Delay-Pedale gehören ähnlich wie Reverb-Geräte zu den wichtigsten Bodentretern unserer Zeit. Von ihrer schwebenden Wirkung, über rhythmische Anreicherung bis hin zu endlosen Ambient-Experimenten sind Delay- und Echo-Effekte seit Jahrzehnten ein wichtiger Baustein in der Welt räumlicher Effekt-Geräte. Im Laufe der Jahre wurden diverse Delay-Typen wie etwa Tape Echo oder Digital Delay entwickelt, deren Arbeitsweise für unterschiedliche Anwendungsbereiche prädestiniert sind. Nicht ohne Grund kommen neue Synthesizer häufig schon mit fest verbauten Delay-Effekten daher, die aber selten den Arbeitsumfang externer Pedale erreichen. Um sich beim Kauf solcher externer Delay-Pedal einen Überblick zu verschaffen und das richtige Modell für den persönlichen Bedarf zu finden, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Infos und Geräte in Sachen Delay zusammengetragen.

- Delay-Pedale für Synthesizer
- Was ist ein Delay-Pedal?
- Worauf muss man beim Kauf eines Delay-Pedals achten?
- Wie entsteht ein Echo?
- Welche Delay-Typen gibt es?
- Wofür werden Delays eingesetzt?
- Kurztest Delay-Pedale für Synthesizer
- Bastl Instruments Kastle 2 FX Wizard
- Universal Audio UAFX Starlight Echo Station
- Universal Audio UAFX Galaxy ’74 Tape Echo Rev.1
- Universal Audio UAFX Del-Verb Ambience Compan.
- GFI System Orca Delay
- Boss RE-2 Space Echo Delay/Reverb
- Meris LVX Modular Delay System
- Red Panda Raster V2
- Strymon El Capistan
- Meris Polymoon
- Strymon Timeline
- Nux NDD-7 Tape Echo
- Strymon Volante
- Strymon El Capistan V2
- T-Rex Binson Echorec Disk Delay
Delay-Pedale für Synthesizer
Was ist ein Delay-Pedal?
Mit einem Delay-Pedal lässt sich das Signal eines angeschlossenen Gerätes mit einem frei gestaltbaren Echo-Effekt versehen. Ähnlich wie beim Reverb wird dem Klang Tiefe und Räumlichkeit verliehen, was beim Delay durch die mehrfache, verzögerte Wiederholung des Ursprungs-Signals in absteigender Lautstärke erzielt wird. Oft werden Delays in Kombination mit Reverb-Pedalen genutzt und zählen anders als etwa Modulations-Effekte zu der Gruppe der räumlichen Effektgeräte, da sie den Klang verlängern und einen räumlichen Eindruck entstehen lassen.
Worauf muss man beim Kauf eines Delay-Pedals achten?
Es gibt weitaus mehr Delay-Pedale für Synthesizer als die hier vorgestellten Geräte. Da dürfte es mitunter schwer fallen, sich für eins der vielen Pedale zu entscheiden. Generell lässt sich die Anwendung von Delays in zwei grobe Bereiche aufteilen: Einerseits die Erzeugung von Räumlichkeit und Tiefe, andererseits die Nutzung für rhythmische Effekte wie etwa bei The Edge von U2. Für letzteres kommen beispielsweise eher digital und akkurat arbeitende Delays in Frage, als etwa analoge Echos, die sich durch ihre Unregelmäßigkeiten besser für Texturen und verwaschene Vintage-Klänge eignen. Während Features wie Ping Pong Delay oder Tap Tempo vor allem rhythmischen Patterns Leben einhauchen, sind Ausstattungsmerkmale wie Modulation oder Reverse Delay eher für stimmungsvolle, flächige Sounds prädestiniert. Diese unterschiedlichen Features werden in modernen Pedalen oft kombiniert, allerdings mit bestimmten Schwerpunkten. Daher hilft es bei der Kauf-Entscheidung, wenn klar ist, wofür das Delay vor allem genutzt werden soll. Da die meisten Synthesizer mit Stereo-Sounds arbeiten, empfehlen sich außerdem Pedale mit Stereo-Kompatibilität.
