Einen neuen Bassverstärker (engl. Amplifier, kurz: Amp) zu kaufen, ist ein aufregendes Abenteuer! Weißt du schon genau, welchen Bassverstärker du kaufen möchtest? Na, dann sagen wir “Herzlichen Glückwunsch”, denn du hast eine Menge Zeit gespart! Bist du hingegen noch unschlüssig, welcher Bassamp angeschafft werden soll, so kann die Suche leider schnell sehr langatmig und vertrackt werden! Doch nicht verzagen: Mit diesem Ratgeber zum Thema “Bassverstärker kaufen” werden wir dir helfen, das Produkt deiner Träume einzukreisen, denn hier erhältst du alle relevanten Infos über die verschiedenen Technologien – und vieles mehr!
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- Bassamps – History
- Röhre, Transistor, Class D, Hybrid-Amps … Was ist was?
- Bassverstärker im Wandel der Zeit
- Vor- und Nachteile verschiedener Bassverstärker-Typen
- Pro / Contra Röhrenamps
- Pro / Contra Transistoramps
- Pro / Contra Class-D-Amps
- Unterschiedliche Anschaffungskosten bei Bassverstärkern
- Wartung/Reparatur bei Bassverstärkern
- Der wichtigste Anteil für einen guten Sound am Bassverstärker: Spieler und Instrument!
- “Wie viel Watt braucht mein Bassverstärker?”
- Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale eines Bassverstärkers
- Allgemeine Tipps für den Gang ins Musikgeschäft
- Bassverstärker kaufen – Fazit
- Bassverstärker-Kaufempfehlungen aus der Bassredaktion
Bassamps – History
Die Geschichte von ernst zu nehmenden Bassverstärkern begann im Jahre 1960 mit der Geburt des Ampeg B15, der auch Portaflex oder Flip Top genannt wird. 25 Watt Vollröhre und ein 15-Zoll-Speaker sorgten für einen bis heute legendären Sound, der gerne mit Attributen wie „voll“, „warm“ und „weich“ beschrieben wird. Die einzig ernst zu nehmende Konkurrenz zum Ampeg B15 war damals der Fender Bassman – vor allem in seiner Neuauflage mit vier 10-Zoll-Speakern.
Ich hatte vor einiger Zeit in einem Musikgeschäft in Dublin das Vergnügen, einen originalen Ampeg B15 aus den 1960er-Jahren zu spielen, und muss gestehen, dass dieser bis heute seine Magie nicht verloren hat. Aber auch nach Betteln auf meinen Knien wollte ihn mir der Ladenbesitzer nicht verkaufen. Das Leben kann so hart sein!
Bereits in den 60er-Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Transistor-Technologie, vor allem aber die 70er- bis 90er- sollten zur Hochzeit der Transistor-Amps werden. Der erste nennenswerte Verstärker, welcher komplett auf dieser Technologie basierte, war der berühmte Acoustic 360 Preamp mit zugehöriger 361-Aktivbox. Stars wie Jaco Pastorius, Larry Graham, John Paul Jones und andere verhalfen ihm zu hoher Popularität.
Allgemein wurden Bassverstärker mit der Zeit immer leistungsfähiger und lauter. Um hier mitzuhalten, warf Ampeg noch einmal einen Vollröhren-Boliden ins Rennen, welcher bis heute Kultstatus besitzt: Der Ampeg VST mit gigantischen 300 Watt purer Röhrenpower!
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1983 erschien mit dem Gallien Krueger 800RB eine neue Bassverstärker-Spezies: 19 Zoll Rackformat wie sein Vorgänger 200RB, ein D.I.-Ausgang, Bi-Amping-Tauglichkeit und 300 Watt Transistor-Leistung waren bis dato ungehört. Die Zeit von den frühen 80ern bis Ende der 90er-Jahre gehörte dann vor allem den zwei großen amerikanischen Legenden: SWR und Eden. Beide setzten hauptsächlich auf die Hybrid-Technik, bei der eine Röhrenvorstufe mit einer Transistor-Endstufe kombiniert wird. Weitere erfolgreiche Namen aus dieser Zeit sind natürlich Trace Elliot, Gallien Krueger und Hartke.
