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KMA Guardian Of The Wurm Test

Der KMA Guardian Of The Wurm dürfte Freunde des Metal aufhorchen lassen, denn bei diesem High-Gain-Distortion-Pedal haben wir es mit einer Erweiterung des KMA Wurm zu tun, die klanglich an den Sound des legendären Boss HM-2 angelehnt ist.

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Die Bedienoberfläche ist mit einer bunten Grafik unterlegt und hält diverse Potis, Schalter und Schieberegler bereit.


Bei unserem heutigen Testkandidaten hat die Berliner Pedalmanufaktur quasi den Vorgänger um ein paar sehr interessante Features erweitert, darunter beispielsweise ein Noise-Gate, womit man sich mindestens ein weiteres Pedal ersparen kann.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das Pedal in unserem heutigen Test schlagen wird.

Details

KMA gibt auf der Firmenwebsite unverblümt zu, Fan des Boss HM-2 zu sein, einem Klassiker der Pedalgeschichte. Vor allem schwedische Death-Metal-Bands setzten das Pedal für den charakteristischen “Chainsaw“ Distortion-Sound ein. Es aber nur auf dieses Genre zu beschränken, würde ihm überhaupt nicht gerecht werden, denn nebst vielen anderen schraubten sich auch Pink Floyds David Gilmour, Prince und Johnny Marr das HM-2 aufs Pedalboard.
Das Guardian Of The Wurm Pedal erreicht mich sicher in einem Karton verpackt und in ein Stoffsäckchen eingehüllt, zudem befinden sich eine Bedienungsanleitung sowie zahlreiche Sticker in der Verpackung – das war es dann aber auch schon. Ein Netzteil oder Gummifüßchen gehören nicht zum Lieferumfang. Mit seinen Abmessungen von 121 x 145 x 58 mm (LxBxH) fällt es größer aus als beispielsweise ein Standard-Boss-Treter und bringt 517 Gramm auf die Waage. Das schwarze Alu-Druckgussgehäuse macht einen überaus robusten Eindruck und sollte auch härteren Belastungen standhalten. Sämtliche Potis und Schieberegler lassen sich angenehm bedienen, auch die Beschriftung der Regelmöglichkeiten ist auf der recht bunt geratenen Bedienoberfläche bei normalen Lichtverhältnissen problemlos abzulesen – sehr gut!

Fotostrecke: 3 Bilder Der KMA Guardian Of The Wurm hat sich dem amtlichen Metal-Sound verschrieben und bringt neben Distortion noch Equalizer und Noisegate mit.

Schauen wir uns die mit einer ganzen Reihe von Einstellmöglichkeiten bestückte Bedienfläche des Guardian Of The Wurm etwas genauer an:
Links und rechts stehen jeweils zwei Potis mit weißem Skalenstrich zum Einstellen von Gain, Master, Gate und Blend bereit. Gain und Master erklären sich von selbst, die rechts angeordneten Gate- und Blend-Regler allerdings erst auf den zweiten Blick, denn das Pedal beheimatet neben dem Distortion auch eine Gate-Einheit unter seiner Haube. Das auf einem Blackmer VCA basierende Gate regelt den Threshold des Noise-Gates, mit dem Blend-Regler wird das Direktsignal beigemischt.

KMA hat sich aber noch etwas Besonderes einfallen lassen und zwei weitere kleine Kippschalter hinzugefügt, bei denen es sich um einen Clip-Style- und einen EQ-Style-Schalter handelt.
Der Clip-Style-Schalter wählt aus folgenden Modi:

  • SI (Silicon Diodes): Hier soll das originale HM-2-Clipping zustande kommen.
  • A-S (Asymetrical): Liefert mehr „Knochigkeit“ im Klang und weniger Kompression.
  • OFF (Lifted Diodes): Laut Hersteller perfekt für Bässe und Baritongitarren.

Der EQ-Style bietet ebenfalls drei Schaltmöglichkeiten:

  • HM-II: Aktiviert den High-Mid-EQ mit fixer Center-Frequenz.
  • KMA: Aktiviert den von KMA designten High-Mid-EQ mit wählbarer Center-Frequenz.
  • Both: aktiviert beide EQ-Styles

Womit wir auch schon bei den vier Schiebereglern angelangt wären, die entsprechend viele EQ-Bänder abdecken. Für die bessere Ortung der Positionen im Dunkeln wurden die Schieberegler mit mittig angebrachten LEDs versehen.

