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Channel Strips kaufen: Darauf solltest du achten!

Auswahl und Kauf von Channel Strips: In vielen DAW-basierten Studios sind externe Kanalzüge die letzten verbleibenden analogen Audioprozessoren.

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In anderen Studios ergänzen Channel-Strip-Modelle vorhandene Mischpulte um erweiterte Bearbeitungsmöglichkeiten, sind qualitativ besser oder ermöglichen die Nutzung spezieller Klangcharakter.
In jedem Fall trifft man die Gerätegattung Channel Strip in vielen Home- wie auch Profi-Studios an. Was einen guten Channel Strip auszeichnet, auf welche Ausstattungsmerkmale eines Kanalzugs zu achten ist und welche konkreten Modelle zu kaufen wir euch empfehlen können, ist Bestandteil dieses Features.

Inhalte
  1. Was ist eigentlich ein Channel Strip?
  2. Wofür braucht man einen Channel Strip?
  3. Mit welchen Features können Channel Strips ausgestattet sein?
  4. Welche Anschlüsse sollte ein Channel Strip besitzen?
  5. Welche Bauformen von Channel Strips gibt es?
  6. KONKRETE EMPFEHLUNGEN
  7. Budget-Empfehlung: Behringer Ultravoice UV1
  8. Boutique-Empfehlung: RND Shelford
  9. Preis-Leistungsempfehlung: SPLs Channel-Strips in mk3

Was ist ein Channel Strip?

  • Ein Channel-Strip ist Mikrofon-Vorverstärker, der um Kanalzug-EQ, Kompressor und manchmal weitere Effekte erweitert ist.
    • Der Name Channel Strip leitet sich ab vom einzelnen Kanalzug eines analogen Mischpults.

In dem hier verlinkten Workshop erfahrt ihr alles zu den “echten”, also in Mischpulten eingebauten Channel Strips. Das Wissen dort könnt ihr natürlich auch für die hier besprochenen Channel Strips anwenden, denn das Prinzip ist das gleiche: 
Mischpult-Kanalzug verstehen und benutzen

Der Begriff „Channel Strip“ bezeichnet im ursprünglichen Sinn den einzelnen Kanalzug eines Mischpults. Bei einigen großen Mixern kann man diesen zu Wartungsarbeiten ausbauen und bei Bedarf wahrscheinlich auch komplett nachkaufen, allerdings entspricht diese Art von „Channel Strip“ noch nicht exakt der Gerätekategorie, die wir in diesem Beitrag thematisieren. Weiterhin werden mittlerweile eine Vielzahl von Plugins, die Kanalzüge analoger Mischpulte/Hardware emulieren oder eine typische Funktionalität aufweisen, ebenfalls ganz selbstverständlich als Channel Strip bezeichnet, doch um Software geht es hier auch nicht. Worum geht es denn dann? Mit dem Aufkommen von DAWs und digitalen Mischpulten sowie dem nicht zu verleugnenden Schwinden analoger Mischpulte in Ton- und Musikstudios entstand quasi eine neue Gerätegattung. Analoge Standalone-Hardwaregeräte mit der Funktionalität eines meist einzelnen Mischpultkanals, die man (wenig überraschend) ebenfalls als Channel Strip bezeichnet, sind das Thema unseres Features und Kaufberaters. Tatsächlich gibt bzw. gab es auch Channel Strips mit digitalen Signal Processing, wie den Focusrite Liquid Channel, der in dieser eindeutig von Analogtechnik dominierten Gerätekategorie aber einen Exotenstatus besitzt.

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Wofür braucht man einen Channel Strip?

Da ein Channel Strip grundsätzlich die gleichen Grundfunktionen eines Mischpultkanals besitzt, erfüllt er auch die gleichen Aufgaben beim Recording und auch beim Mixdown (ohne FX Send natürlich). Zum Aufnehmen bieten Channel Strips im Idealfall eine hohe Flexibilität bezüglich des Eingangssignals (Mic, Line, HiZ) und Mischpult-typische Möglichkeiten zur technischen und kreativen Klangformung durch Filter und Dynamikprozessoren. Somit lässt sich ein Channel Strip prinzipiell bei der Aufnahme und auch im Mix nutzen, wobei viele Anwender ihren Kanalzug tendenziell in erster Linie zur Durchführung hochwertiger, ggf. stilprägender Aufnahmen verwenden, die mit den meisten Audiointerfaces sowie „einfachen“ Mischpulten auf diesem Niveau wahrscheinlich nicht möglich sind. 

Mit welchen Features können Channel Strips ausgestattet sein?

