Mit dem Kammer Electronics Tiny K Gitarrenverstärker hat der deutsche Hersteller aus Waldkirch ein ausgesprochen interessantes Produkt im Angebot, das ich mir heute etwas genauer anschauen möchte. Dabei handelt es sich um einen zweikanaligen Gitarrenverstärker samt 40-Watt-Endstufe und Effekteinschleifweg in einem Pedalgehäuse!
Grundsätzlich eine interessante Geschichte für alle diejenigen, die möglichst wenig mit sich herumschleppen möchten und nicht unbedingt auf ein Topteil angewiesen sind. Ob das Konzept des Tiny K aufgeht und wie es klingt, soll dieser Test herausfinden.
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Optik/Verarbeitung:
Außer unserem heutigen Testpedal hat der in Waldkirch am Rande des Schwarzwaldes ansässige Entwickler Hans-Jürgen Kammer auch zwei Preamps und eine Endstufe im Programm, allesamt im 19″ Gehäuse und letztere sogar mit EL34 bestückt.
Das in schlichtem Weiß lackierte, 185 x 125 x 55 mm messende Aluminiumgehäuse des Tiny K bietet den auf der Oberseite versammelten Reglern und Schaltern reichlich Platz. Exakt 540 Gramm bringt es auf die Waage und macht einen ausgesprochen robusten Eindruck.
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Schauen wir uns die Bedienelemente einmal genauer an.
Wie bereits erwähnt, ist der Tiny K zweikanalig ausgelegt, wobei beide Kanäle auf eine Zweiband-Klangregelung zurückgreifen, die aus einem Bass- und einem Treble-Regler besteht. Der Sound wird in der Vorstufe rein analog in Halbleitertechnik erzeugt, verstärkt wird das Ganze dann mit einer Class-D-Endstufe, die insgesamt 40 Watt an 6 Ohm liefert.
In der Bedienungsanleitung wird darauf hingewiesen, dass die beiden Klangfilter passiv aufgebaut sind und sich gegenseitig beeinflussen. Werden mehr Mitten benötigt, müssen Treble und Bass heruntergeregelt werden. Werden die tiefen und hohen Frequenzen gepusht, verringert sich auch entsprechend das Mittenbild. Ich werde im Praxisteil noch näher darauf eingehen. Ein Volume-Regler darf natürlich auch nicht fehlen, der die Gesamtlautstärke bestimmt und im Signalpfad hinter dem Effekteinschleifweg und vor der Endstufe liegt. Clean- wie Overdrive-Kanal besitzen separate Gainregler, die jeweils den Verzerrungsgrad bestimmen. Im cleanen Kanal sollen auch Crunchsounds möglich sein, dazu später mehr. Alle fünf Potis besitzen schwarze Kunststoffknöpfe, die jeweils mit einem weißen Skalenstrich versehen sind und ein Ablesen auch im Stehen ermöglichen. Das Regeln geht gleichmäßig und samtig vonstatten.
Der linke der beiden Fußschalter dient der Kanalumschaltung, den zweiten hat Kammer einem Booster gewidmet, der das Signal um 7dB anhebt. Zusätzlich wird im Overdrive-Modus der Pegel um ca. 3 dB erhöht, um die Kompression auszugleichen und dafür zu sorgen, dass durch die Lautstärkeerhöhung beide Kanäle als annähernd gleich empfunden werden.
Kombiniert man alle diese Möglichkeiten, lassen sich am Tiny K im Grunde vier Kanäle abrufen: Clean, Clean mit Boost, Overdrive und Overdrive mit Boost.
Der cleane Kanal wird mit einer grünen LED, Overdrive mit einer roten LED angezeigt, aktiviert man den Boost, leuchtet eine rote LED über dem Schalter auf.
Ein Blick auf die Stirnseite zeigt vier mit dem Gehäuse verschraubte Klinkenbuchsen. Neben dem Input ist hier ein serieller Effekteinschleifweg mit Send und Return zu finden, wobei das Signal, das an der Send-Buchse anliegt, laut Handbuch frequenzkorrigiert ist. Der Tiny K kann auch als reine Endstufe genutzt werden, dazu muss lediglich die Return-Buchse belegt werden, womit die Preamp-Sektion des Pedals umgangen wird. Ein eigener Output dient dem Anschluss eines Lautsprechers und liefert die besagten 40 Watt an 6 Ohm. Im Karton liegt ein externes 24-Volt-Netzteil bei, das ebenfalls an der Stirnseite angeschlossen wird. Die mit vier Gummifüßchen versehene und mit vier Schrauben am Gehäuse fixierte Unterseite besteht aus Stahlblech.
Die Verarbeitung des in Deutschland gefertigten Amps ist sehr gut und gibt keinerlei Anlass zur Kritik.