Wie entsteht ein Echo?
Echo und Reverb sind nah miteinander verwandt. Beide haben ihren Ursprung in der Ausbreitung von Schall in einem Raum. Die hierbei entstehenden Reflektionen und Absorptionen erzeugen einen diffusen Nachhall, den wir als Reverb wahrnehmen. Ein wichtiger Parameter ist dabei das sogenannte Pre-Delay, welches die Zeit zwischen dem Schallereignis und dessen erster Reflektion im Raum bezeichnet. Je größer das Pre-Delay, desto weiter entfernt wirkt eine Schallquelle auf uns. Je nach Beschaffung des Raumes treten weitere Delays mit noch stärkerer Verzögerung und meist in absteigender Lautstärke auf, die wir dann als Wiederholungen des Schallereignisses wahrnehmen. Dieses Phänomen sich wiederholender Schallereignisse lässt sich technisch einfach nachbilden, wodurch bereits früh der Delay-Effekt geboren war. Die enge Verwandschaft zwischen Reverb und Delay lässt sich beispielsweise nachvollziehen, indem das Feedback und die Delay Time des Delays extrem klein eingestellt werden. So entsteht ein sogenanntes Slapback-Echo, welches wie ein kleiner Raum-Hall wirkt.
Welche Delay-Typen gibt es?
Die ersten Delay-Effekte wurden zu Zeiten des Rock’n’roll in den 50er Jahren entwickelt und arbeiteten logischerweise analog. Am meisten verbreitet war das Tape Delay, welches Tonbänder nutzte, um im Loop Audiosignale aufzunehmen, weiterzugeben und zu löschen. Das bis heute berühmteste Tape Delay ist das Roland Space Echo aus den 70er Jahren. Eine andere Technik war das sogenannte Oil-Can Delay, welches mit elektrostatischer Aufnahmetechnik arbeitete. Mit der Erfindung des Eimerketten-Prinzips wurden Delays Mitte der 70er Jahre deutlicher platzsparender und günstiger. Mit dem Einzug der Digitaltechnik wurden aber auch diese Analog Delays durch weitaus akkurater arbeitende Digital Delays abgelöst. Heutzutage existieren die verschiedenen Delay-Typen und ihre digitalen Simulationen nahezu gleichberechtigt parallel und haben unterschiedliche Spezial-Gebiete.
Wofür werden Delays eingesetzt?
Mit Delay-Effekten lassen sich je nach Setting von Delay Time und Feedback ganz verschiedene Sounds erzielen. Mit kleineren Settings lassen sich etwa sogenannte Slapback-Echos erzeugen, die sehr räumlich wirken. Dies ist beispielsweise interessant für kurze, perkussive Klänge. Mit größeren Delay-Zeiten vergrößert sich auch der räumliche Eindruck, was vor allem für verträumte Synthesizer-Melodien interessant ist. Mithilfe eines Tap Tempo-Schalters lässt sich die Delay-Time auf das Tempo eines Songs einstellen, wodurch rhythmische Verschiebungen entstehen, welche oft auch die tonale Information entscheidend erweitern. Besonders bei längeren, atmopherischeren Klangquellen eignen sich große Delay Times und Feedback-Intensitäten, um die Räumlichkeit und Atmosphäre zu verstärken. Von Raum-Simulation, über Rhythmus-Generator bis hin zum Ambient-Lieferanten bieten Delays also eine unglaubliche Bandbreite, um den Ursprungs-Sound auf ein anderes Level zu bringen.
Kurztest Delay-Pedale für Synthesizer
Bastl Instruments Kastle 2 FX Wizard