  • LOW: Dabei handelt es sich um einen aktiven semi-parametrischer EQ für Low-Frequency-Boost (Up)/Cut (Down) mit einstellbarer Mittenfrequenz zwischen 60-150 Hz, Mittelstellung 90 Hz.
  • L-MID: Aktiver semi-parametrischer EQ für Low-Mid-Frequenz-Boost (Up)/Cut (Down) mit einstellbarer Mittenfrequenz zwischen 300 Hz – 1,05 kHz, Mittelstellung 490 Hz.
  • H-MID: Aktiver semi-parametrischer EQ für Hoch-Mitten-Frequenz-Boost (Up)/Cut (down), EQ-Style „KMA” mit einstellbarer Mittenfrequenz zwischen 850 Hz – 3 kHz, Mittelstellung 1,3 kHz. EQ-Style “HM-II”: Original HM-2 Dual High-Mid-EQ mit fester Mittenfrequenz.
  • HIGH: Aktiver semiparametrischer EQ für Hochfrequenz-Boost (up)/cut (down) mit einstellbarer Mittenfrequenz zwischen 1,4 – 5 kHz. Mittelstellung 2 kHz.
Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche ist mit einer bunten Grafik unterlegt und hält diverse Potis, Schalter und Schieberegler bereit.

Das Guardian Of The Wurm besitzt zwei Relais Soft Switch-Fußschalter und zwei Aktivierungsmodi:

  • Tame auf der rechten Seite aktiviert das Noise-Gate.
  • Terror auf der linke Seite aktiviert die High-Gain-Distortion- und Noise-Gate-Schaltung oder nur High-Gain-Distortion, je nach Schaltmodus.
  • Independent: High-Gain-Distortion und Noise-Gate können unabhängig voneinander ein- und ausgeschaltet werden.
  • Synced: TERROR schaltet das gesamte Pedal ein und aus, das Noise-Gate kann nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden, während die Distortion aktiv ist.

Das Umschalten zwischen den beiden Modi ist recht einfach, dafür müssen beide Schalter gedrückt werden, während das Pedal an die Stromversorgung angeschlossen wird. Das Pedal merkt sich die letzte Einstellung.
Allerdings fallen die LEDs für meinen Geschmack viel zu hell aus und erschweren das Einstellen unnötig. Ein Problem, das mir schon bei vielen Pedalen aufgefallen ist. Ich würde mir eine Einstellungsmöglichkeit wünschen, um die Helligkeit den persönlichen Vorlieben anpassen zu können.
Es dürfte wohl niemanden verwundern, dass unser Testpedal auch im Inneren noch einige Schaltmöglichkeiten zur Verfügung stellt.

  • Input Filter: Aktiviert einen High-Cut am Distortion-Eingang, um das Risiko einer Oszillation bei aufgerissenen Gain/Master und allen EQs zu reduzieren.
  • Trigger Source: Stellt die Quelle für den Trigger des Noise-Gates wie folgt ein:
  • Pre-Gain: Instrument In
  • Post-Gain: Distortion Out/FX Loop In
  • Post-Loop: FX Loop Out/Noise Gate In
  • Gate Response: Wählt zwischen Soft- oder Hard-Gate.
  • Distortion Level: Stellt die maximale Lautstärke der Distortion-Sektion ein, bevor sie mit dem Clean-Signal gemischt wird. Sehr hilfreich, wenn kein Clipping verwendet wird, um es an das beigemischte Direktsignal anzupassen.
  • Clean Volume Trim: Stellt den maximalen Pegel des verfügbaren Clean-Signals ein.

Fehlen eigentlich nur noch die Anschlüsse, die sich an der Stirnseite des Guardian of The Wurm befinden. Zu ihnen gehören natürlich Ein- und Ausgangsbuchsen, an der mit External Trigger bezeichneten kann ein Trigger angeschlossen werden, der das Noisegate ansteuert. Beim Effect-Loop handelt es sich um einen Einschleifweg, über den weitere Pedale zwischen Distortion-Schaltung und Noise Gate platziert werden oder das Noisegate in den FX-Loop eines Verstärkers eingefügt werden kann.
Batteriebetrieb ist nicht möglich, dafür lässt sich aber jedes Standard-Pedalnetzteil oder jede zentrale Spannungsversorgung anschließen, die 9-Volt-Gleichstrom mit einem Hohlstecker mit innen liegendem Minuspol liefert. Die Stromaufnahme beträgt 150 mA.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse parken allesamt an der Stirnseite des KMA Guardian Of The Wurm.

Soweit unser Rundgang um das Guardian Of The Wurm, es wird allerhöchste Zeit für den Praxisteil!

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