Wenn es um den Kauf eines neuen Drum-Hockers geht, schauen sich viele Drummer zunächst bei den bekannten Modellen japanischer und amerikanischer Firmen um. Die Firma K&M aus Wertheim hat allerdings auch ein kleines Sortiment unterschiedlicher Modelle im Angebot, welche – trotz ihrer Fertigung in Deutschland – gar nicht so teuer sind. Eines davon ist der Sattelsitz namens Nick, der seinen Namen der Erzählung nach einem Mitarbeiter des Musikhauses Thomann verdankt.
Besonders bei den Basiskonstruktionen geht K&M traditionell einen anderen Weg als die meisten anderen Hersteller, beim Nick fällt aber auch die kompakte Sattelform des Sitzteils auf. Auf den folgenden Zeilen könnt ihr nachlesen, wie sich das Gestühl im Einsatz bewährt.
Details & Praxis
Die Höhenverstellung erfolgt gerastert
Der K&M-Neuling braucht hier einen kurzen Moment, um die Reihenfolge zu verinnerlichen, in der die zwei dafür nötigen Bedienelemente betätigt werden müssen. Zunächst wäre dort eine große Rändelschraube aus Kunststoff, welche gelöst werden möchte. Anschließend zieht man auf der gegenüber liegenden Seite an einem gefederten Stift, um dann den Sitz nach oben ziehen, beziehungsweise nach unten drücken zu können. Ist die gewünschte Höhe gefunden, lässt man den Stift los und wartet darauf, dass er sich in einem der Rasterungslöcher des Tauchrohrs arretiert. Als letzten Schritt fixiert man die Rändelschraube. Das Prozedere hört sich zunächst etwas langwierig an, hat aber den Vorteil, dass einmal gefundene Positionen dauerhaft bestehen blieben. Drehspindeln hingegen neigen bei häufigen Körperdrehungen des Drummers dazu, die Sitzhöhe selbsttätig zu verändern. Trotzdem ist zu beachten, dass der Haltestift auch tatsächlich ganz zurück gleitet, denn sonst kann es eine ruckartige Abwärtsbewegung der Sitzfläche beim ersten Platznehmen geben. 51 bis 71 Zentimeter gibt K&M als Einstellungsbereich an, mit knappen 5,5 Kilogramm ist der Hocker angenehm leicht.
Mit sehr fester Polsterung kommt die Sitzfläche daher
An der Sitzfläche angekommen, fällt mir nicht nur die relativ kompakte „Pizzastückform“ auf, sondern auch die sehr feste Polsterung. Der Sitztest ist aber überzeugend, ich fühle mich gut aufgehoben und habe zunächst nicht den Eindruck, dass mir der Hocker Spielenergie raubt. Erwähnenswert ist noch, dass der Halteflansch die nachträgliche Montage einer passenden K&M Rückenlehne erlaubt. Der gute Eindruck wird allerdings durch die Konstruktion der Sitzteilbefestigung auf dem Tauchrohr gestört. Anders als bei vielen anderen Modellen, packt hier kein beidseitiger Flansch zu, sondern nur eine kleine Schraube. Das Resultat dieser Lösung ist, dass bereits die erste seitliche Drehung (zum Beispiel zum Aufnahme-Equipment oder an einem sehr großen Set) zur Lockerung der Schraube und damit zu seitlichen Bewegungen führt. Hier sollte K&M nachbessern und die Art der Fixierung überdenken.