“Nach dem Spiel ist vor dem Spiel”. Diese grundlegende Weisheit unseres großen Bundestrainers und Fußballphilosophen Sepp Herberger gilt wie keine zweite auch für uns Saitendribbler. Auf das Spielgerät bezogen allerdings ergibt sich ein gravierender Unterschied: Während der Ball mindestens neunzig Minuten lang getreten und gequält wird, ist die Gitarre vor der Brust des Gitarristen in relativer Sicherheit. Nach dem Spiel wird der Ball gepflegt, auf Blessuren untersucht und wenn nötig behandelt, während für die Gitarren nicht selten die eigentliche Stressphase erst anfängt. Hat sie ganz großes Pech oder gehört sogar zum großen Rocktheater, erlebt sie das Ende der Show unter Umständen als Kleinholz oder wird sogar angezündet. In diesem Fall erübrigen sich weitere Ratschläge.
Den meisten Instrumenten bleibt dieses Schicksal zwar erspart, aber nach dem Abhängen vom Gitarristenhals lehnen sie kippelig am Verstärker oder hängen mit zwei Mechaniken am Drum-Podest, balancieren auf einem Barhocker oder verschwinden tatsächlich in Koffer oder Gigbag. Allerdings ist die Gitarre auch dort häufig nur in scheinbarer Sicherheit. Denn hat man vergessen, das Behältnis zu verschließen, wird es sich beim Anheben öffnen und das gute Stück mit einer Doppelrolle seitwärts auf den harten Boden katapultieren.
Kaum einer unter uns, der nicht schon von einem oder sogar mehreren dieser Schicksalsschläge heimgesucht worden wäre. Denn alles das gilt nicht nur für die Bühne, sondern genau so für den Proberaum und die heimischen vier Wände. Hat man eine solche Erfahrung gemacht, ist der Ärger groß, und wäre doch mit minimalem Aufwand und Einsatz zu vermeiden. Denn außer Koffer oder Gigbag sollte auch ein Gitarrenständer zu den Anschaffungen gehören, mit denen die neue Gitarre oder der neue Bass den Laden verlässt.
Worauf es dabei ankommt und was der Markt zu bieten hat, zeigt unser kleiner Ratgeber.
Grundsätzliches
Wie über den richtigen Koffer oder das passende Gigbag sollte man sich auch über die Aufbewahrungsmöglichkeit der Gitarre Gedanken machen, wenn sie weder gespielt noch transportiert wird. Klar sollte sein, dass es auf der Bühne unumgänglich ist, die Gitarre abstellen zu können, und hat man mehrere Instrumente im Einsatz, gehört zu jedem eine individuelle Aufbewahrungsmöglichkeit. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Proberaum. Und wer jetzt meint, dass er ja eigentlich nur in den eigenen vier Wänden spielt und sich dort genügend vermeintlich sichere Plätze ergeben, der sollte sich nicht so sicher sein. Zwar liegt sie auf dem Sofa schön weich, aber ob Opa die Tele mit dem Paisly-Muster zeitig genug vom Sofabezug unterscheiden kann, sollte man nicht unbedingt auf diese Weise austesten. Genau so wenig ihre Tritt- und Stolperfestigkeit auf dem Teppich oder ihre Standfestigkeit aufrecht an Wand oder Möbel. Ist tatsächlich ausschließlich das eigene Wohnzimmer die Heimat unseres Instrumentes, könnte man gleich über die Anschaffung eines Gitarren-Wandhalters nachdenken. Der stellt das gute Stück nämlich nicht nur dekorativ zur Schau, sondern bietet naturgemäß noch ein Stück mehr Sicherheit als ein Gitarrenständer. Mit einem Wandhalter wird das Instrument nicht zur Stolperfalle und ist auch bis zu einem gewissen Grad vor neugierigen Kinderhänden geschützt.
