Praxis
Bedienung
Nach dem Einschalten ist der EK-50 nach 15 Sekunden spielbereit und befindet sich direkt im Style-Modus. Der unten im Display angezeigte Spielsound (z. B. Grand Piano) ist über die gesamte Tastatur spielbar. Wird ein Style gestartet, so können Akkorde über den gesamten Bereich der Tastatur erkannt werden. Wer die herkömmliche Teilung der Klaviatur in zwei Bereiche (links Akkorderkennung, rechts Melodiebereich) bevorzugt, drückt einfach die Taste SPLIT, welche danach rot leuchtet.
Mit den beiden CATEGORY-Tastern unter dem Encoder-Rad lässt sich sehr schnell die gewünschte Style-Kategorie durch Drücken der beiden Taster vorselektieren. Die endgültige Wahl trifft man dann mit dem Encoder-Rad oder den “Plus-Minus-Tasten”. Diese Vorgehensweise gilt übrigens auch für die Schnellauswahl der über 170 KEYBOARD-SETs und SONGs. Jetzt noch die Lautstärke einstellen, und schon kann’s losgehen. Das geht alles recht flott von der Hand, zumal auch das Display alle Vorgänge mit großen, gut lesbaren Zeichen begleitet. Eine Übersicht der gebotenen Kategorien für die Bereiche STYLE, SONG und KEYBOARD SET befindet in weißem Aufdruck im oberen Bereich des Bedienpanels.
Die Handhabung des EK-50 gestaltet sich simpel, wenn man die SHIFT-Taste im Auge behält, welche zum einen die weiteren Funktionen der wenigen doppelt belegten Taster aufruft, zum anderen aber auch sehr schnell Tempöänderungen im Style-Modus bewerkstelligt.
Ein echtes Highlight ist die das schnelle Ändern von Volumeneinstellungen für Styles, dessen Style Parts (Lower, Upper 1, 2 und 3, Drum, Percussion, Bass sowie Other Parts) und Keyboard Sets. Ist der komplette Style zu laut, einfach die STYLE-Taste gedrückt halten und am Encoder-Rad drehen. Im Display wird dann durch eine Balkendarstellung das gewählte Volumen des Styles angezeigt. Die gleiche Vorgehensweise gilt, wie bereits erwähnt, analog auch für Style Parts und Keyboard Sets.
Sounds & Keyboard Sets
Mit über 700 Sounds bietet das EK-50 ein Klangpotenzial, das für ein Instrument in dieser Preisklasse als üppig zu bezeichnen ist. Aus dem Pool an Sounds bedienen sich alle Styles und die dazugehörigen Spielsounds, die in einer Kombination aus bis zu vier Klängen zusammensetzen: Die KEYBOARD SETs und STS. Diese bieten Platz für bis zu drei kombinierte Sounds für den rechten Tastaturbereich und einen Sound für den linken, wenn SPLIT aktiviert ist.
Die Sounds stammen offenbar größtenteils aus dem reichhaltigen Repertoire der größeren Modelle der Pa-Serie. Es finden sich klanglich diverse Gemeinsamkeiten, was für das EK-50 keinesfalls einen Nachteil darstellt. Im Gegenteil: In allen Instrumentenbereichen hat man den Eindruck, vor einem größeren Pa-Keyboard zu sitzen, wobei auch Stereo-Samples Einsatz finden. Schön ist auch, dass eine ganze Reihe von Sounds mehrere Velocity-Layers bieten, was die Ausdrucksmöglichkeiten stark verbessert. Die Klangqualität der Sounds ist insgesamt hoch und man hat oft den Eindruck, vor einem deutlich teureren Instrument zu sitzen.
Alle KEYBOARD SETs und STS können zudem frei bearbeitet werden, was der individuellen Klanggestaltung enorme Möglichkeiten bietet und in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Allerdings wird das EK-50 dadurch auch etwas komplexer als ein typisches Einsteiger-Keyboard. Gerade solche detaillierten Bearbeitungen erfordern aufgrund der wenigen Bedienelemente und der Doppelbelegung verschiedener Taster ein wenig Geduld. Zum Erreichen diverser Funktion muss regelmäßig die SHIFT-Taste zusätzlich gedrückt werden, was den gesamten Workflow schon etwas ausbremst.
