Die besten Grooveboxen 2025: Als 1996 die MC-303 auf den Markt kam, eine Kombination aus Drummachine, Synthesizern und Hardware-Sequencer, nannte Roland dieses Produkt „Groovebox“ und definierte damit ein neues Musikinstrumentengenre. Viele Jahre lang brachten Roland und andere Firmen wie Yamaha und Korg immer neue „Grooveboxen“ auf den Markt. Bis der Preisverfall von Laptops und die Veröffentlichung von Ableton Live im Jahre 2003 den Hype zum Abklingen brachten. Mittlerweile gehört „DAWless“ bei vielen Artists zum guten Ton dazu. Es gibt mittlerweile – auch dank höherer CPU-Power und langlebiger Akkus – sehr mächtige und inspirierende Groove-Boxen, die außerhalb des Studios als Notizblock fungieren, im Studio standalone oder als kreative Ideengeber und auf der Bühne als Jam-Kompagnon oder gar als Herzstück eines DAWless-Setups.
Das Gute ist: für jeden Zweck und Geldbeutel ist was dabei. Wir wollen euch hier etwas Durchblick im Groovebox-Dschungel vermitteln.

Was ist eine Groovebox?
„Groovebox“ ist eigentlich ein eingetragenes Markenzeichen der Firma Roland. Es bezeichnet eine Kombination aus Drummachine, Hardwaresequenzer und interner Klangerzeugung, oft basierend auf Samples. Die Geschichte beginnt aber eigentlich weit vorher, bei der Akai MPC 60 und der E-mu SP1200, quasi die „Ur-Grooveboxen“, die den Hip Hop-Sound der Achziger geprägt haben.
Grooveboxen können nicht nur Rhythmus machen, sondern lassen die Kreation kompletter Loops oder Songs zu, stand-alone und ohne Computer. Darum lassen wir hier auch reine Drummachines und computergestütze Lösungen wie Native Intruments‘ Maschine oder Arturia Spark außen vor.
Was macht eine gute Groovebox aus?
Eine gute Groovebox lädt ein zum Programmieren, Experimentieren und ausprobieren. Anstatt auf einen leeren Sequenzer-Bildschirm zu starren, kreieren wir flüssige Grooves und interessante Effekte. Statt mit der Maus zu klicken, spielen wir die Beats intuitiv mit Pads ein. Oder wir setzen die Steps mit Tastern, schrauben an den Klangparametern und erforschen die interne Klangerzeugung.
Später nehmen wir die Groovebox mit all ihren Patterns auf die Bühne oder übertragen die Ergebnisse in die DAW. Manche Grooveboxen gestatten auch den Export in Ableton Live. Aber egal, ob es eine kleine batteriebetriebene Box für den Urlaubsjam ist oder ein professionelles Hardware-Mini-Studio: eine Groovebox ist vor allem erst mal eins: Musik zum Anfassen!
Checkliste zum Kauf einer Groovebox
Mittlerweile ist das Angebot an Grooveboxen so vielfältig, dass für jeden Anspruch und Geldbeutel etwas dabei ist. Hier eine kleine Checkliste:
- Wo will ich die Groovebox hauptsächlich nutzen (Bühne, Studio, DJ-Booth, unterwegs)?
- In welchem Kontext will ich die Groovebox nutzen (Liveauftritt, Inspirationsquelle, komplette DAWless Produktionsumgebung)?
- Welche Sounds soll die Groovebox nutzen (analog, PCM, Sound-Presets, eigene Klangkreationen, eigene Samples)?
- Welche Bedienphilosophie (wenige und intuitive Bedienelemente oder komplexe Editier-Menüs, gleichzeitiger Zugriff auf möglichst viele Sounds oder kompletter Reglersatz für einen Sound zur Zeit)?
- Soll die Groovebox Charakter haben oder möglichst viele Stile klanglich neutral abdecken?
- Welche Art der Computeranbindung ist gewünscht (autark, USB-Anbindung, Ableton-Export)?
- Stimmen Verarbeitung, technische Daten und Preis?
- Was ist eine Groovebox?
- Was macht eine gute Groovebox aus?
- Checkliste zum Kauf einer Groovebox
- Groovebox bis 400,- Euro
- Roland AIRA Compact T-8 Beat Machine
- Roland AIRA Compact P-6 Sampler
- Yamaha SEQTRAK
- Teenage Engineering PO-33 K.O.
- Teenage Engineering EP-133 K.O. II
- Korg Electribe Sampler Red
- Second Hand Tipp Grooveboxen bis 400 Euro
- Groovebox bis 700 Euro
- Ableton Move
- Akai Professional MPC One+
- Roland MC-101
- Polyend Tracker + und mini
- Second Hand Tipp Grooveboxen bis 700.- Euro
- Grooveboxen bis 1.000,- Euro
- Elektron Digitakt II
- Polyend Play +
- Second-Hand-Tipp Grooveboxen bis 1000 Euro
- Yamaha RS7000
- Groovebox über 1.000,- Euro
- Ableton Push 3 Standalone
- Teenage Engineering OP-1 Field
- Teenage Engineering OP-XY
- Rossum SP-1200 und SP-1200 40th Anniversary Edition
- Spezial-Tipp: “Groovebox” mit Mediaplayer-Layout für DJs
Groovebox bis 400,- Euro
Günstige Grooveboxen sind klein. Limitiert. Und machen gerade deswegen viel Spaß. Ob nun als kleine Jam-Maschine für kreative Loops, Sidekick für die Live-Performance oder musikalischer Urlaubsbegleiter: alle hier vorgestellten Grooveboxen unter 400,- Euro bringen viel Bang für wenig Buck.
Roland AIRA Compact T-8 Beat Machine
Mit der neuen AIRA-Compact-Serie betreibt die legendäre japanische Firma die Miniaturisierung ihrer größten Erfolge weiter. Die T-8 Beat Machine packt eine fünfstimmige Drummachine mit TR-808-Sounds und einen monofonen Bass-Synthesizer á la TB-303 in ein kompaktes Gehäuse, das gut in die Seitentasche einer Cargohose passt und dennoch gut zu bedienen ist.
Die “Acid-in-a-Pocket” klingt richtig echt nach Roland, speichert satte 64 Patterns, ist einfach zu programmieren und gut zu bedienen. Über die Random-Funktion kann sie sogar neue Bass-Patterns selbst erfinden.
Die T-8 wird über USB geladen, der interne Akku hält 4 Stunden und länger, womit sie ein prima Jam-Kumpel für unterwegs ist. Auch in der DJ-Booth macht sie Spaß Vollmundige Empfehlung in der Budget-Preisklasse.
Roland AIRA Compact T-8 Beat Machine Test

Roland AIRA Compact P-6 Sampler
Der P-6 ist ein 16-stimmig polyphoner Sampler mit sechs Parts/ Samplepads im praktischen AIRA Compact-Format, der seit seinem Erscheinen mit Lob überschüttet wird. Für ca. 200,- Euro kostet das Gerät im AIRA Compact Gehäuse-Format. Es bietet sehr viel Sample-Power mit ausgefuchsten Sequenzer-Funktionen und polyphonem Granular-Modus, der zum Experimentieren einlädt.
Mit den Reglern für Pitch, Start, End und Level, Lo-Fi-Mode und Gate-/Loop-Abspielmodi ist viel kreatives Schrauben möglich. Und weil die Samples polyphon und chromatisch gespielt werden können, ist das Teil weit mehr als „nur“ ein Drumsampler. Mit dem kleinen P-6 ist Roland ein großer Wurf gelungen.