Aber die meisten von uns legen Wert auf eine gewisse Flexibilität, und das bedeutet, dass ein Gitarrenständer die richtige Wahl für die Aufbewahrung ist. Diverse Ausführungen sind geboten, von der einfachen Stand- über die Aufhänge-Variante, vom Mehrfachständer bis zur teueren Deko-Ausführung. Im Folgenden wollen wir uns den unterschiedlichen Möglichkeiten widmen, wie man seine Gitarre möglichst sicher und bequem aufbewahrt, wenn man sie weder im Koffer noch vor der Brust hat.
Ein wichtiger Hinweis vorab: Gitarrenständer und -halter besitzen in der Regel Polster, die das Instrument an den Auflage- oder Aufhängepunkten vor Druckstellen schützen sollen. In der Vergangenheit gab es häufiger Probleme, wenn Gitarren, vor allem mit Nitrolackierungen, über längere Zeit mit einer bestimmten Ausführung dieser Schaumstoffpolster in Berührung waren. Bei ihnen wurden sogenannte Weichmacher freigesetzt, die die Lackierung anlösten und so zum Teil erhebliche Schäden verursachten. Obwohl ihre Zahl zurückgegangen ist, spielt diese Art der Lackierung auch bei modernen Instrumenten immer noch eine Rolle, weshalb man sich sowohl über die seiner eigenen Gitarre schlau machen sollte als auch über die Art der Polsterung des Gitarrenständers. In diesem Fall und vor allem bei Vintage-Instrumenten bietet es sich an, die Auflageflächen des Ständers zusätzlich mit Stoff oder ähnlichem vor dem direkten Kontakt mit der Gitarre zu schützen. Übrigens lehnen nahezu alle Hersteller in solchen Fällen eine Gewährleistung ab, auch wenn es “nur” zu Verfärbungen kommt.
Das soll allerdings auf keinen Fall ein Grund sein, auf die Anschaffung eines Gitarrenständers zu verzichten.
Ein Tipp: Einfach beim Händler nachfragen, in welchen Ständern oder Haltern er seine nitrolackierten Instrumente aufbewahrt.
Unter der Rubrik “Gitarrenständer” tummeln sich unzählige Varianten auf dem Markt, die jede für sich einzigartige Vorteile reklamiert. Dabei ist die erste Unterscheidung die, ob das Instrument stehend oder hängend aufbewahrt wird.
Beide Möglichkeiten sind sehr populär und bieten jeweils diverse Vor-, aber auch Nachteile. Unsere erste Betrachtung soll der stehenden Variante gelten.
Gitarrenständer mit stehender Aufbewahrung
Diese Gitarrenständer sind in der Regel sehr kompakt und die verschiedenen Hersteller überbieten sich darin, ihre Konstruktion so klein wie möglich zusammenlegbar zu gestalten. Das kann uns nur recht sein, denn nichts geht über einen leichten Gitarrenständer, den ich auch noch so zusammenfalten kann, dass er eventuell sogar in die Halstasche meines Gigbags passt. Was unter diesem Schrumpf-Trend natürlich nicht leiden sollte, sind Standfestigkeit und Stabilität.
Gitarrenständer dieser Art gibt es als spezielle Ausführungen für verschiedene Gitarrentypen oder als universelle Variante, die anbietet, von der Westerngitarre bis zum Bass alles zu beherbergen. Bei den meisten steht das Instrument auf zwei gepolsterten Auslegern oder Bügeln, die jeweils im vorderen Bereich mit einem senkrechten Widerlager versehen oder nach oben gebogen sind, damit die Gitarre nicht von der Auflage rutschen kann. Das ist deshalb erforderlich, weil das Instrument natürlich eine gewisse Schräglage nach hinten einnehmen muss, um den Schwerpunkt so weit wie möglich dorthin zu verlagern. Eine weitere Sicherung gegen Umfallen nach vorne gibt es normalerweise nämlich nicht, womit wir auch beim größten Nachteil dieser Ständer sind. Aus diesem Grund ist ihr Einsatz auch nicht unbedingt dort angesagt, wo viel Bewegung ist oder sich viele Menschen aufhalten. Trotzdem ist es wichtig, einen Ständer zu wählen, der tatsächlich auch für die Gitarre gemacht ist, die er später beherbergen soll. Eine E-Gitarre zum Beispiel hat in einem Ständer für Westerngitarren nichts verloren.
