“Konna … was?!?” – so werden sicher nicht wenige von euch auf den Titel dieses Duetts der indischen Bassistin Mohini Dey und des Hannoveraner Über-Drummers Marco Minnemann reagieren. Klar ist schon mal: Wenn diese beiden Ausnahmemusiker aufeinandertreffen, stehen garantiert keine 08/15-Grooves zwischen Bass und Schlagzeug auf dem Programm. Jedes der beiden Megatalente steht für hochkomplexe instrumentale Virtuosität weitab des Manstreams. So viel sei schon einmal verraten: “Konnakol” ist auch kein indisches Gericht …
Wikipedia weiß: “Konnakol ist der Vortrag der Silbensprache solkattu, mit der in der karnatischen Musik Südindiens die Klänge der zweifelligen Doppelkonustrommel mridangam vokal wiedergegeben werden. Konnakol ist eine musikalische Form, die im weiteren Sinn der Vocal Percussion zugerechnet werden kann. Sie dient daneben zum Erlernen von Rhythmen und der Kommunikation unter Musikern. Zur Technik gehört das gleichzeitige Klatschen mit den Händen zu gesprochenen Silben. Obwohl Konnakol insbesondere als Tradition im indischen Raum bedeutend ist, wird die Technik in der ganzen Welt verwendet, u. a. als Hilfsmethode für das Komponieren von Musik.”
Kein Geringerer als der legendäre John McLaughlin gilt übrigens als großer Fan des Konnakol und wendet diese Technik gerne in seiner Musik an. Und tatsächlich: Wer sich mit der Musik McLaughlins auskennt, wird sich beim Hören von “Konnakol Games” durchaus an die Musik des Gitarrenmeisters erinnert fühlen.
Mohini Dey aus dem indischen Mumbai (dem ehemaligen Bombay) dürfte Konnakol als Tochter des E-Bassisten Sujoy Dey quasi in die Wiege gelegt worden sein – sie geht geradezu schlafwandlerisch mit den rhythmischen Silben um. Und welcher Drummer sollte für eine derartige rhythmische Komplexität ein kongenialer Partner sein, wenn nicht der im Jahr 1970 in Hannover geborene Marco Minnemann?
In diesem Sinne: Lasst uns zuhören und staunen – viel Spaß mit “Konnakol Games”!
Willy Wanker sagt:
#1 - 11.03.2023 um 03:54 Uhr
Wirklich virtuos! Spieltechnisch Championsleague. Mindestens. Musikalisch aber leider nicht mehr als sch…langweiliges Herumgewichse.