Yamaha SEQTRAK
Endlich mischt Yamaha wieder im Groovebox-Game mit und hat mit dem SEQTRAK eine sehr potente Kreativ-Kiste rausgehauen. Mit sieben Drum-Spuren, zwei AWM-Synths, einem vollwertigen (!) 4OP-FM-Synth und einem Sampler mit sieben Sound-Slots hat der kleine SEQTRAK großes Klangpotential an Bord. Damit lassen sich dank innovativen Sequenzerkonzept immer neuen Patterns schrauben. Sampling ist per eingebautem Mikrophon oder über den Line-Eingang möglich.
Per USB-C lädt der Li-Ion-Akku (bis zu 4 Stunden Betriebsdauer) und es wird die Audio/MIDI-Verbindung an den Computer hergestellt. Im Studio allein schon die sehr gute FM-Einheit als MIDI-Expander Gold wert. Die Editor-Software für macOS, Windows, iOS und Android ist ein idealer Partner beim Programmieren und Verwalten der bis zu acht Projekte, übrigens auch via Bluetooth-Anbindung. Den SEQTRAK gibt’s in freshem orange/grau oder coolem schwarz/anthrazit.


Teenage Engineering PO-33 K.O.
Der wahrscheinlich kleinste Sampler der Welt kommt von Teenage Engineering: der PO-33 K.O. ist eine Sampling-Groovebox aus der Pocket Operator-Serie, mit der das Kraftwerk-Zitat „Ich bin der Musikant mit Taschenrechner in der Hand“ endlich wirklich wahr wird, denn selbst professionelle Musiker nutzen gern den einen oder anderen Pocket Operator-Freund als nerdige Ergänzung zum bestehenden Bühnen-Setup.
PO-33 K.O. bietet 40 Sekunden Sample-Speicher, aufgeteilt in 16 Samples – acht für Melodie- und acht für Rhythmus-Instrumente. Das Gerät verfügt über ein eingebautes Mikrofon, einen Audio-Eingang und Sample-Editierfunktionen wie automatisches Slicing und manuelles Trimmen. Vier Stimmen können maximal ausgegeben werden. Trotz der konzeptbedingt manchmal sehr frickeligen Bedienung macht das Teil sehr viel Spaß und ermöglicht aufgrund seines körnigen Klangcharakters einzigartige Sounds und Sequenzen und ist ein idealer Sampler-To-Go.
Teenage Engineering PO-33 K.O. Test


Teenage Engineering EP-133 K.O. II
Darf’s etwas größer und stabiler sein? Der immer noch sehr handliche Teenage Engineering PO-133 K.O.II (240 × 176 × 16 mm, 620 gre) kommt im nerdigen 80er-Jahre Bürotaschenrechner-Anzug daher und qualifiziert sich mit vielen coolen Features als sehr flexible, ernstzunehmende Groovebox. Tragbar, USB-C-oder batteriebetrieben, mit eingebautem Mikrofon und Lautsprecher für total autonomen Betrieb incl. Field-Sampling.
Sechs Stereo- oder zwölf Monostimmen können gleichzeitig gespielt werden, auch polyphon. Die bis zu 999 Samples lassen sich in neun Projekten mit 80.000 Noten und vier Gruppen mit je 99 Patterns (zwölf Spuren für Samples und MIDI) verbauen. Der Speicherplatz ist mit 64 MB allerdings eher knapp bemessen. Dafür kann der Sequenzer auch externe Geräte per MIDI steuern und empfiehlt sich mit Stereo In/Out, Sync In/Out, MIDI In/Out (alle 3,5-mm-Klinkenbuchse) und einem USB-C-Anschluss als kompakte Schaltzentrale für ein portables DAWless Setup.
Mit Timestretch und Sample-Chop können Loops im Tempo angeglichen und als One Shots chromatisch gespielt werden. Zur Klangveredelung stehen sechs interne Send-Effekte und ein Master-Kompressor zur Verfügung. Hier stimmen Preis und Leistung – und der Hype natürlich auch.
Der limitierte Teenage Engineering EP-1320 Medieval ist ein EP-133 K.O.II mit mittelalterlichem Look und Klängen. Wir sind gespannt, ob Teenage Engineering wie bei den Pocket-Operatoren noch weitere Varianten nachlegt.
Teenage Engineering EP–133 K.O.II & EP-1320 Medieval Test


Sonicware Liven 8bit Warps
Sonicware Liven 8bit Warps ist eine japanische Synth-Groovebox mit vier 8-Bit-Wave-Memory-Synth-Engines (Warp, Attack, Morph und FM) in einem kompakten Gehäuse mit eingebautem Minilautsprecher. Die Liven 8bit Warps ist für klassische Retro-Game-Sounds prädestiniert, funktioniert aber auch gut in anderen Genres wie EDM, Trap, Hip-Hop und Techno.

Es gibt keine mehrstimmigen Drumkits, aber einzelne Drumsounds können pro Track mit den Synthese-Engines erzeugt werden. Der 64-Step-Sequencer mit 128 Patterns beherrscht Realtime- und Step-Recording. Pro Step können Parameter aufgezeichnet und dadurch extrem lebendige Klangverläufe erzeugt werden. Der Liven 8bit Warps ist keine Solitärmaschine, aber ein inspirierender Partner in einem hardwarebasierten Groovebox-Ensemble.


Sonicware Liven XFM
Gleiches gilt auch für die Sonicware Liven XFM, die im gleichen Gehäuse wie die Liven 8bit Warps daherkommt, aber völlig auf FM-Klangerzeugung spezialisiert ist. Vier Engines mit jeweils vier mehrstimmigen Operatoren erlauben tiefe Eingriffe in die FM-Synthese, kombiniert mit einem einzigartigen Morphing-Konzept.


Sonicware Liven Bass & Beats
Der Hersteller hat aber auch eine „richtige“ Groovebox mit Drums und Bass im Programm. Liven Bass & Beats verfügt über drei Kanäle: den Rhythmus-Track mit 16 einzelnen Drum-Sounds, den Bass-Synthesizer mit zwei Wavetable-Oszillatoren (32 Schwingungsformen), einem Sub-Oszillator und einem Noise-Generator. Als drittes kann der Audioeingang mit Effekten belegt oder auch in den Sidechain-Kompressor eingeschleift werden.
Der Bass & Beats nutzt die gleiche Hardware-Plattform wie die anderen Sonicware-Liven-Boxen. Ähnlich wie beim Liven XFM gibt es hier gleich zwei Overlays zur tieferen Editierung von Drums und Bass. Der Wavetable-Synthesizer allein ist schon den Preis des Bass&Beats wert. Er klingt rau, digital und modern und dürfte vor allen junge Beatmaker ansprechen, die sich für aktuelle Stile wie Trap, Dubstep, Vaporwave und Future Bass interessieren.

Eigene Samples lassen sich nicht laden, aber die 16 Slots der Drummachine können mit tausenden von Onboard-Sounds bestückt werden. Automationskontrolle per Step erlaubt auch chromatische Melodieverläufe einzelner Drum-Sounds, sodass mit etwas Durchblick komplette Beats und Arrangements machbar sind.
Dabei folgt die Liven Beats&Bass weder dem Trend, die glorreiche Roland-XOX-Serie nachzuahmen, noch den üblichen Editier-Techniken der meisten anderen Grooveboxen. Wer sich mit dieser Leftfield-Philosophie anfreunden kann, wird in der Sonicware Liven Bass&Beats einen kompakten Begleiter für inspirierende Ideen wie spontane Jamsessions finden.


Korg NTS-1 mit Sinevibes Groove Modul
Der winzige digitale DIY-Synthesizer Korg NTS-1 wird mit dem SDK-Plugin Groove des ukrainischen Entwicklers Sinevibes zur kleinsten und günstigsten multitimbralen Drums-Percussion-Bass-Mini-Lowcost-Modell.
Für zusammen gerade mal 171,- Euro bekommt man ganz viel abgefahrenes Klangpotential wortwörtlich in die Hand gedrückt. Mit seiner richtig guten Preset-Library und druckvollen Ausgangsstufe macht der Winzling auch richtig Druck.
Übrigens: „Groove“ kann auch mit dem Korg Prologue und minilogue xd betrieben werden.
Ein weiteres interessantes Plugin für alle SDK-fähigen Korg Instrumente ist Soundmangling Beats.