Anfang der 2000er-Jahre begann schließlich der Siegeszug von Class-D-Amps. Diese Art der Endstufe ist bereits seit den 70er-Jahren im Einsatz, fand aber erst sehr spät ihren Weg in den Bereich der Bassverstärker. In der Kombination mit einem Schaltnetzteil lassen sich enorm viel Gewicht und Platz sparen. Dies führte zu einer ganz neuen Generation an Bassamps: Bassverstärker im Westentaschenformat!
Damit einher gingen auch neue Protagonisten wie zum Beispiel Markbass. Andere renommierte Marken verschliefen die Entwicklung und verschwanden sukzessive leider in der Bedeutungslosigkeit. Class-D-Amps sind heute die mit Abstand dominierende Gattung am Markt.
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Röhre, Transistor, Class D, Hybrid-Amps … Was ist was?
Heute teilt sich der Bassamp-Markt in drei Kategorien auf: Vollröhren-Verstärker, Transistor-Verstärker und Class-D-Verstärker. Die detaillierte Erklärung der verschiedenen Technologien und Schaltungs-Arten von Verstärkern würde an dieser Stelle viel zu weit führen, zudem gibt es dazu unzählige spezialisierte Quellen im Netz. Wir interessieren uns hier eher für die uns wichtigen Auswirkungen in der bassistischen Praxis, d. h. Sound, Gewicht. Größe, Transport etc.
Transistor- oder Röhrenamps für Bass halten die Wellenform des eingehenden Signals über den gesamten Verlauf aufrecht, was enorme Klangtreue und Klanggüte garantiert. Gepaart mit einem Netzteil mit fettem Ringkerntrafo kommt noch eine hohe Impulstreue hinzu. Der Nachteil ist, dass sich der Wirkungsgrad in Grenzen hält und viel Energie in Wärme verloren geht. Aufgrund der Wärmeentwicklung braucht man entsprechend Platz und es kommen darüber hinaus ziemlich schwere Komponenten wie Kühlkörper etc. ins Spiel.
Class-D-Endstufen arbeiten enorm effizient und erzeugen dabei kaum Verlust-Wärme. Sie können daher extrem platzsparend und mit extrem geringen Gewicht hergestellt werden. Gleichzeitig können aber leider auch Klanggüte und Klangtreue verloren gehen. Die Wellenform des Eingangssignals wird nämlich in eine Folge von kleinen rechteckigen Impulsen zerlegt und am Ende wieder zusammengesetzt, und auf diesem Weg kann es durchaus zu Verlusten kommen. Dies hängt aber sehr stark mit der Qualität der Bauteile und der verwendeten Schaltung zusammen. Die gute Nachricht: Gute moderne Class-D-Endstufen arbeiten heutzutage schon nahezu frei von Verlusten!
Manche Class-D-Verstärker sind auch sogenannte „Hybrid-Amps“. Hier wird eine klassische Röhrenvorstufe mit einer modernen Class-D-Endstufe gepaart. Dies führt aber nur zu einer anderen klanglichen Abstimmung und hat nichts mit der grundsätzlichen Technologie in Sachen Netzteil und Endstufe zu tun.
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Neben der Art der Endstufe spielt aber auch das Netzteil eine wichtige Rolle für den Klang. Leistung erfordert nämlich Strom – daran führt kein Weg vorbei! Und diesen Strom liefern konventionelle Netzteile anders als moderne Schaltnetzteile. Erneut interessiert uns in diesem Artikel weniger der genaue technische Aufbau, sondern was diese Tatsache für uns Bassleute in der Praxis bedeutet. Neulich las ich auf einer Webseite für HiFi-Equipment einen schönen Vergleich. Diesen möchte ich hier zitieren, da er Vor- und Nachteile sehr gut darstellt:
Ein konventionelles Netzteil mit Ringkerntrafo ist vergleichbar mit einer Badewanne, in die ständig Wasser (Strom) läuft. Die Wanne speichert sozusagen das Wasser und es ist immer ausreichend zur Verfügung, wenn es benötigt wird. Dies ist für einen Amp natürlich ein großer Vorteil und garantiert Headroom und Impulstreue. Falls aber weniger benötigt wird, läuft die Wanne über. Das verloren gegangene Wasser entspricht der Verlustwärme.