Bastl Instruments sind bekannt für ihre unkonventionellen Effekt-Experimente. Das Kastle 2 ist eine Art Multieffekt und liefert unter anderem Filter, Delay/Looper, Pitchshift, Bitcrush und Flanger in einem ausgeklügelten Interface. Mittels einer Miniatur-Patchbay lassen sich einzelne Effekte miteinander kombinieren oder vom Pattern-Generator in Bewegung versetzen. Es lassen sich auch etwa externe Instrumente über die Patchbay oder die Sync-Anschlüsse mit dem Kastle 2 verbinden. Kleine Lampen über den Effekt-Reglern geben Auskunft darüber, welcher Effekt gerade aktiv ist. Die semi-modulare Architektur des Kastle 2 beinhaltet außerdem einen LFO sowie einen Envelope-Follower, welcher gerade für das resonanz-reiche Filter interessant ist. Hat man sich an den unkonventionellen Workflow gewöhnt, wird man mit eigenständigen Texturen, Glitches und Klangwelten belohnt, die man nur schwer aus herkömmlichen Multieffekt-Geräten herausgekitzelt bekommen dürfte. Mit dem Miniatur-Design geht leider auch eine 3,5mm-Klinken-Politik sowie ein einzelner Stereo-Eingang einher, weswegen je nach Anwendung Adapter oder Y-Kabel benötigt werden, um in den vollen Genuss des Kastle 2 zu kommen. Dank Batteriebetrieb erhält man hier für relativ überschaubares Geld eine Effekt- Wundertüte mit ganz eigenem Charakter. Das sollte vor allem die Herzen von Klangtüftlern und Modular-Fans höher schlagen lassen.
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Sterne-Bewertung: 4,5 / 5


Universal Audio UAFX Starlight Echo Station

Während das UAFX Galaxy sich vor allem auf ein Delay-Modell konzentriert, deckt das Starlight bis zu vier Delay-Typen ab: Tape, Analog, Precision und das zusätzlich downloadbare Cooper Time Cube Delay. Die Algorithmen haben jeweils drei Variationen, welche vom Zustand des Tapes (im Tape Mode) bis hin zu Chorus-Effekten (Precision) reichen. Dank der Mod- und Color-Potis lassen sich die Delay-Fahnen nach eigenem Geschmack formen. Einen Tone-Regler/EQ gibt es leider nur für die Modi Precision und Cooper Time Cube. Der entsprechende „Color“-Poti ist nämlich in den anderen Algorithmen mit dem integrierten Preamp Drive belegt, durch welchen zusätzlicher Charakter in das Delay-Signal gelangt. Da das Starlight wie auch die anderen UAFX-Pedale mit einer Dual Engine arbeitet, laufen etwa im Tape-Mode zwei unabhängige Tape Delays parallel für links und rechts im Stereo-Bild. Dadurch sind dank Division-Regler auch breite Stereo/Ping Pong-Delays möglich, aber mitunter entstehen etwa im Tape-Mode auch ungewollte Auto-Pannings, wenn das Nachhall-Verhalten der beiden laufenden Units sich unterscheidet. Der Grundsound des Starlight ist eher warm und wird auch im cleaner arbeitenden Precision-Mode nicht klinisch oder digital anmutend. Ein sehr musikalisches und kompliziertes Delay, welches sich angenehm unaufdringlich mit dem Original-Signal vermischt.
Sterne-Bewertung: 5 / 5 Sterne