Korg Electribe Sampler Red
24-stimmige Polyphonie, Speicher für 999 Samples, maximale Sampling-Zeit 270 Sekunden und Time-Slice- und Resampling-Funktion, 16 anschlagsdynamischen Pads, 250 Patterns, Stromversorgung via mitgeliefertem Netzteil oder über sechs AA-Batterien, MIDI-und-Sync In-and-Out und vor allem die Möglichkeit, Patterns aus dem Electribe easy nach Ableton Live zu exportieren, machen den schon etwas betagten Korg Electribe Sampler Red nach wie vor zu einer echten Grovebox-Waffe, die einen erneuten Blick verdient, zumal sie gerade unter die 400,- Euro-Grenze gerutscht ist.


Grooveboxen für Liveacts, DJs und Studio
Novation Circuit Tracks
Schon die erste Circuit war ein richtig brauchbares Grid-basiertes Instrument für kleines Geld. Nun hat Novation seiner beliebten Spaßbox nach fünf Jahren einen würdigen Nachfolger beschert. Die Circuit Tracks macht eigentlich alles genauso, nur besser. Die Pattern-basierte Groovebox hat immer noch vier Drummachine Sample-Parts und zwei polyphone Synth-Engines aus dem aus dem Novation MiniNova an Bord.
Die Grid-Pads sind jetzt anschlagsdynamisch. Der Sequencer wurde jedoch erheblich aufgewertet: jetzt mit 32 Steps per Track, Probability und Microsteps. Dazu kommen zwei weitere Sequencer-Spuren für Outboard-Equipment. Schön, dass sich Novation beim Circuit Tracks wieder auf das altehrwürdige MIDI-In/Out/Thru-Trio im 5-Pin-DIN-Format rückbesonnen hat, das den uneinheitlichen Miniklinken-Adapter-Lösungen immer noch vorzuziehen ist.
Kleine Klinkenanschlüsse dienen jetzt nur noch als Kopfhöreranschluss und zum Senden einer Clock, deren Ratio sich im „Setup View“ justieren lässt. Dazu gesellen sich neben zwei großen Klinkenbuchsen für den Stereoausgang zwei weitere für einen Audioeingang, ein USB-C-Anschluss und ein Slot für eine Micro-SD-Karte.
Zwei Effekte, Sidechain-Routing, ein Chord-Modus und acht Endlosdrehknöpfe erlauben spontanes Sounddesign und die clevere Farbkodierung der RGB-Pads lässt verschmerzen, dass es kein Display gibt. Wird das Netzteil einmal abgezogen, schaltet Circuit Tracks sofort auf den wiederaufladbaren Akku um, keine Batterien mehr.
Äußerst portabel und somit überall dabei wird Circuit auch oft als zusätzliche Klangoption auf der Bühne gesichtet. Und durch das aufgefrischte Design wirkt die Circuit Tracks schlank und modern.
All diese vielen kleinen Neuerungen machen aus der Circuit Tracks ein rundum gelungenes Update zu einem aktuellen Straßenpreis von knapp unter 400,- Euro.
Novation Circuit Rhythm
Die Circuit Rhythm ist Novations erster Hardware-Sampler mit 8-Spur-Sequenzer und 32er-Pad-Matrix. Das Teil richtet sich vor allem an Beatmaker, die keine Synth-Engines benötigen, aber über den Audioeingang direkt ins Gerät samplen wollen. Verwechslungsgefahr, denn das Gehäuse gleicht dem der Circuit Tracks fast aufs Haar.
Mit Reglern für Sample-Start und -Länge, Distortion, Tief-und Hochpassfilter und Samplebearbeitungsfeatures wie One Shot, Gated, Loop, Reverse, Choke und Slice ist die Rhythm eine kleine Westentaschen-MPC, mit der wir Lieblingsloops auf die microSD-Card samplen und dann dank Akkubetrieb im Park oder am Badesee neue Beats bauen können. Der Straßenpreis liegt bei schmalen 339 Euro.





Elektron Model:Samples
Elektron haben das Konzept des Digitakt auf ein flaches weißes Tablet mit vielen Schaltern und Potis heruntergedampft. Mit denen man sehr direkt spielen und schrauben kann. Ursprünglich limitiert auf ein einziges Sample für jeden der sechs Tracks, ist das seit den letzten Updates auch kein Thema mehr. „Sample Lock“ gestattet individuelle Samples pro Step, insgesamt 26 Samples pro Pattern. Und als Audiointerface für den Laptop kann man den Model:Samples ebenfalls nutzen. Der kleine Schwede ist eine gelungene, kompakte Groovebox mit viel Mehrwert zum kleinen Preis.


Korg Volca Sample New Generation
Die Volca-Sample ist keine Groovebox im eigentlichen Sinne, kann aber dank Samples mehr als nur Drum-Maschine sein. Korg hat seinem erfolgreichen Pocketsampler 2020 ein Update mit dem sperrigen Namen „Volca Sample New Generation” spendiert. Der Hersteller hat einen USB-Anschluss hinzugefügt, den Speicherplatz auf 200 Samples und 8 MB verdoppelt, aber die „krumme“ Samplerate von 31,25 kHz bei 16 Bit beibehalten. Das kennen wir schon von der ersten Electribe-S. Natürlich können die mitgelieferten Samples gegen eigene ausgetauscht werden.

Dieses Update fällt sicher eher unter den Begriff „Produktpflege“. Aber auch der Volca Sample 1st Gen zählt noch nicht zum alten Eisen und mit dem „Pajen-Hack“ steht dafür über eine inoffizielle neue Firmware sogar Polyphonie und mehr zur Verfügung.
Und wer statt einem Mini-Sampler lieber einen analogen Bass-Synth oder einen Generator für amtliche Berghain-Bassdrums sucht: Mit Volca Bass, NuBass, Kick, Beats, Drums, Modular, FM, Keys und Mix stehen mittlerweile so viele Spezialisten der kleinen Korg-Kobolde für jedes Gebiet der Musikproduktion zur Verfügung, es wäre nicht verwunderlich, wenn auch noch eine Volca zum Kaffeekochen dazukäme.
Also, wer bei all den Volcas nicht mehr durchblickt, der große Bonedo-Volca-Vergleich bringt euch wieder in die Spur.


Second Hand Tipp Grooveboxen bis 400 Euro
Die erste Electribe-Serie von Korg trug 1999 enorm zum Groovebox-Hype bei. Drei Spezialisten mit sehr ähnlichem Plastikgehäuse und Bedienkonzept gingen an den Start. Die Synth-Groovebox EA-1, der Sampler ES-1 und der Drumcomputer ER-1, ein Teil mit vier unbhängigen Percussion-Synthesizern und einigen Samples, den ich immer noch gern für Livejams benutze. 2003 schob Korg Mk.2-Versionen im stabilen Metallgehäuse nach. Alle älteren Electribes sind für 200,- bis 300,- Euro gebraucht erhältlich und bieten immer noch guten Sound und sehr viel Spielspaß.
Wer erst mal virtuell ausprobieren möchte: Einige Electribes gibt es auch mit grundsätzlich identischer Bedienung zum Preis von ein paar Euro für iPad (iElectribe, Electribe Gorillaz Edition, iElectribe Wave) und iPhone (ER-1, iElectribe Wave).
Groovebox bis 700 Euro
Etwas teurer, vor allem aber spezialisierter: Im Mittelklasse-Segment tummeln sich verschiedenste Grooveboxen für sehr unterschiedliche Aufgaben.
Ableton Move
Um aus dem Ableton Move Bonedo-Test von Felix Klostermann zu zitieren: “Ableton MOVE hinterlässt einen absolut souveränen, ersten Eindruck in unserer Redaktion und wir freuen uns wirklich auf weitere Updates, da auch die ersten Betas bereits vielversprechend aussahen. MOVE ist in sich dennoch bereits absolut stimmig und zeigt, worauf es wirklich ankommt: schnell die Basics an den Start bekommen, denn gute Layouts beschränken sich! Der Workflow ist hier bereits sehr ausgereift und “Flutschi”…”
Seitdem verwöhnt Ableton die User alle paar Monate mit immer neuen Updates, die nicht nur den Funktionsumfang von Move stetig verbessern, sondern auch die Integration von Move mit dem Ableton Live Mutterschiff immer weiter perfektionieren. Es scheint, das Potential des Move ist noch lange nicht ausgereizt.


