Vorbetrachtungen
Zuerst brauchen wir ein virtuelles Instrument, das wir ansteuern können. Im Fachjargon oft auch einfach als VSTi oder AUi (für die Apple-User) bezeichnet. VST und das AU sind Effektformate für verschiedene Systeme, das ‘i’ steht dabei für Instrument. Hier gibt es von kostenlosen Lösungen bis hin zu richtig teuren, professionellen Varianten alles! Der Aufpreis kommerzieller Produkte ist oft den professionell und teuer aufgezeichneten Samples und der meist mit mehr Funktionen versehenen Oberfläche geschuldet. Ob es am Ende besser klingt, liegt aber nicht immer am Preis!
Eine Liste von freien VSTi Plugins findet ihr beispielsweise
hier. Außerdem gibt es die noch kostenlose, aber auch etwas kompliziertere Lösung von Yellowtools namens “
Independence Free”. Das ist eine große Samplelibrary, für die man auch diverse Synthesizer und klassische Samplebibliotheken findet. Der Hersteller wurde kürzlich von Magix aufgekauft, nach der Registrierung wird neben der kostenpflichtigen Variante aber auch noch weiterhin die Kostenlose angeboten.
Eine sehr flexible Lösung ist auch der
“Kontakt-Player” von NI-Instruments. Der Player selbst ist kostenlos und kommt sogar mit ein paar freien Instrumenten. Die Zusatzinstrumente kosten ab 99€ pro Instrument und sind in den Stilen breit gefächert. Bedienungstechnisch ist der Kontakt-Player aufgrund seiner Universalität recht anspruchsvoll, ähnlich dem Independence Free , und vielleicht auch nicht unbedingt die beste Wahl für den Anfänger. Weiterhin bietet aber auch Sennheiser/Neumann eine interessante Alternative, basierend auf dem Kontakt-Player an, welche sich
DrumMic’a nennt, und die wir sogar erst kürzlich im bonedo-Test hatten.
Mein persönlicher Favorit – mit dem für mich besten Mix aus Kosten und Funktion – ist “EZDrummer” von Toontrack. Es gibt aber auch noch den großen und teureren Bruder “Superior Drummer”, der neben verschiedenen vorgefertigten stilgerechten Sample-Bibliotheken wie Jazz, Blues, Rock und Metal noch viele weitere Einstellmöglichkeiten bietet, auf die an dieser Stelle einzugehen, aber relativ wenig Sinn macht.
Natürlich haben wir auf bonedo aber auch bereits viele weitere, sehr gute und kostenpflichtige virtuelle Drummer getestet. Ihr findet die entsprechenden Tests ganz unten auf dieser Seite, die wichtigsten sind aber definitiv
BFD von FX-Pansion und
Addictive Drums von XLN.
Reaper bringt zwar auch einen eigenen Sampler namens ReaSamlpOmatic5000 mit. Damit kann man allerdings nicht mehrere Samples ansteuern, sondern nur aus einer Wav-Datei einen Bereich auswählen, welcher dann in verschiedenen Tonhöhen wiedergegeben werden kann. Somit muss man z.B. für Bassdrum, Snare und Hihat jeweils eine Extraspur anlegen. Nachdem man die Waves importiert hat, kann man mit dem Mausrad reinzoomen und mit gedrückter STRG- bzw. Apfel-Taste und der linken Maustaste den Bereich vom Rand eingrenzen.
Die Wahl des richtigen VSTi selbst kann euch leider niemand abnehmen. Das ist wie die Wahl der DAW oder des Betriebssystems. Man sollte alles mal – sofern möglich – ausprobieren, und die Entscheidung von den eigenen Vorlieben abhängig machen und wie man mit dem Werkzeug zurechtkommt.