Das neue Jahr beginnt für die Hamburger Elbphilarmonie mit einem ziemlichen Dämpfer. Das 866 Millionen teure Konzerthaus musste zum ersten Mal in seiner erst dreijährigen Geschichte ein Konzert abbrechen. Grund dafür war ein defektes Mischpult, welches nicht einmal Eigentum der Elbphilarmonie selbst ist, sondern lediglich Ausgeliehen wurde. Pikant dabei ist, neben der in letzter Zeit immer lauter werdenden Kritik an der Akustik des prunkvollen Konzertsaals, dass die Betreiber der Elbphilarmonie nur für die Beschallung ihres eigenen Hauses bis zu 17.000€ verlangen! Allein diese Summe lässt einen schon wundern, warum da nicht zumindest ein Ersatz-Pult drin ist.
Am 02. Januar lud das eigentlich an der Reeperbahn beheimatete St. Pauli Theater zu einem Neujahrskonzert in den berühmten großen Saal der Elphi. Es sollte ein Gesangs-Abend mit mehreren, dem Theater verbundenen Sängerinnen und Sängern werden. Doch schon beim zweiten Song vom Eröffnungskünstler Volker Lechtenbrink streikte das Mikrofon. Die Techniker gaben ihr bestes, mussten die Zuschauer dennoch erst einmal in eine Zwangspause schicken. Zunächst konnten die Probleme mit dem Mikrofon sogar behoben werden. Als die dänische Sängerin Gitte Haenning jedoch wenig später ihren Auftritt beginnen wollte, kam beim Publikum erneut nichts an.
Die technische Leitung entschied schließlich den Abend abzubrechen. Was zunächst von einigen Zuschauern mit Pöbeleien quittiert wurde, endete schließlich in einer versöhnlichen Geste: Nachdem eine Zuschauergruppe den Gassenhauer “Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins” anstimmtee, setzte schließlich der gesamte Saal inklusive der sich noch auf der Bühne befindlichen Band ein. Dadurch erhielt dieser zweite Januar-Abend doch noch ein recht positives Ende für das Publikum und die Theater-Macher. Die folgenden Twitter-Reaktionen zeichnen in jedem Fall das Bild eines unvergesslichen, weil sehr skurrilen Abends. Und es gibt sogar die Aussicht auf Wiederholung. Das kündigte zumindest das St. Pauli Theater in Absprache mit dem kritikbehafteten Konzerthaus auf seiner Website an.
Falls es einen Wiederholungs-Abend geben sollte, hätten wir hier noch ein bis zwei Tipps für die PA-Techniker der Elphi!
Für dich ausgesucht
Vor dem Abbruch in der @elbphilharmonie @abendblatt pic.twitter.com/zYIjB3LZhb
— Will Home (@Friewill) 2. Januar 2020
Techniker sagt:
#1 - 12.01.2020 um 12:01 Uhr
Ich finde Ihren Beitrag mehr als Geschmacklos. So über eine Sache herzuziehen, bei der Sie selbst nicht dabei waren ist einfach nicht okay. Die Elbphilharmonie ist ein renommiertes Konzerthaus, dass es da erst nach knapp drei Jahren Betriebszeit zu einem derart großen veranstaltungstechnischen Problem gekommen ist, grenzt an ein Wunder.
Backup-Pulte sind nicht immer die Lösung, gerade wenn das Mischpult von der Produktion selber kommt und wenn die Veranstaltung zu komplex ist um sie "mal eben" auf ein anders Pult zu switchen.Und dann den wirklich qualifizierten Technikern der Elphi (die mit dem externen Pult übrigens nicht viel zu tun hatten) einen Link vorzugeben auf welchem Sie Mischpulte richtig zu bedienen lernen gehört sich wirklich nicht, Niklas Wilhelm.
Schuhjunge sagt:
#1.1 - 15.01.2020 um 11:07 Uhr
Mein lieber Herr,Es ist in Ordnung über die Elbphi herzuziehen wenn es in solch argumentativer Form passiert. Denn das was die inkompetenten Techniger an jenem Abend abgeliefert haben ist schlichtweg entsetzlich. Warum sind sie denn Techniger wenn sie von Technik offengestanden keine Ahnung haben? Das ganze Elbphi ist ein Armut'szeugnis und die Akustik ist übel. Zuschauer sollten kurzerhand schlichtweg einen großen Bogen um diesen Ort machen der seines Namen NICHT würdig ist.Herzlichst,
Schuhjunge
Antwort auf #1 von Techniker
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