Dieser Kaufberater mit Audiointerfaces ab 750 Euro richtet sich an professionelle Anwender sowie Audiophile mit gehobenem Qualitätsanspruch. So unterschiedlich die verschiedenen Einsatzzwecke von Audiointerfaces, so breit gefächert das Angebot an „perfekten“ Audiointerfaces. Und das macht die Wahl nicht leichter.
Als kleinster gemeinsamer Nenner aller Audiointerfaces lässt sich die Musikwiedergabe vom Computer über die Boxen definieren: digital zu analog eben (AD). Ein gutes Audiointerface kann sich dabei durchaus auf die reine D/A-Wandlung beschränken, perfekt für Hifi-Genießer, Heimkinofreaks sowie reine „In the box“-Producer.
- Welcher Computeranschluss darf es sein?
- Gut, solide und günstig: USB
- Elitär, schick und teuer: Thunderbolt
- Mächtig und kompliziert: Audio over IP/Ethernet
- Anzahl der Kanäle, Ein- und Ausgänge sowie weitere Anschlüsse
- Was sind Preamps, Vorverstärker, DIs und Combobuchsen?
- Direct-Monitoring, DSP-Effekte und Routing
- Platzhirsch for a Reason: RME, MOTU und UA
- RME – der absolute Profi
- Elitär und zickig: Apogee
- The Underdog mit AVB: MOTU
- Zielgruppenorientiert, aber teuer: Universal Audio
Musiker und Studionerds hingegen werden zur Aufnahme auch die andere Wandler-Richtung benötigen, und das erfordert eine hochwertige Analog-Digital-Wandler. Besser noch: Man garniert den Digitalisierungsprozess mit hochwertigen Preamps – Vorverstärker, die pegelschwache Mikrofone und analoge Instrumente direkt anbinden können.
Viele Kanäle sind nicht zwingend notwendig, da Qualität bekanntlich vor Quantität kommt – die Kanäle bilden die Summe aller Ein- und Ausgänge (I/Os). Manchmal geht es dann aber doch genau darum und es werden reichlich I/Os benötigt – sei es, um Unmengen von Outboard einzubinden, das fette Mischpult zu befeuern, die analoge Synthesizer-Sammlung dauerhaft zu verkabeln oder eben, um ganz traditionell eine komplette Band oder ein gesamtes Orchester aufzunehmen. Dabei ist es ganz egal, ob das live, auf der Riesenbühne oder im TV ist.
In dieser Übersicht zeigen wir euch unsere Empfehlungen ab 750 Euro. Wer weniger ausgeben möchte, sollte sich unsere Einsteiger-Audiointerfaces bis 250 Euro ober die Kaufberatung: Mittelklasse-Audiointerfaces im Vergleich anschauen.
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Welcher Computeranschluss darf es sein?
Schaut man sich die Marktlage aktueller Audiointerfaces an, gibt es hinsichtlich der Anbindung an den Computer drei klare Lager: USB, Thunderbolt und Ethernet – Letzterer bedient verschiedenste „Audio over IP“ Protokolle, darunter AES67, AVB, SoundGrid, Ravenna und Dante.
Der alte Firewire-Anschluss ist indes Vergangenheit. Vereinzelt finden sich aber auch Lösungen mit proprietären PCI-Karten, darunter vorrangig die RME HDSPe Serie sowie AVID HDX Systeme für Pro Tools und die RedNet Dante Karten von Focusrite/Audinate.
Gut, solide und günstig: USB
Der wichtigste Anschluss ist und bleibt der „olle“ USB. Sämtliche Premiumhersteller haben ihre Hausaufgaben gemacht und liefern durchweg tolle Performances an den verhältnismäßig alten Anschluss ab, egal ob in der USB-2-, USB-3- oder USB-C-Ausführung.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass USB „nicht so schnell sei“. Richtiger ist: Thunderbolt und Gigabit-Verbindungen haben eine höherer Bandbreite und können in einer gewissen Zeit größere Datenmengen übertragen, beispielsweise „schneller kopieren“ – Audiosignale rutschen deswegen aber auch nicht „flinker“ durch das Kabel. Elektron ist Elektron
Gleiches gilt für die Unterschiede zwischen USB-2 und USB-3. Konkret kann man mit einer höheren Bandbreite nur mehr Audiokanäle und mit höheren Samplerates gleichzeitig übertragen. Über die Latenz, also die Echtzeitfähigkeit eines Systems, sagt der verwendete Anschluss hingegen nicht sonderlich viel aus, andere Faktoren der DAW sind da wichtiger.
