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Ketron EVENT Test

Mit der Ketron EVENT Arranger-Workstation erhalten wir die neueste Schöpfung des italienischen Herstellers zum Test, die in der Oberklasse der Entertainer-Keyboards zu Hause ist. Ketron baut seit über 40 Jahren Keyboards, Soundmodule und Digitalpianos. Durch die erfolgreichen SOLTON Keyboards in den 90ern, und später mit der SD– und der Audya-Serie erwarb sich Ketron eine treue Community im Bereich der professionellen Entertainer-Instrumente. Vor allem mit den live eingespielten Drums wurde Ketron Vorreiter sehr lebendig und echt klingender Styles.

Ketron EVENT Test
Ketron EVENT Test. (Quelle: Bonedo)

Während hochwertige Arranger-Keyboards wie das Ketron SD9 weiterhin im Programm sind, setzt Ketron mit dem EVENT-Keyboard nochmals einen drauf. Der wichtigste Bereich, die Begleitautomatik, wurde beim neuen Flaggschiff völlig überarbeitet.  Die neuen „Real Styles“ bieten noch authentischere Backing Tracks mit Basslinien und Gitarren, die im Studio von echten Musikern aufgenommen wurden. Im Vergleich zum SD9 (ca. 4.000 €) bietet das Ketron EVENT (ca. 5.000 €) im Prinzip mehr Möglichkeiten, weitere Anschlüsse und zusätzliche Bedienelemente. Vor kurzem wurde bekannt, dass auch eine kompakte 61-Tasten-Version erschienen ist. In diesem Test untersuchen wir, ob sich der Aufpreis lohnt und wo die Stärken und Schwächen des Instruments liegen.

Details

Ketron EVENT – Das Wichtigste in Kürze

  • Arranger-Keyboard mit 76 oder 61 leicht gewichteten Tasten und Aftertouch
  • 216-stimmige Klangerzeugung
  • 7“ Touch Display, Schieberegler mit Drawbar-Funktion
  • 464 Preset Voices und mehr als 600 Styles, viele mit Live-Drums, Live-Guitars und Real Bass
  • Sampler, 2,5 GB Flash-Speicher für weitere Sounds, davon 1 GB für User-Samples
  • 2 separate MIDI/Audio-Player
  • Stem-Funktion um 5 Backing-Stems parallel abspielen zu können
  • 15 Fader, 2 davon vom Benutzer definierbar, 8 Potentiometer für EFX-Steuerung
  • Main Stereo Output plus 2 weitere separate Stereo-Ausgänge
  • 2 Mikrofoneingänge plus Stereo-Line-In
  • Vocalprozessor für mehrstimmige Satzgesänge

Ketron EVENT: erster Eindruck

Nach dem Unboxing des Ketron EVENT Test-Geräts hält man ein stabiles Metallgehäuse in den Händen. Die Seitenteile bestehen aus edlem Aluminium, die Oberseite aus dunkelgrau lackiertem Blech. Durch die Vermeidung von Kunststoffelementen hat man hat das Gefühl, ein sehr wertiges und professionelles Instrument vor sich zu haben. Mit knapp 15 kg ist das Instrument zudem recht gut zu handeln. Das Bedienfeld um das große Touch-Display herum ist übersät mit Tastern, Fadern und Drehreglern, wobei die Anordnung aber übersichtlich wirkt. Das Farbdesign des Keyboards ist schwarz, mit türkisblauen grafischen Elementen. Die Schieberegler haben eine blaue „Hintergrundbeleuchtung“, sodass man sie auch im Dunkeln gut bedienen kann. Diese Farbe kann man überdies in den Preferences verändern, um die Bedienoberfläche in ein ganz neues Farbdesign zu tauchen. Die Taster START und REC sind zudem rot und fallen sofort ins Auge.

Ketron EVENT: Aufsicht
Fotostrecke: 3 Bilder Das neue Ketron EVENT bietet 76 Tasten, es soll aber auch demnächst eine 61-Tasten-Version geben.