Schon für weit weniger als zehn Euro gibt es einfache, aber robuste Gitarrenständer, die zwar nicht unbedingt auf Handtaschengröße gefaltet werden können und auch nicht zu den Leichtgewichten gehören, aber ihren Zweck durchaus erfüllen. Designervarianten aus Edelholz kratzen gerne auch an der 100-Euro-Marke, und für Tour und Bühne gibt es Mehrfachständer und robuste Flighcase-Ausführungen.
Worauf man achten sollte:
Für dich ausgesucht
- Auflagehöhe: Mit der Auflagehöhe ist die Distanz gemeint, die das Korpusende vom Boden entfernt ist. Bei flachen Ständern kann es passieren, dass etwas ausladendere Gurtbefestigungen wie zum Beispiel diverse Strap-Lock-Varianten Bodenberührung erhalten. Oder dass Westerngitarren mit im Gurtknopf eingestecktem Kabel nicht abgestellt werden können. Ideal sind hier verstellbare Korpusauflagen.
- Auflagebreite: Im Idealfall sind die beiden Auflage-Schenkel auch in der Weite verstellbar, um sie an die Korpusform anpassen zu können. Außerdem wird so vermieden, dass beispielsweise eine E-Gitarre genau dort aufliegt, wo ihre Anschlussbuchse für den Klinkenstecker sitzt.
- Passform: Die Gitarre sollte an allen drei Auflagepunkten fest und stabil gehalten werden. Gitarren mit rundem Rücken etwa passen nicht in alle Ständer. Vor allem Ständerkonstruktionen mit kurzer Auflagefläche bieten oft nicht genügend Platz oder der Korpus wird von der Stütze zu weit nach vorne gedrückt, sodass der Schwerpunkt sich ungünstig verschiebt.
- Winkel: Viele Ständer dieser Art stützen die Gitarren im Rücken unterhalb des Schwerpunktes. Das bedeutet, dass dem Winkel, in dem die Gitarre steht, eine große Bedeutung zukommt. Ist er zu klein, kippt die Gitarre nach hinten, und je größer er ist, desto größer ist auch die Gefahr, dass sie schon bei der kleinsten Berührung nach vorne fällt. Bei relativ niedrigen Ständern mit flachem Aufstellwinkel kann es passieren, dass vor allem bei leichten oder von Haus aus kopflastigen Instrumenten der Schwerpunkt so weit in Richtung Hals reicht, dass die Gitarre nach hinten kippt und der Korpus nach vorne aus dem Ständer rutscht. Oder das Instrument kippt gleich komplett über die Korpusstütze hinweg. Für solche Instrumente eignet sich eher ein Hänge-Ständer, wie er weiter unten beschrieben wird.
Der Basis-Ständer
Einfach, aber stabil und robust, so präsentiert sich die wohl simpelste Variante und in ihrer Konstruktion die Mutter aller Gitarrenständer. Komplett aus Stahl, zwei Schenkel, montiert auf ausladenden Füßen mit rutschfesten Gummiaufsätzen und dazu zwei Auflagearme für die Gitarre. Gestützt wird die Gitarre an der Korpusrückseite durch einen Gummi-Aufsatz. Schon für weit weniger als zehn Euro sind solche Ständer für E- und Akustikgitarren oder auch als Kombination für beide Instrumentengattungen erhältlich, allerdings gibt es auch professionellere Varianten zu einem Vielfachen des Preises.
Technisch orientieren sich quasi alle “Stand-” Gitarrenständer an dieser Grundkonstruktion, hier gibt es auch kaum Raum für bahnbrechende Innovationen. Wer sein Instrument angemessen in Szene setzen möchte, der findet in dieser Rubrik natürlich auch extravagante Modelle zum Beispiel aus Holz. Ob diese Ständer tatsächlich dazu geeignet sind, mit auf große Fahrt zu gehen, sei dahingestellt. Sie gehören doch eher ins Wohnzimmer oder zum stilvollen Studioinventar.
