Drummachines gibt es in verschiedenen Bauweisen und mit unterschiedlichen Klangerzeugungen. Diese Hardware-Drumcomputer sind aus vielen Genres der elektronischen Musik überhaupt nicht mehr wegzudenken. Worauf sollte man beim Kauf einer Drummachine besonders achten? Welche Unterschiede gibt es und welche Drummachines eignen sich besonders für welche Einsatzbereiche? Mit unserer Kaufberatung und den ausführlichen Drummachine-Tests klären wir viele Fragen zu technischen Details und führen Schritt für Schritt zur richtigen Kaufentscheidung.
Beats spielen in den meisten Genres der elektronischen Musik eine zentrale Rolle. Wer Techno, House, Hip-Hop, Elektro und Co. im Studio produziert oder live auf der Bühne spielt, benötigt Drumsounds, die gut klingen und stilistisch passen. Natürlich kann man auf die DAW und die zahlreichen erhältlichen Drum-Plug-Ins und Sample-Libraries zurückgreifen. Angesichts der Konkurrenz im Rechner schienen Hardware-Drummachines eine Zeitlang vom Aussterben bedroht. Doch sie bieten einige entscheidende Vorteile, weshalb viele Produzenten und Live-Acts nach wie vor auf Hardware schwören. In unserem Kaufberater und Testmarathon Drummachines erklären wir, worauf es bei einer Drummachine ankommt, und präsentieren alle Bonedo-Testberichte zu diesem Thema.
- Was ist eine Drummachine?
- Welche Vorteile bieten Drummachines?
- Über welche Arten der Klangerzeugung verfügen Drummachines?
- Klangvorlieben: Analog oder Sampling?
- Anschlüsse: Einzelausgänge, MIDI, Sync und Co.
- Sequenzer: Der erste Schritt zum eigenen Song
- Worüber sollte man sich vor dem Kauf einer Drummachine Gedanken machen?
- Vergleichstest Drummachines
- Hybride Drummachines im Test
- Analoge Drummachines im Test
- Digitale Drummachines im Test
- Unsere Empfehlungen in den Kategorien hybrid, analog und digital
Was ist eine Drummachine?
Unter einer Drummachine oder einem Drumcomputer versteht man einen Synthesizer, der auf das Erzeugen von Schlagzeugklängen spezialisiert ist und mit einem integrierten Sequenzer kombiniert ist. Üblicherweise verfügen Drummachines über mehrere Spuren für Drumsounds wie Bassdrum, Snaredrum, Hi-Hats, Becken und Percussion. Die Klänge können auf verschiedene Weisen erzeugt werden: per analoger, virtuell-analoger oder digitaler Synthese oder mittels Sampling.
Der Sequenzer ermöglicht die Programmierung sogenannter Patterns. Dort werden die verschiedenen Drumsounds zu Rhythmus-Mustern mit einer Länge von einem oder mehreren Takten kombiniert. Die meisten heutigen Drummachines ermöglichen es darüber hinaus, mehrere Patterns zu einem Song bzw. Track zusammenzustellen. Fast alle Drummachines kann man über MIDI und/oder analoge Clock-Signale zu anderem Equipment synchronisieren, sodass die Drums synchron mit den anderen Instrumenten laufen.
Welche Vorteile bieten Drummachines?
Produzenten und Live-Acts setzen aus verschiedenen Gründen auf Hardware. Jeder hat eine andere Arbeitsweise, weshalb die nachfolgenden Punkte sicherlich nicht auf jeden zutreffen. Jedoch hört man einige Argumente besonders häufig. Drummachines sind eigenständige Instrumente, die jeweils ihren eigenen Charakter besitzen – und das nicht nur in Sachen Sound. Jede Drummachine hat nicht nur einen eigenen Klang, sondern auch spezifische Funktionen und ein eigenständiges Bedienkonzept. Je nachdem, ob diese den eigenen Vorlieben entsprechen, kann man mit einer Drummachine schneller und zielgerichteter arbeiten, als mit einer DAW und Plug-Ins. Auch gelten die Sequenzer mancher Hardware-Drumcomputer als „tighter“ als rechnergestützte Systeme. Viele Musiker empfinden das Erstellen von Beats auf einer vertrauten Drummachine als intuitiver als die Arbeit mit Software. Man hat vielleicht nicht alle Möglichkeiten und Sounds, die man in der DAW vorfindet; dafür ist jedoch alles in direktem Zugriff. Die Interaktion mit einem Instrument statt mit einem Bildschirm ist für viele inspirierender.
