Kilohearts Phase Plant 2 Test

Fazit

Kaum ein Synthesizer-Plugin lädt derart schnell zum Experimentieren ein wie Phase Plant 2. Fast jede Frage, die man sich beim Erzeugen von neuen Sounds oder beim Anpassen von Presets einmal gestellt hat, beantwortet Phase Plant 2 mit einem donnernden, kratzenden, glitchenden JA: Kann diese Hüllkurve jenen Oszillator und diesen Filter in dieser Geschwindigkeit vielleicht nur im Bereich von C3 bis C4 modulieren? Ja! Können die Höhen des Pad-Sounds rhythmisch ge-gated werden, während der Bass böse verzerrt? Ja! 

Verleiht Kilohearts dem Preset-Browser nun noch etwas mehr Zugänglichkeit und bleibt, was Klangerzeugung betrifft (Stichwort Granular-Synth), weiter auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, wird Phase Plant auch auf Dauer viele Modular-Fans überzeugen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Update kostenlos für Besitzer der ersten Version
  • Neue Modulatoren ermöglichen verrücktes Sounddesign
  • Schneller Workflow für eigene Sounds
  • Komplexe Effektketten erzeugt man sehr leicht
  • Sidechain-Signal kann zur Modulation genutzt werden
Contra
  • Preset-Browser etwas umständlich, da fast nur hashtagbasiert
Artikelbild
Kilohearts Phase Plant 2 Test

Features

  • Polyphoner Software-Synthesizer: Analog-Synthese, Wavetable-Synthese, Sample-Modul, Noise-Modul
  • Sieben Filter (Low-Pass, High-Pass, Low-Shelf, High-Shelf, Bandpass, Peak und Notch) mit bis zu 36 dB pro Oktave Flankensteilheit in sechs Stufen.
  • Distortion-Modul mit sechs Verzerrungsalgorithmen: Overdrive, Saturate, Foldback, Sine, Hard Clip, Quantize
  • 20 Modulationsmodule, acht neu in Version 2: Curve, LFO Table, Remap, MPE Timbre, Audio Follower, Pitch Tracker, Sample & Hold, Groups
  • 3 Effekt-Lanes für Kombinationen aus den 35 Effekten (Kilohearts Ultimate).
  • Effekte: u.a EQ, Kompressor, Gate, Pitch Shifter, Resonater, Disperser, Trance Gate und Ring Mod
  • MPE-fähig: Polyphoner Pitchbend, polyphone Modulation bei Pressure und MPE Timbre.
  • Systemvoraussetzungen
  • MacOS ab 10.9: AU / VST / VST 3/ AAX
  • Windows ab 7 (64 bit): VST / VST 3 / AAX /
  • Mindestens CPU mit 2 Ghz, Mindestens 1 GB RAM, 2 GB Festplattenspeicher
  • Preis:
  • Kilohearts Phase Plant 2: 99 Euro (Straßenpreis 01.06.2022, bis zum 12.06.2022, danach 199 Euro)
  • Kilohearts Ultimate, inklusive Phase Plant 2, Multipass, Snap Heap und 35 Effekten (Straßenpreis 01.06.2022): 399 Euro, auch als monatliches Abo für 9,99 Dollar über die Kilohearts-Webseite erhältlich
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Kilohearts Phase Plant 2 im bonedo-Test

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Profilbild von Christian

Christian sagt:

#1 - 12.06.2022 um 15:46 Uhr

0

Sorry, alles in dem Tipp völlig falsch erklärt! Audio-Rate-Modulation hat nichts mit der im Beispiel genannten Frequenz (440 Hertz) der Modulation tun! Audio-Rate-Modulation bedeutet das die Modulation in der Audio-Sample-Rate, welche z.B. 44,1 oder 48 kHz etc. sein kann, stattfindet. LFOs werden nur mit einem Bruchteil der Sample-Rate, z.B. 1/16 berechnet, bedeutet nach jedem 16ten Sample wird ein neuer Wert zur Modulation berechnet.

    Profilbild von Julian Schmauch

    Julian Schmauch sagt:

    #1.1 - 12.06.2022 um 19:36 Uhr

    0

    Hallo Christian, Von Audio Rate spricht man, im Gegensatz zu Sample Rate, wenn es um den hörbaren Bereich des menschlichen Gehörs geht: 20 Hertz bis 20.000 Hertz. Sample Rates, die meist bei 44.100 Hertz oder 48.000 Hertz liegen, beziehen sich durch Nyquist auf diesen Bereich. Kilohearts bezieht sich im Handbuch von Phase Plant unter dem Punkt Audio Rate Modulation explizit auf das Erzeugen von FM-Sounds. In klassischen FM-Synths mit einem Algorithmus von Carrier und Modulator moduliert zweiterer ersteren immer in einer Ratio, einem Verhältnis zur gespielten Note, ergo Tonhöhe. Damit klingen tiefe Noten mehr nach Vibrato und höhere Noten obertonlastiger und verzerrter. Genau dieses Verhalten zeigt Phase Plant, wenn man mit einem Analog-Generator bei einem zweiten in Audio-Rate (beide mit Sinus-Wellen) moduliert. Hohe Noten klingen spitzer, tiefe Noten dumpfer. Die Frequenz im Beispiel bezog sich auf die eine Note Kammerton A mit 440 Hertz. Spiele ich eine Oktave höher, wird mit 880 Hertz moduliert, respektive eine Oktave tiefer dann mit 220 Hertz. LFOs schwingen immer entweder frei in absoluten Frequenzen, zum Beispiel 1,5 Hertz, 5 Hertz oder 20 Hertz. Oder relativ zum Songtempo, dann wird zum Beispiel die Geschwindigkeit von 1/16 daran gemessen, ob dein Projekt mit 60, 80 oder 180 BpM läuft. Einen direkten Bezug zur eingestellten Abtastrate (Sample Rate) haben sie meist nicht. Viele Grüße!

    Antwort auf #1 von Christian

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