Wer als interessierter Kunde CDJs, Rack-CD-Player oder DJ-Plattenspieler kaufen möchte und beim DJ-Equipment Händler Ausschau hält, steht vor einem Wust an Geräten mit unterschiedlichen Features. Welches Gerät ist für welchen Anwender das richtige, worauf sollte man besonderen Wert legen und wie holt man das Maximale aus dem verfügbaren Budget heraus?
Wir verraten euch, worauf ihr bei der Neuanschaffung achten solltet und haben ein paar konkrete Kauftipps auf Lager.
DJ Equipment – CD- und Mediaplayer
Bei Desktop- oder Tabletop-Playern wie dem Pioneer CDJ-350 handelt es sich um Geräte mit einem Einzellaufwerk. Ähnlich wie Plattenspieler werden sie in der Regel neben dem Mischpult platziert. Alle Bedienelemente sind gut von oben zugänglich.
Bei Rack-Playern im 19-Zoll-Einbauformat unterscheidet man zwischen Einzellaufwerken wie dem Tascam CD-200, die in Ermangelung einer Remote-Einheit nur bedingt für den DJ-Einsatz, aber durchaus zur Festinstallation taugen und Doppel-Playern wie dem Numark CDN77 USB.
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Diese verfügen über Einzelausgänge für den Mixer und bestehen in der Regel aus zwei Komponenten. Das Laufwerk, das zudem über Audio-, Remote- und Netzteilbuchsen verfügt, wird über ein spezielles Kabel mit der Fernbedienung verbunden, die eine geringere Einbautiefe vorweist. Zur besseren Bedienbarkeit wird sie daher oft separat auf horizontaler Ebene – beispielsweise unter dem Mischpult – angebracht. Geräte im 19-Zoll-Einbauformat sind besonders für Equipment-Verleiher oder für feste Installationen in Bars und Clubs empfehlenswert.
Mediaplayer spielen unterschiedliche Audioformate wie MP3, WAV oder AIFF von Speichermedien wie USB-Sticks, Harddrives, SD-Karten, Smartphones oder Tablets ab. Es gibt Geräte wie den Denon DN-300Z, die zusätzlich noch mit einem CD-Laufwerk ausgerüstet sind. Andere Modelle kommen komplett ohne die Silberscheiben aus. Ein Beispiel hierfür ist der Pioneer-XDJ-1000.
DJ Equipment – Turntables
Bei riemengetriebenen Turntables wird die Kraft des Motors über einen Flachriemen aus Gummi von der kleineren Motorspindel auf eine größere Walze am Plattenteller übertragen. Diese Walze befindet sich entweder unterhalb oder wie bei High-End-Geräten am äußeren Rand des Plattentellers. Plattenspieler mit Riemenantrieb sind grundsätzlich für Mix- und Scratch-DJs geeignet, allerdings mit ein paar Einschränkungen.
Gegenüber direkt angetriebenen Modellen haben sie oft den Nachteil, dass sie etwas langsamer auf Änderungen des Pitch-Reglers reagieren. Daher erfordert das Beatmatching bei diesen Plattenspielern etwas mehr Fingerspitzengefühl. Außerdem verschleißt aufgrund der erhöhten mechanischen Belastung (besonders beim Scratchen) der Antriebsriemen schneller als beim normalen Abspielen der Platten und muss öfters erneuert werden. Dennoch ist ein riemengetriebener Plattenspieler, solange er über ein ausreichendes Drehmoment verfügt, für Scratch-DJs gleichermaßen geeignet wie ein direkt angetriebener Plattenspieler. Beispiel riemengetriebener Turntable: Gemini TT-110.
Beim Direktantrieb treibt ein geregelter Gleichstrommotor den Plattenspieler ohne Zwischengetriebe an. Da der Motor allein die Nenndrehzahlen von 33 und 45 RPM einhalten muss, werden bei dieser Bauart starke Motoren mit einem hohen Drehmoment verwendet. Jede Drehzahlabweichung wirkt sich direkt auf den Plattenteller aus. Hochwertige, direkt angetriebene Turntables arbeiten mit kollektorlosen Gleichstrommotoren. Bei dieser Bauart bewegen Statorspulen einen Ringmagneten (Permanentmagnet). Die sogenannten Hallsonden steuern dabei in Abhängigkeit von der Stellung des Plattentellers die Statorspulen. Bei direkt angetrieben Plattenspielern werden zwei verschiedene Motorvarianten angeboten. Da wäre zunächst der komplett im Chassis integrierte Motor. Bei diesem Modell wird der Plattenteller direkt von der Motorspindel angetrieben. Ein Beispiel hierfür ist der Numark TT-1650.