Wer mehrere Gitarren und Bässe sein eigen nennt, der sollte über einen Mehrfachständer nachdenken, die es ebenfalls in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt.
Kurz & Bündig: Ein Basis-Gitarrenständer ist vor allem als Metallausführung unverwüstlich, stabil und relativ standsicher und dabei unschlagbar preiswert- ideal vor allem für den Einsatz in den eigenen vier Wänden. Außerdem eignet er sich normalerweise auch für Instrumente mit speziellen Halskonstruktionen wie Doppelhalsgitarren oder – bei verstellbarer Auflagebreite – eventuell auch für Headless-Instrumente (Gitarren ohne Kopfplatte).
Auf der Negativseite steht das Gewicht, das zum Teil bis weit über 2 kg reicht und Exemplare mit starren Füßen und Auflagearmen sind zudem etwas unhandlich, will man sie transportieren. Für exotische Korpusformen wie Explorer oder Flying V sind sie in der Regel nicht nutzbar und bieten der Gitarre nur unzureichend Schutz vor dem Umkippen.
Millenium GS2001 E-Gitarrenständer
Bulldog Mini Dragon Tineo
Millenium GS-M3 – Robuster 3-fach Gitarrenständer
Kompakte und Reise-Gitarrenständer
Sie sind klein zusammenlegbar, aus Kunststoff, Aluminium oder sogar aus Holz, und sie wiegen nur einen Bruchteil unseres Basis-Gitarrenständers. Und darum geht es bei diesen Ständern in erster Linie: Für den Unterricht, den Urlaub im Hotelzimmer oder andere Gelegenheiten, bei denen es auf genau diese Eigenschaften ankommt, sind sie die richtigen Begleiter. Ob sie auch für Proberaum oder Bühne geeignet sind, muss jeder für sich entscheiden, denn dort ist die Gefahr relativ groß, dass das Instrument angestoßen wird und umkippen kann.
Deshalb ergeben diese Reiseständer vor allem dann Sinn, wenn sie zusätzlich zu einem größeren und stabileren “Haupt-“Ständer angeschafft werden und zu den oben genannten oder ähnlichen Gelegenheiten zum Einsatz kommen.
Kurz & Bündig: Das Gros dieser Gitarrenständer ist klein zusammenlegbar, leicht und passt oftmals sogar in Gitarrentasche oder -koffer, deshalb auch ideal als “Zweit-“Ständer. Durch die kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht sind sie allerdings häufig weniger standfest und bieten dem Instrument konstruktionsbedingt in der Regel keinen oder nur unzureichenden Schutz gegen das Kippen nach vorne.
Millenium GS-2005 E – Ständer für E-Gitarre
Millenium GS-2012 Verstellbarer Ständer
K&M 17550 Memphis Travel – E-Gitarrenständer
Fender Jackknife E-Guitar Stand NS
Mehrfachständer
Wenn es darum geht, die heimische Gitarrensammlung sicher aufzubewahren, die Studioinstrumente griffbereit zu haben oder dem Gitarrentechniker hinter der Bühne die Arbeit zu erleichtern, sind Mehrfachständer die Lösung. Bei ihnen stehen die Gitarren in der Regel seitlich gekippt hintereinander auf einer gepolsterten Zargenauflage, mit dem Hals auf einer ebenfalls gepolsterten Stange aufliegend. Oder sie stehen senkrecht, wobei der Hals unterhalb der Kopfplatte per Halter oder Verschluss vor dem Umkippen gesichert ist. Dabei sind Mehrfach-Gitarrenständer durch ihr Eigengewicht und dem der eingestellten Instrumente in der Regel sehr standsicher und stabil.
Mehrfach-Gitarrenständer gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, von der einfachen Rohrkonstruktion bis zum kombinierten Transport-Flightcase.