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Weniger ist oft mehr
Die Beschränkung auf eine Maschine mit weniger Funktionen, die man dafür im Schlaf beherrscht, kann für die Kreativität sehr vorteilhaft sein – das gilt übrigens nicht nur für Drummachines! Man verzettelt sich nicht so leicht und kann sich ganz der Musik widmen. Auf der Bühne bekommt das noch eine ganz andere Dimension. Trotz aller Fortschritte wird die Nutzung von Computern auf der Bühne von vielen immer noch skeptisch gesehen. Auf der Bühne mit einem Laptop, Audio-Interface und MIDI-Interface zu hantieren, löst bei vielen Musikern Unbehagen aus und passt manchmal auch einfach nicht zum Konzept einer Performance.
Drummachine als All-in-One-Lösung
Drummachines stellen eine kompakte Lösung für elektronische Drumsounds auf der Bühne dar, sind in der Regel weitestgehend absturzsicher und leicht zu transportieren. Zudem können sie meist als Master-Clock dienen, zu der andere Instrumente synchronisiert werden, und/oder lassen sich andersherum auf eine einfache Weise zu externen Sequenzern synchronisieren. Die Sequenzer vieler moderner Drummachines bieten darüber hinaus Funktionen, mit denen sich das Beatmaking kreativ in die Performance einbinden lässt. Man ist nicht mehr darauf beschränkt, vorprogrammierte Patterns abzuspielen, sondern kann jederzeit eingreifen und spontane Veränderungen vornehmen. So bleibt während eines Live-Sets alles im Fluss und die Beats entwickeln sich dynamisch zusammen mit dem Rest der Arrangements.
Über welche Arten der Klangerzeugung verfügen Drummachines?
Die ersten Drummachines, die Ende der 1970er bis Anfang der 1980er herauskamen, erzeugten ihre Sounds mit analogen Synthesizerschaltungen. Zu dieser Kategorie gehören Klassiker wie die Roland CR-78, TR-808 und TR-606 oder die Korg KPR-77. Zur Erzeugung der verschiedenen Instrumente wie Bassdrum, Snare und Becken besaßen sie jeweils spezielle Kombinationen aus analogen Oszillatoren, Rauschgeneratoren, Filtern und Hüllkurven. Mit einem echten Schlagzeug hatte das klangliche Ergebnis kaum etwas gemeinsam. Damals galt das als großer Nachteil, weshalb die analogen Drummachines bald vom Markt verschwanden, als es Alternativen gab. Heute sind sie gerade wegen dieser Klänge, die viele Stile der elektronischen Musik entscheidend prägten, besonders begehrt.
Sampling-Technik
Die nächste Entwicklungsstufe wurde mit der Sampling-Technik erreicht. Statt Sounds mit analogen Schaltungen synthetisch zu erzeugen, spielen samplebasierte Drummachines zuvor aufgenommene Audioaufnahmen von Schlagzeugsounds ab. Dadurch kam man dem Klang eines echten Schlagzeugs deutlich näher. In der Übergangszeit von analogen zu samplebasierten Drummachines gab es Hybridmodelle wie die Roland TR-909, die ihre Bassdrum, Snare und Toms analog erzeugt, für die Becken, Hi-Hats und weitere Sounds jedoch auf Samples setzt. Die erste rein samplebasierte Drummachine war die Linndrum; später folgten weitere Klassiker wie Oberheim DMX, Sequential Circuits Drumtraks und Roland TR-707 sowie TR-505. Mit ihrer geringen Sample-Auflösung klangen diese Maschinen immer noch nicht wirklich nach echten Drums, drückten aber vor allem dem Synthpop-Genre der 1980er ihren klanglichen Stempel auf.