Die Ausstattungsmerkmale einzelner Channel Strips unterscheiden sich stark. Das spiegelt sich häufig im Preis wider, der sich von sehr niedrigen dreistelligen bis zu hohen vierstellige Eurobeträgen erstrecken kann. Dabei sind hochpreisigere Strips oft nicht umfangreicher ausgestattet, sondern hochwertiger, was die Klangualität angeht.

Channel-Strip-FeatureHäufigkeit
Eingangssektionimmer
Equalizer, Filtersehr häufig
Kompressorsehr häufig
De-Esserab und zu
Limiterseltener
Gate/Expanderselten
Sidechainab und zu
Meteringoft, aber meist rudimentär
Routing-Optioneneher selten
Insert-Send-Returneher selten
Stereo Linkab und zu
Saturationeher selten
Digitalausgängemanchmal, eher als Option
Monitoringselten
Audio-Interface-Funktionalitätselten

Eingangssektion

Zur elementaren Ausstattung eines Channel Strips zählt seine Eingangssektion. Hier werden meist verschiedener Signalquellen “in Empfang genommen” und bei Bedarf verstärkt. So ist ein hochwertiger Mikrofonvorverstärker (fast immer samt Phantomspeisung zur Verwendung von aktiven Mikrofonen) ein entscheidendes Merkmal des Kanalzugs. Weiterhin bieten Channel Strips einen Line-Eingang und vielfach auch den sogenannten “Hi-Z”-Input zum direkten Anschließen einer E-Gitarre oder eines E-Bass. In Musik-Studios wird dies gerne als Alternative oder Option zum mikrofonierten Instrument bzw. Amp genutzt. Gebräuchliche Bestandteile, die ebenfalls in den meisten Fällen in der Eingangssektion angetroffen werden, sind das Low Cut bzw. High Pass Filter zum Absenken störender tieffrequenter Signalanteile, die sich außerhalb des Nutzsignals befinden sowie ein Phaseninverter (der oft fälschlich Phasendreher genannt oder mit “180” bezeichnet wird). Diese Maßnahme soll qualitätsmindernde Signalauslöschungen vermeiden, die u.a. bei der gleichzeitigen Aufnahme mit mehreren Mikrofonen auftreten können.

Der LA-610 MKII von Universal Audio hat eine äußerst luxuriöse Eingangssektion und bietet sogar verschiedene Eingangsimpedanzen für den Mic- und Hi-Z-Input zur Auswahl.

Workshop zu Eingangssektionen:
Preamp-Sektionen verstehen

Kompressor

Ein weiterer Bestandteil der Grundausstattung vieler Channel Strips ist der Kompressor. Dieser wird zur Dynamikbearbeitung des Signals verwendet und besitzt nicht selten stark klangprägende Eigenschaften. Der Umfang der Einstellmöglichkeiten von Kompressoren verschiedener Channel-Strip-Modelle variiert sowie genauso stark, wie es bei separaten Modellen dieser Gerätegattung der Fall ist. Das Beispiel des legendären Teletronix LA-2A von Universal Audio beweist, dass puristische Regelmöglichkeiten nicht zwingend auf eine Art von Minderwertigkeit schließen lassen. Hier ist klar das Gegenteil der Fall. Ein umfangreicher Zugriff auf das Kompressionsverhalten (Threshold, Regelzeiten, Ratio, Knee etc.) ist allerdings auch kein Nachteil, sofern man erkennt, was zu tun ist. Eine stilsichere Prise Kompression schadet beim Tracking eigentlich nie und hilft der entsprechenden Klangquelle, sich adäquat im Kontext des musikalischen Backings durchzusetzen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die simple Kompressor-Sektion des preiswerten DBX 286S

Equalizer (EQ)

Eine Klangregelung in Form eines Equalizers ist ebenfalls ein elementarer Bestandteil vieler Channel Strips. Wie bei Mischpulten findet man auch bei Channel Strips EQs, die sich in ihrer Komplexität stark voneinander unterscheiden. Weiterhin ist zu differenzieren, ob man den Equalizer seines Channel Strips im Mixdown zur gezielten Klangformung einer Einzelspur oder zu Korrekturen des Aufnahmesignals verwendet. Bei Letzterem sollte man nicht überambitioniert zur Tat schreiten, es sei denn, man ist sich in seinem Handeln sehr sicher. Üblich sind leichte Anpassungen, wenn beispielsweise die Gesangsstimme etwas zu matt klingt, weil man vielleicht nicht das optimale Mikrofon für den Künstler zur Verfügung hat, kann man mit dem EQ gegebenenfalls die hohen Frequenzen geschmackvoll anheben. Möchte man den Channel Strip in erster Linie zum Aufnehmen (z.B. Gesang) verwenden, so ist das Vorhandensein eines EQs aber nicht zwingend lebensnotwendig, da so manche klangformende Entscheidung im finalen Mix häufig sinnvoller ist.

