Dieser Kaufberater ermöglicht es, den passenden Mic Preamp zu finden. Welche “der beste Mikrofonvorverstärker” ist, ist natürlich schwer zu sagen, denn es gibt unterschiedliche Bedürfnisse und dementsprechend viele Unterschiede.
- Wozu sollte ich mir einen externen Mic-Preamp kaufen?
- Preamp-Kauf: Wie viele Kanäle sind nötig?
- Welchen Output soll der Mic-Preamp haben?
- Ist ein Röhren-Preamp sinnvoll?
- Was machen Übertrager im Vorverstärker?
- Wie viel Gain muss der Preamp liefern können?
- Welche Ohmzahl brauche ich? Muss die Impedanz des Preamps umschaltbar sein?
- Auf welche Werte muss ich beim Kauf eines Mikrofonvorverstärkers achten?
- 19“, 9,5“, System-500, Desktop: Welches Format soll der Preamp haben?
- Was sagen Firmennamen über Mikrofonvorverstärker aus?
- Was muss ich sonst noch beachten, wenn ich einen Mic Preamp kaufen möchte?
- Gibt es Tipps für gute preiswerte Mikrofon-Preamps?
- Empfehlenswerte Preamps
- MIC-PREAMPS: KONKRETE EMPFEHLUNGEN
So sind Vorverstärker mit einem, zwei, vier oder acht oder noch mehr Kanälen erhältlich, mit Röhre, bestimmten Übertragern, im 19-Zoll-Rack, als API-System-500-Kassette, Desktop, 9,5″-Gerät, mit DI-Inputs, Filtern, Pad und diesen und jenen Zusätzen. Und es ist immer auch eine Entscheidung nach den individuellen Vorlieben und Anforderungen – und natürlich spielt der Preis beim Kauf eines Mic Preamps eine wichtige Rolle.
Was ist wirklich wichtig, wenn man einen Vorverstärker für Mikrofone sucht? Wir helfen! Neben unseren drei Empfehlungen geht es auch etwas tiefer in die Materie, denn nicht jeder hat die gleichen Anforderungen an einen Mikrofonvorverstärker.
Wozu sollte ich mir einen externen Mic Preamp kaufen?
Die Frage, ob ein externer Mic Preamp sinnvoll oder notwendig ist, ist natürlich berechtigt. Seid ihr unzufrieden mit dem Preamp, den euer Audio-Interface bietet? Was gefällt euch nicht? Rauscht er, bietet er zu wenig Verstärkung, ist er nicht fein genug auflösend, fehlt ihm Charakter? Meistens ist es das Letztgenannte, das zum Kauf eines externen Mikrofon-Vorverstärkers antreibt. Mic Preamps in aktuellen Audio-Interfaces von ordentlichen Herstellern sind nämlich meist clean und qualitativ okay bis gut. Selten können sie wirklich begeistern, auch liefern sie meist keine sehr guten technische Daten und viel Gain.
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Mikrofonvorverstärker kaufen: Wie viele Kanäle sind nötig?
Es geht um Vocals? Dann reicht natürlich im Regelfall ein Kanal. Nehmt ihr Drums auf, solltet ihr über die Anschaffung eines Achtfach-Preamps nachdenken (mindestens!). Allerdings muss man meist richtig viel Geld ausgeben, um acht Vorverstärker in einer Qualität zu bekommen, die wirklich signifikant besser sind als die in aktuellen Interfaces vorhandenen. Wenn ihr Akustikgitarren abnehmen oder Gitarrenamps abmiken wollt, tut ihr euch einen Gefallen, wenn ihr einen mindestens zweikanaligen Amp kauft, da es häufig vorkommen wird, dass ihr mit nicht nur einem Mikro arbeiten werdet – selbst dann, wenn ihr bislang nur ein einziges habt.
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Welchen Output soll der Mikro-Vorverstärker haben?
Eigentlich alle besitzen einen symmetrischen Ausgang, meist als XLR, seltener als TRS, also “große Stereoklinke”. Nur Achtfach-Preamps haben manchmal Multipin-Stecker, weil der Platz auf der Rückplatte nicht reicht. In einem solchen Fall steht euch noch die Investition für eine Kabelpeitsche ins Haus (dafür aber keine Einzelkabel). Digitale Outputs gibt es auch manchmal, aber dann ist der Preamp schon mehr als nur ein Preamp. Überprüft in einem solchen Fall, ob euer Interface diesen Anschluss auch hat und überlegt, ob ihr das Geld nicht lieber in einen besseren Preamp stecken wollt.