Physical und Analog Modeling
Während sich die Synthesizer in den darauffolgenden Jahrzehnten ständig weiterentwickelten, ließ die nächste echte Innovation im Bereich der Drummachines eine ganze Weile auf sich warten. Bei Synthesizern hielten in den 1990ern Techniken wie DSP-basiertes Physical Modeling und Analog Modeling Einzug. Auch im Bereich der E-Drums für Schlagzeuger kommt das Physical-Modeling-Verfahren schon lange zum Einsatz. Bei den Hardware-Drummachines wurde diese Stufe jedoch erst im Jahr 2014 mit der Einführung der Roland TR-8 erreicht. Sie verwendet eine Technik namens ACB (Analog Circuit Behavior) zur Simulation der analogen Schaltkreise von Klassikern wie TR-808 und TR-909. Auch die später erschienenen Modelle TR-08 und TR-09 nutzen dieses Verfahren. Heute findet man auf dem Markt Drummachines mit allen diesen Verfahren zur Klangerzeugung. Wir haben also die freie Auswahl aus analoger Synthese, Sampling und der digitalen Emulation analoger Schaltungen. Manche Drummachines bieten auch eine Kombination verschiedener Verfahren.
Klangvorlieben: Analog oder Sampling?
Bei der Wahl einer Drummachine sollte man sich zunächst darüber Gedanken machen, welche Art von Drumsounds man benötigt. Je nach Musikstil und persönlichen Vorlieben können analoge Sounds, Samples oder eine Mischung aus beidem das Richtige sein. Grundsätzlich charakterisieren sich die verschiedenen Optionen wie folgt:
Analoge Drumsounds
Sie basieren auf Schaltungen wie Oszillatoren, Rauschgeneratoren, Filtern und Hüllkurven, die so abgestimmt werden, dass der gewünschte perkussive Klangcharakter erreicht wird. Sie erinnern klanglich nur entfernt an ihre akustischen Vorbilder, haben jedoch eine eigene Klangästhetik, welche die elektronische Musik nachhaltig geprägt hat. Bis heute gelten die Sounds der klassischen analogen Drummachines wie TR-808 und TR-909 (hier nur Kick, Snare und Toms) in diesem Segment als der Standard, an dem sich alle messen lassen müssen. Viele heutige analoge Drummachines simulieren deshalb die Sounds der klassischen Roland-Geräte; es gibt aber auch einige Neuentwicklungen mit eigenständigem Sound, wie z. B. den Arturia DrumBrute. Bei einigen modernen Drummachines wird das Verhalten der analogen Schaltkreise durch digitale DSP-Algorithmen nachgebildet; man spricht dann von einer virtuell-analogen Drummachine.
Sampling-Drumsounds
Gesampelte Drumsounds basieren auf Audioaufnahmen, die sich in einer variablen Geschwindigkeit, Länge und Tonhöhe abspielen lassen. Da im Prinzip jedes Geräusch gesampelt werden kann, sind samplebasierte Drummachines klanglich vielseitiger: Von akustischen Drums über Samples klassischer Drumcomputer bis hin zu Effektsounds und anderen Instrumenten bringen sie je nach Ausstattung eine große Bandbreite von Sounds hervor. Sehr wichtig ist bei samplebasierten Drummachines die Frage, ob die Samples vorinstalliert und unveränderlich sind, oder ob man eigene Samples in die Maschine laden kann. Letzteres erweitert die klanglichen Möglichkeiten erheblich und gestattet das Erstellen von individuellen Sounds. Bei Drummachines, die die Verwendung eigener Samples ermöglichen, ist darüber hinaus die Frage interessant, ob das Gerät über einen Audioeingang verfügt und selbst sampeln kann, oder ob Samples über USB oder eine SD-Karte importiert werden müssen.
