Midi-Ticks und ein unsichtbares Rettungsboot
Im ersten Video gibt es ein Arrangement zu hören, dessen Rhythmik durchaus ein wenig an die wankenden Schritte eines torkelnden Seemanns auf seinem früh-morgendlichen Heimweg aus der Hafenspelunke erinnern kann. Wir starten mit den Vorbereitungen, passen die Auflösung der MIDI-Ticks an und erzeugen als sinnbildliches Rettungsboot eine unsichtbare Kopie des zu quantisierenden Tracks.
Hartes Quantisieren – Das richtige Gitter hilft
Man kann zwischen drei grundlegenden Ausgangs-Situationen unterscheiden: In den besten Fällen muss gar nicht quantisiert werden, in vielen Fällen reicht es, einige Korrekturen von Hand vorzunehmen, in anderen Fällen würde dies aber so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass automatische Quantisierung die effektivere Lösung ist. Bei der über E-Drums eingespielten Schlagzeug-Spur in unserem Arrangement handelt es sich tendenziell um einen der letzteren Fälle, und um diesen erfolgreich lösen zu können, ist es zunächst wichtig, sich für das passende Quantisierungs-Raster zu entscheiden.
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Kontrollierter Seegang
Nachdem wir im letzten Video die aufbrausenden Wogen in spiegelglatte See verwandelt haben, ist das Ziel im folgenden Schritt, den Seegang nur so weit wie nötig zu senken, um das Schiff vor dem Kentern zu bewahren. Die Deutlichkeit, mit der man auf das ursprüngliche Material eingreift, ist zwar einerseits Geschmacksfrage, hängt vor allem aber auch von den stilistischen Eigenheiten des jeweiligen Songs ab. Wer mit dem Tretboot unterwegs ist, wird die Dünung berechtigterweise sehr viel mehr glätten als der Kapitän eines stolzen Dreimasters, der sogar auf ein wenig Wind und Wellen angewiesen ist. Bei erfolgreichen Produktionen lassen sich häufig parallelen zwischen der Natürlichkeit in der Performance und der Natürlichkeit des klanglichen Gewands erkennen.
Nerd-Attack: Der Time-Warp Trick
Für alle fortgeschritteneren Leser und Zuschauer gibt es nun noch einen Schippe obendrauf. Das im Video verwendete Time-Warp Werkzeug bleibt allerdings ausschließlich den Anwendern der Vollversion von Cubase vorbehalten. Wer Cubase Artist oder eine kleinere Version verwendet, muss leider darauf verzichten, die Warp-Anker zu Wasser zu lassen.
Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser Workshop-Folge weiterhelfen. Möge Poseidon euch gewogen bleiben!
Bert sagt:
#1 - 30.08.2013 um 02:13 Uhr
Super Workshop, Hut ab!
Bitte mehr von diesem Autor.
Aggi Berger sagt:
#2 - 03.09.2013 um 15:10 Uhr
Dankeschön! Freut mich, dass es dir gefällt! :-)
Erdoel sagt:
#3 - 04.02.2014 um 00:17 Uhr
Danke für die tollen Videos! Eine Frage, wieso muss man beim Time-Warp BSP alle Spuren in den Time-based Modus setzen? Wie reicht es nicht, nur die Piano-Spur in den Time-based Modus zu setzen?
Aggi Berger sagt:
#4 - 04.02.2014 um 18:37 Uhr
Hi Erdoel, danke erstmal für das Kompliment! Die Spuren, die NICHT von den Änderungen in der Tempospur betroffen werden sollen, müssen in den zeitbasierten Modus. Das ist in diesem Zusammenhang so eine Art Bypass für Tempoänderungen. Nur das Instrument, das bearbeitet werden soll, orientiert sich an den Bars & Beats, denn an denen drehen wir über die Tempospur ja auch herum :-) Liebe Grüße!