Als grobe Orientierung gilt: 24 Ein- und Ausgänge gleichzeitig sollten mit einem USB-2 Interface kein Problem sein, USB-3 schafft locker 100 I/Os, Thunderbolt und Ethernet noch mehr!
Einen funktionierenden USB-Anschluss findet man an jedem Rechner. Egal, ob darauf Linux, Windows oder Mac OS läuft. Manche Interfaces sind „Class-Compliant“, sodass nicht mal eine Treiberinstallation notwendig wird. Hier heißt es: einfach anstecken und fertig!
Damit funktionieren solche Interfaces auch an iPads, iPhones, Android-Geräten und ggf. auch am TV oder der Streaming-Box. Ein Stand-alone-Mode dürfte ebenfalls interessant sein. Zugegeben: Es dürfte die wenigsten Studiomenschen interessieren, aber dass so etwas auch geht, ist immer gut zu wissen.
Theoretisch lassen sich USB-Interfaces kaskadieren, praktisch sollte man sich darauf aber eher nicht einlassen, da es oft zu Sync-Problemen kommt. Möchte man I/O-Erweiterungen vornehmen, dann am besten mit zusätzlichen Wandlern via ADAT, AES und/oder MADI am Interface selbst.
Pro
- Plug and Play
- beste Verfügbarkeit
- Class-Compliant möglich
Contra
- Bandbreite durch andere USB-Peripherie eingeschränkt
Elitär, schick und teuer: Thunderbolt
Thunderbolt existiert für Audiozwecke faktisch nur am Apple Mac. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel und so gibt es mittlerweile genügend PCs mit dem Anschluss – die wenigsten Interface-Hersteller haben dafür aber Treiber am Start.
Wer sich für ein Thunderbolt-Interface entscheidet, begrenz seinen Einsatzort mit ziemlicher Sicherheit auf Apple-Rechner – die mit Abstand teurer als der Rest sind. Notwendige Thunderbolt-Kabel machen keine Ausnahme, genau wie eventuelle Thundebolt „2-auf-3“-Adapter.
Thunderbolt hat aber viele Vorteile. Zum einen können viele Kanäle gleichzeitig übertragen werden, was den Anschluss besonders für größere Setups interessant macht. Theoretisch würde dafür allein aber auch schon ein USB-3-Anschluss ausreichen. Viel wichtiger ist deshalb, dass sich via Thunderbolt Interfaces von einem Hersteller oftmals ziemlich einfach kaskadieren, sprich verbinden, lassen, und das ganz ohne Sync-Probleme. Alle größeren Interfaces haben deshalb zwei Thunderbolt-Buchsen am Start, wodurch sie sich in Reihe verschalten lassen.
Achtung, Stolperfalle! Selbst wenn die meisten Kabel heutzutage einen neuen USB-C Anschluss haben, heißt das noch lange nicht, dass es sich hierbei tatsächlich um ein echtes Thunderbolt-Kabel handelt. Ähnliches gilt für alte Macs mit „Mini DisplayPort“. Der sieht zwar wie eine Thunderbolt-Buchse aus, ist de facto aber keine. Sicherheit gibt einem nur das kleine Blitzsymbol am Stecker.
Wie viele Geräte man konkret miteinander verbinden kann, variiert von Hersteller zu Hersteller. Hinzu kommen Besonderheiten hinsichtlich des Clockings und der übergreifenden Bedienung sowie der mitgelieferten Software etc. Im Großen und Ganzen funktioniert alles dennoch ziemlich einfach und vor allem unkompliziert – ganz im Gegensatz zu den folgenden Netzwerklösungen oder eigentümlichen Treibersonderlösungen mit USB.
Was an Thunderbolt außerdem nicht uninteressant ist: Er befindet sich näher an der CPU, wodurch man besonders geringe Latenzen erreicht. Ferner stören hier sonstige USB-Gerätschaften wie MIDI-Interfaces, USB-Hubs und anderes Gerödel den „Audiobus“ nicht.
Thunderbolt kann ferner reichlich Strom liefern, sodass kleinere Interfaces gar keine Stromversorgung bzw. kein nerviges Netzteil benötigen und trotzdem amtliche und kräftige Preamps sowie laute Kopfhörerverstärker liefern können. USB-Interfaces mit solchen Features sind hingegen meist der Kategorie Spielzeug zuzuordnen.
Theoretisch kann via Laptop-Akku sogar netzfrei gearbeitet werden, die resultierenden Laufzeiten sind dabei jedoch sehr gering. Das Universal Audio Arrow beispielsweise saugt meinen Mac Book Pro locker in einer Stunde leer.
