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Komet 29 Top und AmbiKab Box Test

Praxis

Los geht es mit dem puren Amp ohne Effekte. Der Verstärker ist an die AmbiKab-Box angeschlossen, die AmbiKab-Endstufe ist noch nicht eingeschaltet, es sind nur die beiden 12-Zoll-Speaker aktiviert. Der Amp liefert einen recht geradlinigen Grundsound bei mittlerer Position des Tone-Reglers. Alles ist frequenzmäßig sehr ausbalanciert und der Charakter des Instrumentes kommt voll zur Geltung, dazu eine erstklassige Ansprache und eine schmatzige Endstufenkompression bereits bei geringer Lautstärke, die dem Spieler ein ausgezeichnetes Spielgefühl vermittelt. Harte Anschläge werden in eine sehr harmonische Übersteuerung gefahren. Bereits beim ersten Ton wird ein sehr hohes klangliches Niveau deutlich.
Wir starten mit einer nüchternen Bestandsaufnahme zur Funktion und den klanglichen Auswirkungen von Thrust- und Tone-Regler bei relativ niedrigem Volume-Setting sowie dem Sound bei unterschiedlichen Einstellungen des Bright-Schalters.

Audio Samples
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Funktion Thrust-Regler Funktion Tone-Regler Funktion Bright-Schalter
AudioVOLTHRTONBRI
1Thrust – versch. Einstellungen: 7, 12, 17 Uhr (Strat)9var.121
2Tone – versch Einstellungen: 7, 9, 12, 15, 17 Uhr (Strat)912var.1
3Bright – Pos. 2 (mitte) – Pos 1 (unten) – Pos. 3 (oben) (Strat)91212var

Mit dem Thrust-Regler kann sehr feinfühlig das Übersteuerungs- und Sättigungsverhalten geregelt werden, bei niedrigen Werten ist der Ton sehr klar mit höheren Gain-Reserven. Dreht man weiter auf, wird er entsprechend muskulöser in Pegel und Frequenzgang. Die tiefen Mitten werden leicht angehoben und eine leichte Übersteuerung ist mit an Bord. Alles ist sehr gut dosierbar über den gleichmäßigen Regelbereich. Der Tone-Regler hat ebenfalls einen hohen Wirkungsgrad und auch diese Einstellungen haben einen Einfluss auf den Zerrgrad: Je höher gedreht wird, desto mehr kommt der Komet ins Schwitzen und liefert seine harmonischen Zerrsounds. Auch hier wird die hohe Qualität des Amps deutlich, denn allein mit den beiden Reglern lassen sich eine Menge an feinen unterschiedlichen Sounds einstellen, und es klingt eigentlich immer ausgezeichnet. Selbst bei voll aufgedrehtem Tone-Poti beißt es nicht in den Ohren. Eine weitere, eher subtile Anpassung an den Ton der Gitarre nimmt der Bright-Schalter vor. In der mittleren Stellung (Pos. 2) ist der Klang neutral, bewegt man ihn nach unten, werden die Höhen leicht angehoben, in der oberen Schalterstellung (Pos. 3) ist der Höhen-Boost etwas stärker. In der Neutralstellung zeigt sich der Amp ohne Boost- oder Zerrpedale sehr gut in den Disziplinen Clean- und Crunchsounds, bei Humbucker-Gitarren kann man den Kollegen auch zu einer kernigen Mid-Gain-Zerre überreden. Für höhere Zerrgrade werden dann Hilfsmittel in Form von Bodentretern benötigt. Aber dazu kommen wir gleich, hier erst einmal das Topteil mit unterschiedlichen Gitarren bespielt.