Universal Audio UAFX Galaxy ’74 Tape Echo Rev.1

Das UAFX Galaxy ist eine erstaunlich akurate Nachbildung des beliebten Roland Space Echo Tape Delay’s inklusive seinem charakteristischen Spring Reverb. Das Feedback-Verhalten des Delays wurde akribisch dem Original nachgefunden, wodurch gerade die Selbstoszillation und plötzliche Delay Time-Sprünge sehr realistisch und musikalisch wirken. Wie im Original lassen sich drei Tape Heads unterschiedlich aktivieren und kombinieren. Selbst die Preamp-Schaltung wurde übernommen, so dass dank Input Volume-Regler angenhem gesättigte Sounds möglich sind. Stellt man den MAIN Switch auf ALT um, morphen die unteren Regler in TAPE AGE (Wow/Flutter) und einen Bass/Treble-Equalizer. Echo und Reverb haben separate Volume-Regler, wodurch von rhythmischen Delays dank Tap Tempo bis hin zu verspulten Ambience-Sounds alles möglich ist, was wir auch vom Original Space Echo kennen. Durch UAFX’s Dual Stereo Konzept laufen permanent zwei Tape Delays parallel, wodurch ein Stereo Betrieb beispielsweise von zwei unterschiedlichen Klangquellen möglich ist. Tiefgehende Stereo Settings wie Ping Pong oder Phasing sind aber auch in der UAFX App nicht einstellbar, wo andere Zusatz-Settings wie etwa das Trail-Verhalten festgelegt werden können. Für Fans des Roland Space Echo ist dies wohl eine der klanglich hochwertigsten Nachbildungen, die es zur Zeit auf dem Markt gibt.
Sterne-Bewertung: 5 / 5


Universal Audio UAFX Del-Verb Ambience Compan.

Im kompakten DelVerb kommen ein Stereo-Delay und ein Reverb in jeweils drei populären Variationen zusammen. Die Effekte lassen sich unabhängig voneinander mittels Fußschalter aktivieren. Bei den Bearbeitungs-Möglichkeiten liegt der Fokus eher beim Delay, da beim Reverb lediglich das Reverb-Level und die Modulation geregelt werden können. Das Delay (Variationen: Tape, BBD, Digital) ist mit Reglern für Delay Time, Feedback oder Color schon wesentlich flexibler. Das Pedal besticht vor allem in der Kombination beider Effekte, die verträumte Ambience-Sounds ermöglicht. Auch die je nach Delay-Typ von Wow/Flutter zu Chorus wandernden Modulations-Features besitzen ein großes Talent darin, Keyboard-Sounds in eine warme, wabernde Wolke zu hüllen. Separat betrachtet kommt der Reverb durch die wenigen Parameter als Einzeleffekt schnell an seine Grenzen, auch wenn die aus dem UAFX Golden Reverbator entlehnten Algorithmen für Spring Reverb, Plate und Hall schon eine breite Palette an Klangfarben abdecken. Durch UAFX’s innovative Dual Stereo Konzept, bei dem von jedem Effekt jeweils zwei Instanzen links und rechts parallel laufen, ist eine große Stereo-Breite und erstaunlich realistische Räumlichkeit möglich. Wie bei allen UAFX-Pedalen lassen sich dank Bluetooth weitere Einstellungen via App vornehmen, etwa für zusätzliche Algorithmen oder das Trail-Verhalten.
Sterne-Bewertung: 4,5 / 5 Sterne


GFI System Orca Delay

Das kompakte Pedal basiert auf der Delay-Einheit des beliebten Specular Tempus-Pedals von GFI Systems. Mit an Bord sind vier Modi, die vom cleanen Digital Delay bis hin zum atmosphärischen Ambient Reflect ganz verschiedene Anwendungsbereiche von Delays abdecken. Das Orca arbeitet hierbei durchweg erstaunlich präzise und mit hoher Klangauflösung. Beim Gedrückthalten einer der vier Potis für Time, Repeats, Level und Mode kommen je nach Algorithmus verschiedene Zusatz-Parameter wie beispielsweise Ping Pong auf dem Display zum Vorschein.
Außerdem lassen sich ausgewählte Parameter bei Gedrückthalten des Bypass-Fußschalters „rampen“, also in ihrer Intensität anschwellen. Das lässt sich auch über ein externes Expression-Pedal lösen, für welches oberseitig ein Klinken-Anschluss bereit steht. Die Audio-Anschlüsse ermöglichen wahlweise Mono- oder Stereo-Betrieb, was sich im Global Settings-Menü neben weiteren Parametern festlegen lässt. Das GFI Systems Orca ist ein kompakter und flexibler Delay-Lieferant, welcher weniger durch besondere Artefakte, als vielmehr durch seine akkurate Arbeit auffällt.
Sterne-Bewertung: 4,5 / Sterne