Ein Schaltnetzteil passt sich den Anforderungen in Echtzeit an. Es liefert Leistung dann, wenn sie gebraucht wird. Passend zu unserem Vergleich ist es quasi eine Kette an Wassereimern, welche das Wasser (Strom) bei Bedarf schnell von der Quelle zum Ziel bringen. Das ist sehr effizient und erzeugt kaum Verlustwärme. Dadurch entfällt auch die Notwendigkeit für schwere Kühlkörper oder ähnliches. Wie man sich aber durch den Vergleich sehr gut vorstellen kann, ist das Schaltnetzteil in Sachen Souveränität und Impulstreue der gefüllten Badewanne leicht unterlegen.
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Bassverstärker im Wandel der Zeit
Nicht nur die Technologie hat sich verändert, sondern auch die musikalische Landschaft, in der sich die Protagonisten bewegen: Mittlere bis größere Gigs werden heute zum großen Teil mit In Ear Monitoring und ohne Amps bestritten. Soziale Medien wie YouTube haben dazu beigetragen, dass auch viel mehr alleine im heimischen Wohn- oder Musikzimmer musiziert wird. Cab Sims und/oder IRs (Impulse Response) machen live oder im Studio häufig das Mikrofonieren von Boxen überflüssig. Konzerte mit mehreren 1000 Besuchern von der Bühne aus zu beschallen, ist heute dank umfangreicher PA-Systeme ebenfalls nicht mehr notwendig. Diese und einige andere Punkte führten dazu, dass monströse Amps, wie z. B. der Ampeg VST, ihren Auftrag heutzutage weitestgehend verloren haben.
Dennoch gibt es immer noch Situationen, bei denen ganz bewusst Lautstärke und Druck gefragt sind. Meist geht dies mit einem optischen Statement auf der Bühne einher, speziell in Stilistiken härterer Gangart. Viele Bands setzen mittlerweile auch bewusst auf einen Retro-Trend, welcher natürlich auch Verstärker mit Röhrentechnik beinhaltet.
Ein ernsthafter Vergleich im Sinne von „Besser oder Schlechter“ zwischen den unterschiedlichen Bauweisen ist daher in meinen Augen unsinnig. Alle drei besotzen ihre Berechtigung und ihre Vor- und Nachteile. Wie immer hängt viel vom persönlichen Geschmack und dem musikalischen Kontext ab. Hinzu gesellen sich pragmatische Gründe, wie Größe, Gewicht, Transport, Kosten – und natürlich auch der Look!
Vor- und Nachteile verschiedener Bassverstärker-Typen
Pro / Contra Röhrenamps
Pro:
- Voller, warmer, druckvoller Sound
- Hohe Dynamikreserven
- Voluminöses Low End
- Organische Verzerrung ohne Verlust im Bassbereich
- Viel Headroom, hohe Lautstärkereserven
- Cooler Look auf der Bühne, hoher „Rock’n’Roll-Faktor“
Contra:
- Hohes Gewicht
- Groß und unhandlich
- Empfindlich bei Transport
- Sollten erst mehrere Minuten warmlaufen
- Werden sehr heiß, Kühlung notwendig
- Hoher Stromverbrauch
- Wartungskosten
Pro / Contra Transistoramps
Pro:
- Klarer, definierter Sound
- Schnelle und direkte Ansprache
- Hohe Dynamikreserven
- Voluminöses Low End
- Viel Headroom
Contra:
- Mittleres Gewicht
- Groß, meist 19 Zoll/2HE
- Werden warm, Kühlung notwendig
- Mittlerer bis hoher Stromverbrauch
Pro / Contra Class-D-Amps
Pro:
- Sehr effizient, hoher Wirkungsgrad
- Kaum Verluste
- Kaum Kühlung notwendig
- Extrem leicht
- Kompakt
- Schnelle und direkte Ansprache
- Niedriger Stromverbrauch
Contra:
- Weniger impulstreu
- Können zur Kompression neigen
- Können etwas härter und harscher klingen
- Wenig „Rock’n’Roll-Faktor“ auf der Bühne
Unterschiedliche Anschaffungskosten bei Bassverstärkern
Generell sind Röhrenverstärker immer noch am teuersten in der Anschaffung. Hier sind teilweise mehrere Tausend Euro fällig. Class-D-Amps gibt es hingegen bereits ab 150,- Euro.
