Metallica war schon immer eine polarisierende Band – nicht nur, aber vor allem in musikalischer Hinsicht. Neben dem Spiel des Drummers Lars Ulrich wird auch Lead-Gitarrist Kirk Hammett immer wieder online kritisiert. Zuletzt kassierte Hammett für sein Gitarren-Solo im Song ‚Lux Ætterna’ massive Kritik.
Sein Solo im Titelsong des letzten Metallica-Albums wird mitunter als schlechtestes aller Zeiten betitelt, andere User haben sogar alternative Versionen hochgeladen. In einem aktuellen Interview mit Total Guitar reflektiert Hammett über das Thema und betont, dass er hinter seinen Soli stehe.
Wie GuitarWorld berichtet, stand für Hammett vor allem auf dem letzten Album Spontanität im Fokus. „Ich wollte keine makellosen Soli, weil einige meiner Lieblingssoli eher unkonventionell und oft auch etwas chaotisch waren, und ich liebe das.“ Außerdem stellt Hammett klar, dass es in seinen Augen unmöglich ist, als professioneller Musiker oder Musikerin wirklich schlecht zu sein. Wer erfolgreich tourt und Alben fabriziert, mache ja irgendetwas richtig. Er wundert sich immer wieder über harsche und zum Teil persönliche Kritik an Musiker*innen. „Hey, ich sag euch was – man kommt nicht so weit, wenn man scheiße ist! Klar? Diese Leute urteilen über nur 10 Prozent von dem, was sie musikalisch von all diesen Leuten mitbekommen. Das ist unglaublich.“
Blabbermouth zitiert aus genanntem Interview außerdem, dass Hammett die Relevanz eines Gitarrensolos ohnehin nicht besonders hoch einschätze:
„Die Leute werden sich nicht an ein großartiges Gitarrensolo erinnern. Es tut mir leid, dass allen euren Lesern da draußen zu sagen. Sie werden sich an eine großartige Melodie erinnern. Sie werden sich an einen großartigen Song erinnern. Und ich spreche nicht von Musikern. Ja, Musiker werden sich an ein großartiges Gitarrensolo erinnern, aber Nicht-Musiker, die die Mehrheit der verdammten Hörerschaft ausmachen, werden sich nicht an Gitarrensoli erinnern.“
Daher habe er über die Kritik an seinem Solo lediglich lachen können.
Für dich ausgesucht
- Metallica besteht laut James Hetfield nur aus “durchschnittlichen Musikern”
- Kirk Hammett: “Egal wie gut sie sind, die meisten Leute werden die Gitarrensoli sowieso vergessen”
- Kirk Hammett würde gerne mehr touren: „Ich habe das Gefühl, davon gibt es gerade nicht genug in meinem Leben.“
- Rob Halford und Judas Priest haben nicht vor, in den Ruhestand zu gehen
- Dave Mustaine bei Joe Rogan über Metallica und die dunklen Seiten der Musikindustrie
Verwandte Artikel:
In einer aktuellen Episode ihres Podcasts The Metallica Report spricht Gitarrist Kirk Hammett über das Touren, seinen Alltag, wie sehr er es nach wie vor liebt, auf der Bühne und im Studio zu musizieren.
Kirk Hammett bekommt von YouTuber Luisito Rey 11 Cover-Versionen von Metallica Songs vorgespielt. Hier sind seine Reaktionen.
pferdinand sagt:
#1 - 09.09.2024 um 12:25 Uhr
Hm. Hammets Solo klingt für mich tatsächlich ziemlich uninspiriert. "Schlechtestes Gitarrensolo aller Zeiten" ist vielleicht ein wenig überzogen, tatsächlich enthält es aber wirklich nichts, was in meinen Ohren mehr wäre als eine beliebige Aneinanderreihung tausendfach gehörter Gitarrensolobausteine ohne irgendein musikalisch interessantes Element. Kirk Hammet darf sich wieder einkriegen. Ja, er ist ein sehr erfolgreicher Musiker. Das heißt aber noch lange nicht, dass er auch musikalisch herausragend wäre. Aber selbst wenn: Auch die größten Meister ihres Faches haben nicht ausschließlich Geniales produziert und bei weitem nicht alles ist ihnen perfekt gelungen. Picassos Spätwerk ist so ein Beispiel, da ist erschreckend viel lieblos hingeschluderte Dutzendware dabei, die am Markt absolut keine Spitzenpreise erzielt. Soll heißen: Nur weil man Kirk Hammet von Metallica ist, heißt das noch lang nicht, dass das p.t. Publikum vor allem und jedem was man spielt ehrfurchtsvoll in die Knie zu gehen hat. Auch er ist nur ein Mensch und hat in diesem Fall halt ein zutiefst menschliches nicht wirklich gelungenes Solo abgeliefert.
Phi Alek sagt:
#1.1 - 09.09.2024 um 20:32 Uhr
Kirk Hammet gendert auf Englisch?? Denke eher dass das ein ideologischer Übersetzungsfehler des*der Autor*in war.
Antwort auf #1 von pferdinand
Melden Empfehlen Empfehlung entfernen