Boss RE-2 Space Echo Delay/Reverb

Das Roland RE-201 gilt als eines der berühmtesten Tape Delays. Kein Wunder also, dass es diverse Nachbildungen dieses legendären Gerätes gibt.
Das RE-2 sticht hierbei vor allem durch sein kompaktes BOSS-Format und die Reduktion auf die wesentlichen Kernfunktionen des Originals heraus. Die verschiedenen Kombinationen der drei Tape Heads mit dem Spring Reverb lassen sich in zwölf Modi auswählen.
Es gibt separate Lautstärke-Regler für Echo und Reverb, sowie Wow & Flutter. Der Tone-Regler wirkt nur auf das Delay- und nicht auf das Hall-Signal. Das Spiel mit Intensity und Repeat Rate lässt sich schnell bis hin zur Selbst-Oszillation treiben, die für das RE-201 so charakteristisch ist. Wer eher nach rhythmischen Effekten sucht, kommt dank Tap Tempo ebenfalls auf seine Kosten. Das stereo-kompatible RE-2 mag vielleicht ein One Trick Pony sein, beherrscht diesen Trick aber sehr gut und spart dabei vergleichsweise viel Platz auf dem Pedalboard.
Sterne-Bewertung: 4,0 / 5 Sterne


Meris LVX Modular Delay System

Das Meris LVX ist eine komplexe, unglaublich vielseitige Klangmaschine, die neben einem Delay diverse Modulations-Effekte, einen LFO sowie einen Looper beheimatet. Diese Features lassen sich detailreich konfigurieren, vielseitig miteinander kombinieren und schaffen dadurch ein Klang-Arsenal, dessen Umfang kaum vorstellbar ist. Das alles geschieht auf Basis der drei am meisten verbreiteten Delay-Typen BBD, Magnetic und Digital. Diese lassen sich in verschiedenen Strukturen wie Multi Tap, Reverse oder Poly organisieren. Anschließend kann das Delay-Signal dann vielseitig moduliert, gefiltert, gepanned und sogar komprimiert werden. Selbst der Typ des Input Preamps kann verändert werden, wodurch das LVX sich auch noch als Overdrive nutzen lässt.
Die Eigenkreationen kann man in 99 Preset-Speicherplätzen verewigen, die ebenso wie der Looper und das Tap Tempo mittels Fußschalter organisiert werden. Durch die vielen Features in einem Gerät wird das Meris LVX schnell zum eigenständigen Instrument und ermöglicht Sounds, die sich mit kaum einem anderen Effekt-Pedal erschaffen lassen.
Sterne-Bewertung: 5 / 5 Sterne


Red Panda Raster V2

Das Raster V2 von Red Panda kombiniert ein Digital-Delay mit Pitch Shifting und vielseitigen Modulations-Möglichkeiten. Auch wenn die gut gefüllte Bedienoberfläche zunächst einen Blick in die Bedienungsanleitung einfordert, wird man hier mit einer großen Vielfalt an Features belohnt. Die Delay-Sektion endet beispielsweise nicht bei den Potis für Decay Time und Feedback.
Die Delay Time-Range lässt sich 400 auf bis zu 3200 Millisekunden einstellen und es gibt verschiedene Feedback-Modi wie etwa Forward oder Reverse. Hinzu kommt eine Modulations-Einheit sowie eine Shift-Sektion, mit der sich das Delay-Signal in drei Modi um bis zu +-12 Halbtöne transponieren lässt. Hält man den ALT-Button gedrückt, kommen noch weitere Funktionen wie Panning oder EQ hinzu. Werden diese zahlreichen Features kombiniert, entstehen nicht nur saubere Delays, sondern vor allem verspielte Texturen mit LoFi-Charakter. Für Synthesizer ist dieses stereo-kompatible Pedal besonders interessant, da es den Klang um mehr als ein einfaches Delay erweitert.