Alternativ können Motor und Plattenteller auch eine Einheit bilden. Hier sind lediglich die Stator- und Generatorspulen fest mit dem Chassis verbunden. Diese bewegen einen Ringmagneten, der sich unterhalb des Plattentellers befindet. Aufgrund ihrer aufwendigen Technik haben quarzgeregelte, direkt angetriebene Plattenspieler hervorragende Gleichlaufwerte (kleiner als 0,025 %). Durch ihre gute Hochlaufzeit und schnelle Reaktion auf Geschwindigkeitsänderungen sind sie für Mix- und Scratch-DJs am besten geeignet. Grundsätzlich kommen aber beide Bauarten in Frage.
USB-Turntables verfügen über ein integriertes Audiointerface, mit dessen Hilfe man das digitale Audiosignal in einem Computer übertragen und aufzeichnen kann. Praktisch, wenn man seine Plattensammlung digitalisieren möchte. Diese Geräte verfügen in der Regel gleichzeitig über einen integrierten Phono-Vorverstärker, der auf Wunsch das analoge Ausgangssignal mit Line-Pegel ausgibt. Ein Beispiel für diese Bauart ist der Audio Technica AT-LP1240USB.
Turntables mit MIDI-Funktion sind in der Lage, MIDI-Daten zu empfangen oder zu senden (z. B. via Fünfpol-DIN oder via USB), um sich so entweder selbst steuern zu lassen oder mithilfe zusätzlicher Controller die Parameter einer DJ-Software zu kontrollieren. Ein Beispiel ist der Vestax-PDX-300MK2, bei dem man mithilfe eines MIDI-Keyboards die Abspielgeschwindigkeit (Pitch) des Laufwerks kontrollieren kann. Der Reloop RP8000 ist hingegen in der Lage, die Parameter einer DVS-Software mithilfe spezieller Controller-Buttons zu steuern. Hotcues und Loops zum Beispiel.
DJ Equipment kaufen > Qualitätsmerkmale CD-Player
Die Anzahl der Qualitätsmerkmale eines CD-Players ist sehr hoch und alle Punkte hier zu besprechen, würde sicher den Umfang dieses Artikels sprengen. Ich habe aber die wichtigsten Kriterien für euch zusammengefasst. Das Gerät sollte selbstverständlich über möglichst hochwertige Wandler und eine möglichst exzellente Audioqualität verfügen.
Ebenso wichtig sind eine gute Antishock-Funktion, schnelle Ladevorgänge, beleuchtete Tasten, eine übersichtliche Anordnung der Bedienelemente, ein großes und kontrastreiches Display zum Anzeigen der verschiedenen Track-Informationen und ein gut reagierendes Jogwheel (Desktop/Tabletop-Player) oder Dial (Rack). Vorteilhaft ist es außerdem, wenn der Player in Lage ist, außer Audio-CDs auch andere Musikformate wie MP3 wiedergeben können, etwa über USB-Flash-Speicher oder Harddrives.
Wer mit seinen Geräten auch Beatmatching und -mixing betreiben möchte, sollte Wert auf eine flexible Pitch-Range und ein gut funktionierendes Mastertempo legen. In diesem Zusammenhang werden auch Loops und Hotcues gern gesehen. Wenn der Player zudem noch als MIDI-Controller für DJ-Software verwendet werden kann, ist man quasi für alle Situationen gerüstet.TurntablesGenerell sollte ein guter DJ-Turntable über einen Antrieb mit hohem Drehmoment und entsprechend kurzen Hochlaufzeiten verfügen. Wichtig beim Chassis sind die Robustheit, eine möglichst hohe Masse sowie eine allgemein gute Schwingungsdämpfung.
Auch auf eine übersichtliche Anordnung der Bedienelemente, eine ordentliche Temporegulierung mit ausreichender Range und große Start/Stopp-Buttons sollte man bei der Produktwahl achten. Erforderlich ist ebenso, dass der Plattenteller generell so stabil ist, dass dieser bei Berührungen der Platte wenig oder gar nicht nachgibt. Dies verhindert das Springen der Nadel. Die Toleranz der Lager von Plattenteller und Tonarm sollte möglichst gering sein, denn haben diese zu viel Spiel, ist es wahrscheinlicher, dass beim Zurückdrehen der Platte die Abtastnadel aus der Rille hüpft. Die zum Mixen und Scratchen am besten geeigneten Tonarme sind leichte Rohrtonarme mit einem SME- Schraubanschluss. Gerade Tonarme sorgen für ein verringertes Drifting der Nadel in Richtung Spindel, was sie sehr „springfest“ macht. Gleichzeitig erhöht sich so aber der sogenannte horizontale Spurfehlwinkel, was wiederum für Verzerrungen im Audiosignal sorgt. Diese Tonarme sind reinen Turntablists und Scratch-DJs zu empfehlen, bei denen die „Springfestigkeit“ Vorrang vor einem „perfekten” Klang hat.
