Der virtuell-analoge KingKORG-Synthesizer steht in der Tradition klassischer Korg-Analogsynths wie MS-20 und Mono/Poly und deren virtuellen Nachfahren Prophecy, Z1, MS2000 und RADIAS. In diesem Workshop gehen wir dem KingKORG in Sachen Soundprogrammierung auf den Grund und bauen ein paar aktuelle Beispielsounds.
Der Korg KingKORG hat im Zuge der Modellpflege sein champagner-goldenes Finish gegen ein klassisches Erscheinungsbild eingetauscht und erscheint in seiner aktuellen Auflage nicht nur in schickem Schwarz, sondern hat auch technisch einiges vorzuweisen. Der 24-stimmig polyphone Analog-Modeling-Synthesizer bietet zwei Timbres, also zwei gleichzeitig nutzbare Sounds, die gelayert oder gesplittet werden können. Des Weiteren verfügt er über einen 16-Band Vocoder, einen 8-Step Arpeggiator, drei Effekt-Sektionen, einen Vakuumröhren-Driver sowie einen 2-Band Master-EQ. Einen ausführlichen Testbericht zum Korg KingKORG findet ihr hier.
Die beschriebenen Sounds gibt es in diesem Workshop auch im KingKORG-Format zum Download. Diese können mit der kostenlosen Librarian-Software auf den Synthesizer übertragen werden – dazu gleich mehr. Das Beispielpattern wurde bis auf die Drums nur mit Sounds des KingKORG erstellt, wobei alle vier Sounds des Workshops Anwendung finden. Zusätzlich wurden noch zwei weitere Sounds genutzt, so dass im Pattern insgesamt sechs verschiedene KingKORG-Sounds zu hören sind. Wie immer habe ich versucht, mit einfachen Mitteln maximalen Sound zu erzeugen – nicht nur bei der Erstellung der Sounds, sondern auch bei deren Nutzung im Arrangement. Die Sounds lassen sich unkompliziert nachprogrammieren, um den Einstieg in die Soundgestaltung mit dem KingKORG zu erleichtern. Sie sind ausdrücklich als Startpunkt für eure eigenen Klangexperimente gedacht, denn es steckt tatsächlich eine Menge Potenzial im KingKORG. Davon können die Beispielsounds natürlich nur einen kleinen Teil abdecken.
Vorbereitungen
Beim KingKORG lassen sich die Parameter nur am Instrument selbst einstellen. Die hier erhältliche, kostenlose Librarian-Software dient nur zur Verwaltung von Sounds. Es ist keine Editor-Software, mit der man Sounds über eine virtuelle Oberfläche am Rechner editieren kann, wie ihr das aus einigen anderen Workshops dieser Serie kennt. Daher gibt es diesmal auch kein umfassendes Bildmaterial/Screenshots zu den Sounds. Aber ich habe ein PDF-Soundsheet angefertigt, in dem alle Einstellungen zusammengefasst sind.
Installieren der KingKORG Librarian-Software
Um die Sounds vom Instrument extern speichern zu können, habe ich zunächst die Librarian-Software und anschließend die Korg USB-MIDI-Treiber auf dem PC installiert. Das funktioniert ohne Probleme. Auf diese Weise ist der KingKORG über den USB-Anschluss MIDI-fähig.
Hier könnt ihr euch die Sounds für die Librarian-Software herunterladen. Am meisten Spaß macht es aber natürlich, sie selbst zu programmieren!
Vorgehensweise
Den ersten Sound werde ich in gewohnter Manier ausführlicher beschreiben und auf Details in der Klangerzeugung eingehen. Bei den weiteren Sounds geht es dann etwas schneller voran. Wenn dabei Fragen auftauchen, solltet ihr also am besten einfach beim ersten Sound nochmal nachlesen.
Bevor es losgeht, hört euch jetzt am besten das Beispiel-Pattern an, wo die vier gezeigten Sounds und zwei weitere zum Einsatz kommen.
Für dich ausgesucht
Bei der Programmierung der vier Beispielsounds gehe ich immer vom neutral eingestellten INIT-Sound aus. Den erstellt ihr so: Wählt zunächst das Program aus, das initialisiert werden soll. Mit den Page +/- Tasten geht ihr dann auf “u01: Utility” und betätigt das Wählrad. Anschließend erfolgt die Bestätigungsabfrage “OK?”. Diese wird durch das erneute Drücken des Wählrades ausgeführt. Im Anschluß seht ihr “Complete” im Display und der Sound wird auf die INIT-Einstellung gesetzt. Welche Einstellungen der INIT-Sound genau hat, könnt ihr dem Soundsheet entnehmen.
Außerdem folge ich bei der Programmierung und im Soundsheet dem Verlauf des Menüs. Der KingKORG hat viele Regler auf der Bedienoberfläche, über die man die betreffenden Parameter natürlich auch einstellen kann. Damit es übersichtlich bleibt, halte ich mich hier ans Menü – was natürlich nicht heißt, dass ihr nicht an Knöpfen drehen dürft!