Pro
- Plug and Play
- Top Performance
- Power over Thunderbolt
Contra
- begrenzte Kabellängen
Mächtig und kompliziert: Audio over IP/Ethernet
AES67, Ravenna, AVB, Dante und Co.
Die Übertragung von Audio und Video über Ethernet ist insbesondere im Live- und Broadcast-Business angesagt. Zum einen sind die langen Kabelwege ein Vorteil, die mittels günstiger Cat-Kabel im Feld bis 100 m ganz einfach realisiert werden können.
Hinzu kommt die Sterntopologie, die stumpfe Punkt-zu-Punkt-Verkabelungen obsolet macht. Ferner können an jedem Zugangspunkt des Netzwerks Audio-Streams abgegriffen und zugleich eingespeist werden, sodass mit entsprechender Redundanz eine hohe Ausfallsicherheit gewährleistet werden kann.
Logisch, dass dies die perfekte Wahl für alle großen Bühnen, Theater und Sendeanstalten der Welt ist, wo vorzugsweise dezentral gearbeitet wird. Rechner, Interfaces und Consolen verschiedenster Hersteller können in unterschiedlichen Produktionsstätten galant verbunden und kaskadiert werden. Im Studio ist das natürlich ebenfalls von Vorteil, falls sich beispielsweise mehrere Studios einen oder mehrere Aufnahmeräume teilen.
Netzwerkbasierte Übertragungen sind im Prinzip super. Da hier viele verschiedene Standards zum Einsatz kommen, werden sie in der Praxis ohne grundlegende IT-Kenntnisse jedoch schwer beherrschbar. AES67 ist so was wie der Überbegriff für „Audio over IP“ geworden, und wohl der zukunftsträchtigste Standard – vor allem, wenn es darum geht, „ältere“ Protokolle wie Ravenna, Dante, AVB, AudioLAN, Q-Lan etc. zu vereinen. Auch, wenn allesamt ihre jeweils eigene Daseinsberechtigung haben.
Für „Normalsterbliche“ gilt an dieser Stelle folgende, stark gekürzte Zusammenfassung: Bleibt bei einem Protokoll, bleibt bei einem Hersteller und entscheidet euch zwischen AVB, Dante oder Ravenna. So bleibt der Aufwand überschaubar. Tiefergehende Infos findet ihr in unserem AoIP-Feature.
Pro
- sehr große Setups möglich
- dezentrale Verkabelung
Contra
- Plug and Play nicht immer gewährleistet
- Ethernet am Laptop oft über Adapter
Anzahl der Kanäle, Ein- und Ausgänge sowie weitere Anschlüsse
Die meisten der vorgestellten Interfaces bieten reichlich Ein- und Ausgänge. Auf der analogen Seite findet man oft mehr als acht I/Os sowie mindestens vier Preamps.
Große Unterschiede gibt es bei den digitalen Anschlüssen: Selbst wenn einem diese momentan nicht so wichtig erscheinen, sollte man sich bereits jetzt im Klaren sein, dass sie später die beste Möglichkeit bieten, ein bestehendes Interface um weitere analoge Anschlüsse zu erweitern.
Das alte ADAT-Format ist häufig zu finden und auch das kanalstarke MADI wird noch immer gern verbaut. Beide Formate sind unidirektional und werden oftmals optisch ausgelegt. ADAT schafft pro Lichtleiter acht Kanäle bei 48 kHz, MADI hingegen bis zu 64 Kanäle bei 48 kHz. Mit Verdoppelung der Samplerate halbiert sich allerdings immer die Kanalanzahl.
Zukunftssicher und komfortabler in der Handhabung ist meiner Meinung nach der AES/EBU-Standard, der sich unter den hier vorgestellten Interfaces entweder als einzelnes S/PDIF- oder XLR-Pärchen findet oder aber besser noch als D-Sub-25-Buchse Verwendung findet. Letztere überträgt vier Stereokanäle in beide Richtungen mit bis zu 192 kHz. Und mehr als ein Paar Wordclock-I/Os können für die ordnungsgemäße Synchronisierung ebenfalls nicht schaden.
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Mehr InformationenEinfachen I/O-Nachschub gibt es beispielsweise in Form von achtfachen Mic-Pres mit eingebauten Wandlern, wie dem RME Micstasy (AES & ADAT), oder als bezahlbaren 16-fach Wandler, wie den Ferrofish Pulse16 (2*ADAT). Außerdem gibt es die eher verpönten „Billo-Wandler“ wie den Behringer 8200 Ultragain (1*ADAT), der aber trotzdem wirklich gut und für Kopfhörer-Mixe und Synths vollkommen ausreichend sein dürften.
