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Koch Loadbox LB120-II Test

Praxis:

Power Soak
Beim Praxistest mit der Koch Loadbox habe ich folgendes Equipment verwendet:

GitarreAmpLoadboxSpeakerMikrofonRec. Preamp
Gibson SGMarshall SLP 100Marshall 4×12 mit GreenbacksCAD E-100Neve 8801

Topteil und der Gitarrist befinden sich im Regieraum, die Box ist im Aufnahmeraum gut isoliert, sodass fast kein Direktschall vom Lautsprecher durchdringt und man nur den endgültigen Aufnahmesound über die Regielautsprecher hört. Der Marshall hat kein Mastervolumen und produziert einen angenehmen, gut verzerrten Sound in einer Lautstärke, die nach meiner Erfahrung besonders von Sängern als ohrenbetäubender Lärm bezeichnet wird. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Daher ist dieser Verstärker ein idealer Testpartner für die Koch Loadbox, denn laut Aufgabenstellung sollen ja beide Welten zufriedengestellt werden. Der Gitarrist braucht ausreichend Verzerrung und der Sänger sollte sich nicht mehr so stark von der Macht des Gitarrensounds belästigt fühle. Ich habe den Amp-Master auf 15 Uhr eingestellt, eine Stellung, bei der das britische Rock-Kraftwerk in einem Meter Entfernung von der Box gut 100 dB Schalldruck generiert. Um den Klangunterschied der leistungsreduzierten Ausgänge zu dokumentieren, habe ich mit diesem Setting immer das gleiche Riff über die verschiedenen Ausgänge aufgenommen. Der 100%-Output ist dabei die Referenz, den fehlenden Pegel habe ich am Input-Level des Recording-Preamps wieder ausgeglichen, sodass bei der Aufnahme immer derselbe Pegel auf die Festplatte gebannt wird. Hier ist das Ergebnis:

Audio Samples
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Plexi 100% Plexi 40% Plexi 15% Plexi 5% Plexi 2% Plexi 1%

Von 100 auf 40 sehr konstanter Sound. Bei 15% hört man einen leichten Abfall und ab 5% wird der Sound doch deutlich schwächer. Aber das ist völlig normal. Bei der höchsten Reduktion hat der Amp in dieser Einstellung immer noch einen guten Pegel, den man durchaus als gehobene Zimmerlautstärke bezeichnen kann. Wer einen voll aufgedrehten 100 Watt Amp zur Ruhe bringen möchte, um auch nachts im Mietshaus noch zu üben, der wird hier Schwierigkeiten bekommen.

Wer die Leistungsreduktion öfters verändert, der wird es schnell recht lästig finden, weil man immer auf der Rückseite umstecken muss. Viele finden eine Steckverbindung gerade bei Lautsprecherausgängen besser, weil so die Signalführung direkter und der Soundverlust geringer ist als über einen Schalter. Das kann ich durchaus bestätigen, denn der Klangunterschied beim Anschließen der Loadbox im Vergleich zum direkten Amp/Box-Sound ist fast nicht hörbar. Beim Einsatz im Rack sollte man also nicht unbedingt zu denen gehören, die ständig die Leistungsreduktion wechseln möchten.

Röhrenverstärker, und hier besonders der Marshall Plexi, haben eine große dynamische Bandbreite. Dreht man sie voll auf, wird die noch größer, denn bei einem Schalldruck von 100 dB ist logischerweise mehr Platz für Zwischenschritte und Abstufungen als bei moderater Zimmerlautstärke. Wir testen jetzt diesen Unterschied in der Recording-Situation, in der man ja in gepflegter Lautstärke abhört, während nebenan das Lautstärke-Chaos tobt. Wie wirkt sich der leistungsreduzierte Sound auf die dynamische Ansprache aus?

Audio Samples
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Dynamik 100% Dynamik 40% Dynamik 5%

Bei 40% sieht das Ganze noch gut aus, die Verzerrung lässt sich noch sehr gut mit der Anschlagstärke kontrollieren. Ab 15% nimmt es wesentlich ab, was man besonders beim Abhören im Regieraum zu spüren bekommt. Aber auch hier ist das Ergebnis im absolut normalen Rahmen, denn es ist logisch, dass der voll ausgefahrene Amp die besagte größere Bandbreite an Dynamik liefert als ein auf 15% oder weniger reduzierter. Die 40% Variante bietet gute Dynamik, an der es nichts auszusetzen gibt.

Speaker Simulator
Beim Testen des Speakersimulators sieht der Signalweg folgendermaßen aus:

GitarreAmpLoadboxRec. Preamp
Gibson SGMarshall SLP 100über SpeakersimulatorNeve 8801

Wir hören uns nun die unterschiedlichen Einstellungen des Speakersimulator-Ausgangs an. Der wurde an denselben Preamp wie das Abnahmemikrofon in den vorherigen Beispielen angeschlossen. Die Einstellungen wurden selbstverständlich beibehalten. Zuerst noch einmal der Sound des Amps mit Mikrofon bei 40% Leistung.

Audio Samples
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Mikrofon – 40% Leistung

Die Speakersimulation klingt etwas kratzig, ist aber auf jeden Fall brauchbar und kann durchaus bei Aufnahmen verwendet werden. Man merkt eben sehr deutlich den Einsatz der Frequenzkorrektur, bei der die Höhen stark beschnitten werden; diverse Obertöne sind nicht mehr vorhanden und der Klang wird etwas eindimensional. Es ist eben nur eine Annäherung an die Aktion mit Mikrofon, aber es ist vertretbar.

Audio Samples
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4×12 Off Axis

Ihr hört zuerst die Simulation einer 4×12 Box mit dem Mikrofon am Rand des Speakers.

Audio Samples
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4*12 On Axis

Mit dem Mikrofon in der Mitte erhält man der Realität entsprechend einen etwas spitzeren Ton.

Audio Samples
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1×12 Off Axis

Hier die beiden Varianten der nachempfundenen 1×12 Box, die generell etwas weniger Bassfundament besitzt. Zuerst die „Off Axis“-Einstellung mit dem Mikrofon am Rand des Lautsprechers mit einem weicheren Klang.

Audio Samples
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1×12 On Axis

Wie zu erwarten klingt die „On Axis“-Einstellung wieder einen Hauch spitzer.

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