Audiobeispiele: Sounds
Styles & Music Styles
Für ein Einsteiger-Instrument bietet das Korg EK-50 mit seinen mehr als 280 Styles ein großes Angebot an Rhythmen, die sich aus acht Begleitspuren zusammensetzen und sich durch eine Kombination aus bis zu drei Spielsounds für die rechte Hand und einem Sound für die linke Hand ergänzen lassen. Verwenden die großen Pa-Serien Geschwister insgesamt vier solcher Klangkombinationen (STS) pro Style, so bietet das EK-50 lediglich eine – irgendwo musste ja schließlich gespart werden. Das Style-Angebot ist dabei vielschichtig und bedient den internationalen Markt.
Jeder Style verfügt über vier Variationen nebst den obligatorischen Accessoires wie Count In/Break, Intro, zwei Fills und Ending. Dabei lassen sich alle Optionen mit Hilfe der beleuchteten Taster synchron zum Rhythmus umschalten.
Im Pool der internen Styles befinden sich auch 64 sogenannte „Music Styles“, welche Komplettregistraturen bekannter Hits und Evergreens darstellen, die auf Knopfdruck abrufbar sind. Diese beinhalten neben den passenden Sounds der Begleitung auch das korrekte Tempo sowie einen typischen Sound für die Melodiebegleitung. Eine Besonderheit hier ist, dass die Styles gleich mit dem entsprechenden Titelnamen bezeichnet sind. Diese Titel lassen sich damit also recht authentisch darbieten.
Die Styles klingen rund und lebendig und decken eine große Bandbreite ab. Wenn es mal nicht auf Anhieb passt, lassen sich Styles auf viele Weisen bearbeiten und an die Erfordernisse anpassen. So besteht die Möglichkeit, einzelne Parts stumm zu schalten, die Instrumentierung, Oktavlage, Effekte und vieles mehr zu ändern. Der bearbeitete Style lässt sich dann auf einem freien Platz innerhalb der Set-Liste speichern. Auf diese Weise lassen sich Styles und dazugehörige Spielsounds (STS) nach eigenen Wünschen anpassen und in eine eigene Reihenfolge bringen, was gerade in der Live-Verwendung ein großer Vorteil ist. Leider lassen sich Music Styles nicht in der Set Liste ablegen, was ein gesondertes Anwählen erfordert.
Wer weitere Styles benötigt, kann das EK-50 über einen USB-Stick mit bis zu 96 (!) zusätzlichen Styles füttern. Dieses Feature wird allerdings erst nach einem Update verfügbar sein, das Ende November 2018 erscheinen soll. Zusätzliche Styles werden übrigens unter Bonus-Ware in einem speziellen Bereich auf der Korg Website angeboten, deren Umfang in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll.
Audiobeispiele: Styles (Intro →Variation →Fill →Ending)
Für dich ausgesucht
Audiobeispiele: Music Styles
Für die Demos der Music Styles habe ich für jeden Titel die entsprechende Melodie mit dem vorregistrierten Sound (STS) mit aufgenommen.
Set-Listen
Set-Listen sind der Speicherort für das komplette Style-Geschehen im EK-50 und bilden eine praktische Steuerzentrale. In zehn Bänke mit jeweils vier Speicherplätzen können eigene Einstellungen für Styles und Spielsound (STS oder KEYBOARD-SET) abgelegt werden. Auf diese Weise können favorisierte Styles mit ihren individuellen Einstellungen sofort abgerufen und gespielt werden, was sehr praktisch für Live-Darbietungen ist. Sollte der interne Speicherplatz einmal nicht ausreichen, dann lassen sich Set-Listen auch auf einem eingesteckten USB-Stick speichern und wieder einladen.