Fett wird es außerdem mit dem AMS Neve 1037 OPX , einem achtfach Preamp der Extraklasse, welcher eine aufpreispflichtige Digitaloption mit Dante bietet. Auch die Stereo-Variante mit EQ, der AMS Neve 1037 DPX, hat eine optionale Wandlerkarte zu bieten, die in seinem Fall aber mit AES und Firewire ankoppelt, letzteres braucht sicherlich kein Mensch mehr.
Wie viele Kanäle bzw. Ein- und Ausgänge man tatsächlich benötigt, hängt stark davon ab, was man konkret veranstalten will. Die meisten Singer-Songwriter, die sich selbst aufnehmen wollen, werden mit vier Eingängen bzw. Preamps ausreichend bedient sein, in den meisten Fällen dürften sogar zwei Pres ausreichen.
Selbiges trifft auch auf die Ausgänge zu, wobei eine üppige Ausstattung mit Kopfhörerverstärkern und Monitorausgängen zu begrüßen ist. Viele I/Os schaden generell nicht, da man unter Umständen nicht umstecken muss und viele Quellen angeschlossen bleiben können – vorausgesetzt, ihr habt Line-Quellen wie Synthesizer, Drum Machines oder externe Mic-Preamps am Start.
Wer reichlich analoges Outboard einsetzen möchte, braucht ebenfalls reichlich I/Os. Eine Patchbay benötigt man dann möglicherweise nicht mehr, wobei moderne elektronische Patchbays wie die Flock Audio Patch und die CB Electronics XPatch-32 trotzdem empfehlenswert sind.
Was sind Preamps, Vorverstärker, DIs und Combobuchsen?
Wer Mikrofone aufnehmen will, benötigt Vorverstärker vor den Wandlern. Auf Englisch heißen sie Preamps und werden kurz Pres genannt. Sie bringen die entsprechende Leistung, mit der schwache Signale, wie die eines Mics, auf Line-Level gehoben werden.
Die meisten der hier vorgestellten Interfaces besitzen vier oder mehr Preamps. Mehr als vier Mic-Pres braucht man üblicherweise nur, wenn man Schlagzeugaufnahmen machen will oder die komplette Band in einem Rutsch aufnehmen will. Für letzteres sind natürlich auch viele, unabhängige Kopfhörer-Ausgänge sehr hilfreich.
Die eingebauten Preamps der meisten Interfaces besitzen einen universellen Charakter und sind neutral abgestimmt, färben also kaum bzw. fördern keinen speziellen Charakter zutage. Hier und da gibt es Impedanzanpassungen, großartige Unterschiede wird man in den Preamps kaum finden, der maximale Gain wird sich teilweise unterscheiden.
Nicht unwichtig sind Pad-Schaltungen, mit denen extrem laute Signale unverzerrt eingefangen werden können. Schön sind auch Soft-Limit-Funktionen, wobei konservativ gepegelte Aufnahmen mit reichlich Headroom besser als ausgereizte Preamps mit Limiter klingen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Vorhandensein von DI-Eingängen („Direct Injection“) für passive Instrumente wie E-Bass und E-Gitarre.
Fast alle der hier vorgestellten Interfaces haben solche Eingänge, nur die Anbindung unterscheidet sich hier und da. Schlechte Preamps gibt es in dieser Preisklasse sowieso nicht mehr. Trotzdem macht es Sinn, sich besser früher als später einen richtig guten “Charakter”-Channelstrip mit Preamp zu gönnen. Der Klassiker ist und bleibt der Neve 1073.
Kompakte Interfaces haben oft Combo-Buchsen verbaut, die gleichermaßen den Anschluss von XLR und T(R)S aka „große Klinke“ ermöglichen. Die Preamps sind so ausgelegt, dass sie via XLR der Mic-Pre angesprochen werden und der Instrumenten- bzw. Line-In via Klinke bedient wird. Was Platz spart, hat den Nachteil, dass man umstecken muss, weil man Mic-Pres und DI-Signale so natürlich nicht gleichzeitig aufnehmen kann.