Allerdings hat sich hier auch einiges angenähert: Dank Produktion in Fernost bekommt man zum Beispiel einen Ampeg PF50 T oder einen Ampeg V4-B in Vollröhrentechnik heutzutage bereits für ca. 1.200,- bis 1.400,- Euro. Class-D-Amps hochwertiger Hersteller, wie z. B. der Aguilar AG700, kosten in etwa das Gleiche. Im gehobenen Class-D-Segment halten sich die Anschaffungskosten mit einem Röhren-Amp also nahezu die Waage.
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Wartung/Reparatur bei Bassverstärkern
Diese sind bei Transistor- oder Class-D-Amps weitgehend Null. Der Grund: Verschleißteile, die man in gewissen Abständen austauschen muss, gibt es keine. Elektronische Bauteile verschleißen zwar auch, doch dauert dies in der Regel 2-3 Jahrzehnte. So lange also kein Defekt auftritt, ist man für sehr lange Zeit im grünen Bereich.
Röhren hingegen sind Verschleißteile und müssen je nach Beanspruchung früher oder später ausgetauscht werden. Röhren- oder Transistoramps lassen sich bei einem Defekt in der Regel relativ leicht reparieren. Dies garantiert eine jahrzehntelange Lebensdauer. Und: Was in den 90er-Jahren ein guter Amp war, ist dies auch heute noch. Die Technologie hat sich nicht dahingehend verändert, dass etwa Röhren- oder Transistoramps aus vergangenen Tagen modernen Anforderungen nicht mehr standhalten würden. Im Gegenteil: Der Ampeg SVT z. B. gilt heute nach wie vor als absoluter „Goldstandard“.
Class-D-Amps unterliegen demselben Problem wie viele Elektrotechnik-Produkte: Durch die extrem kompakte Bauweise kommt häufig die SMD-Löttechnik zum Einsatz. Einzelne Bauteile von Hand auszutauschen, ist daher nahezu unmöglich. Meist wird im Falle eines Falles gleich eine ganze Baugruppe – wie das Netzteil oder die Endstufe – ausgetauscht. Je nach Kosten wird ein defekter Class-D-Amp aber auch sofort zum Elektroschrott.
Zudem sind in nicht wenigen Class-D-Amps mittlerweile digitale Features wie Bluetooth etc. verbaut. Diese unterliegen natürlich einem recht kurzen Zyklus. Die Gefahr, dass man recht schnell einen „veralteten“ Amp besitzt, steigt somit.
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Der wichtigste Anteil für einen guten Sound am Bassverstärker: Spieler und Instrument!
Die bedeutendsten Bestandteile des Basssounds sind unser Kopf und unsere Hände! Im Kopf entsteht zunächst unsere Vorstellung vom Basssound, welche unsere Hände dann am Instrument umsetzen. Der Verstärker kann lediglich das laut machen, was wir in ihn hineingeben. Erzeugst du z. B. mit deiner Anschlagshand keinen Attack, kann es der Amp auch nicht herbeizaubern. Genauso verhält es sich umgekehrt: Lieferst du dem Amp schon ein gutes Signal, hat er es auch einfach, dieses laut zu machen!