Korg Drumlogue
KORG hat schon wieder eine „Logue“ rausgehauen. Diesmal die Drumlogue. Und Korg bringt hier das Kunststück fertig, wirklich alles reinzupacken, was das KORG-Drummachine-Herz begehrt. Vier analoge Percussionsynthesizer, sechs PCM-Sample-Drumslots und selbst ein SDK-Modul haben die Japaner eingebaut und sich dieses erneut von Sinevibes aus der Ukraine maßschneidern lassen. Mit dem Multislot für digitale Synthesizer erwirbt sich die Drumlogue dann endgültig ihre Zugangsberechtigung zu unserem großen Groovebox-Gipfel. Mit Sequenzer-Funktionen wie Probability, Alternate, Length und Offset pro Step sowie Quantize (8/16t/32 und Off), Swing, und verschiedenen Time-Signaturen inklusive Triplets kommt ordentlich Schwung in die Bude. Parameterautomationen können pro Step manuell oder ganz fein mit einer Auflösung von bis zu 1024 PPQN gesetzt werden.
Samples werden via USB in den überschaubar großen 32-MB-Speicher importiert. Die Organisationsstruktur beruht auf 128 Programmen inklusive Rhythmus-Patterns sowie noch mal 128 Kits. Filter, Insert-, Send- und Mastereffekte erlauben intern weitreichende Klanggestaltung. Wer per Outboard weiter verfeinern möchte, schickt die Kandidaten über die Einzelausgänge ins Pult. Der intuitive 64-Step-Sequenzer kann step-by-step oder „live“ eingespielt werden.
Zum aktuellen Straßenpreis von 599 Euro bietet Korg hier eine rundum ausgereifte Groovebox, quasi ein Best-of aus anderen beliebten Korg-Instrumenten wie der Electribe-und der Volca-Serie, dem SQ-64-Sequenzer und den Logue-Synthesizern.


Roland SP-404 MKII
Lange ausgereizt schien hingegen der Funktionsumfang der beliebten SP-404. Doch weit gefehlt. Auch Roland legt immer noch was nach. TR-XOX-Step-Sequencing, DJ-Mode, mit Pattern-Wiedergabe, neue Effekte und zum zwanzigsten (!) Geburtstag der SP-404-Plattform kam nun sogar Serato-Kompatibilität dazu. Vor allem aber ist die Vier-Null-Vier immer noch ein sehr unkomplizierter Sampler mit hohem Performance-Potential. Dazu kommen 17 anschlagdynamische RGB-Pads zur Eingabe von Noten und Triggern sowie drei Regler für die Echtzeitkontrolle unterschiedlichster Parameter.
Das Klangfutter wird vom Rechner importiert oder über die Klinkeneingänge im Format 16 Bit / 48 kHz (WAV und AIFF) selbst gesampelt. Es wird im 16 GB großen internen Speicher oder der SD/SDHC-Card gespeichert. Über den Klinkeneingang für Mikrofon oder Gitarre auf der Frontseite des SP-404 MKII wird gesampelt oder die legendäre Effektsektion genutzt. Power per Netzstrom oder Batterie.
Die SP-404 MKII ist einfach ein nicht tot zu kriegender Tausendsassa und hat bei den Usern absoluten Kultstatus!



Akai Professional MPC One+
Die MPC One+ ist die kompakteste Variante von Akai’s MPC-Familie. Deren legendärer Workflow geht bis auf die von Drumcomputer-Godfather Roger Linn mit Akai entwickelte legendäre MPC-60 zurück.
Mehr als die erste MPC ist jede aktuelle MPC nicht nur eine Sample-Beatbox, sondern eine komplette standalone-DAW im Hardwaregewand mit den Akai-typischen 16 Drum-Pads, fünf Endlosdrehreglern, einem vollfarbigen 7“-Multi-Touch-Display und 64 Stereo-Voices. Samples, Multisamples, Plugins und auch Timestretching zur Tempo-Anpassung ist an Bord. Externe Instrumente werden über MIDI oder CV/Gate gespielt.
Akai legt stetig neue Updates für die gesamte MPC-Familie nach. Darunter Kompatibilität zu Ableton Link und eine immer größer werdende Anzahl von Plugin-Synths und Effekten. Und jetzt auch ganz neu auch Stem-Separation! Damit kann ein Stereofile, z.B. ein Song in vier Instrumentengruppen (Drums, Bass, Musik, Gesang) aufgesplittet und diese separat bearbeitet und gemischt werden. Der Kreativität öffnen sich mit dieser aufregenden Technologie völlig neue Horizonte. Und die herrlich kompakte One+ ist nicht nur der preiswerteste Einstieg in das MPC-Universum, sondern überzeugt mit sehr viel Power.


Roland MC-101
Die MC-101 ist superkompakt, superleicht und kann mit vier AA-Batterien betrieben werden. Dabei verfügt sie über den gleichen Sequencer und die gleiche Soundengine wie die große Schwester MC-707. Aber nur auf vier Spuren und sehr viel weniger flexibel programmierbar. Tatsächlich wurde hier ein potentielles Performance-Monster in einem viel zu engen Käfig eingeschlossen. Auch schade, dass der timestretchende und pitchshiftende Audiolooper lediglich auf zwei der maximal vier Parts Anwendung finden darf. Dafür ist das mittlerweile 6 Jahre alte kleine Powerhouse jetzt in einer interessanten Preisregion von ca. 500,- Euro angekommen und eine Wiederentdeckung wert.


Boss RC-505 MKII Loop Station
Auch der Live-Loop-Sampler Nummer 1 hat ein Update erfahren: Die MKII-Version erfindet den Loop nicht neu, sondern macht die seit vielen Jahren beliebte Loop-Legende RC-505 einfach noch ein wenig besser.
Auf den ersten Blick ist der MKII nur am größeren Display, den darunter platzierten vier Performance-Reglern, den längeren Fadern und der größeren Anzahl an Tastern zu erkennen, mit denen die ausgefuchsten Funktionen des Loopers noch direkter bedient werden können. Denn unter der Haube hat sich einiges getan.


Auf 99 Speicherplätzen mit je fünf Phrasenspuren und individuellen Einstellungen für Wiedergabe und Effekte sind jetzt satte 13 Stunden statt 3 Stunden in 32 Bit Floating-Point und damit eine nahezu unbegrenzte Anzahl verlustfreier Overdubs möglich. Es gibt mehr Effekte, eine Bounce-Funktion, Mark-Back für größere Undo/Redo-Flexibilität, 200 integrierte Rhythmus-Patterns und 16 Drumkits und komplexere Tasten- und Controller-Zuweisungen. Insgesamt ist die neue Version auch etwas größer und versammelt mehr Ein- und Ausgänge auf der Rückseite.
Über die Boss Tone Studio Software lassen sich WAV-Loops importieren bzw. exportieren. Wer Loop-Künstler wie Marc Rebillet oder Rico Loop liebt, braucht die RC-505 MKII.
Erica Synths LXR-02
Die LXR-02 ist eigentlich eine von Erica Synths aktualisierte Version des bekannten DIY-Kits von Sonic Potions. Die ersten drei Instrumente sind jeweils eigenständige und sehr formbare Percussion-Synthesizer, die ähnlich der Roland TR-8S oder der guten alten Korg Electribe ER-1 nach mehr als nur Drums klingen können. Es ist erstaunlich, wieviel Wumms aus dieser kleinen Kiste kommt.

