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Kilohearts Phase Plant 2 Test

Praxis

Einfache Installation

Mit dem Kilohearts Installer ist die Installation der vielen Plugins von Kilohearts eine ziemlich leichtes Unterfangen: Die Snapins müssen eigentlich alle einzeln installiert werden, weil sie nicht in Phase Plant, sondern auch als einzelne Audioeffekte in der DAW geladen werden. Damit man sich aber nicht durch über dreißig einzelne Installationen (looking at you, IK Multimedia) quälen muss, übernimmt der Installer diese Arbeit – herunterladen, Account-Daten angeben und zurücklehnen. 

Kilohearts Installer
Auswahl der Plugin-Formate im Kilohearts Installer.

Ganz vorbildlich kann man hier auch in den Optionen voreinstellen, welche Plugin-Formate installiert werden. Je nachdem, ob man also nur die AU-, VST-, VST3- oder AAX-Version möchte, setzt man diese Option hier. Einzig das Umschalten zwischen den Bereichen im Installer ist etwas umständlich. Die Bereiche für Updates, Demo-Versionen und Uninstaller sind in der Software als Registerkarten oben angelegt. Dazwischen wechseln kann man aber erst, wenn man im gerade angewählten Tab „Cancel“ anklickt – etwas unintuitiv. Zum Glück bewegen wir uns ja aber hauptsächlich in Phase Plant, nicht im Installer. 

Der Workflow von Phase Plant 2 – Presets 

Kommen wir zum einzigen echten Minuspunkt von Phase Plant, der sich auch direkt in der neuen Version bemerkbar macht: dem Preset-Browser. Es gibt bisher nicht nur keine Möglichkeit, neue von alten Presets zu unterscheiden, sondern auch nur eine hashtagbasierte Suche. Verglichen mit Browsern wie denen von Pigments oder Omnisphere ist das leider eher ein Minuspunkt, denn dort gibt es Unterkategorien mit verschiedenen Klangfarben und anderen Charakteristika zur weiteren Sortierung. 

Kilohearts Phase Plant 2 Preset Browser.
Hashtagbasierte Suche im Preset Browser.

Ich bleibe beim Stichwort unintuitiv. Natürlich kann ich, wenn ich einen aggressiven Basssound für einen Drum-ʹnʹ-Bass-Track suche, in den Preset Browser von Phase Plant „#bass, #aggressive, #dnb“ eingeben. Eine Sortierung mit nur wenigen Mausklicks wie bei erwähnten Browsern ist da aber einfach um Längen schneller und zugänglicher. 

Splelplatz für Glitch-Nerds – Phase Plant 2 für eigene Sounds

An sich macht die Arbeit mit dem Soft-Synth großen Spaß. Alles ist übersichtlich und in einer Ansicht. Standard-Synth-Sounds sind genauso schnell gebaut wie komplexe Glitch-Pads oder knackige Drums. Jede Modulationsidee ist in Sekunden umgesetzt. Auch FM habe ich selten so zugänglich gesehen.

Audio Samples
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01. Early Dubstep Bass 02. Onno 03. Fizzy Pulse Pad 04. Polaris 05. Neo LA Skyline 06. Machine Pulse

Ruckzuck hat man zwei Oszillatoren geladen oder wunderschöne FM-Bässe gebaut, ohne sich stundenlang mit der perfekten Ratio und dem richtigen Algorithmus herumzuschlagen. Und für die Komplexität der Sounds läuft das Ganze meist ziemlich CPU-freundlich. 

Kilohearts Phase Plant 2 Software Synthesizer.
Effektketten bis zum CPU-Limit!

Der ältere meiner Macs, ein Macbook Pro von 2016, hat gut achtzig Prozent der Presets ohne Knacken oder Stolpern abgespielt. Verglichen mit Omnisphere oder Pigments ist Phase Plant 2 damit durchaus auch für ältere Rechner empfehlenswert. Klar, wenn die Menge der Oszillatoren, Sample-Player, Effektketten und Modulationen wirklich groß ist, braucht es auch bei Phase Plant 2 einen neueren Rechner. Und legt Kilohearts wie angekündigt in einem baldigen Update noch ein Granular-Synth-Modul nach, kann es bei älteren Rechnern dann tatsächlich doch schnell eng werden.

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Mehr Informationen

Allen, die sich näher für die Sounddesignmöglichkeiten von Phase Plant interessieren, sei das Twitter-Profil von Joel Blanco Berg „lydoel“ empfohlen. Vom Rasenmäher über ein startendes Motorrad und Schrittgeräusche im Schnee bis hin zum täuschend echten Jazz-Schlagzeug zeugt Berg mit Phase Plant von einem Realismus, der beweist, dass man in diesem Software-Synthesizer mit ausreichend Modulation fast alles erzeugen kann. 

Kommentieren
Profilbild von Christian

Christian sagt:

#1 - 12.06.2022 um 15:46 Uhr

0

Sorry, alles in dem Tipp völlig falsch erklärt! Audio-Rate-Modulation hat nichts mit der im Beispiel genannten Frequenz (440 Hertz) der Modulation tun! Audio-Rate-Modulation bedeutet das die Modulation in der Audio-Sample-Rate, welche z.B. 44,1 oder 48 kHz etc. sein kann, stattfindet. LFOs werden nur mit einem Bruchteil der Sample-Rate, z.B. 1/16 berechnet, bedeutet nach jedem 16ten Sample wird ein neuer Wert zur Modulation berechnet.

    Profilbild von Julian Schmauch

    Julian Schmauch sagt:

    #1.1 - 12.06.2022 um 19:36 Uhr

    0

    Hallo Christian, Von Audio Rate spricht man, im Gegensatz zu Sample Rate, wenn es um den hörbaren Bereich des menschlichen Gehörs geht: 20 Hertz bis 20.000 Hertz. Sample Rates, die meist bei 44.100 Hertz oder 48.000 Hertz liegen, beziehen sich durch Nyquist auf diesen Bereich. Kilohearts bezieht sich im Handbuch von Phase Plant unter dem Punkt Audio Rate Modulation explizit auf das Erzeugen von FM-Sounds. In klassischen FM-Synths mit einem Algorithmus von Carrier und Modulator moduliert zweiterer ersteren immer in einer Ratio, einem Verhältnis zur gespielten Note, ergo Tonhöhe. Damit klingen tiefe Noten mehr nach Vibrato und höhere Noten obertonlastiger und verzerrter. Genau dieses Verhalten zeigt Phase Plant, wenn man mit einem Analog-Generator bei einem zweiten in Audio-Rate (beide mit Sinus-Wellen) moduliert. Hohe Noten klingen spitzer, tiefe Noten dumpfer. Die Frequenz im Beispiel bezog sich auf die eine Note Kammerton A mit 440 Hertz. Spiele ich eine Oktave höher, wird mit 880 Hertz moduliert, respektive eine Oktave tiefer dann mit 220 Hertz. LFOs schwingen immer entweder frei in absoluten Frequenzen, zum Beispiel 1,5 Hertz, 5 Hertz oder 20 Hertz. Oder relativ zum Songtempo, dann wird zum Beispiel die Geschwindigkeit von 1/16 daran gemessen, ob dein Projekt mit 60, 80 oder 180 BpM läuft. Einen direkten Bezug zur eingestellten Abtastrate (Sample Rate) haben sie meist nicht. Viele Grüße!

    Antwort auf #1 von Christian

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