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Kali Audio IN-UNF Test 

Kali IN-UNF im Praxischeck

Getestet wurde das Kali IN-UNF auf einem Studiotisch in wandnaher Positionierung und ebenfalls freistehend. Dabei wurde die Bass Unit jeweils als Bildschirmunterlage waagerecht aufgestellt. Eine vertikale Aufstellung ist ebenfalls möglich, was laut Hersteller keine klanglichen Vor- oder Nachteile hat. Hier ist lediglich die korrekte Einstellung der Dip Switches zu beachten. Nach meinem zunächst etwas lässigen Aufbau des Monitorsystems war ich von den anfangs mittelmäßigen Wiedergabeeigenschaften erst einmal wenig beeindruckt. Im Lieferumfang befinden sich allerdings Pappschablonen zur korrekten Aufstellung der Satelliten in Relation zur Bass Unit. Das Resultat: Eine deutlich bessere Wiedergabe – mehr hierzu im nächsten Abschnitt. 

Satelliten und Subwoofer
Kali IN-UNF

Der Hörtest verlief über mehrere Tage, wobei vertraute Produktionen, Einzelspuren und Testgeneratoren verwendet wurden. Hierbei kamen sowohl die analogen als auch digitale Inputs zum Einsatz, die übrigens parallel betrieben werden können. Ein Umstöpseln beim Wechsel der Zuspieler ist also nicht erforderlich. Gut so!

USB
Der USB-Anschluss kann (zumindest abhörseitig) ein Audiointerface ersetzen. 

Wie klingt das Desktop Monitoring System?

Frequenzwiedergabe

Die Wiedergabeeigenschaften sind stark von der Positionierung des IN-UNF inklusive der DSP-Klangregelung mit entsprechend korrekter Einstellung der Dip Switches abhängig. Das ist erst einmal nicht besonders überraschend. Das von mir favorisierte Setting ist eine weitgehend freistehende Positionierung ( > 1 m zur Rückwand) im Raum, allerdings mit der Dip-Switch-Einstellung für eine wandnahe Aufstellung (!). Diesen Umstand will ich jetzt nicht unnötig vertiefen, sondern potenzielle Nutzer dazu animieren, eher den eigenen Ohren als bedingungslos den (überwiegend zutreffenden) Anweisungen des Manuals zu folgen. 

Das Resultat ist jedenfalls eine tontechnisch gut beurteilbare Wiedergabe über den angegebenen Frequenzbereich. Nachdem ich bereits Studiomonitore getestet hatte, bei denen die Herstellerangabe der unteren Grenzfrequenz wohl eher Wunschtraum als Realität war, kann ich dem IN-UNF mit seinen beiden 4,5-Zoll-Basstreibern ein solides Bassfundament bis zu den angegebene 47 Hz bescheinigen. Kein schlechter Wert für Nahfeldmonitore! Auch im weiteren Frequenzverlauf gibt es keine No-Gos. Die immer wieder schwierige Trennung vom Oberbass zu den unteren Mitten ist der Preisklasse entsprechend vollkommen okay. Mitten und Höhen wirken weitgehend homogen und lassen sich per DSP gemäß den eigenen Hörpräferenzen – wenn auch nur rudimentär – anpassen. Die Crossover-Frequenzen (DSP-gesteuert) liegen übrigens bei 280 und 2800 Hz. 

Satellitenspeaker
1-Zoll-Hochtöner und 4-Zoll-Mitteltöner mit einer Übergangsfrequenz von 2,8 kHz

Sonstige Wiedergabeeigenschaften

Besonders in den Kriterien der räumlichen Abbildung und Separierung macht sich eine korrekte Ausrichtung der beiden Satelliten bezahlt. Preisbezogen macht das Kali Audio Ultra-Nahfeld-Setup einen ordentlichen Job und erlaubt durchaus mixtechnische Eingriffe. Bei hohen, im Nahfeldbereich aber eher unüblichen Abhörlautstärken, wirkt die Wiedergabe ein wenig komprimiert. Vor Übersteuerungen schützt übrigens ein Limiter. Weiterhin fällt ein positives (Nicht-) Rauschverhalten des Kali Audio IN-UNF auf. Besonders beim Abhören auf kurzer Distanz könnte dies zum Überhören rauschender Plugin-Emulationen oder sonstigem Säuberungsbedarf in Audiospuren führen. Bei Kalis Desktop Audio System ist dies nicht der Fall! 

Coax
Koaxialbauweise der Satelliten

Insgesamt macht das Kali Audio IN-UNF klanglich einen ausgewogenen aber unauffälligen Job. Es gibt keine hervorstechenden Merkmale, wie beispielsweise eine herausragende Impulswiedergabe oder Auflösung. Die Wiedergabeeigenschaften kann man aber als grundsolide, praxis- und preisgerecht zum Home-/Bedroom-Producing bewerten. 

Was gefällt nicht so gut?

Die Geräte- und Klangeinstellungen mithilfe der fummeligen Dip Switches empfinde ich als etwas kryptisch und für mein Empfinden auch zu statisch bezüglich der DSP-Filter. Letzteres bezieht sich auf die festgelegten Cut- und Boost-Werte der Preset-artigen Filter-Settings. Da das IN-UNF wie jedes Abhörsystem sensibel auf den Aufstellungsort reagiert und auch die Hörpräferenzen jedes einzelnen individuell sind, wäre eine höhere Flexibilität, sprich Abstufungen der dB-Werte vorteilhaft. 

Logo
Beleuchtbares Logo der Bass Unit

Alternativen zu Kali IN-UNF

Aufgrund des ungewöhnlichen Konzepts innerhalb der Kategorie Nahfeldmonitore, findet man Alternativen eher unter herkömmlichen Studiomonitoren.

Kali Audio In-5Mackie CR2-X Cube + CR6S-X
herkömmlicher Studiomonitor mit vergleichbarer Frequenzwiedergabe, als Monitorpaar etwa gleich teuerähnliches Konzept aus Subwoofer und Satelliten, preisgünstiger und noch stärker auf Konsumenten als Zielgruppe gerichtet, Inputs: USB, Miniklinke, Bluetooth
2.1
KALI Audio UNF im Test: gute Monitoring-Möglichkeit für beengte Desktops
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