Jede der Instrumentenspuren kann eine beliebige Länge zwischen 1 und 64 Steps aufweisen und jeder Step zwei automatisierte Parametereinstellungen abspeichern, was hochkomplexe polymetrische Rhythmen erlaubt.
Bis zu 64 Patterns können in insgesamt 64 Songs organisiert werden. Mit geschickter Programmierung kann man mit einer LXR-02 schon ein komplettes minimalistisches Techno-Live-Set spielen. Und aufgrund der kompakten Größe kann man das Teil auch überall mit mitnehmen, beispielsweise für den kleinen Afterhour-Jam im Hotelzimmer oder sogar für Extra-Beats im DJ-Set.


Polyend Tracker + und mini
Polyend Tracker + und mini sind mit seiner vertikalen Timeline und dem großen Display eine Reminiszenz an die Raster-Sequencer für den Commodore Amiga Heimcomputer, mit denen Anfang der 90er-Jahre auch einige frühe Technohits entstanden.

Der Hersteller holt das verlorene Konzept sehr liebevoll back to the future und hat mit dem Tracker+ eine stylische Groovebox mit Sampler, Drum Machine, Wavetable- und Granular-Synthese geschaffen. Nicht für jeden, aber für manche ein wahrgewordener Traum.
Der Tracker Mini ist Polyend’s „Tracker to go“: mit ähnlicher Funktionspower wie der große Tracker OG ist das handliche Gerät optimal für den mobilen Einsatz ausgestattet.
Das interne Akku verheißt bis zu acht Stunden autonomen Betrieb, um unterwegs Samples aufzunehmen, zu bearbeiten und zu arrangieren oder mit den bordeigenen Synth- und Drum-Engines zu kombinieren. Der kompakten Bauart geschuldet fehlt dem Mini die Grid-Taster-Matrix der größeren Modelle, doch dank vollständiger MIDI-Implementation lassen sich alle Funktionen auch mit einem angeschlossenem MIDI-Keyboard oder -Controller bedienen.
Und weil er chronologisch zwischen dem Tracker OG und dem Tracker + entwickelt wurde, verfügt der Mini bereits über viele Features des großen Plus-Trackers wie Stereo-Sampling, fünf Synth-Engines und paralleles Streaming von bis zu 14 Stereospuren über USB in eine DAW. Ein nahezu perfekter „Gameboy“ für Musiker. Auch lecker: die limitierte „10th Anniversary Edition“ in Premium-Ausführung mit Aluminiumgehäuse, neu gestalteten Schaltern und kontrastreichem Glasdisplay.




1010music blackbox
Klein, aber oho! Diese winzige Kiste kombiniert die Eigenschaften eines Phrase-Samplers und einer Sampling-Drummachine. Bis zu 16 Samples können mit 24 Bit und 48 kHz temposynchron geloopt oder chromatisch gespielt werden. Die Blackbox kann selbst sampeln oder von einer microSD-Card befüllt werden. Sie beherrscht auch das Disc-Streaming und kann dadurch sehr lange Audiofiles abspielen.

Das Spielen auf der Touchscreen-Tastatur ist nicht ideal, aber dafür kann ein class-compliant USB-Keyboard angeschlossen werden. Ob als Loopsampler, Ideenschmiede oder Abspielgerät für Radiojingles oder Klanginstallationen, der hervorragend klingende robuste Winzling ist sehr universell einsetzbar.


Korg Electribe 2, 2S, Blue & Red (Sampler)
Eigentlich haben wir es hier mit identischen Geräten zu tun. Die Electribe 2 (schwarz) und Electribe Blue sind Synth-Workstations, während die Electribe S und die Red auf Sampling spezialisiert sind. Da beide aber prinzipiell die gleiche Hardware aufweisen, muss man nur die frei erhältliche Firmware aufspielen, um aus der Synth-Tribe eine Sample-Tribe zu machen oder umgekehrt.

Second Hand Tipp Grooveboxen bis 700.- Euro
Quasimidi Rave-O-Lution 309: Diese Rave-Groovebox aus deutscher Produktion war 1996 eine echte Alternative zur etwas schwachbrüstigen Roland MC-303. Unter anderem mitentwickelt von Jörg Schaaf (jetzt Radikal Technologies), besteht die 309 aus fünf übersichtlichen Sample-basierten Parts (BD, Snare, HiHat, Percussion, Bass/Lead-Synthesizer), mit denen komplette minimalistische Tracks produziert werden können.
Mit 16 Songs (99 Steps mit bis zu 64 Takten), 100 User-Patterns (bis zu 8 Takte pro Pattern) und 100 ROM-Patterns steht genug Sequencer-Platz für längere Liveacts zur Verfügung. Pro Drum-Part gibt es 64 Sounds, für den Synth-Part sogar 128. Wenn das nicht reicht, kann noch eine Drum-Expansion mit weiteren Samples und eine Synth-Expansion mit neuen Wellenformen, Samples und Filtern nachgerüstet werden. Außerdem sehr empfehlenswert: das Audio-Expansion-Board, das der 309 zwei weitere Audioausgänge und zwei Audioeingänge spendiert.
Wie das so klingt, könnt ihr z. B. auf den Stücken „Ach so“ und „Scratch Heaven“ meines Projects Brothers in Raw mit dem japanischen DJ Toby Izui hören, die bis auf wenige Samples komplett mit der 309 in einem kleinen Basement in Tokyo produziert wurden.
Die Quasimidi Rave-O-Lution 309 ist nur noch gebraucht erhältlich, aber nach wie vor eine inspirierende Maschine. Unbedingt darauf achten, ob die 309 mit oder ohne Expansions angeboten wird.

Grooveboxen bis 1.000,- Euro
Grooveboxen unter 1.000,- Euro erfüllen bereits alle Ansprüche an komplette Kompositionen ohne Computer, sind aber dennoch kompakt und erschwinglich.
Elektron Digitakt II
Mit dem Digitakt II hat Elektron ein feinfühliges Update des beliebten originalen Digitakt Sampling-Groovebox geschaffen, das viele User-Wünsche erfüllt, aber die bewährten Features beibehält. Nun jedoch mit 16 Spuren, die entweder als Audio- (mono oder stereo) oder als MIDI-Spuren genutzt werden.
Der ausgefuchste Sequencer mit 128 Schritten pro Spur, individuelle Patternlängen und Time-Skalierung pro Spur, leistungsstarkem Modulationssystem (z. B. drei LFOs pro Spur) sowie vielen kreativen Features wie einem Euclidean Sequence Generator war schon immer ein Elektron-Markenzeichen. Dazu kommen jetzt noch große Speicherkapazitäten: etwa 400 MB Sample-RAM und über 20 GB interner Speicher ermöglichen sehr umfangreiche Projekte.
Weitere Gründe für die große Beliebtheit des Digitakt II sind seine robuste und professionelle Bauweise mit symmetrischen Audio-Ein- und Ausgängen, vollständigem MIDI-I/O, einem hochwertigen Display und einem durchdachten User-Interface.