Kurz & Bündig: Mehrfach-Gitarrenständer sind nicht nur praktisch, sondern auch standfest und stabil. Wer damit liebäugelt, sollte sich darüber im Klaren sein, welche Gitarren er darin unterbringen will. Zwar bietet der Stellplatz für eine Westerngitarre in einem solchen Ständer unter Umständen auch zwei E-Gitarren Platz, aber wie die Erfahrung zeigt, auf Dauer nicht ohne Kratzer und Macken.
Millenium GS-5005 B – 5-fach Gitarrenständer
K&M 17515 Guardian – 5-fach Gitarrenständer
Gitarrenständer mit hängender Aufbewahrung
Sie sind genau so weit verbreitet wie die stehende Variante, allerdings wird hier die Gitarre aufgehängt. Üblicherweise geschieht das dort, wo der Hals sich in Richtung Kopfplatte verbreitert, und zwar in einem gabelförmigen Bügel. Sorgen darüber, dass nun das gesamte Gewicht der Gitarre an diesem Punkt des Gitarrenhalses zerrt, braucht sich niemand zu machen – damit hat keine Gitarre ein Problem. Auch diese Ständer sind in der Regel etwas nach hinten geneigt. Das geschieht zum einen, um die Gitarre vor dem Herausrutschen aus dem Halter zu schützen, und zum anderen, damit der Korpus aufliegt und nicht wie ein Pendel schwingen kann. Da es sich bei den meisten dieser Gitarrenständer um Dreibeinkonstruktionen handelt, bietet es sich an, die beiden Beine im vorderen Bereich zu umpolstern, sodass der Korpus dort weich, aber sicher anliegt. Andere Bauformen nutzen eine tiefliegende Standposition mit flachen Beinen, sodass eine gesonderte Rückenstütze nötig wird.
Aber es gibt auch die Hybridlösung, bei der die Gitarre wie beim Standard-Gitarrenständer auf zwei Auslegern steht und der Hals lediglich gehalten wird, ohne das Gewicht der Gitarre tragen zu müssen. Die größten Unterschiede bei den verschiedenen Fabrikaten findet man in der Konstruktion des Halters. Diese reicht von zwei einfach gepolsterten starren Bügeln, bei denen die Gitarre unter Umständen per Spanngummi vor dem Herausfallen gehindert wird bis hin zu beweglichen Auslegern, die sich bei Belastung durch das Gewicht der Gitarre drehen und den Gitarrenhals einklemmen oder durch vorgeklappte Sperren schützen. Hebt man die Gitarre an, öffnet sich bei allen diesen Konstruktionen der Halter automatisch wieder.
Worauf man achten sollte:
- Stabilität und Festigkeit: Bei höhenverstellbaren Ständern darauf achten, dass auch bei höchstem Auszug (für Bass beispielsweise) noch genügend Stabilität und Festigkeit gewährt ist. Feststellschrauben und -klemmen sollten einen soliden und vertrauenserweckenden Eindruck machen. Sie sind es, die beim häufigen Auf- und Abbau am meisten beansprucht werden. Bei Ständern mit separaten Korpusstützen darauf achten, dass sich der Gurt beim Abnehmen der Gitarre dort nicht verheddert.
- Passgenauigkeit: Breite und Form der Haltebügel unterscheiden sich teilweise erheblich. So können Gitarren mit sehr schlanken Hälsen und schmalen Kopfplatten mit einseitiger Mechanikbestückung bei breiteren Haltern durchrutschen und erst an der Mechanik Halt finden. Da eine solche Position der Gitarre nicht wirklich gut tut, sollte entweder ein passender Hängeständer gesucht oder auf ein Stand-Modell ausgewichen werden. Schmalere Bügelformen sind unter Umständen für breitere Hälse von Bariton- oder 7-saitigen Gitarren oder Bässen nicht geeignet.
- Flexibilität: Für Gitarren mit unsymmetrischen Kopfplatten sollte der Halter bis zu einem gewissen Maß drehbar sein, damit er sich im richtigen Winkel einstellen kann.
- Polster und Weichmacher: Was im Hinblick auf Polstermaterial und Weichmacherproblematik bereits gesagt wurde, gilt genau so für diese Art von Gitarrenständer. Also Augen auf vor allem bei Gitarren mit Nitrolackierung.
