Laut Kiive Audio emuliert das Plugin XTComp gar nicht ausschließlich den berühmten Empirical Labs EL8-X Distressor, so wie das etwa Softube oder Slate Digital tun. Klanglich fühlt man sich aber durchaus an die Kompressorlegende erinnert. So oder so gibt es von XTComp nun eine überarbeitete Freeware-Version: Kiive Audio XTMax.
DETAILS & PRAXIS
Weg zu XTMax nicht ohne Hürden
XTMax gibt es direkt auf der Webseite von Kiive Audio Leider muss man hier den umständlichen Weg über den Warenkorb gehen. Wer die Nerven dafür aufbringen kann, bekommt nach getaner Arbeit Download-Links. XTMax gibt es grundsätzlich nur in 64-Bit, für Windows ab Version 7 und für macOS ab Version 10.7, in den Formaten VST3, AU und AAX.
Sound analoger Legenden
Kiive Audio XTMax ist ein kostenloses Kompressor-Plugin, das auf die Vollversion namens XTComp zurückgeht. Dafür hat man den Sound mehrerer legendärer Kompressoreinheiten, wie dem LA-2A oder dem 1176, eingefangen. Auch wenn XTMax deutlich weniger Parameter als die Vollversion im Gepäck hat, hat man an der Klangqualität nicht gespart.
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Attack- und Release-Zeiten der Freeware lassen sich in jeweils drei Stufen einstellen: Slow, Medium und Fast. So kann man sei auch auf die verschiedensten Signale anpassen. Hinzu kommen Regler für Input (Gain-Reduction) und Output. Zusätzlich bietet XTMax auch eine Auto-Gain-Funktion.
Aber das war längst nicht alles. Erwähnenswert ist etwa auch der Knee-Parameter, der stufenlos zwischen Hard und Soft wechselt und beim Kompressor-Plugin für noch mehr Flexibilität sorgt. Außerdem gibt es einen Sidechain-Filter, einen Mix-Regler, bis zu 16-faches Oversampling, A/B-Vergleich, Undo/Redo und sogar ein in Stufen skalierbares GUI.
Heftig, heftiger, XTMax
Natürlich kann man mit XTMax heftige Kompressionsergebnisse erzeugen. Ich habe in den folgenden Beispielen aber versucht, dem Plugin eher die weiche Seite zu entlocken. Deshalb bekommt der erste Drum-Loop durch XT-Max lediglich mehr Definition und etwas zusätzlichen Punch.
Bei der Gitarre habe ich den Kompressor wieder eher dezent eingesetzt, das gelingt mit dem Plugin durchaus auch bei Instrumenten. Die bearbeitete Version klingt ein wenig ausgeglichener und dichter, lediglich bei den perkussiven Stellen deutet sich wieder an, wie aggressiv XTMax zupacken kann.
Beim zweiten Drum-Loop haben wir durch das Plugin insgesamt auch wieder mehr Klarheit, wovon besonders die muffige Kick des Originals enorm profitiert. Aber auch Clap und die Akzente abseits der Hauptzählzeiten blühen auf und treten stärker in den Vordergrund.
Mit dem nFuse präsentieren Kiive Audio nicht nur einen, sondern gleich zwei aktuelle Bus-Processor als Software. Die Rede ist vom SSL Fusion und dem Rupert Neve Designs MBT!
FAZIT – Kiive Audio XTMax
Kiive Audio XTMax ist ein tolles Kompressor-Plugin im FET-Style, das fantastisch klingt. Die Bedienung ist einfach und die hochwertige Klangcharakteristik der Vollversion ist im kostenlosen Plugin absolut wiedererkennbar. Durch zahlreiche Parameter kann man XTMax erstaunlich vielseitig einsetzen. Außerdem bietet es Features wie Oversampling, A/B-Vergleich oder Undo/Redo, die man nicht allzu häufig in Freeware findet. Was auch immer der Grund sein mag, warum Kiive Audio Xtressor NUKE plötzlich wieder von der Bildfläche verschwunden ist, XTMax bietet so oder so mehr Funktionen und ist damit ein mehr als ebenbürtiger Ersatz.
Features
- Emulation analoger Hardware-Legenden
- jeweils drei Modes für Attack und Release
- Knee-Regler
- Auto-Gain
- Mix-Regler
- A/B-Vergleich
- Undo/Redo
- in Stufen skalierbares GUI
- für Windows und macOS
- erhältliche Formate: VST3, AU, AAX
- PREIS: Kiive Audio XTMax ist kostenlos
- toller Sound
- kann extrem zubeißen
- drei Release-Modes
- Auto-Gain
- in mehreren Stufen skalierbares GUI
- kein Contra