Polyend Play +
Mit dem Play stellt die polnische Firma Polyend ein kompakte und sehr potente Groovebox mit leistungsstarkem Sequencer für acht Audiotracks und acht polyfone MIDI-Spuren vor. Satte 3000 Samples befinden sich bereits an Bord. Projekte werden intern oder auf der SD-Karte gespeichert und verfügen über bis zu 256 Patterns und 6 Minuten monofone Samples bei 8 polyphone Synth-Stimmen und 3 Synth-Engines pro Projekt.
Die Oberfläche mit der üppigen Matrix ähnelt auf den ersten Blick sehr der Synthstrom Audible Deluge Groovebox aus Neuseeland. 8 x 16 Buttons sind dem Sequenzergrid und 4 x 16 Buttons unterschiedlichen Trackfunktionen wie Mute, Solo, Variation und Select zugeordnet. Unter der Haube aber bietet Play eine sehr unterschiedliche Philosophie und hat sich auf das Herumspielen mit den Sequenzen spezialisiert. Mit einer Vielzahl an „Variations“, Zufallsgenerator, Step-Repeater, unterschiedlichen Patterngeschwindigkeiten, einer Smart-Fill-Funktion und dem einzigartigen Performmode stehen inspirierende Werkzeuge zur Verfügung, um die vorhandenen Patterns spontan, kreativ und vor allem non-destruktiv durcheinanderzuwirbeln.

Effekte können auf ausgewählte Tracks gepuncht werden. Viele dieser cleveren Features hat man so einfach noch nicht gesehen. Und weil die Stromversorgung nicht nur per Netzadapter oder Computer, sondern auch per Powerbank möglich ist, wird der kompakte und sehr schick designte Play schnell zum ständigen Begleiter für spontane Jams nicht nur im Studio, sondern auch unterwegs.
Der Polyend Play + ist eine kunterbunte kreative Spielwiese für abenteuerlustige Liveperformer, die nicht mit Sample-Loops, Timestretching oder Pitchshifting arbeiten.


1010music Nanobox Razzamatazz
Mit dem Razzamatazz stellt 1010music die bereits dritte Nanobox vor. Der pinkfarbene 95 x 76 x 38 mm kleine Winzling wird wie seine Nanobox-Kollegen Fireball und Lemondrop über einen 2-Zoll-Touchscreen, zwei Drehregler und vier Taster bedient. Acht Drumpads sind per Touchscreen oder MIDI spielbar. Die Sounds erstellt der Razzamatazz aus zwei FM-Oszillatoren und einer WAV-Datei, die von einer microSD-Karte importiert oder durch den Line-Eingang direkt gesampelt werden kann.

Mit zwei Filtern, zwei Hüllkurven, einem Resonator und einem Snap-Generator sowie vier Effekten (Delay, Reverb, Distortion, Bit-Crusher) wird der Sound weiter geformt. Die 120 Presets und Sequenzen mit bis zu 64 Schritten und Schrittgrößen von 1/64 bis 8 Takten Länge werden auf der im Lieferumfang enthaltenen microSD-Karte gespeichert.
Die Stromversorgung erfolgt via USB-C-Anschluss und mit einem MIDI-In/Out, einem Clock-In und einem Line-In/Out (alles 3,5-mm-Klinke) kommuniziert Razzamatazz mit der Außenwelt.


Roland MC-707
Die Roland MC-707 kommt im gleichen Gehäuse wie die TR-8S daher und erscheint mit ihrer großen Fülle an Preset-Sounds, der mächtigen Synth-Engine und den Timestretch-Sample-Loops als legitimer Nachfolger der MC-303, die dem Groovebox-Genre den Namen gab.

Die Bedienung ähnelt den Clips in der Ableton Session View und tatsächlich hat sie alles an Bord, was zum Komponieren eines Songs benötigt wird. Wen der limitierte Sample-Speicher und die Beschränkung auf acht Spuren nicht stört, könnte mit der MC-707 sehr glücklich werden.


Elektron Digitakt
Sehr beliebte und kompakte Groovebox mit Anleihen an den großen Elektron Analog Rythm. Gut allein, noch besser aber als Schaltzentrale für externe Instrumente, dank der acht zusätzlichen MIDI-Sequencer-Spuren.
Tipp: Noch mehr intuitive Kontrolle durch die perfekt dazu passenden Controller Faderfox MX12 und/oder PC12.

Native Instruments Maschine+
Mit der Maschine+ erfüllte Native Instruments den Wunsch vieler Maschine-User nach einer Stand-Alone-Variante. Prinzipiell ist die „Plus“ eine „Mk3“ mit eingebauter Quadcore-CPU, 4 GB RAM sowie 32 GB Flash-Speicher und allem, was eine Hardware-Groovebox so benötigt: Stereo-Ein- und Ausgänge, MIDI-I/Os, Mikrofon-Eingang, SD-Card-Slot und USB-Anschlüsse für externe Einspielkeyboards sowie zum Anschluss an den Computer, denn auch die Standalone-Maschine kann als Controller der Maschine-Software und als Audiokarte für den Computer genutzt werden.
Mit den mitgelieferten Plug-ins fühlt sich Maschine+ schon fast wie eine DAW an. Zusätzlich können Soundpack-Expansions geladen werden, auch standalone via WiFi. Wer mit dem Maschine-Workflow vertraut ist, findet in der „Plus“ die perfekte Groovebox zum Mitnehmen.

Und endlich hat Native Instruments auch die interne Software der Maschine+ auf Version 3 gehoben und schafft damit Kompatibilität zur Maschine 3 Software, incl. Stem-Separation und vielen anderen leckeren Features, wie z.B. Bounce-In-Place, um CPU-intensive Tracks als Audio zu rendern, Unterstützung komprimierter Dateiformate (z.B. mp3), individuelle Tempi pro Scene und eine grundlegende Integration mit den Kontrol MK3-Keyboards. Zwei USB-Eingänge bieten Anschluss und Saft für Keyboards oder Controller, wie die tief integrierte Maschine JAM, die zwar nur noch Second-Hand erhältlich ist, aber zusammen mit der Maschine+ ein wahres Power-Couple darstellt.
Tipp: Maschine+ verfügt über keine interne Batterie, aber man kann sie trotzdem ohne Netzteil betreiben: mit einem Birdcord PD 15-V-Stromkabel und einer USB-C PD-Powerbank mit einer Nennleistung von 45 W oder mehr.


Second-Hand-Tipp Grooveboxen bis 1000 Euro
Pioneer Toraiz SP-16
Mit der Sample-Workstation Toraiz SP-16 hat Pioneer DJ einen überraschend frischen Impuls gesetzt. Highlights sind Timestretching für bis zu 16 Loops à 32 Sekunden, die in 16 sogenannten Scenes aufgeteilt sein können, die intuitive Bedienung via 7-Zoll-Touchscreen, analoges Dave Smith Filter und Pro-DJ-Link zur Synchronisation mit Pioneer CDJs. Der TSP-16 ist straight-forward auf Performance ausgelegt und der Preis ist mittlerweile unter die magische 1.000,- Euro Marke gerutscht. Der Groovebox-Tipp für DJs!