Dazu fällt mir ein gutes Beispiel ein: Wir alle kennen Marcus Miller und lieben seinen Sound, der unumstritten grandios ist. Ich habe Herrn Miller bereits mehrfach live mit verschiedenen Verstärker-Marken gesehen und gehört. Auch auf einer Messe habe ich ihn einmal von Stand zu Stand “gestalked”. Die Pointe deutet sich bereits an: Er klang mit jedem Instrument (er wählte natürlich immer einen Fender Jazz Bass bzw. ein entsprechendes Derivat) über jeden Amp mit jeder Box schlicht nach “Marcus Miller” – und das ab dem ersten Ton!
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Das zweitwichtigste Element ist das Instrument. Ein Precision Bass, ein Jazz Bass oder ein Music Man Stingray besitzen ihren ganz eigenen Charakter, welchen man immer heraushören wird. Kein Amp kann einen Precision wie einen Stingray klingen lassen, oder umgekehrt. Verstärker können lediglich den Grundsound einfärben und idealer Weise die mit deiner Hand, Spielweise und deinem Instrument vorgegebene Richtung unterstützen. Mancher Amp arbeitet da mit dir, mancher unter Umständen gegen dich. Der klangliche Eigencharakter des Amps ist daher stets ein ganz entscheidender Grund für den Kauf!
“Wie viel Watt braucht mein Bassverstärker?”
Bei der Frage nach der benötigten Verstärkerleistung im Zusammenhang mit dem Projekt “Bassverstärker kaufen” muss der viel strapazierte Vergleich mit einem Auto herhalten: Leistung kann man im Grunde nie genug haben, und Hubraum lässt sich nur durch Hubraum ersetzen. Ähnlich wie beim Auto agiert ein Verstärker umso souveräner, je mehr Leistungsreserven vorhanden sind. Diese nennt man “Headroom”. Je mehr Headroom mir zur Verfügung steht, desto dynamischer und luftiger ist der Ton meines Amps, da zu jeder Zeit Reserven vorhanden sind, um eventuelle Pegelspitzen zu meistern.
Auch die tiefen Frequenzen (vor allem B-Saite beim Fünfsaiter-Bass) werden generell besser abgebildet, da diese deutlich mehr Leistung benötigen, um verstärkt zu werden. Der Headroom prägt also entsprechend auch ganz entscheidend den Sound des Amps. Agiert ein Amp stets an seinem Leistungs-Limit, wird der Sound vor allem im Tiefbass-Bereich entsprechend komprimiert und flach wirken, da kein Spielraum für Dynamik bleibt. Zudem ist es für den Verstärker nicht gesund, ständig im roten Bereich zu operieren (auch hier s. Auto-Vergleich).
Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale eines Bassverstärkers
Equalizer
Neben dem bisher Besprochenen ist sicherlich der Equalizer das zentrale Element eines Verstärkers. Er ist das Werkzeug, um den Klang fein abzustimmen oder komplett zu verbiegen. Am üblichsten sind 3-Band- (Bass, Mitten, Höhen) oder 4-Band-Equalizer (Bass, Low Mid, High Mid, Höhen). Hier kann man werksseitig festgelegte Frequenzen entweder anheben oder absenken.
Noch spezifischer lässt sich mit einem parametrischen Equalizer in den Klang eingreifen. Mit ihm kann man die Frequenzen, die man bearbeiten möchte, innerhalb eines bestimmten Spektrums selbst anwählen. Meist findet man dies bei den Mittenbändern. Diese Form von Equalizer ist zwar etwas komplexer in der Bedienung, aber ein äußerst nützliches Tool, besonders für Instrumente wie Akustikbass oder Kontrabass, bei denen man häufig mit Rückkopplungen zu kämpfen hat, die man mit einem normalen Equalizer mitunter nicht in den Griff bekommt. Mit einer Parametrik lässt sich jedoch gezielt die problematische Frequenz wählen und absenken.