Strymon El Capistan

Das Strymon El Capistan konzentriert sich auf die authentische Nachbildung eines Vintage Tape Delays wie etwa dem Roland RE-201. Die für Strymon üblichen, hochauflösenden Algorithmen und Komponenten bieten verschiedene Kontrollmöglichkeiten der einzelnen Tape Heads. Im „Fixed“-Modus ist jeweils nur ein Tape Head aktiv. Im „Multi“-Modus können zwei Tape Heads mit Tap Tempo für rhythmische Multi-Delay-Funktionen genutzt werden und im „Single“-Modus kommt unter anderem auch noch ein Sound On Sound-Looper hinzu.
Zwar ist kein Tone/Filter-Poti mit an Bord, jedoch lässt der angenehm weiche und authentische Grundsound des El Capistan diesen auch nicht vermissen. Kombiniert mit Reglern für Wow & Flutter und Tape Age, sowie einem sanften Spring Reverb lassen sich Keyboard-Klänge aller Art mit angenehm verträumten Patinas anreichern. Das später erschienene Strymon Volante bietet für wenig Aufpreis spürbar mehr Flexibilität und Features in Sachen Delay-Sound. Für das El Capistan sprechen hingegen sein kompakteres Gehäuse, die Fokussierung auf Tape Delay sowie der inspirierende Grundsound und die einfache Bedienung.
Sterne-Bewertung: 3,5 Sterne (wegen Preis-Leistung im Vergleich zu Strymon Volante)


Meris Polymoon

Über die letzten Jahre hat Meris sich mit stets top verarbeiteten und sehr musikalischen Pedalen großen Respekt sowohl bei Gitarristen, als auch bei Keyboardern verschafft. Das Polymoon ist ein Delay-Pedal, welches vor allem durch seine Stereo-Klänge und die vielseitigen Modulations-Möglichkeiten (Delay-Modulation, Phaser und Flanger) hervorsticht. Neben den klassischen Delay-Parametern Time, Feedback oder Mix kommen Funktionen wie etwa Dimension hinzu, wodurch das Wet-Signal weichgezeichnet und in extremen Einstellungen in eine Art Hall/Delay-Fahne entführt wird. Außerdem gibt es noch einen Regler für Dynamics, welcher die Intensität des Flangers regelt. Der integrierte Phaser lässt sich auf Wunsch zum Delay syncen. In „Multiply“ wird das Verhalten der Delay-Repeats in Form kleiner rhythmischer Veränderungen manipuliert. Durch Gedrückthalten des linken (ALT)-Fußschalters gelangt ihr zu einer zweiten Parameter-Ebene, wo sich zusätzliche Detail-Einstellungen vornehmen lassen. Beispielsweise habt ihr hier über den Feedback-Regler Zugriff auf wahlweise Low- oder Hipass-Filter und könnt mittels Mix-Regler den Gain des Wet-Signals regeln. Besonders interessant ist hierbei, dass die frühen und späten Delay-Repeats mittels LFO separat von Chorus bis Bitcrushing moduliert werden können.
Durch dieses einzigartige Feature entstehen Klangwelten, die aus dem Polymoon viel mehr machen, als einen einfachen Delay-Dienstleister. Das Pedal mag also vielleicht kein Allrounder sein, welcher alle möglichen Facetten der Delay-Landschaft abdeckt. Dafür empfiehlt es sich aufgrund seiner besonderen, vielseitigen Modulations-Struktur bei gleichzeitig hochauflösendem, präzisem Sound besonders für Ambient-Klänge und Sounddesign-Experimente. Leider hat das Pedal nur eine einzelne Mono/Stereo-Inputbuchse, weswegen ihr ein Y-Kabel für die Nutzung im Stereo-Betrieb parat haben solltet. Als Entschädigung dafür ist das benötigte 9V-Netzteil im Lieferumfang enthalten, was bei Pedalen dieser Größe keineswegs selbstverständlich ist.
Sterne-Bewertung: 4,5 / Sterne