Hybride Drummachines
Einige moderne Drummachines bieten hybride Konzepte, die die Vorteile von Samples und analoger Synthese miteinander verbinden. Dabei gibt es verschiedene Ausprägungen. So kann man beim Elektron Analog Rytm für jeden der zwölf Kanäle wählen, ob die analoge Klangerzeugung oder ein Sample verwendet werden soll. Auch für die samplebasierten Sounds steht dann eine analoge Signalkette aus Filter, Overdrive und VCA zur Verfügung, um die Klänge weiter zu formen. Andere Drummachines wie die Jomox Alpha Base und der MFB Tanzbär 2 bieten Kombinationen aus analogen Sounds und einigen Sample-Instrumenten, in die man teilweise auch eigene Samples laden kann. Die Korg Drumlogue beispielsweise kombiniert vier analoge Parts mit sechs samplebasierten Parts und einer Multi-Engine mit VPM-Synthese, Rauschgenerator und Custom Synthesizer. Mittels Multi-Engine können weitere Klangerzeuger oder Effekte individuell eingeladen werden, die den Drumcomputer zu einer echten Spielwiese werden lassen.
Klangeditierung eröffnet viele Möglichkeiten
Hat man sich für ein Verfahren zur Klangerzeugung entschieden, kommt als Nächstes die Frage, welche Möglichkeiten zum Anpassen der Klänge man benötigt. Bei den klassischen Drummachines der 1980er gab es Regler für einige wenige Parameter pro Sound (z. B. 808, 909) oder – bei einfachen Einsteigermodellen – gar keine Regelmöglichkeiten (z. B. 606). Manche moderne Drummachines bieten deutlich ausgefeiltere Möglichkeiten, an Klängen zu „schrauben“. Und wer gerne an eigenen Sounds feilt, sollte sich diese Optionen vor dem Kauf genau ansehen. Bei komplexen Drummachines mit verschiedenen Verfahren zur Klangerzeugung stellt sich außerdem die Frage der Bedienbarkeit: Sind alle wichtigen Klangparameter im direkten Zugriff, oder erreicht man einige Einstellungen nur über ein Menü? Gerade im Hinblick auf Live-Performances kann das ein entscheidender Faktor sein.
Anschlüsse: Einzelausgänge, MIDI, Sync und Co.
Wie gut sich eine Drummachine mit dem Rest des Setups „versteht“, hängt nicht zuletzt von den Anschlüssen ab. Klar, ein Audiosignal kommt aus jeder Drummachine irgendwie heraus, und meistens besteht auch eine Möglichkeit zur Synchronisation mit anderem Equipment, aber im Detail gibt es erhebliche Unterschiede.
Einzelausgänge
Wer die Sounds seiner Drummachine getrennt aufnehmen und/oder abmischen möchte, der benötigt Einzelausgänge für die einzelnen Instrumente wie Bassdrum, Snaredrum und Hi-Hats. So lassen sich verschiedene Signale auf mehrere Mischpultkanäle legen oder auf mehreren Spuren einer DAW aufnehmen. Mit externem Equipment ist eine viel detailliertere und individuellere Nachbearbeitung der Klänge möglich, als es der interne Mixer der Drummachine bietet. Auch hat man nachträglich noch die Möglichkeit, den Mix zu verändern, wenn alle Spuren einzeln vorliegen. Vor allem im Studio sind Einzelausgänge also sehr zu empfehlen. Auch für Live-Acts, die auf eine sorgfältige Mischung Wert legen, stellen sie ein wichtiges Kriterium dar.
Synchronisation zu externem Equipment
Eine weitere wichtige Frage ist, welche Möglichkeiten bzw. Anschlüsse zur Synchronisation zu externem Equipment eine Drummachine bietet. Die beste Drummachine nützt nichts, wenn sie nicht synchron mit anderen Sequenzern, Synthesizern oder einer DAW läuft. Dafür gibt es verschiedene Verfahren und Anschlüsse. So gut wie alle modernen Drumcomputer lassen sich über MIDI-Clock synchronisieren und können dabei entweder als Master oder Slave laufen. Viele aktuelle Modelle bieten eine USB-Buchse zur MIDI-Verbindung mit einem Computer. Wenn die Drummachine dann ohne Rechner eingesetzt und vielleicht sogar zur Ansteuerung von externem Equipment verwendet wird, sind darüber hinaus auch die klassischen, 5-poligen DIN-MIDI-Anschlüsse sehr wichtig. Im Zuge des Analog-Revivals der letzten Jahre verfügen immer mehr aktuelle Drummachines auch wieder über eine Möglichkeit zur Synchronisation über analoge Clock-Impulse. Damit lassen sie sich einerseits zu klassischen Maschinen wie der TR-808 synchronisieren. Andererseits kann eine analoge Clock die Brücke zwischen Drummachine und analogem Equipment wie einem modularen Synthesizer schlagen.