Song-Modus & Aufnahmefunktion
Im Song-Modus, der auch gleichzeitig 18 Demo-Songs beinhaltet, lassen sich eigene Kompositionen, die internen Demo-Songs sowie auf einem USB-Stick gespeicherte MP3- und WAV-Audiodateien oder Standard MIDI Files abspielen und man kann sogar selbst mit einem gewählten KEYBOARD-SET dazu spielen. Das sind für ein Keyboard dieser Klasse sehr umfangreiche Player-Funktionen, die sich deutlich an den größeren Modellen der Korg Pa-Serie orientieren. Mit der Wiedergabe von WAV-Dateien ist der kleine EK-50 seinen ausgewachsenen Brüdern sogar um eine Nasenlänge voraus.
Auch für die Aufnahme eigener Arrangements ist der Song-Modus das richtige Medium. Der Recorder nimmt das komplette Style-Geschehen nebst den dazu verwendeten Keyboard-Sets und den Spielsounds als MIDI-Daten auf. Aufgenommene Songs werden automatisch auf einen der 999 User-Plätze gespeichert. Dort kann man ihn später erneut aufrufen und sogar einfache Bearbeitungen durchführen. Zum Beispiel lässt sich der Inhalt einer Spur an gewünschten Stellen löschen, oder man überlagert eine bereits vorhandene Aufnahme per „Overdubbing“. Eine praktische Sache. Wer den fertigen User-Song gerne als MIDI-File von einem USB-Stick nutzen möchte, kann ihn mit einer Konvertierungsfunktion als Standard MIDI-File im Format „0“ ablegen.
Effekte
Das EK-50 verfügt über eine Reihe an Effekten, um den Sounds das gewisse Etwas zu verleihen. Dafür stehen der Begleitautomatik sowie den Spielsounds jeweils zwei digitale Stereo-Multi-Effekte zur Verfügung. Geboten werden 34 Effekttypen, bestehend aus Raumsimulationen, Delays, Modulationseffekten, Amp-Simulationen, Compressoren/Limitern, Verzerrern, Equalizern, und einigen mehr. 148 Effektvariationen sind für diese Klasse mehr als üppig und bieten eine große Spielwiese für Experimente. Allerdings lassen sich die Effektparameter nicht weiter bearbeiten.
Audio Input
An die AUDIO-INPUT-Buchse auf der Rückseite des Keyboards lässt sich jede Audioquelle anschließen, die man mit einem Mini-Klinkenkabel (3,5 mm, Stereo) verbinden kann. Dabei wird das Audiosignal über die interne Verstärker-/Lautsprecheranlage abgespielt. Besonders praktisch ist das Abspielen von Musik von einem Smartphone, zu der man dann selbst noch spielen kann.
Weitere Funktionen & Betriebsarten
Zu den zusätzlichen Funktionen des EK-50 gehört eine praktische LOOP-Funktion, mit der sich Teile eines Musiktitels nach eigenen Wünschen wiederholen lassen. Auf diese Weise kann man z. B. den Refrain eines Titels beliebig verlängern. Auch zum Üben einzelner Abschnitte eines Songs ist diese Funktion sehr praktisch, denn man muss den Startpunkt des Parts nicht ständig erneut manuell suchen. Das eingebaute Metronom ist ein weiterer praktischer Helfer zum Üben. Drückt man die Taste METRONOM, so erklingt der Rhythmusgeber in einem frei einstellbaren Tempobereich zwischen 30 und 240 BPM.
Wer das Tempo frei einstellen möchte, macht das am einfachsten durch rhythmisches Tippen auf der TAP-TEMPO-Taste. Das Tempo lässt sich auch per TEMPO-LOCK-Funktion halten, was für das Spielen von Medleys mit identischem Tempo praktisch ist.
Mit Hilfe der ENSEMBLE-Funktion lassen sich einer gespielten Melodie zum gegriffen Akkord der linken Hand Harmonien hinzufügen. Auf diese Weise erhält man eine akkordisch gespielte Melodie, obwohl sie nur mit einem Finger gespielt wird.