Im Vergleich zum Ketron SD9 sind beim EVENT einige Bedienelemente hinzugekommen. Es sind jetzt 15 Fader (SD9: 11 Fader) und ein neuer EFX-Bereich mit Tastern und Drehreglern für den direkten Zugriff auf Effekte. Auf der linken Seite finden sich nach wie vor alle Taster und Regler zur Steuerung des Arrangers. Über die hier liegenden Taster gelangt man zudem in verschiedene Untermenüs, beispielsweise ins RECORD-Menü. Mit STEM kann man zudem mehrspurige Backing-Tracks abspielen, mit PLAYER 1 & 2 wählt man normale Songs oder Videos aus. Auch die Funktionsweise des automatischen Bass-Tracks stellt man hier ein.

Was gibt es hier noch?

Die MANUAL-Taste stellt beispielsweise auf manuelles Spiel mit der linken Hand um und mit PIANIST wird die Akkorderkennung für den Style vom Left-Bereich auf die gesamte Tastatur vergrößert. Die 9 Fader dienen einerseits dazu, die Lautstärken der einzelnen Begleitspuren, andererseits die der Player und Stems einzustellen. Auch die Lautstärken der drei LOWER-Klänge passt man hier an. Dieselben Fader werden überdies zu Zugriegeln, wenn die DRAWBAR-Funktion genutzt wird. Unter den Fadern liegen noch die üblichen Taster zur Steuerung der Style-Variationen.

Ketron EVENT: Bedienfeld links
Fotostrecke: 2 Bilder Auf der linken Seite liegen alle Bedienelemente zur Steuerung der Begleitfunktionen.

Ketron EVENT: Das Touch-Display und die neue grafische Oberfläche

Das 7“-Touch-Display des Ketron EVENT bewährt sich im Test als Herzstück des Bedienfeldes und zeigt beim Einschalten alle wichtigen Informationen auf der Home-Seite an. Dabei sind recht große Kacheln auf dem Bildschirm zu sehen, die beispielsweise die aktuellen Einstellungen für Klänge, sowie den Style oder Song zeigen. Tippt man auf eine Kachel, wird sie rot und ein Auswahlfenster öffnet sich innerhalb der Seit, wo man dann beispielsweise einen neuen Sound oder Style wählt. Am unteren Rand des Fensters liegen Software-Steuertasten, mit denen man in Untermenüs gelangt, um detaillierte Einstellungen vorzunehmen.

Bedienelemente außerhalb des Displays

Rund um das Display liegen Taster, mit denen unterschiedliche Funktionen ausgeführt werden. Hier wird beispielsweise eine ADSR/FILTER-Funktion aktiviert, der DRUM MIXER sichtbar oder die Zugriegel-Simulation DRAWBAR VIEW gestartet. Mit USER TAB können die Software-Steuertasten im Display neuen Zielen nach eigenen Bedürfnissen zugewiesen werden. Unter dem Display liegen weitere Taster für die Steuerung der virtuellen Band wie START und TEMPO +/-. Ein Data-Wheel mit ENTER-Taste sowie ein EXIT-Taster dienen der Navigation und Dateneingabe. Die Tasten SAVE und MEDIA führen zur Datenspeicherung und – Verwaltung. MENU öffnet zudem das globale Konfigurationsmenü für unterschiedliche Bereiche und Einstellungen.

Ketron EVENT Test: zentrales Bedienfeld
Fotostrecke: 2 Bilder Das zentrale Bedienfeld des Ketron EVENT.

Ketron EVENT: Das Bedienfeld rechts

Bei den Sounds der rechten Hand gibt es Tasten zur Aktivierung und Deaktivierung von Funktionen wie Portamento, Aftertouch und Harmony. Die drei möglichen Layer – VOICE 1, VOICE 2 und DRAWBAR – können hier ein- und ausgeschaltet werden. Zusätzlich werden auch die Mikrofoneingänge und der Vocal-Prozessor aktiviert. Durch längeres Drücken der Tasten MICRO oder VOICETRON gelangt man dann sofort in entsprechende Untermenüs. Die Lautstärke der drei Klänge der rechten Hand, das Mikrofonsignal, der Vocal-Prozessor und die Gesamtlautstärke MASTER stellt man über die 6 rechten Fader ein.