EQ des Shelford Channel
EQ des Shelford Channel

Stereo Link

In der Regel sind Channel Strips zur Bearbeitung von Monosignalen ausgelegt. Viele Modelle erlauben die Kopplung mit einer zweiten Einheit, sodass auch Stereoquellen aufgenommen werden können oder beide Geräte als Stereo-Channel-Strip im Mixdown zur Bearbeitung von Subgruppen oder der Stereosumme verwendbar sind.

Metering

Als abschließender Bestandteil der Basisausstattung eines Channel Strips ist die Metering-Sektion zu nennen. Fast jeder Channel Strip verfügt über ein oder mehrere Anzeigeinstrumente zur optischen Kontrolle des Pegels, der Kompressor-bedingten Gain Reduction und eventueller weiterer Prozesse. Je eindeutiger und präziser die Werte angezeigt werden, umso sicherer fühlt man sich als Engineer während einer Session, allerdings darf man optische Anzeigen auch nicht überbewerten, das Ohr sollte stets die letzte Entscheidungsinstanz sein. Mit gutmütigen Geräten wie dem (nicht ganz billigen) Tube-Tech MEC1A können trotz kontinuierlichem Vollanschlag des VU-Meters (sowohl Gain Reduction als auch Pegel) unter Umständen einwandfreie Aufnahmen gelingen (wobei eine solche Vorgehensweise natürlich nicht die Regel sein soll).

Fotostrecke: 2 Bilder Etwas grobe, aber für viele Anwendungen dennoch ausreichende Anzeige des Eingangspegels per LED beim preiswerten DBX 286S

De-Esser

Manche Channel Strips sind mit einem De-Esser ausgestattet, der wie die Bezeichnung erahnen lässt, S- und sonstige Zischlaute während Gesangs- und Sprachaufnahmen reduziert. Allerdings ist der Einsatz eines De-Essers während der Aufnahme nicht ganz ungefährlich, weil man während einer Gesangs-Session in der Regel stark auf kreative Dinge konzentriert ist und Fehleinstellungen, die auch durch Gehörermüdungen bei langen Sessions bedingt sein können, im schlimmsten Fall dazu führen, dass Teile der Aufnahme unbrauchbar oder zumindest schwer zu reparieren sind. Bei fachkundiger und korrekter Bedienung kann man De-Esser aber durchaus gewinnbringend auch während einer Session einsetzen.

Side-Chain-Kompression

Gut ausgestattete Geräte erlauben eine frequenzabhängige Kompression. So gibt es beispielsweise Modelle, deren Low Cut (oder andere Filter) sich dem Signalweg entnehmen und auf das Steuersignal der Dynamikmodule routen lässt. Aber auch andere Möglichkeiten zum Side-Chain-Keying gibt es. 

Flexibles Routing

Weiterhin bieten verschiedene Channel-Strip-Modelle ein noch weitergehendes flexibles Routing. Bei einigen Geräten lässt sich der EQ im Signalweg wahlweise vor oder hinter den Kompressor legen. Für beide Reihenfolgen gibt es sinnvolle Anwendungen. Ein Beispiel: Eine Gesangssignal hat unnötig viel Bässe, die mit dem EQ entsprechend abgesenkt werden. Die Absenkung vor dem Kompressor ist in diesem Fall von Vorteil, weil hierdurch keine unrelevanten Signalanteile eine Pegelreduktion bewirken, was wie im zuvor genannten Beispiel (Side-Chain-Kompression) die Gefahr von unerwünschten Pump-Effekten mindert.

Gate/Expander

Diese Art der Dynamikbearbeitung dient neben kreativen Anwendungen üblicherweise der Säuberung des Audiosignals, indem Störgeräusche in Spiel- oder Gesangspausen im Pegel herabgesenkt (Expander) oder der Kanal stummgeschaltet wird (Gate). Diese Absenkung findet idealerweise statt, sobald der Pegel des Nutzsignals unterschritten wird. Eingestellt wird dieser Schwellwert (Threshold) mit einem entsprechenden Regler, möglicherweise auch optional über ein Steuersignal oder frequenzselektiv. Beim Recording besteht die Gefahr, dass Teile des Nutzsignals abgeschnitten werden, sodass der Einsatz eines Gates oder Expanders eher im Mixdown (Studio, FOH) sinnvoll ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Frontliner von SPL ist ein richtiges Multifunktions-Tool …

„Saturation / Färbung“

Für spezielle klangliche Würze besitzen einige Channel Strip Modelle Modi oder stufenlose Justierungen zum gezielten Hinzufügen von Obertöne. Dafür wird bevorzugt Röhrentechnik genutzt. Derartige Funktionen verleihen Audiosignalen den Charakter, den manche Ton- und Musikschaffende auf der digitalen Ebene, die man in vielen Fällen nach dem Recording nicht mehr verlässt, vermissen.