Strymon Timeline

Mit jedem neu vorgestellten Pedal zementiert Strymon seinen Platz in der Welt hochwertiger und vielseitiger Bodentreter. Das Timeline ist das Delay-Flaggschiff der amerikanischen Pedal-Schmiede und hat es in sich: ganze zwölf verschiedene Delay-Algorithmen treffen hier auf 200 speicherbare Presets, Tap Tempo-Schalter und einen 30 Sekunden-Stereolooper. Klanglich reicht das Pedal von Klassikern wie Tape Echo und Digital Delay, über LoFi und Reverse bis hin zu Sequencer/Pattern-Delays und weiteren unkonventionellen Algorithmen wie etwa Ice oder Swell. Neben dem Regler zur Mode-Auswahl gibt es acht weitere Potis, deren Funktion je nach Algorithmus teilweise variiert. Die Basis-Parameter bleiben mit Modulation, Delay Time, Feedback/Repeat, Filter/Tone und Mix aber meist gleich.
Mittels des „Value“-Reglers lassen sich weitere Einstellungen vornehmen, wodurch in Sachen Klang-Bearbeitung gefühlt kaum Grenzen gesetzt sind und der Begriff „Flagschiff“-Pedal hier wirklich zum Tragen kommt. Mittels der drei Fußschalter lassen sich Preset-Anwahl, Looper und Effekt-Aktivierung unkompliziert kontrollieren. Auf der Rückseite befindet sich ein Eingang für ein frei zuweisbares Expression-Pedal, wodurch ihr euren Live-Workflow individuell und intuitiv gestalten könnt. Außerdem ist das Timeline vollständig per Midi programmierbar und dank jeweils zweier 6,3mm-Klinkenbuchsen auch in stereo nutzbar, was ja bei so manchen Bodentreter-Pedalen nicht der Fall ist. Mit diesem Delay-Rundumschlag bei bewährt hochwertigem Strymon-Sound sollten kaum Wünsche offen bleiben, weswegen das Timeline zurecht großen Respekt in der Keyboard- und Synthesizer-Welt genießt.
Sterne-Bewertung: 4,5 Sterne


Nux NDD-7 Tape Echo

Mit dem kompakten NDD-7 gelingt der chinesischen Pedal-Schmiede eine erstaunlich gute, digitale Nachbildung des legendären Roland Space Echo aus den 70er Jahren. Die grundsätzliche Arbeitsweise ist dabei nahezu 1:1 vom Vorbild übernommen und arbeitet mit drei Tape Heads, deren Delay-Time global mittels „Time“-Poti oder Tap Tempo reguliert werden kann. Der EQ wirkt nur auf das Echo-Signal und nicht auf den Spring Reverb ein. Dank des „Select“-Potis lässt sich die Aktivität der drei Ton-Köpfe regulieren und außerdem kann man hier mit Wow, Flutter, und Saturation den Delay-Sound mit zusätzlicher Patina versorgen.
Das anschließbare Expression-Pedal lässt sich einem beliebigen Parameter zuweisen. Leider hat das DD-7 nur einen Mono-Eingang, gibt dafür aber Stereo-Signal aus. Im Vergleich mit anderen Tape Echo-Emulationen seiner Preisklasse überzeugt das Nux durch einen erstaunlich analogen und realistischen Sound und die simple Bedienung.
Sterne-Bewertung: 4 /5 Sterne