Heutzutage selten geworden sind grafische Equalizer, bei denen sich festgelegte Frequenzen per Schieberegler absenken oder anheben lassen. Dieses Verfahren gibt eine schöne optische Rückmeldung von dem, was man da so tut – verführt aber auch gerne dazu, eher mit den Augen als mit den Ohren zu arbeiten.
Aber was heißt eigentlich “Equalizer”? Zur Nutzung eines Equalizers ist es nämlich durchaus sinnvoll, sich der eigentlichen Bedeutung des Wortes bewusst zu sein. Und diese ist “Entzerrer” – er soll also in erster Linie Störendes aus dem Klang entfernen. Je besser das Paket aus dem Sound deiner Hände und Instrument, desto weniger Equalizer wird nötig sein, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.
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Anschlüsse
Das zweite wichtige Ausstattungsmerkmal eines Verstärkers ist die Art und Anzahl der Anschlüsse. Hier sollte man auch im Vorfeld genau analysieren, was man so braucht. Wo früher ein Effektweg mit Send/Return-Buchsen Standard war, fällt dieser heute oft aufgrund der geringen Größe von Digital-Amps ersatzlos weg. Dafür verfügen diese häufig über die Möglichkeit, via AUX-Eingang eine externe Soundquelle, wie Handy, Tablet etc. anzuschließen. Das geht auch häufig einher mit einem Kopfhörer-Ausgang – beides macht das heimische Üben sehr komfortabel. Puristische Röhren- wie auch die meisten Transistor-Amps bieten diese Möglichkeiten nicht.
Ein sehr wichtiger Aspekt ist der D.I.-Ausgang. Mit ihm kann man den Sound der Preamp-Sektion direkt in ein Mischpult oder in ein Audio-Interface leiten. Beim D.I. Out trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Von aufwendigen trafosymmetrierten D.I. Outs mit High-End-Ausgangsübertragern bis hin zu günstigen Optokoppler ist alles vertreten, natürlich mit entsprechend unterschiedlichen Ergebnis. Wer seinen Amp häufig per D.I. Out abnimmt, der sollte auch unbedingt einmal dessen Klangqualität vor dem Kauf testen.
Effekte, Stimmgerät & Co.
Einige Amps bieten noch zusätzliche Ausstattung, wie Stimmgerät, integrierte Effekte, etc. Diese Aspekte mögen zwar für den Einzelnen durchaus sinnvoll erscheinen, für die breite Masse der Bassisten spielt sie bei der Kaufentscheidung allerdings erfahrungsgemäß eine eher untergeordnete Rolle.
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Allgemeine Tipps für den Gang ins Musikgeschäft
Natürlich liegt das eigentliche Herz eines Verstärkers unter der Haube, lässt sich also nicht einsehen und auch nur mit entsprechend Fachwissen beurteilen. Allerdings gibt es auch etliche äußere Merkmale, die ein Indikator für die Qualität des Amps und die Philosophie des Herstellers sein können. Da wären zum Beispiel die Potentiometer. Dreht man diese, sollten sie einen gewissen Widerstand bieten, nicht zu leichtgängig sein und sich nicht gleich bewegen, wenn man sie auch nur anhustet. Wackeln darf schon gleich gar nichts.
Besser Metall statt Plastik!
Als nächstes wären da die Buchsen der Anschlussperipherie. Sind diese aus Metall und nicht aus Plastik, ist das ein weiteres gutes Zeichen. Das Gehäuse an sich sollte einen robusten und hochwertigen Eindruck machen, und die Kanten des verwendeten Metalls sauber entgratet sein.
Auch mit den Ohren lässt sich hier schon einiges prüfen. Die meisten Amps verfügen über Lüfter, um die Abwärme aus dem Gehäuse zu leiten. Im Idealfall sollten diese ihren Dienst relativ geräuschlos erledigen bzw. erst bei entsprechender Hitzeentwicklung hörbar werden. Dies erreicht man mit hochwertigen und/oder temperaturgesteuerten Lüftern. Manche Hersteller verwenden auch mehrere Lüfter, die dann bei geringerer Drehzahl laufen und so entsprechend leiser sind.