Bedienelemente unter den Fadern

Unterhalb der Fader befinden sich 10 Auswahltasten, die entweder Klangfamilien (PIANO bis ETHNIC) oder Style-Kategorien (BALLAD bis UNPLUG.) repräsentieren, je nachdem, ob das Voice- oder Style-Fenster auf der Home-Seite ausgewählt ist. Am äußersten rechten Rand befindet sich ein EFX-Feld mit 8 kleinen Drehreglern und vier Tastern, mit denen man die Insert-Effekte in Echtzeit auswählt und steuert, die auf VOICE 1 wirken. Die hier vorgegebenen Bereiche sind Overdrive, Modulation, Wah, Reverb und Delay.

Ketron EVENT Test: Bedienfeld rechts
Auf der rechten Seite des Bedienfeldes findet man hauptsächlich die Parameter der gespielten Klänge. (Quelle: Bonedo)

Anschlüsse des Ketron EVENT

Neben den normalen Audio-Outputs (R/L Klinke) hat das Ketron EVENT Keyboard noch zwei zusätzliche Stereopaare AUX 1 und AUX 2. Zusätzlich stehen zwei Mikrofoneingänge ohne Phantomspeisung bereit, die man jeweils über einen kleinen Gain-Regler pegelt. Micro 1 ist zudem als Combo-Buchse ausgeführt und verfügt über einen Klinken-Ausgang, der das Signal wieder zur weiteren externen Verwendung bereitstellt. Micro 2 ist eigentlich ein Instrumenten-Eingang (Klinke), beispielsweise für eine Gitarre, kann aber auch für ein zweites Mikrofon eingesetzt werden. Über einen weiteren LINE-IN-Eingang (Cinch) schließt man eine Klangquelle wie zum Beispiel einen MP3-Player an.

Weitere Anschlüsse

In Ergänzung zu MIDI OUT und THRU gibt es zudem noch 2 MIDI-Eingänge. MIDI IN1 (GM), um externe GM-MIDI-Files hörbar zu machen. MIDI IN2 (KEYBOARD) ist für ein Masterkeyboard vorgesehen, um die Live-Sounds des Ketron EVENT zu spielen. Neben einem Sustain- und einem Expression-Pedal kann man überdies auch ein Ketron-Pedal-Board mit 6 Schaltern (Ketron FS6) oder mit 13 Schaltern (Ketron FS13) an einen speziellen Port an der Rückseite anschließen. Ferner komplettieren zwei USB-to-Device-Ports, ein USB-to-Host-Port, ein SD-Card-Slot für Daten sowie ein HDMI-Anschluss für einen externen Bildschirm das Angebot.

Ketron EVENT Test: Rückseite
Fotostrecke: 7 Bilder Die Rückseite des Ketron EVENT.

Ketron EVENT: Tastatur und Spielhilfen

Die 76 leicht gewichteten Tasten sind von hoher Qualität und bieten Aftertouch. Die schwarzen Tasten haben überdies eine leicht angeraute Oberfläche für besseren Grip. Als Spielhilfen stehen ein Pitch-Bend-Rad und ein Modulationsrad zur Verfügung. Beide befinden sich links oberhalb der Tastatur, was allerdings nicht wirklich optimal ist. Hier liegt auch die ROTOR SLOW/FAST-Taste, mit der man die Geschwindigkeit der Leslies der Hammond-Simulation steuert. Der FAST-Taster dient zudem auch als Artikulationstaster (ART.), wenn entsprechend programmierte Sounds gespielt werden. Zwei der 9 Fader auf der linken Seite sind zudem frei belegbar (CUSTOM 1 und 2) und können somit auch als Spielhilfen angesehen werden. Ferner befindet sich der Netzschalter des EVENT-Keyboards an eher ungewohnter Stelle rechts auf dem Frontpanel und ist blau beleuchtet.

Ketron EVENT: Tastatur
Fotostrecke: 3 Bilder Die Tastatur des Keyboards bietet Aftertouch.
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Profilbild von Herby

Herby sagt:

#1 - 01.08.2023 um 08:25 Uhr

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Müssten es bei der Angabe der Live-Parts beim Ketron nicht 6x Upper heissen ? Es gibt ja Voice 1 und Voice 2 mit jeweils 3 Instrumenten.

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