Unterschiedliche Standards für Clock-Signale
Für analoge Clock-Signale gibt es verschiedene Standards, die sich im Hinblick auf die verwendete Spannung, die Dauer der einzelnen Clock-Impulse und die Zahl der Impulse pro Viertelnote (ppqn) unterscheiden. Auch bei den Anschlüssen gibt es Unterschiede. Manche Drummachines bieten DIN-Sync-Buchsen nach dem von Roland in den frühen 1980ern vor der Erfindung von MIDI etablierten Standard. Bei einigen Modellen lassen sich die MIDI-Buchsen zu DIN-Sync-Buchsen umfunktionieren. Viele aktuelle Geräte senden und empfangen analoge Clock-Signale jedoch auch über Miniklinkenbuchsen, wie etwa die Korg volca-Serie, die Sequenzer der Arturia Beatstep- und Keystep-Serien und alles, was ins Eurorack-Format passt. Mitunter muss man etwas experimentieren, bis zwei Geräte miteinander harmonieren. Jedes Setup ist unterschiedlich; wer ganz sichergehen möchte, sollte daher im Netz nach Erfahrungsberichten von Nutzern der betreffenden Gerätekombination suchen.
Sequenzer: Der erste Schritt zum eigenen Song
Der integrierte Sequenzer hat neben den Sounds einen entscheidenden Anteil daran, wie gut eine Drummachine zu den jeweiligen persönlichen Vorlieben und musikalischen Vorstellungen passt. Während die Sounds für den Klang der Maschine verantwortlich sind, entscheidet der Sequenzer darüber, welche Rhythmen sich umsetzen lassen, wie flexibel man damit arbeiten kann und wie live-tauglich die Drummachine ist.
Step-Sequenzer
So gut wie alle aktuellen Drummachines bieten einen Step-Sequenzer, der mehr oder weniger an die Roland TR-Maschinen der 1980er angelehnt ist. Das bedeutet: Step-Taster (meist 16) zum Eingeben der einzelnen Steps und LEDs zur Anzeige der gesetzten Steps und der Abspielposition innerhalb des Patterns (Lauflicht). Zur Programmierung von Patterns gibt es oft verschiedene Modi. Viele Maschinen bieten einen Step-Modus zum manuellen Setzen von Steps und einen Live-Recording-Modus, in dem sich Patterns über die Pads bzw. Taster für jedes Instrument „eintrommeln“ lassen. Je nach Drummachine können noch weitere Optionen zur Verfügung stehen.
Song- |Track-Modus
Neben dem Pattern-Modus bieten viele Drummachines einen Song- bzw. Track-Modus, in dem man mehrere Patterns zu einem längeren Arrangement verketten kann. Fast alle Drummachines verfügen darüber hinaus über eine Swing-Funktion, die sich je nach Gerät mehr oder weniger detailliert einstellen lässt. Soweit die Grundlagen, die bei heutigen Drummachines zur Standardausrüstung gehören. Im Detail gibt es aber erhebliche Unterschiede, die einen großen Teil dazu beitragen, ob ein Sequenzer zur eigenen Arbeitsweise im Studio und auf der Bühne passt.
Aufzeichnen von Klangparametern
Wichtig ist zum Beispiel die Frage, ob und auf welche Weise der Sequenzer Klangparameter der einzelnen Sounds aufzeichnen und abspielen kann. Bei vielen einfachen, analogen Maschinen (z. B. Behringer RD-8, Arturia DrumBrute) ist das gar nicht möglich. Andere Drummachines (z. B. Elektron) ermöglichen die Programmierung von Klangparametern pro Step (Parameter Lock). Wieder andere (z. B. Korg volca-Serie) bieten eine Möglichkeit zur kontinuierlichen Aufzeichnung von Reglerbewegungen (Motion Sequencing). Wer komplexe Sequenzen mit vielen Klangveränderungen und Modulationen erstellen möchte, sollte sich mit diesen Möglichkeiten im Detail vertraut machen.