S-Shaped Tonarme verhindern durch ihre Form einen zu hohen Spurfehlwinkel und sorgen daher für ein besseres Klangbild. Club-DJs und Hi-Fi-Fans lassen grüßen. Mehr Informationen dazu findet ihr in unserem Plattenspieler-Special.
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal hochwertiger, riemengetriebener Laufwerke ist ein geregelter Gleichstrommotor. In den wichtigen Punkten Drehzahlumschaltung, Gleichlauf und Feinregulierung des Pitchs liefert dieser wesentlich bessere Werte als ungeregelte Motoren. Zur Drehzahlregulierung ist an der Motorwelle zusätzlich ein Frequenzgenerator angebracht. In Sachen Drehmoment gibt es riemenangetriebene Plattenspieler, die direkt angetriebenen durchaus das Wasser reichen können. Wenn man sich als DJ für ein solches Modell entscheidet, dann sollte dieser definitiv einen geregelten Gleichstrommotor haben.Kaufempfehlung für Einsteiger: CD-PlayerNumark NDX 500 Dieser Single-CD/Multimedia-Player kostet 255 Euro und erlaubt die Wiedergabe von CDs, MP3-CDs und USB Flash-Laufwerken sowie die Steuerung von DJ-Programmen via USB-MIDI. Das Gerät überzeugt ferner durch ein aufgeräumtes Layout mit vielen verschiedenfarbig beleuchteten Tasten und sein sehr gutes Jogwheel mit optimaler Vinyl-Emulation, das auch authentisch klingendes Scratching ermöglicht. Kurzum: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist absolut stimmig! Hier ist unser detaillierter Testbericht.
Audio-Technica AT-LP1240USB Der AT-LP1240USB kostet 599 Euro und ist solides Laufwerk. Zu seinen Ausstattungsmerkmalen gehören ein integrierter Phono-Vorverstärker, ein USB-Audiointerface, eine stufenlos regelbare Anlauf- und Bremszeit sowie zwei große Start/Stopp-Tasten. Wer als Einsteiger auf der Suche nach einem bezahlbaren Plattenspieler ist, der könnte bei diesem Gerät an der „richtigen Adresse“ sein.
Pioneer XDJ-1000
Der Pioneer XDJ-1000 ist ein umfangreich einsetzbarer Mediaplayer und MIDI-Controller, der mit einer hervorragenden Audioqualität und einer durchdachten Benutzerführung aufwartet. Er spielt die Audioformate MP3, AAC, WAV und AIFF von Flash-Speichern, Festplatten, Computern oder mobilen Endgeräten ab. Außerdem bietet dieses Gerät eine perfekte Eingliederung von Rekordbox sowie Serato HID-Integration. Eine Kaufempfehlung für Profis, die bei ihrer DJ-Arbeit auf optische Datenträger verzichten. Kostenpunkt: 899 Euro.
Kaufempfehlung DJ Equipment für Profis: Turntables
Pioneer PLX-1000 Ebenfalls aus dem Hause Pioneer kommt unsere Kaufempfehlung für professionelle Vinyl-Jocks. Der PLX-1000 kostet 699 Euro (UVP) und ist in seiner Bauweise der „Mutter“ aller DJ-Turntables, nämlich der Technics 1200-Serie, sehr ähnlich. Der PLX überzeugt unter anderem durch eine hochwertige Verarbeitung und ein sein robustes Chassis. Des Weiteren ist dieses direkt angetriebene Laufwerk mit einem vibrationsgedämpften und leichten S-Shaped-Tonarm aus Aluminium und einer variablen Pitch-Range ausgerüstet. Hier gibt’s den Test vom Bonedo-Kollegen Dirk Duske.
Reloop RP 8000
Für DVS-User ist der Reloop RP 8000 eine gute Alternative. Zu einem Preis von 699 Euro (UVP) wartete er mit einer MIDI-fähigen Perfomance-Sektion mit insgesamt 12 Buttons, auf. Er verfügt über einen internen Phono-Preamp, eine variable Pitch-Range sowie einen Reverse-Schalter.
Und wie es sich für ein hochwertiges Laufwerk gehört, selbstverständlich auch über ein robustes Chassis, ein hohes und stufenlos regulierbares Drehmoment, einen S-Shaped Tonarm und vieles mehr. Bondeo hat das Gerät ausführlich getestet.
DJ Equipment kaufen – Resümee
Nun wisst ihr, worauf es ankommt und ganz egal, ob ihr ein Profi seid oder vielleicht erst in die Materie einsteigt und noch nicht soviel Geld investieren wollt oder könnt: Nehmt euch auf jeden Fall Zeit und vergleicht, bis ihr den richtigen Player für gefunden habt.