Limiter

Limiter findet man in einigen Channel Strips als letztes Glied im Signalweg, um vor Pegelspitzen zu schützen, die irreparable Schäden bei der A/D-Wandlung des Audiosignals hervorrufen. Häufig findet man Limiter in Modellen, die bereits einen internen A/D-Wandler oder die Option zum Einbau eines digitalen Ausgangs besitzen. Wenn man während einer Aufnahme auf einen ausreichenden Headroom achtet, ist ein Limiter aber nicht unbedingt lebensnotwendig.

Welche Anschlüsse sollte ein externer Kanalzug besitzen?

Ein Channel Strip sollte prinzipiell die Anschlussmöglichkeiten besitzen, die zum einen der geplanten Anwendung dienlich sind und zum anderen für die Verbindung mit dem bereits vorhandenen (oder zukünftig geplanten) Equipment notwendig sind. So ist beispielsweise ein Digitalausgang bzw. A/D-Wandler unnötig, wenn das Audiointerface, mit dem man arbeitet, keinen digitalen Eingang besitzt. Im einfachsten Fall ist ein Channel Strip mit lediglich einem analogen Ein- und auch Ausgang bestückt, was für den „normalen“ Einsatz auch vollkommen ausreichend ist. Je größer die Funktionsvielfalt ist, desto höher kann die Anzahl der Anschlüsse (Ein-, Ausgänge, manchmal auch Inserts) ausfallen. Bietet ein Modell beispielsweise frequenzselektive Bearbeitungen wie De-Essing oder Sidechain-Kompression an, so existiert möglicherweise ein separater Eingang zum Einspeisen eines Steuersignals für den entsprechenden Prozess. Luxuriös ausgestattete Channel Strips wie der äußerst flexible SPL Frontliner 2800 sind mit umfangreichen Abgriffpunkten und diversen (Steuer-) Eingängen der einzelnen Komponenten (Kompressor, EQ, Tube Saturation, De-Esser) ausgestattet. Andere Modelle (SPL Channel One) besitzen einen zusätzlichen Stereoeingang inklusive Kopfhöreranschluss zum latenzfreien Monitoring während der Aufnahme. Somit bietet der Markt eine Vielfalt an Lösungen für eigentlich jeden Geschmack, Workflow und jede Studioumgebung.

Fotostrecke: 2 Bilder Die üppig bestückte Rückseite des SPL Frontliner 2800

Welche Bauformen gibt es?

Channel Strips gibt es in unterschiedlichen Formaten. Neben der Anzahl an Features/Bedienelementen beeinflusst selbstverständlich auch Anzahl und Größe potentieller Bauteile wie Röhren, Trafos, oder interne Netzteile die Maße eines Studiogeräts. Die Bauweise von Channel Strips im 19-Zoll-Format ist ziemlich gängig, wobei die Bauhöhe von einer Höheneinheit („HE“) bis hin zu stattlichen drei HE etwa bei der Voxbox von Manley – dem vermutlich martialischsten Gerät am Markt – variiert. Doch es gibt auch kompakte Alternativen im 9,5-Zoll-Format sowie Desktop-Geräte wie der rudimentär ausgestattete, aber hochwertige Portico 5017 von Rupert Neve Designs, der nicht viel größer ist als die Box für das Pausenbrot eines Schülers und somit sehr geeignet für mobile und dennoch anspruchsvolle Recordings ist.
Ein weiteres Geräteformat, das seit einigen Jahren stark im Aufwind ist, wird als API System 500 oder einfach als „Lunchbox“ bezeichnet. Hier können Trägergehäuse nach Belieben mit verschiedenen Modulen unterschiedlicher Hersteller bestückt werden. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Modulen um Einzelkomponenten, wie Preamps, EQs oder Kompressoren, vereinzelt findet man aber auch Channel-Strip-artige Module, wie die 500er Version des zuvor genannten Desktop-Geräts von Rupert Neve Design namens Portico 517 oder den 2264 JR von Heritage Audio, die wir beide bereits im Test hatten.

