondensatorprinzips nur bedingt ausspielen. Das V67 der Vintage-Serie macht seinen Job deutlich besser, doch sollte man sich auch jenseits von JZs Altherren-Mannschaft umsehen: Die BH-Mikrofone und das BT-Mittenmembran 301 sind hingegen richtige Torgaranten! Ich für meinen Teil werde zumindest kein Fan des Vintage 11.
Pro- geringes Eigenrauschen
- recht eigenständiger Sound
- für viele Anwendungen deutlich zu höhenarm
- mehrstufiger Bassfilter wäre notwendig
- Membrangröße: groß (über 1″)
- Empfängerprinzip: Druckgradientenempfänger (mit Laufzeitglied)
- Richtcharakteristik: Niere
- Wandlerprinzip: Kondensator (nicht vorpolarisiert)
- Betriebsspannung: 48V Phantomspeisung
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz (ohne Angabe des Toleranzbereichs)
- Übertragungsfaktor: 22 mV/PA
- THD+N: 6,5 dB(A-bewertet)
- maximaler Schalldruckpegel: 134 dB SPL
- Ausgang: XLR male
- Besonderheit: Elastomer-Klammer im Lieferumfang
- Preis: € 555,- (UVP)
- geringes Eigenrauschen
- recht eigenständiger Sound
- für viele Anwendungen deutlich zu höhenarm
- mehrstufiger Bassfilter wäre notwendig