Ist es sinnvoll, einen Röhren-Preamp zu kaufen?
“Tube Mic Preamp” klingt grandios und schindet ordentlich Eindruck. Schließlich verheißt die Röhre satten, warmen Vintage-Sound. Im schlimmsten Fall gibt man jedoch Geld nur dafür aus, dass ein Preamp eine Röhre hat. Preamps, die in Röhrenschaltung arbeiten und die Vorteile von Röhren wirklich ausspielen können, also schöne, gut steuerbare harmonische Verzerrungen hinzufügen, ohne zu verkratzen oder Details zu verlieren, kosten leider ordentlich Geld. Unterhalb von 500 Euro solltet ihr eher Abstand von dieser Technik nehmen. Für 1000 Euro gibt es mit dem Universal Audio Solo 610 dann aber schon einen klassischen, dick und “amerikanisch” klingenden Mono-Mikrofonvorverstärker. Es gibt allerdings auch sogenannte “Solid State Preamps” (so nennen sich Preamps, die Transistoren zur Verstärkung benutzen), die ebenfalls starke charakteristische Soundfärbungen machen. Und wenn es um Klarheit und Detailreichtum geht, ist im halbwegs bezahlbaren Bereich ein Tube-Preamp meist die falsche Wahl!
- Universal Audio Solo 610 (Produktseite auf thomann.de)
Was machen Übertrager im Mikrofonvorverstärker?
Der Übertrager, auch Transformer oder “Tranny” genannt”, haben verschiedene Aufgaben im Preamp, darunter galvanische Trennung oder Symmetrierung. Man findet sie oft am Eingang, manchmal am Ausgang und sogar “Interstage”, also innerhalb der eigentlichen Verstärkerschaltung. Übertrager sind Bauteile, die mal mehr, mal weniger klangformende Eigenschaften besitzen. Es gibt solche, die eher unauffällig arbeiten, etwa die meisten der Firma Lundahl, aber auch solche, die eines der soundprägendsten Elemente darstellen. Bekannt sind solche, die mit Eisenkern arbeiten. Sie machen Signale tendenziell “griffig” und “körnig”. Beliebt und bekannt sind Neve-Preamps wie der 1073 und Nachbauten, etwa von Heritage Audio. Preiswerteste Lösung für einen derartigen Sound: Fredensteins V.A.S.
- AMS Neve 1073LB (Produktseite auf thomann.de)
- Fredenstein V.A.S. (Produktseite auf thomann.de)
Braucht mein Mikrofonvorverstärker DI Input, Phantomspeisung, Trittschallfilter und Vordämpfung?
Ein DI-Input ermöglicht die direkte Aufnahme von Bass, Gitarre, E-Piano und anderen Instrumenten, die nicht Line-Level ausgeben. Besonders bei klangfärbenden Preamps ist es vorteilhaft, den Soundcharakter nicht nur Mikrofonsignalen zugute kommen lassen zu können.
Inputsektionen sind nicht so kompliziert. Aber kennt jeder “Polarity”, “HPF” und auch “Tape” oder “Flip”?
48V? 12? Nur für Kondensatormikros? Ganz so einfach ist es mit der Phantomspeisung dann doch nicht. Das Tolle: Sie kann einiges!
Mic Pres gibt es viele, doch nur einige Klassiker dürfen sich “Studiostandards” nennen, weil sie oft und gerne benutzt werden. Wir zeigen, welche das sind.
Phantomspeisung ist ein Muss für fast alle Kondensatormikrofone. Es gibt auch nur wenige Preamps, die auf die Speisespannung von 48 Volt verzichten. Das tun sie dann aber oft aus konzeptionellen Gründen, wie beispielsweise die auf dynamische Mikros spezialisierten Preamps True Systems P-Solo Ribbon und der AEA TRP. Wer einen Preamp für Bändchenmikrofone oder Tauchspulenmikrofone sucht, der sollte sich die Anschaffung eines derartigen Preamps durchaus überlegen!
