Praxis
BBD-320 ist einfach zu bedienen (ach was…)
Die üblichen Beschreibungen der Bedienbarkeit des Klark Teknik 3rd Dimension BBD-320 kann hier wohl ausgespart bleiben – viel zu bedienen gibt es ja nicht. Das Gerät ist rauscharm, durchgeführte Signale verschlechtern ihre Klangqualität nicht. Im Betrieb nervt es natürlich schon ab und an, dass der Mono-/Stereo-Schalter auf der Rückseite ist und ein Mono-Signal im Bypass nur auf der linken Seite ausgegeben wird.
Sobald der Prozessor seinen Effektbetrieb aufnimmt, also mit Schalten auf Position 1, verliert das Signal deutlich an Substanz. Was sich zunächst recht negativ liest, ist es in Wirklichkeit nicht: Den Klark Teknik 3rd Dimension BBD-320 benutzt man genau für diesen Zweck, also Signale etwas breiter zu machen, im Mix weiter hinten zu positionieren und etwas aufzufächern. Schon der Roland war ein „go-to“-Gerät, wenn Pads, Strings oder Backing-Vocals in einer Mischung zu präsent waren und mehr zum Auskleiden der Mix-Bühne verwendet werden sollen, ohne mit Reverb allzu stark zu verwässern, Höhen wegzunehmen oder den Pegel stark zu reduzieren.
Genau diese Fähigkeiten liefert auch der Klark, wenngleich er minimal harscher und kräftiger wirkt, als ich die mir bekannten Originale (die ihrerseits natürlich bereits gealtert waren…) in Erinnerung habe. Der Klark BBD-320 besitzt dennoch die warme und reiche Klangsignatur, für die schon der Roland geschätzt wurde. Und ebenfalls nicht unwichtig: Wie schon das japanische Original wird die Stereomitte etwas freigeräumt und es tritt eine klare Stereoverbreiterung auf; gleichzeitig bewahrt der Effekt ein hohes Maß an Monokompatibilität. Das ist vor allem bei tieffrequenten Signalen wichtig. Das Audiobeispiel mit dem Moog-Bass zeigt das sehr eindrücklich. Natürlich wird der Synthesizersound indifferenter und büßt an Punch ein, doch trotzdem schwimmt das Bassfundament nicht weg.
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Vier Dimensionen – und mehr
Schon Position 1 liefert den gewünschten Effekt in oft ausreichender Stärke, selbst hinter dem geraezu warnend rot markierten Schalter für Position 4 verbirgt sich kein Modulationsfeuerwerk. Der Klark ist wie das Original ein One-Trick-Pony, aber dieser Trick hat es eben in sich. Es ist möglich, durch gleichzeitiges Drücken mehrerer oder sogar aller Dimension-Schalter Variationen zu erzeugen, allerdings kann man auch dadurch keinen Extremeffekt erzeugen, anders als beim 1176 mit dem All-Button-Modus.
Heimann Rudolf sagt:
#1 - 13.07.2020 um 20:12 Uhr
Ich konnte bei mir tatsächlich nicht feststellen, dass sich durch das Drücken mehrerer oder aller Taster ein wahrnehmbar anderer Choruseffekt ergibt, m. E. ist das "Mojo", "Geschwurbel" oder vergleichsweise nur homöopathisch-individuell belegbar. Interessantes Feature: Wenn NICHTS gedrückt ist - also weder 1 2 3 4 noch OFF - erklingt Modus 2. Very Strange! Dennoch ein sehr nützliches Werkzeug zum "Aufräumen", zum "Verbreitern", zum "aus Mono gepflegt Stereo machen". Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis, meine ich.