Yamaha RS7000
Geniale Mischung aus hochentwickeltem Sequencer, riesiger AWM2-Preset-Library und vielseitiger Sample-Engine, die auch das Slicen und tempounabhängige Abspielen von Sample-Loops beherrscht. Leider ist der einstige Akai MPC-2000 Konkurrent aus dem Jahre 2001 mit nur maximal 64 MB Speicherplatz und lahmem Laden und Speichern via Smart-Card oder SCSI nicht mehr auf der Höhe der Zeit: Viele jüngere Leser wissen wahrscheinlich gar nicht mehr, was das alles ist.
Dabei ist das klar strukturierte Sequencer-Konzept mit individuell ladbaren „Styles“ (aka 16 Patterns mit 16 Tracks) und Realtime-Zugriff auf Parameter wie Pattern-Timing und MIDI-Delay immer noch einzigartig und Features wie Audioloop-Realtime-Remixing sind nach wie absolut brauchbar und eine Entdeckung wert.
Oder wie der deutsche RS7k-Wizard Bob Humid aus Köln sagen würde: „Hey, das ist wie Ableton Live zum Anfassen, aber begrenzt auf 64 MB!“

Groovebox über 1.000,- Euro
Grooveboxen über 1.000,- Euro treten nicht nur gegeneinander an, sondern konkurrieren auch mit Laptops und Sequencer-Programmen. Kein Wunder also, dass alle hier genannten Kandidaten im Leistungsumfang fast schon ausgewachsenen DAWs ähneln und sich mit direktem intuitivem Zugriff vor allem an jene Musiker wenden, die ohne Laptop auf die Bühne wollen oder einfach das „Mausgeschubse“ leid sind. Umso wichtiger ist es, den passenden Partner zu finden, denn jede hat ihre Stärken und Schwächen.
Ableton Push 3 Standalone
„Baut in den Push-Controller einfach Ableton Live, eine Soundkarte und ein Akku ein und es wäre die ideale Groovebox für Ableton-User.“ habe bestimmt nicht nur ich schon öfters gedacht. Und Ableton hat es getan: die dritte Generation des Ableton-eigenen Live-Controllers Push ist in zwei Versionen erhältlich: die reine Controller-Version mit eingebautem Audio-Interface, MIDI-und CV-Gate-Anschlüssen kostet 949,- Euro, die vollausgestattete Standalone-Version mit embedded Ableton Live stolze 1.899,- Euro. Man kann aber auch erst mal nur die Controller-Version kaufen und diese mit dem Upgrade Kit für 999,- Euro zur Standalone-Version aufbrezeln. Und Push 3 soll nachhaltig sein: zukünftig sollen stärkere CPUs angeboten werden, wenn die aktuelle Konfiguration nicht mehr zeitgemäß erscheint.
Push 3 Standalone wird von einem Intel 11th Gen Core™ i3-1115G4 Prozessor mit 8GB RAM angetrieben, ein eingebautes Lithium-Akku verleiht ihr bis zu 2,5 Stunden Spielzeit und die Projekte lagern auf einer 256GB-SSD-Festplatte. Push 3 Standalone ist komplett kompatibel mit Ableton Live-Projekten ohne Fremdplugins. Die 64 Pads von Push 3 sind MPE-fähig, also ideal zur Steuerung von Ableton’s neuem Drift-Synthesizer. Allein als hervorragender MPE-Controller könnte Push 3 vielen schon das Geld wert sein.
Als Software wird übrigens nur Ableton Live Lite mitgeliefert – die Vollversion sollte man also bereits besitzen.


Akai Force
Die Force kommt mit einer ähnlichen Engine wie die MPC Live, aber außen ist alles anders. Statt der typischen 4×4-Akai-Pad-Matrix ähnelt sie mit ihrer 8×8 RGB-Pad-Matrix Ableton Live Controllern wie Akai APC oder Push. Und so arbeitet man auch mit ihr: Ableton in Hardware gewissermaßen, wenn auch mit Einschränkungen in Sachen Speicherplatz.
Aber selbst interne Plug-ins hat die Force zu bieten: Die AIRmusic Instrumente Hype, Bassline, Electric und Tubesynth fühlen sich schon fast wie DAW-Plug-ins an. Dazu kommen sehr viele gute Effekte.
Die Force ist super-robust verarbeitet und Ableton-User, die nicht mit dem MPC-Workflow klarkommen, könnten hier den perfekten Partner für DAWless-Jamming finden. Nach wie vor liefert Akai beeindruckende kostenlose Updates.

So brachten frühere Firmwares bereits den lang erhofften Arrange-Mode und das Update 3.1 (zum Test) endlich auch Disk-Streaming, Support für class-compliant Audiointerfaces, MIDI-File-Import, MIDI-Learn, neue Klangerzeuger (AIR Solina, AIR Mellotron und WayOutWare Odyssey) und Effekte wie z. B. die AIR Vocal Suite mit Insert-Effekten wie Vocal Tuner, Doubler und Harmonizer.
Die Force sich qualifiziert sich mit diesem unglaublichen Funktionsumfang als perfekte All-in-one „Groovebox-DAW“.




Synthstrom Audible Deluge
Der Deluge ist die Groovebox für die Insel. Unglaublich, was alles in dieser kleinen Kiste drinsteckt. Mit einer Matrix bestehend aus 128 RGB-Buttons steuert man einen Sampler mit Timestretch und Disk-Streaming, diverse sehr detailliert programmierbare Synthesizer-Modelle und -Effekte und einen ausgefuchsten Sequencer.
Deluge kann bis zu 6 Stunden per Akku betrieben werden und verfügt über MIDI und CV/Gate-Anschlüsse, ein Mikrofon und einen Mini-Lautsprecher. Die Polyphonie ist nur von der CPU begrenzt, die Sequenzen dürfen endlos lang sein, die BPM-Geschwindigkeit reicht von 1 bis 10.000.

Das ursprüngliche spartanische vierstellige LC-Display gehört endlich der Vergangenheit an, der Synthstrom Audible Deluge hat ein gestochen scharfes OLED-Display spendiert bekommen, mit dem er ab sofort ausgeliefert wird. Bei älteren Geräten kann das OLED nachgerüstet werden, sehr schön.
Die Bedienung des Deluge ist anfangs etwas sperrig, aber weil man fast jede Funktion mit sehr wenigen Shortcuts über die RGB-Pad-Matrix erreichen kann, wird das Teil bei häufiger Nutzung zu einem sehr persönlichen Instrument, das ohne viel zu schauen nur noch über den Status der RGB-Pads bedient werden kann. Weil das sympathische Zweimann-Unternehmen aber ständig neue kostenlose Firmware-Updates nachschiebt, kommt man aus dem Lernen trotzdem nie ganz heraus.
Die aktuelle Deluge-Firmware 4.0 kommt u.a. mit MPE-Implementierung und Aftertouch. Und endlich ist der kleine Alleskönner auch bei uns im Laden erhältlich und muss nicht am anderen Ende der Welt in Neuseeland bestellt werden.


Electron Octatrack (MK2)
Wie der Name schon sagt, verfügt der Octatrack nur über acht Spuren. Aber das war’s dann auch schon mit den Limitierungen. Seit fast einer Dekade ist der Octatrack das Sample-Arbeitspferd auf Bühnen weltweit. Und auch die aktuelle Mk.2-Version bietet außer einem neuen Gehäuse mit besserem Display und direkterem Zugriff keine weiteren Neuerungen zur ersten Version Octatrack DPS-1.

Eines der Highlights: Der Octatrack kann Samples von der Speicherkarte streamen. Die Komplexität der möglichen Schaltungen erlaubt es, den Octatrack auch als Mixer für externes Equipment zu nutzen, selbst DJ-Anwendungen sind möglich.


Akai MPC X / MPC X SE
Das Akai-Flaggschiff ist eigentlich nur eine große Version der MPC Live, aber hier ist alles so viel fetter und mächtiger. Das Touchpad ist hochklappbar und so groß wie ein iPad. Die 16 Q-Link-Regler links neben den typischen MPC-Pads bieten dank OLED-Anzeigen perfekte Kontrolle über die frei zuweisbaren Parameter. Die Anschlusssektion wird nur von teuren Soundkarten getoppt.

Hier bleiben keine MPC-Wünsche offen und daher ist die MPC X auch keine Groovebox im eigentlichen Sinne mehr, sondern eine komplette hochprofessionelle Produktionsmaschine.