Ein Trittschallfilter ist praktisch, doch besonders dann verzichtbar, wenn das Mikrofon das auch besitzt. Ein Pad ist dann vonnöten, wenn man wirklich laute Signale vorliegen hat, wie Drums, Blechbläser und Gitarrenamps.
Wie viel Gain muss der Mikrofonvorverstärker haben?
Wenn ihr mit richtenden Kondensatormikrofonen und “modernen” (also eher kleinen) Besprechungsabständen arbeitet, kommt ihr mit einem Mikrofonvorverstärker mit unter 60 Dezibel meist schon weit genug. Nutzt ihr dynamische Mikrofone wie Tauchspulenmikrofone und passive Bändchenmikros, verwendet ihr Raummikrofone, Kugelmikros oder nehmt ihr besonders leise Signale auf, sollte es deutlich mehr sein, also 70 dB und mehr!
Welche Ohmzahl brauche ich? Muss die Impedanz des Preamps umschaltbar sein?
Fast alle Mikrofonvorverstärker besitzen Überanpassung, also eine mehr als fünffach höhere Eingangsimpedanz als die Ausgangsimpedanz des Mikrofons. Da kann man heute eigentlich nichts verkehrt machen. Aber: Schaltbare Impedanz ist in den letzten Jahren in Mode gekommen und kann besonders bei dynamischen Mikros, also Bändchen und Tauchspulen, eine kleine Klangänderung bewirken. Das ist nett, aber auch durchaus verzichtbar.
Auf welche technische Werte muss ich beim Kauf eines Mikrofonvorverstärkers achten?
Der Frequenzgang ist meist ein nackter Graph, der bei der Auswahl wenig hilft. Selbst die Angabe der Dynamik sagt nicht allzu viel über die Qualität aus. So gibt es Geräte, die zwar gemessen ein wenig mehr rauschen als andere, die Art des Rauschens klanglich aber dennoch nicht sehr stört. Ab etwa 200 Euro pro Kanal muss man sich um solche Probleme im Grunde nicht sorgen. Ein guter Hinweis ist aber, wenn der Frequenzgang nach oben hin sehr weit reicht. Bei manchen sind es weit über 100 kHz!
19″, 9,5″, System-500, Desktop: Welches Format soll der Mikrofonvorverstärker haben?
Der Industriestandard von 19″ ist praktisch, allerdings nur, wenn man mehrere Geräte in diesem Format hat oder anschaffen wird und entsprechend Platz dafür vorhanden ist. Für den typischen Schreibtisch-Produzenten sind kleine Mikrofonvorverstärker häufig praktischer, zudem lassen sie sich schnell mit in der Laptop-Tasche verstauen. 9,5″ sind ein schöner Kompromiss, denn diese Geräte passen in jede noch so kleine Nische, können bei Bedarf jedoch ins Rack geschraubt werden. Das geht meist mit (manchmal optionalem) Zubehör.
In letzter Zeit erlebt das System Series 500 von API, auch “Lunchbox-Modul-System” genannt, einen wahren Run. Hier werden kleine Kassetten in ein Backbone gesteckt, das rückseitig Inputs und Outputs bereitstellt – und eine Stromversorgung. Es gibt Housings für sechs, zehn, aber auch drei, zwei oder sogar nur ein einzelnes API-500-Modul. Übrigens: Eine gute Stromversorgung ist ein wichtiger Stützpfeiler für eine gute Audioqualität!
Tipp: Vielleicht ist kein reiner Preamp die beste Lösung, sondern ein Channel-Strip mit Kompressor, EQ und dergleichen? Das wird gerne in kleinen Setups genutzt, zum Beispiel, wenn in erster Linie Vocals aufgenommen werden:
Channel Strip kaufen: Worauf ist zu achten? Welche Channel Strips sind besonders empfehlenswert?
Was sagen Firmennamen über Mikrofonvorverstärker aus?