Kurz & Bündig: In einem Hänge-Ständer ist die Gitarre in der Regel weniger kippgefährdet als in der Stand-Ausführung, weil sich der Schwerpunkt weit unterhalb der Aufhängung befindet. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch exotische Korpusformen wie Explorer oder Flying V hier aufbewahrt werden können. In Kauf nehmen muss man allerdings, dass die meisten dieser Ständer bei weitem nicht so klein zusammenlegbar sind und spezielle Instrumente ohne Kopfplatte (Headless-Gitarren) nicht eingehängt werden können.
Millenium GS-3000 B Gitarrenständer mit Locking System
Hercules Stands GS-415B+ Ständer für E-Gitarre und E-Bass
Millenium GS-2000 Gitarrenständer
Hercules Stands GS-422B+ 2-fach Gitarrenständer
Bulldog Dragon One Zebrano
K&M 14761 Gitarrenspielständer
Gitarren-Wandhalter
Wer seine Gitarre immer am gleichen Platz benutzt oder sie in den eigenen vier Wänden auch optisch präsentieren möchte, der hängt sie an die Wand. Dort ist sie sicher und platzsparend aufgehoben, nicht länger eine Stolperfalle und trotzdem immer griffbereit. Die dazu verwendeten Haltevorrichtungen sind weitestgehend mit denen identisch, die man auch an den oben besprochenen Gitarrenständern zum Einhängen der Instrumente findet. Deshalb gelten im Prinzip auch die gleichen Punkte, auf die man dort achten sollte.
Worauf man achten sollte:
- Passgenauigkeit: Wichtig ist der Durchmesser der Halterung. Passt meine Gitarre und wird sie sicher gehalten? Ist meine Kopfplatte unsymmetrisch und stellt sich der Halter darauf ein?
- Polster und Weichmacher: Hier gilt alles das, was oben bereits ausgeführt wurde.
- Abstand halten: Die Gitarre sollte nicht dauerhaft mit dem Korpus an der Wand anliegen. Zum Test einfach das Instrument mit zwei Fingern dort hochheben, wo auch ein Halter anpackt und beobachten, in welchem Winkel sie sich aufhängt. Tendiert sie nach hinten, sollte ein Halter mit einem größeren Abstand zur Wand zum Einsatz kommen.
- Positionierung: Nicht nur wie, sondern auch wo die Gitarre hängen soll, ist ein Gedanke wert. Keine gute Idee ist der Platz über dem Heizkörper, nahe am Kachelofen, im Wintergarten oder am Fenster, wo sie stundenlanger Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist. Auch sollte man darauf achten, dass sie nicht auf Dauer an einer kühlen Außenwand hängt, währen im Raum kräftig geheizt wird.
- Solide Befestigung: Der Sockel des Halters, Dübel und Schrauben sollten für die Last geeignet sein, genau so wie die Wand selbst. Deshalb darauf achten, dass alles solide sitzt und die Dübel nicht nur im Gips klemmen. Wem die beiliegenden Schrauben und Dübel zu mickrig erscheinen, der sollte entweder gleich zu besserem Material greifen oder einen erfahrenen Handwerker fragen. Alles ist billiger als eine abgestürzte Gitarre und ein Loch in der Wand.
Kurz & Bündig: Gitarrenwandhalter sind die sicherste Lösung, wenn es um die Aufbewahrung der Gitarre geht – außer im geschlossenen Koffer. Wer einen Platz an der Wand frei hat, sollte zum mobilen Gitarrenständer gleich noch einen Wandhalter dazukaufen und sich damit für die ideale Kombination entscheiden.
HeljoxD sagt:
#1 - 26.06.2019 um 00:22 Uhr
Wie sieht es mit dem Gewicht, welches sich auf den Hals ausübt, bei Gitarren mit asymmetrischen Bodyshapes
aus?
Z.B. bei einem Explorer Modell.Immer noch unbedenklich, oder verzieht sich da vielleicht der Hals?