Audio Samples
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Volume-Poti Aktion Jaguar P90 Volume-Poti Aktion Melody Maker Mid Gain Dynamisches Spiel Clean
AudioVOLTHRTONBRI
4Vol.-Poti Aktion: Zuerst Hals-Pickup (Vol. 5) dann Steg-Pickup (Vol. 10) (Jaguar P90)1016141
5Vol.-Poti Aktion: Zuerst Hals-Pickup (Vol. 7) dann Steg-Pickup (Vol. 10) (Melody Maker)1212143
6Mid Gain Zerre (SG)1315152
7Anschlagsdynamik: Zuerst leicht mit den Fingern, dann hart mit dem Pick (Les Paul)1012152
8Clean (Tele)108143
Der Komet 29 bedient von Clean bis Mid-Gain alle Facetten und liefert einen exzellenten Ton.
Der Komet 29 bedient von Clean bis Mid-Gain alle Facetten und liefert einen exzellenten Ton.

Die Reaktion auf den Anschlag und die Aktionen des Volume-Potis an der Gitarre sind traumhaft. Hier wird wirklich jede noch so subtile Veränderung am Instrument übertragen. Fehler verzeiht der Komet 29 natürlich auch nicht, aber wer einen Amp zur Übertragung von ausdrucksstarkem Gitarrenspiel sucht, liegt hier richtig. Der Schallpegel des Komet 29 ist absolut band- und bühnentauglich, und das, was ihr wahrscheinlich recht entspannt als Mid-Gain-Zerrsound hört, ist vor der Box bereits ein ordentliches Pegelbrett und nur in größeren Räumen einigermaßen genießbar. Der Komet 29 verträgt sich ausgezeichnet mit Boost-, Overdrive- und Distortion-Pedalen, hier können dann noch etwas flexiblere Zerrsounds bis hin zum High-Gain-Brett erzeugt werden. Dazu hier zwei Beispiele.

Audio Samples
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Amp pur -> mit Okko Diablo Amp mit Emma PisdiYAUwot
AudioVOLTHRTONBRI
9Zuerst der Amp pur, dann mit vorgeschaltetem Okko Diablo (Strat)98132
10Mit vorgeschaltetem Emma PisdiYAUwot (SG)97123

Nun sollen die Stereo-Funktionen der AmbiKab-Box im Fokus stehen. An den Send- und Effects-Inputs der Box ist ein TC Electronic Flashback Delay in Stereo angeschlossen. Die Pegel-Anpassung funktioniert problemlos und die Lautstärke des Effekt-Signals lässt sich gut anpassen. Die Leistung der integrierten Endstufe ist auf jeden Fall ausreichend, um die Effekte laut hörbar zu machen und mit dem 29-Watt-Amp mithalten zu können. Der Sound ist transparent und breit, wenn Direktsignal und Effekte aus unterschiedlichen Lautsprechern kommen. Wer sich im Stereosound mit Effekten auf der Bühne baden möchte, kommt hier in den vollen Genuss. Ich habe die beiden “Effekt-Speaker” jeweils mit zusätzlichen Mikrofonen (CAD E-100) abgenommen, die drei Signale (direkt plus zwei Effektwege) lassen sich auch für Aufnahmen oder im Bühnenbetrieb sehr gut mischen.

Audio Samples
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AmbiKab mit Stereo Delay
AudioVOLTHRTONBRI
11AmbiKab mit Stereo Delay107123
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Profilbild von Chris56

Chris56 sagt:

#1 - 21.06.2017 um 07:14 Uhr

0

So schön der Amp (Box) auch klingt, der Preis ist aus meiner Sicht abartig ! Wenn man bedenkt im Vergleich bietet z.B. ein Morgan PR12 absolut ebenbürtige Sounds und kostet um vieles weniger. Ausserdem, für ein Stereoset genügt eine splittbare 2x12er Box und Stereoendstufe eventuell noch eine Splitbox und das kommt mir auch wesentlich günstiger.

    Profilbild von TommyMotor

    TommyMotor sagt:

    #1.1 - 21.06.2017 um 08:17 Uhr

    0

    Hattest Du den Morgan und den Komet im A/B Vergleich?

    +1
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