Patternlänge, Polyrhythmik und mehr
Große Unterschiede gibt es auch bei der Länge von Patterns und der Frage, wie flexibel man sie handhaben kann. Bei aktuellen Drummachines reicht die maximale Anzahl von Steps pro Pattern von 16 bei einfachen Geräten bis 64 bei gut ausgestatteten Maschinen. Hat ein Pattern mehr als 16 Steps, so kann man meist mit Page-Tastern durch die einzelnen „Seiten“ blättern. Einige Drummachines (z. B. Elektron, Jomox) ermöglichen es, die Patternlänge für jedes Instrument bzw. jede Spur einzeln einzustellen (Last step), wodurch sich raffinierte rhythmische Verschiebungen zwischen den Instrumenten erreichen lassen. Mitunter lässt sich auch pro Spur eine andere Step-Auflösung (1/4, 1/8, 1/16, Triolen, etc.) wählen, was die Tür zu polyrhythmischen Patterns öffnet. Die Sequenzer von Elektron bieten eine Microtiming-Funktion zum geringfügigen Verschieben von Noten im Step-Raster, was sehr lebendige Patterns ermöglicht.
Handhabung im Live-Betrieb
Für Live-Performances ist die Frage interessant, wie spontan man den Sequenzer „spielen“ kann. Um während einer Performance Beats zu improvisieren und spontane Veränderungen vorzunehmen, sollte die Drummachine direkten Zugriff auf Funktionen wie Last Step, Step Jump und Step/Note Repeat bieten. Für den Live-Einsatz benötigt man außerdem schnellen Zugriff auf die Mutes (Stummschaltung) der einzelnen Instrumente, die sich möglichst für mehrere Instrumente gleichzeitig aktivieren bzw. deaktivieren lassen sollten. Ist die Drummachine die Zentrale eines Live-Sets, dann darf man ein Detail nicht vergessen: Nicht alle Drummachines sind in der Lage, deren Sequenzen als MIDI-Noten auszugeben und somit anderes Equipment zu steuern. Andersherum sind manche Maschinen speziell dafür ausgelegt. Ein Könner in dieser Hinsicht ist der Elektron Digitakt, der acht separate MIDI-Spuren speziell für diesen Zweck bereitstellt. Bei der Zusammenstellung eines Setups für Live-Performances muss man sich mit dieser Frage beschäftigen und sicherstellen, dass die anvisierte Maschine die gewünschten Funktionen bietet.
Worüber sollte man sich vor dem Kauf einer Drummachine Gedanken machen?
Steht der Kauf einer Drummachine an, wird man mit unterschiedlichen Konzepten konfrontiert. Bereits an dieser Stelle sollte man darüber nachdenken, was man eigentlich benötigt. Daraus resultieren einige Fragen, mit deren Hilfe man den Bereich seiner Drummachine bereits im Vorfeld grob auslotet.
Checkliste zum Kauf von Drummachines
- Welche Musikrichtung soll bedient werden?
- Welche Art von Sounds werden beveorzugt (Analog / Sampling)?
- Sollen auch eigene Sounds eingesetzt werden (Sample-Funktion notwendig)?
- Wird eine umfangreiche Editierung der Drumsounds benötigt (viele Echtzeitregler)?
- Werden für den Live-/Studio-Einsatz Einzelausgänge benötigt?
- Wird die Drummachine Live eingesetzt (einfaches Bedienkonzept)?
- Soll analoges Equipment mit eingebunden werden (Sync-/CV-Anschlüsse)?
Um die Wahl zu erleichtern, haben wir auf der nächsten Seite eine Übersicht aller Bonedo-Testberichte zu Drummachines zusammengestellt. Diese teilt sich auf in die Instrumenten-Typen hybrid, analog sowie sowie und wird regelmäßig aktualisiert.