Die Kala Exotic Mahogany Travel Concert Ukulele gehört zu einer Serie, die den ohnehin schon kleinen und leichten Instrumenten in Sachen Transportfähigkeit noch eine weitere Dimension hinzufügt. Ausgestattet mit einem sogenanntem Thin-Line-Korpus wird die Ukulele noch flacher und passt tatsächlich in jede Lücke und sogar ins kleine Reisegepäck.
Mit unserer Kandidatin erweitert der kalifornische Hersteller sein Programm an Travel-Ukulelen in verschiedenen Größen mit Fichten- bzw. Ahorndecken um eine attraktive Variante, die bis auf das Griffbrett komplett aus Mahagoni gefertigt ist.
Wie sie sich in der Praxis beweist und ob sie trotz ihrer kompakten Bauweise auch klanglich überzeugen kann, wird der folgende Test zeigen.
Details
Erster Eindruck
Die Ukulele kommt mit einem eigens angepassten stabilen und sehr gut gepolsterten Gigbag, das perfekt für den Einsatz “on the road” geeignet ist und mit 65 cm Länge auch unproblematisch als Handgepäck im Flugzeug mitzuführen ist. Man sollte sich aber trotzdem vor der Reise bei der entsprechenden Airline informieren – viele Fluggesellschaften bieten übrigens die kostenlose Mitnahme eines Musikinstrumentes an. Die Transporthülle hat zwei einstellbare Schultergurte und lässt sich somit auch über längere Zeiträume bequem tragen. Die Ukulele selbst macht einen sehr guten ersten Eindruck. Das Mahagoni-Laminat, das am kompletten Korpus zum Einsatz kommt, hat eine tolle Maserung und ist sehr schön anzuschauen. Besonders der gewölbte Boden zeigt sich in Kombination mit der flachen Zarge sehr attraktiv. Das Griffbrett hat keinerlei Verarbeitungsrückstände und insgesamt macht das Instrument einen guten Eindruck.
Material
Bei Korpus und Decke handelt es sich nicht um massives Holz, sondern um ein Mahagoni-Laminat, das neben dem Preis gerade auf Reisen einen weiteren Vorteil hat: Laminierte Modelle sind etwas stabiler, was Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen angeht. Somit passt die Bauweise bei diesem Modell wunderbar ins Reisekonzept. Auch der Hals ist aus Mahagoni und das Griffbrett aus Lorbeer. Dieses beherbergt 20 Neusilberbünde und hat sowohl auf der Oberseite wie an der Kante Punktmarkierungen, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen für eine gute Orientierung sorgen. Die Brücke ist ebenfalls aus Lorbeer und hier stelle ich bei genauem Hinschauen ein paar Klebereste fest. Sowohl das Griffbrett wie auch die Brücke würden bei mir erstmal eine Ölung bekommen, da das Holz recht trocken ist. Gerade, wenn man viel mit einem Instrument unterwegs ist, empfiehlt es sich, das Griffbrett regelmäßig mit speziellen Ölen zu behandeln, um einen guten Feuchtigkeitshaushalt des Holzes zu gewährleisten.
Sattel und Stegeinlage bestehen aus dem sehr haltbaren und vor allem klanglich vorteilhaften NuBone der Firma Graphtech. Dieses Material zeigt sich ebenfalls bestens für die Reise geeignet, da es sich stabil gegenüber Witterungsschwankungen verhält. Die Kopfplatte hat ein zum Instrument abgestimmtes Mahagoni-Furnier und verfügt über vier offene Chrom-Mechaniken mit weißen Plastikflügeln. Die Flügel sind allerdings nicht mit Schrauben befestigt, sondern einfach auf die Metallwellen aufgesteckt. Falls ein solcher Plastikflügel brechen sollte, hätte man ein Problem, da man in diesem Fall die Mechanik nicht mehr stimmen kann. Hier wäre es konsequenter gewesen, gerade bei einem Reiseinstrument dem Käufer mit einer schraubbaren Variante die Möglichkeit zu geben, ihn auszutauschen. Natürlich passiert ein solches Missgeschick nicht alle Tage, aber die Gefahr ist unterwegs doch um einiges größer als bei einer Ukulele, die sich ausschließlich im Wohnzimmer aufhält. Hier wurde das Reisekonzept nicht ganz konsequent zu Ende gedacht. Die Mechaniken selbst sind etwas schwergängig, laufen aber gleichmäßig und machen einen verlässlichen Eindruck.
Verarbeitung & Bespielbarkeit
Die Verarbeitung der Kala Exotic Mahogany Travel Ukulele ist gut gelungen. Das Finish ist sauber aufgetragen, das schwarze Binding am Korpus ist ebenfalls nicht zu bemängeln. Auch die Bundstäbchen sind gut eingearbeitet und die Kanten sauber abgerundet. Im Inneren setzt sich der vorbildliche Herstellungsprozess fort: Es ist ein stabiles Bracing mit soliden Leisten eingearbeitet, das für zusätzliche Stabilität sorgt. Herstellungsrückstände findet man keine und es festigt sich der Eindruck, ein professionelles Instrument erworben zu haben. Der Hals ist schön gerade und das Instrument scheppert nicht. An jedem Bund klingt der Ton sauber und das Halsprofil trägt zusammen mit dem angenehmen Finish auf der Halsrückseite zu einem komfortablen Spiel bei. Durch die flache Bauweise liegt das Instrument trotz seines gewölbten Bodens sehr angenehm am Körper an. Man hat eine sehr gute Kontrolle über die Saiten, sowohl beim Picking als auch beim Strumming. Die Mensur liegt bei diesem Modell bei 376 mm und die Sattelbreite liegt bei 35 mm. Die Saitenlage ist in den unteren Lagen angenehm tief und die Greifhand hat dort leichtes Spiel mit den Saiten. Die stammen übrigens aus der SuperNylgut Serie von Aquila. Unsere Kandidatin lässt sich rundum gut bespielen und punktet mit einer ordentlichen Verarbeitung.