Puffereinstellung und Latenz
Wenn wir in der Liste zur Linken unseres “Geräte konfigurieren”-Fensters auf den Punkt unterhalb von “VST-Einstellungen” klicken – dieser Punkt ändert seine Bezeichnung je nach gewähltem Audio-Interface – ändert sich die Darstellung in der rechten Fensterhälfte und es erscheint der “Einstellungen”-Button. Klickt man diesen an, öffnet sich noch ein neues Fenster, das je nach Soundkarte ganz unterschiedlich aussehen kann. Immer jedoch findet man die Möglichkeit, die “Buffer Size” einzustellen.
Bei diesem ominösen “Buffer” handelt es sich um zwei kleine Speicher, von denen einer am Ein-, der andere am Ausgang der Soundkarte sitzt. In diesen Speichern wird Audiomaterial, das via Soundkarte in den Rechner hinein und/oder wieder herauswandert, kurz zwischengelagert. Vereinfacht kann man sagen, dass unser Rechner bei größerem Zwischenspeicher mehr Zeit hat, darüber nachzudenken, was da auf ihn zukommt und länger daran herumrechnen kann, bevor er es wieder ausspucken muss. Das fordert ihm weniger Leistung ab. Der Nachteil: Cubase reagiert auch langsamer, was sich störend auswirken kann, wenn wir beispielsweise versuchen, ein virtuelles Instrument zu spielen oder ein Audio-Signal live mit Effekten über den Cubase-Mixer abhören möchten. Es ist wichtig, diesen Zusammenhang zu verstehen, denn eine niedrige Latenz – so lautet das Fachwort für die Verzögerung bei der Audiobearbeitung – ist zwar prinzipiell erstrebenswert, aber noch wichtiger ist der aussetzerfreie Betrieb des Sequenzers. Wenn Cubase also bei der Arbeit zu stottern anfängt, hilft es meist, den Buffer größer einzustellen.
Die systemtechnischen Grundlagen sind gelegt, jetzt fangen wir an, konkret mit Cubase zu arbeiten und gehen Schritt für Schritt vor.
Neues Projekt erstellen, Ausgänge einrichten.
Im Datei-Menü den Punkt “Neues Projekt” auswählen, als Projektvorlage dient uns “Leer”.
Cubase möchte wissen, wo das Projekt auf der Festplatte gespeichert werden soll. Es ist ratsam, für jeden neuen Song einen eigenen Ordner zu erstellen – so behält man den Überblick und seine Daten beisammen, da Cubase alle Audio-Aufnahmen des Projekts in dessen Ordner ablegt. Jetzt überprüfen wir noch, ob Cubase ausgangsseitig korrekt mit der Soundkarte verbunden ist.
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Dazu gehen wir ins Geräte-Menü, Unterpunkt “VST-Verbindungen”, und stellen sicher, dass bei “Ausgänge” in der Spalte “Geräte-Port” die Ausgänge der gewählten Soundkarte aufgeführt sind. Die Ausgänge lassen sich gegebenenfalls per Mausklick in dieser Spalte ändern.
Achtung: Diese Einstellung ist nicht global, sondern muss gegebenenfalls bei jedem Projekt erneut gemacht werden. Und noch einmal Achtung: Nach Ordnerwahl und Einstellung ist das Projekt immer noch nicht gespeichert, dazu ins Menü Datei -> Speichern gehen, dem Ganzen einen aussagekräftigen Namen geben und “Sichern” klicken.
Tyroshans sagt:
#1 - 30.01.2012 um 15:16 Uhr
Herzlichen Dank für den Basiskurs, nach dessen Anleitung man die ersten Schritte in Cubase gehen kann. Weiterführende Workshops zu diesem Sequenzer würde sicher auch andere Nutzer interessieren.
Daniel sagt:
#2 - 23.07.2012 um 10:06 Uhr
Vielen Dank für diese Ausführliche Erklärung von Cubase. Genau so etwas habe ich gesucht und das beste ist, ich kann es jeder Zeit bei unklarheiten wieder nachlesen.
Finde ich super, dass sich jemand die Arbeit gemacht hat.
Dankeschön noch mal :)
Tom sagt:
#3 - 04.08.2013 um 01:58 Uhr
Hi, woran liegt es, dass ich den "Einstellungen"-Button nicht öffnen kann? Benutze Saffire Pro 40 als Audio Interface.
Aggi Berger sagt:
#4 - 04.08.2013 um 06:48 Uhr
Hi Tom, vor einem ähnlichen Problem stand ich auch schon einmal, das Saffire Pro 40 kenne ich allerdings nicht wirklich. Du solltest zusammen mit dem Interface eine Software installiert haben, die auf den Namen Saffire Pro 40 Control hört, und diese sollte prinzipiell aufgerufen werden, wenn dein "Einstellungen"-Button nicht ausgegraut wäre. Der erste Workaround ist also, einfach direkt diese Software zu verwenden und alle relevanten Einstellungen dort zu machen - v.a. wohl die Buffersize. Der Nachteil dieses Weges ist meiner Erfahrung nach aber, dass man solche Einstellungen oft nicht ändern kann, während Cubase läuft. Ich würde also einfach einmal mit den Optionen in der Control Software experimentieren, Cubase mit verschiedenen Konfigurationen immer wieder neu starten und sehen, ob du die Software dazu bekommst, sich direkt aus Cubase heraus steuern zu lassen. Mir persönlich wäre natürlich sehr wichtig, die Buffersize auch anpassen zu können, während Cubase läuft. Ein Treiber-Update hast du ja wahrscheinlich schon gemacht, oder? Liebe Grüße, Aggi