Direct-Monitoring, DSP-Effekte und Routing
Wer sich aufnehmen möchte, sollte sich vor allem selbst hören können. Das nennt sich Monitoring. Wenn eure Signale durch den Computer geschickt werden, entsteht dabei eine Verzögerung. Diese Latenz wirkt sich negativ auf das Gefühl beim Einspielen oder Einsingen aus. Das muss einen nicht sonderlich sorgen, da fast alle der hier vorgestellten Interfaces DSP-Monitoring an Board haben – schließlich sind wir in der Profi-Klasse.
Viele der gezeigten Interfaces bieten sogar DSP-Effekte, was heißt, dass diese auf dem Interface selbst berechnet werden und damit ebenfalls latenz-frei auf euer Monitoring angewendet werden können. Der König ist zweifelsohne Hersteller Universal Audio, da er mit einer riesigen Auswahl, vor allem mit Emulationen alter Vintage-Schätze, punkten kann – und das egal mit welcher DAW. Für den normalen Künstler-Mix reicht in der Regel etwas EQ, Kompression und Hall auf der Stimme aber vollkommen aus.
Viele Interfaces bieten mittlerweile derart ausgereifte DSP-Mixer, dass man theoretisch eine komplette Mischung auf dem Interface realisieren könnte. In den meisten Fällen kann man aber schon mal jeden Eingang auf jeden Ausgang routen, sodass das Interface zum Repeater, Splitter und Merger wird.
Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle der DAW-Dinosaurier Pro Tools von AVID, DIE absolute Profi-Lösung der Industrie und das seit Jahrzehnten. In Verbindung mit der proprietären HDX-Hardware sind die Systeme allerdings sehr, sehr teuer. Das Carbon stellt die einzige kleine Ausnahme da, die gemessen an der Leistung sogar durchaus als günstig bezeichnet werden darf.
Kein andere Lösung ist hinsichtlich der Low-Latency Möglichkeiten aktuell so extrem unkompliziert zu nutzen. Auch wenn Direct-Monitoring mit den hier vorgestellten Interfaces allesamt kein Problem ist, wird der Latenz-Versatz bei fast allen anderen DAWs dennoch unerfreulicherweise mit aufgenommen. Und es ist sehr mühsam den per Hand wieder zu beseitigen.
Getrennt adressierbarer Kopfhörerausgang
In Zusammenarbeit mit Künstlern macht ein getrennt adressierbarer Kopfhörerausgang besonders Sinn, da so eine Künstlermischung („Cue“ nbzw. “Foldback”) losgelöst vom eigentlichen Mix gebastelt werden kann. Alle der hier vorgestellten Interfaces haben einen getrennt adressierbaren Kopfhörer, dem Kopfhörerausgang wurde also ein eigener D/A-Wandler spendiert.
Speaker-Monitoring
Für gutes Monitoring ist es wichtig, unkompliziert lauter und leiser machen zu können. Demzufolge ist es wünschenswert, dass mindestens einer der Stereoausgänge direkt am Gerät in der Lautstärke regelbar ist. Schöner wäre es, mehr als ein Paar Speaker sowie ggf. Surround-Setups definieren zu können. Am besten ist ein Push-Encoder zur Lautstärkenregelung geeignet – er wechselt auf Druck außerdem auch zwischen den Monitorausgängen hin und her.
Sollte das nicht der Fall sein, benötigt ihr einen zusätzlichen Monitor-Controller – und die kosten nicht gerade wenig Geld, wenn sie denn gut sein sollen. Die Premiumhersteller halten aber mittlerweile alle gute Lösungen parat, bieten teilweise sogar kabelgebundene Remotes an, damit das Interface mit all seinen Kabeln schön weit weg ins Rack geschraubt und verstaut werden kann.
Treiber
Einer der wichtigsten Aspekte eines Audiointerfaces sind die verwendeten Treiber. Diese müssen stabil sein und vor allem regelmäßig gepflegt werden, sodass Änderungen am Betriebssystem nicht auf einmal das ganze Setup außer Gefecht setzen. Hersteller RME gilt als Maß der Dinge, was Treiberstabilität und Performance betrifft. RME schafft außerdem auch über USB Latenzwerte, die andere Hersteller nur mit Thunderbolt erreichen.
Peter Brusch sagt:
#1 - 17.12.2015 um 12:02 Uhr
Ich bin immer wieder erstaunt, dass die TASCAM US-Serie niemals irgendwo erwähnt wird. Ich nehme mit meinem US 1641 schon seit Jahren alle Übungsabende mit 14 Spuren auf, habe inzwischen ein zweites US-1641 für mobile Einsätze und bin absolut zufrieden.
Super Klang, super zuverlässig und in einer Preisregion, die die hier vorgestellten Modelle nicht einmal in Sichtweite haben.