Fotostrecke: 3 Bilder Viele Channel Strips eignen sich zum Rackeinbau wie dieses SPL Modell mit seinen 2 HE.

Gibt es Alternativen zum „klassischen“ Channel Strip?

Sicher ist euch bereits aufgefallen, dass Channel Strips quasi eine Kombination verschiedener Studiogeräte sind, die man auch separat erwerben und benutzen kann. Dementsprechend ist es denkbar, sich aus mehreren Einzelgeräten einen individuellen „Channel Strip“ zu kreieren. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Jegliche Kompositionen aus Preamp, Kompressor und Equalizer sind denkbar, wobei man bei kompakten Arbeitsplätzen den zusätzlichen Platzbedarf durch mehrere Geräten nicht vergessen darf. Außerdem benötigt man mehr Audiokabel und Steckdosen. Allerdings bietet der Markt auch kompakte Lösungen im 9,5-Zoll-Format, die sich beispielsweise nebeneinander im 19-Zoll-Rack einbauen oder auch problemlos zu einem kleinen „Channel-Strip-Würfel“ stapeln lassen, wie z.B. der Preamp RNP8380 und die Kompressoren RNC 1773 und RNLA 7239 des amerikanischen Herstellers FMR Audio. Letztere gibt es auch im bereits erwähnten System-500-Format, das wiederum eine äußerst praktikable Möglichkeit zur Zusammenstellung individueller Channel Strips ist. Die freie Konfigurierbarkeit von (je nach Frame) bis zu 10 Preamp-, EQ-, oder Kompressor-Modulen auf relativ wenig Raum bietet eine beispiellose Flexibilität, da man den Signalfluss auf der Rückseite des 500er-Rahmens nach Belieben und individueller Anwendung patchen kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Eine Lunchbox-Variante von Rupert Neve Designs mit 6 Modulen

Es soll nicht verschwiegen werden: Eine letzte Alternative zum „klassischen“ analogen Channel Strip ist die digitale Emulation desselben. So lassen sich z.B. DSP-unterstütze Interface-Modelle von Metric Halo und die populären UAD Apollo Interfaces von Universal Audio als Channel Strip zum Tracking missbrauchen – und das praktisch latenzfrei. Wie weit dies von klangtechnischer Seite als ebenbürtig bewertet werden kann, ist seit Jahren ein kontrovers diskutiertes Thema. Auf jeden Fall ist es eine Alternative, von der auch professionelle Anwender Gebrauch machen. Dennoch: Die Eingangssektion muss ja prinzipbedingt analog sein.

Welchen Channel Strip soll ich kaufen?

Wer die vorangegangenen Textzeilen aufmerksam gelesen hat, der weiß nun, dass einzelne Channel-Strip-Modelle teilweise gravierende Ausstattungs- und auch Preisunterschiede haben können. Vielleicht helfen euch unsere Kaufempfehlungen auf der Suche nach dem Modell, das eure Anforderungen erfüllt und euren Budget-Wünschen entspricht.

Wir haben zwei konkrete Empfehlungen für den Kauf eines Channel Strips. Der Behringer UV1 ist ordentlich ausgestattet und unschlagbar preisgünstig. Der RND Shelford ist ein sehr hochwertiger Channel Strip. Obwohl er ein “ordentliches” Preisschild besitzt, ist eine Anschaffung auch für Nicht-Profis gerechtfertigt, vor allem, wenn Signale Step-by-Step aufgenommen werden. Von SPL sind SPL Channel One mk3 und SPL Track One mk3 einen genauen Blick wert: Gemessen an dem, was sie bieten, sind die Geräte (Made in Germany) ganz schön preiswert!

Budget-Empfehlung: Behringer Ultravoice UV1

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Behringer Ultravoice UV1 Test

Mic Pre, Kompressor, De-.-Esser, Enhancer, Expander/Gate, USB-Audiointerface, Monitoring – unter 200 Euro. Kann das sein? Und wenn ja: Kann das gutgehen?

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SPL Track One mk3 Test

Der Channel-Strip SPL Track One mk3 in diesem Test ist ein zwar einfach gehaltener Kanalzug, kommt aber mit kleinen Extras.

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Vielleicht findet ihr dank unserer Ratschläge und Tipps den passenden Channel Strip für euer Home- oder Profi-Studio. Weitere Tipps bezüglich verschiedener Modelle, die sich nach eurer Erfahrung bewährt haben, könnt ihr gerne in den Kommentaren hinterlassen!

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