Es gibt einige Hersteller, die sich einen großen Namen gemacht haben. Nicht selten sind es die Hersteller von großen, analogen Mischpulten, die heute diese vor Jahrzehnten entwickelten Komponenten in modernen Versionen einzeln anbieten. Sie sind oft bekannt und verbreitet. Daher kann man bei einigen Geräten durchaus von Studiostandards sprechen. Die Anschaffung eines alten Geräts ist oft mit Unwägbarkeit verbunden, vor allem der Zuverlässigkeit, der Reparierbarkeit (Know-How und Bauteile) und sind nicht selten sehr teuer. Auch moderne Varianten sind meist nicht sehr preiswert, doch die Anschaffung kann sich lohnen: Der Wiederverkaufswert ist meist deutlich höher, unter Kunden und Kollegen sind diese Geräte oft geschätzt, viele werden unter hoher Qualitätskontrolle in Europa oder den USA gefertigt – und natürlich sind sie klanglich und technisch oft hervorragend. Es ist also zu überlegen, vielleicht einen einfacheren, aber sehr hochwertigen Preamp mit geringerer Kanalzahl anzuschaffen, als eine preiswertere Massenware. Allerdings ist es auch in der Tontechnik so, dass auch wertvolle Firmennamen nur Labels sind und zumindest theoretisch auch auf die Frontplatten einfachster Gerätschaften erscheinen können.
Ganz generell ist es vor dem Kauf eines Geräts sinnvoll, sich zu überlegen, welche Art der Investition sinnvoll ist – dazu haben wir einen ratgeber Investitionssicherheit beim Kauf von Audiogeräten.
Studiostandards Mic-Preamps – Die Klassiker
Was muss ich sonst noch beachten, wenn ich einen Preamp kaufen möchte?
Probiere ihn mit deinem Mikrofon aus! Am besten besorgst du zwei oder drei aus der engeren Wahl, die du direkt vergleichen kannst. Wähle eine Mikrofonierung mit einem Instrument und einem Mikrofon, die du gut kennst und entscheide, was für dich am besten klingt. Nimm dir Zeit und setze die Signale auch mal im Mix ein! Schnell lässt man sich blenden von einem “warmen” und “reichen” Sound, der in der Mischung des Songs nachher aber matschig wirkt.
Gibt es Tipps für gute preiswerte Mikrofon-Amps?
Klar! Fredenstein baut mit dem V.A.S, hier als Preis-Leistungssieger gepriesen, einen schönen “griffigen” und mit dem HD einen cleanen Preamp für wenig Geld. Auch bei Black Lion Audio, Warm und Golden Age erhält man für nicht zu viel Geld charaktervolle, aber gut zu handelnde Pres. Universal Audios TwinFinity liefert einen noch recht preiswerten, von Solid State zu Röhre überblendbaren Mikrofon-Vorverstärker. Sehr preiswerte Vorverstärker sind gegenüber jenen, die in Audio-Interfaces oder in einfachen Mischpulten eingebaut sind, meist kein Gewinn. Diese sind dann wichtig, wenn ein Signal aus anderen Gründen extern auf Line-Level gebracht werden muss.
- Fredenstein V.A.S. (Produktseite auf thomann.de)
- Universal Audio 710 Twin-Finity (Produktseite auf thomann.de)
Empfehlenswerte Preamps
Ein legendärer und ein moderner Mikrofonvorverstärker der Engländer sind auch für das beliebte API-Format erhältlich. Wir haben beide getestet.
Als Erweiterung eines Audio-Interfaces um acht Mikrofon-Vorverstärker positionieren sich beide Scarletts sehr gut.
Der zweikanalige Mikrofonvorverstärker in diesem Test ist der SPL Crescendo duo V2. Ist der Preamp mit 120-Volt-Technik sein Geld wert?
Der Zweikanal-Preamp von Neumann liefert hohe Qualität – und kommt mit einer Besonderheit.
Preamp-Klassiker neu aufgelegt: Der Retro OP-6 im Test.
Der BLA Auteur ist nun schon in der dritten Version erhältlich. Was ist anders als beim Vorgänger?
Universal Audios 4-710d vereint vier UA 710 Twin-Finity-Preamps, je einen 1176-Style-Kompressor und die passende A/D-Wandlung. Zeit für eine bonedo-Tiefeninspektion.
Beatles-Produktionen sind untrennbar mit dem Sound der Abbey Road Studios verbunden. Und der REDD.47 Preamp ist mitverantwortlich für den Sound vieler Produktionen.