Teenage Engineering OP-1 Field
Der Nachfolger des legendären OP-1 ist eine in vielen Bereichen verbesserte superkompakte Workstation für mobile Musiker. Der Synthesizer und Sampler verfügt über Synthesizer, Drums, Effekte, eine vierspurige digitale Tape-Aufnahmefunktion und einen Mixer. Mit einer Laufzeit von sagenhaften bis zu 24 Stunden ist der OP-1 Field ständig bereit für kreative Ergüsse.
Anschluss an die DAW findet der OP-1 Field via Audiokabel, USB und Bluetooth-MIDI.
Und auch die drahtlose Audioübertragung haben die Schweden pfiffig gelöst. Mit der eingebauten FM-Antenne kann man nicht nur Radio empfangen und sampeln, sondern das Ausgangssignal des OP-1 Field auch an ein Radio senden, z.B. das Autoradio im Tourbus.
Dank seiner sehr direkten Bedienung und dem durchdachten, superkompakten Design ist der kleine, verspielte Schwede trotz des empfindlich hohen Verkaufspreises zum Lieblingsreisebegleiter vieler elektronischer Musiker geworden.
Teenage Engineering OP-1 Field Test


Teenage Engineering OP-XY
Darf’s noch etwas mehr sein? Der OP-XY bietet 16 Tracks mit einem extrem vielseitigen 64-Step Sequenzer. Dazu 24-stimmige Polyphonie, acht Synthese-Engines und einen hochwertigen Multisampler mit eigenständigem Sound. Obendrein sechs integrierte Effekte und eine Mastering Chain bestehend aus Master EQ, Saturator, Kompressor und Limiter.
Der OP-XY ist ein komplett autarkes, winziges, mobiles und großartig klingendes Tonstudio mit 8 GB Speicher für Audioaufnahmen und Projekte.
Teenage Engineering OP-XY Test


Rossum SP-1200 und SP-1200 40th Anniversary Edition
Die E-MU SP-1200 ist Hip-Hop-Legende. Emulationen ihrer unperfekt-perfekten 12bit Samplingrate und analogen SSM2044 Filter Chips finden sich in Grooveboxen und Plugins und liebevollen Nachbauten wie der ISLA Instruments S2400.
Dave Rossum, der “Vater der SP-1200” bringt seit 5 Jahren unter dem Namen Rossum SP-1200 moderne Nachbauten der SP-1200 und SP-12 heraus. Eine streng limitierte Special Edition zum SP-1200-Geburtstag betrat im September 2025 die Bühne: die Rossum SP-1200 40th Anniversary Edition. Der “Golden Boy” dürfte rasch ausverkauft sein und zum Kult-Objekt avancieren.
Die 40th Anniversary Edition wird für 4.999,00 US-Dollar angeboten, während das reguläre Modell für 3.999,00 US-Dollar erhältlich ist. Viel Holz, aber oft immer noch preiswerter, als eine originale Second-Hand E-MU SP-1200 in Mint Condition.
ISLA Instruments S2400
Die ISLA Instruments S2400 ist eine moderne Reinkarnation der legendären E-MU SP1200 Sampling-Drummachine. In einer Zeit, in der Hersteller niedliche Miniaturen ihrer Klassiker herausbringen oder mehr oder weniger offensichtlich Produkte anderer Firmen kopieren, besinnt sich ISLA Instruments auf eine Legende der Musikproduktion und schafft eine überaus stimmige Neudefinition für die Ewigkeit.
Ähnlich wie der japanische Boutique-Hersteller Black Corporation mit seinen Synthesizer-Reinkarnationen des CS-80, des Synthex Elka oder jetzt des Jupiter-8 macht ISLA Instruments absolut keine Kompromisse in der Wahl der Komponenten oder der Bauweise. Ob super-responsive Pads, sehr hochwertige hintergrundbeleuchtete Buttons, eine komplette Bestückung mit besten Ein-und-Ausgängen oder die kompakte Referenz an den großzügig dimensionierten pultförmigen Formfaktor des legendären Vorbilds: Der S2400 ist „built-like-a-tank“ und es ist eine absolute Freude, damit zu arbeiten. Zusätzlich zur 16-Bit-48-Khz-Aufnahme gibt es noch die ‘Classic’ Sampling/Playback Engine mit 12 Bit und 26 Khz, die genau die knusprigen Ergebnisse liefert, die E-MU-User an ihrer SP-1200 so lieben.


Die Liste der Pro-User liest sich ein wenig wie das Who-is-Who des Hip Hop und House:
Questlove, Kenny Dope, Todd Terry, Jazzy Jeff, Jamie Lidell, Ski Beatz, Lisa Vasquez, Just Blaze und so viele mehr.
Sie alle schätzen die kompromisslose Professionalität dieses Instruments, das den Workflow eines Klassikers in die Zukunft führt, denn ISLA Instruments liefert fleißig Updates nach. So wurde unter anderem die Polyfonie von 8 auf 16 Stimmen erhöht und die Unterstützung von USB-Keyboards eingeführt. Für das nächste Update ist Import von SP1200-Sounds via Floppy Disc angekündigt, außerdem sind zwei Boards für Effekte und analoge Filter in der Mache, die beide parallel eingebaut und genutzt werden können.
Mit der S2400 steht eine sehr liebevoll gemachte Alternative zu einem Bruchteil des Preises zu der mittlerweile sehr raren und sündhaft teuren E-MU SP-1200 zur Verfügung.
Spezial-Tipp: “Groovebox” mit Mediaplayer-Layout für DJs
Datenkompatibel mit dem Toraiz SP-16 ist der DJS-1000 eigentlich der perfekte DJ-Sampler, weil er sich in der Bedienung fast schon wie ein CDJ anfühlt. Aber er wurde nicht vom Markt angenommen und befindet sich bereits wieder auf dem Abstellgleis.
Sehr schade, denn die Idee, seine Live-Loops zu Hause auf dem TSP-16 vorzufertigen und dann im Club einem dort georderten DJS-1000 per USB-Stick zuzuführen, zu performen und die live neu dazugewonnenen Loops gleich wieder zuhause im TSP-16 weiter zu verwerten, ist absolut faszinierend.
Zum Mitführen ist der DJS-1000 nämlich definitiv zu groß und zu sperrig, sein natürliches Habitat ist die DJ-Booth im Club, links oder rechts der CDJs. Dennoch ist diese robuste, professionelle und sträflich unterschätzte DJ-Groovebox definitiv ein Schnäppchen wert. Pioneer DJS-1000 im bonedo.de-Test.

Eure Meinung
Welche Grooveboxen sind eure Favoriten? Sagt es uns in den Kommentaren!
Seb sagt:
#1 - 19.01.2023 um 12:32 Uhr
Meine "Groovebox" der Wahl ist immer noch die Spectralis von Radical Technologies. Mächtiger Sequenzer, VA-Synth mit analogen Filtern und Sample-Player, alles komplett modulier- und routbar. Krasses Dingen.
Mmmk sagt:
#2 - 14.07.2023 um 10:46 Uhr
Ich hab mir diw Zoom Arq96 Groovebox geholt und bin damit sehr zufrieden. Klar gibt es ein paar Sachen die nicht so gut sind wie zb nur USB Midi, das ständige Menü Diving, dafür bekommt man aber für wenig Geld, eine Groovebox die super klingt, extrem viele Funktionen hat und gut klingt.
Metrophan sagt:
#3 - 14.08.2025 um 19:42 Uhr
Riesengroßer fan der circuit rythm und tracks. 2 Geräte die zusammen einfach wundervoll sind. Ähnliche Bedienung aber völlig unterschiedlich in ihren Aufgaben. Die 2 Midispuren der Tracks sind Gold wert. Aktuell steuer ich damit ne Volca Bass und Keys, an denen hängt noch je ein Effektgerät (die internen sind gut, aber auf reverb und delay beschränkt) Mein Gerätepark ist groß, aber wenn die Circuits einmal an sind hängt man Stundenlang an ihnen fest. Zumal die Bedienung einfach super intuitiv ist. Man beherscht sie beide binnen kurzer Zeit blind. Handbücher studieren dennoch wichtig, die Anzahl der Funktionen ist mächtig.