Strymon Volante

Das Strymon Volante widmet sich ausführlich der Emulation von Vintage Delay-Klassikern mit all ihren Unregelmäßigkeiten und Eigenarten. Das Pedal ist mit vier virtuellen Tape Heads ausgestattet, die sich dank separater Buttons unabhängig voneinander aktivieren, pannen und timen lassen. Ausgehend von drei Basis-Modi (Drum Delay, Tape Delay, Studio Delay) gibt es dezidierte Regler für Rec Level, Mechanics und Wear. Dadurch lässt sich der LoFi-Gehalt des Delay-Signals intuitiv anpassen.
Das Volante überzeugt mit einem warmen, authentischen Vintage Delay-Sound, wobei das Studio Delay etwas cleaner daherkommt als etwa das besonders warm anmutende Drum Delay. Obwohl er nur mit einem Level-Regler vertreten ist, macht der Spring Reverb eine erstaunlich gute Figur. Bemerkenswert ist außerdem die Tape-Stopp-Funktion und der integrierte Looper mit seiner Reverse-Funktion, wodurch sich beeindruckende Ambient-Klangwelten erzeugen lassen. Sowohl mit digitalen, als auch mit analogen Anschlüssen ist das kompakte Pedal bestens ausgestattet.
Sterne-Bewertung: 5,0 Sterne


Strymon El Capistan V2

Das Strymon El Capistan konzentriert sich auf die authentische Nachbildung eines Vintage Tape Delays wie etwa dem Roland RE-201. Die für Strymon üblichen, hochauflösenden Algorithmen und Komponenten bieten verschiedene Kontrollmöglichkeiten der einzelnen Tape Heads. Im „Fixed“-Modus ist jeweils nur ein Tape Head aktiv. Im „Multi“-Modus können zwei Tape Heads mit Tap Tempo für rhythmische Multi-Delay-Funktionen genutzt werden und im „Single“-Modus kommt unter anderem auch noch ein Sound On Sound-Looper hinzu. Zwar ist kein Tone/Filter-Poti mit an Bord, jedoch lässt der angenehm weiche und authentische Grundsound des El Capistan diesen auch nicht vermissen.
Kombiniert mit Reglern für Wow & Flutter und Tape Age, sowie einem sanften Spring Reverb lassen sich Keyboard-Klänge aller Art mit angenehm verträumten Patinas anreichern. Das später erschienene Strymon Volante bietet für wenig Aufpreis spürbar mehr Flexibilität und Features in Sachen Delay-Sound. Für das El Capistan sprechen hingegen sein kompakteres Gehäuse, die Fokussierung auf Tape Delay sowie der inspirierende Grundsound und die einfache Bedienung.
Sterne-Bewertung: 3,5 Sterne (wegen Preis-Leistung im Vergleich zu Strymon Volante)


T-Rex Binson Echorec Disk Delay

Das Echorec ist eine Nachbildung des legendären und seltenen Binson Echorecs aus den 1960er Jahren. T-Rex verlangt für den von Binson zertifizierten Nachbau stolze 1999 €, was aber immer noch ein Bruchteil des Original-Gebrauchtpreises ist. Anders als die mehr verbreiteten Tape Delays à la Roland Space Echo funktioniert die Delay-Erzeugung nicht über ein Tonband, sondern mittels einer sich drehenden, magnetisierten Disk. Daraus resultiert ein vergleichsweise warmer, gedeckelter Sound. Der eignet sich beim T-Rex Echorec weniger für perkussive Sounds als vor allem für warme Ambient-Klänge und gesättigte Modulations-Echos.
Die Dänen waren um eine detailgetreue Nachbildung des Originals bemüht, was nicht zuletzt anhand der robusten Bauweise und der optischen wie klanglichen Vintage-Ästhetik deutlich wird. Jedoch wurde das Konzept hier und dort auch weiter gedacht: So ist etwa eine genauere Einstellung der Delay-Zeiten möglich und es wurden optionale XLR-Anschlussbuchsen spendiert. Tap Tempo ist allerdings leider nicht mit dabei. Ein Pluspunkt sind hingegen die angenehm warme Sättigung im Sound und die gute Kalibrierung der verschiedenen Regler und Features. Nicht zuletzt aufgrund seines Preises bleibt das T-Rex Binson Echorec doch wohl am Ende eher etwas für Analog-Liebhaber. Mit Digital-Nachbildungen wie etwa dem Strymon Volante gibt es wesentlich mehr Flexibilität für deutlich weniger Geld.
Sterne-Bewertung: 3,5

