Keine Wahlwerbung: Herbert Grönemayer verbietet der CDU seinen Song zu verwenden

Die Junge Union kündigte den CDU-Chef Friedrich Merz mit musikalischer Untermalung von Grönemeyer an. Dieser war darüber nicht erfreut und ließ über seinen Anwalt mitteilen, die Verwendung des Songs ‘Zeit, dass sich was dreht’ zukünftig zu unterlassen.

© Merz: Wikimedia/Steffen Prößdorf, Grönemeyer: Wikimedia/Superbass

Musik ist im politischen Wahlkampf ein sehr gefragtes Mittel – Kundgebungen bauen schließlich auf Emotionen auf. Im endlosen USA Wahlkampf traten zahlreiche Musiker und Bands auf, die von politischen Botschaften begleitet wurden. Allerdings spielten Haus-DJs auch einige Songs ab, für die es kein Einverständnis der Musikschaffenden gab. Die Foo Fighters, Bruce Springsteen, Celine Dion und die Erben von Sinéad O’Connor wehrten sich gegen die Verwendung ihrer Songs während Trump-Veranstaltungen. Nun gibt es einen ähnlichen Fall in Deutschland: Herbert Grönemeyer möchte nicht dass die CDU seinen Song ‘Zeit, dass sich was dreht’ im Wahlkampf nutzt.

Grönemeyer positioniert sich seit Jahren zu sozialen Fragen und macht zu seiner politischen Richtung kein Geheimnis. Bei seinen Konzerten nahm er häufig Stellung gegenüber Rassismus und Rechtsextremismus. Bei einem Auftritt in Wien 2019 rief der Bochumer dazu auf, “keinen Millimeter nach rechts” zu rücken. Vor der Bundestagswahl 2021 sprach er regelmäßig Themen wie soziale Ungleichheit und den Klimawandel an.

JU kündigt “nächsten Kanzler” mit Grönemeyer-Musik an

Bei einem Treffen hat die Junge Union (JU) Ende Oktober in Halle seinen Song ohne dessen Einverständnis abgespielt. Während die Moderation den CDU-Chef Friedrich Merz als “den nächsten Kanzler der Bundesrepublik” ankündigte, spielte es ‘Zeit, dass sich was dreht’ im Hintergrund. Grönemeyers Medienanwalt Christian Schertz bestätigte nun der Deutschen Presse-Agentur die Unterlassungserklärung, diesen Song für Wahlwerbezwecke der CDU zu nutzen. Dazu müssen online Videos, in dem die Stelle mit der Musik zu sehen ist, gelöscht werden.

Der Song war 2006 ein deutscher WM-Hit und wurde zur inoffiziellen Hymne der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Der Song kletterte auf den ersten Rang der deutschen Charts und schaffte es mit 300.000 verkauften Stück mit Platin versehen zu werden. Rechtzeitig vor der Euro 2024 wurde das Lied in Zusammenarbeit mit Rapper $OHO BANI neu aufgelegt.

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