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Grundrauschen kann ganz schön nerven!
Und auch die Nebengeräusche, die der Verstärker ansonsten von sich gibt, sind ein guter Indikator. Hier sollte man jeden einzelnen Regler bei eingeschalteten Amp mal aufdrehen, ohne zu spielen, und dabei hören, was aus den Bassboxen tönt. Ist ein Grundrauschen zu hören? Was passiert, wenn man die Lautstärke erhöht? Was passiert, wenn man am Equalizer dreht? Ist auch bei Extremeinstellungen relativ wenig zu hören, lässt das schon mal auf eine hohe Bauteilgüte und gute Qualität der Schaltungen schließen.
Bassverstärker kaufen – Fazit
Der wichtigste Schritt zur Entscheidungsfindung bei Thema “Bassverstärker kaufen” ist das Hören! Und zwar nicht nur im Musikladen, sondern am besten auch im Bandkontext. Hier offenbaren sich am ehesten die wahren Qualitäten eines Topteils – oder eben auch nicht. Die erste und wichtigste Frage beim Bassverstärker kaufen sollte sein: “Passen Sound, Leistung und Ausstattung zu mir bzw. zu meinem persönlichen Stil, zu meinem Instrument(en), meiner Musik und meiner Band?” Der Amp sollte dich und dein Spiel zu jeder Zeit bestmöglich unterstützen! Ein Sound, mit dem man sich wohl fühlt, hat einen ganz entscheidenden Einfluss auf die eigene Performance.
Pragmatische Gründe, wie Gewicht, Größe und Transportabilität spielen für viele ebenfalls eine Rolle. Hat man nur drei Gigs im Jahr, so ist der Transport wohl lange nicht so entscheidend, als wenn man drei Gigs pro Wochenende zu überstehen hat. Lässt man seinen Amp eher im Proberaum stehen, oder schleppt man ihn jedes Mal wieder mit heim? Hier sollte man im Vorfeld unbedingt seine persönliche Situation genau analysieren, um den Kauf nicht mittelfristig zu bereuen!
Zum Abschluss gebe ich dir noch eine kleine Checklist sowie ein paar Ancheckempfehlungen zum Thema “Bassamps” mit auf den Weg und hoffe, dass dieser Artikel dir bei der Suche nach dem Bassverstärker deiner Träume helfen wird!
Stelle dir diese Fragen, wenn du einen Bassverstärker kaufen möchtest:
- “Welcher Sound gefällt mir eigentlich?”
- “Wie viel Leistung brauche ich?”
- “Brauche ich einen Röhren-, Transistor-, Hybrid- oder Digitalamp?”
- “Was für eine Ausstattung benötige ich?”
- “Welcher Equalizer macht für mich Sinn: 3-Band, 4-Band, semi-parametrisch, parametrisch?”
- “Wie groß ist mein Budget?”
- “Benötige ich ein Onboard-Stimmgerät oder integrierte Effekte?”
Bassverstärker-Kaufempfehlungen aus der Bassredaktion
Hier findest du eine nach Kategorien unterteilte Auswahl von Bassverstärkern. Diese spiegelt natürlich nur einen Teil des derzeitigen Angebots auf dem Markt wider, kann aber schon mal gut der groben Orientierung dienen. Wir haben für dich aus jeder Kategorie einige Vertreter herausgesucht, die verschiedene Marken, Philosophien und Preisklassen repräsentieren, sowie einen oder zwei Vertreter der jeweiligen Kategorie, die wir besonders positiv hervorheben möchten. Nicht wenige der aufgeführten Amps haben übrigens kleine und/oder größere Brüder, sind also mit mehr oder weniger Leistung und zu dementsprechend niedrigeren oder höheren Preisen erhältlich.
Kaufempfehlungen Röhren-Bassverstärker
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Kaufempfehlungen Transistor-Bassverstärker
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Kaufempfehlungen Class-D-Bassverstärker/Digitale Amps
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