Praxis
Bedienung
Die Handhabung des Korg EK-50L gestaltet analog zur Bedienung des Basismodels EK-50, da keine zusätzlichen Hardware-Bedienelemente verbaut sind. Insgesamt kann man das Handling als einfach bezeichnen, sodass auch Anfänger schnell mit den einzelnen Sektionen vertraut werden.
Neue Sounds
Hier zunächst einige Audiobeispiele der neuen Sounds des EK-50L. Sie basieren auf neuen Wellenformen und erweitern den Klangvorrat des EK-50L in Richtung moderne EDM-Sounds. Die sogenannten “Off Beat”-Voices profitieren von einer Volumen-Modulation, die synchron zum Tempo des Arrangers arbeitet und sich mithilfe des Joysticks beeinflussen lässt.
Neue Keyboard-Sets
Korg hat dem Sondermodell auch 24 neue Keyboard-Sets spendiert, die zum Großteil aus den neuen Sounds zusammengestellt sind. Mit dem Lower-Part und den drei Upper-Parts sind hier also bis zu vier Sounds als Kombination gleichzeitig spielbar:
Neue Styles
Mit zehn neuen Styles ist dieser Bereich etwas sparsamer ausgefallen als das Soundangebot. Alle zehn Styles habe ich hier einmal angespielt:
Aufgefallen ist, dass einige der neuen Styles nicht korrekt reagieren. So erzeugt der Style “Summer Time” eine völlig andere Harmonie als die Gespielte. Ein gegriffener Major7-Akkord klingt hier eine große Terz tiefer. Beim Style “RUMBA” ist die Melodie-Führung im Intro immer in Moll, egal, ob man Dur oder Moll greift. Das Intro und Ending des Styles „Time Machine“ (Nr. 285) spielt eine Akkordfolge eine kleine Terz höher als der gespielte Akkord. Das klingt strange und man fragt sich, ob das gewollt ist oder nicht. Nach Rücksprache mit Korg bestätigte man uns, dass es sich dabei um einen Fehler handelt, der in Kürze durch ein Firmware-Update behoben wird. Insgesamt sind die neuen Styles natürlich schon eine Bereicherung des Repertoires, aber die Qualität der neuen Rhythmen reicht nicht an die zum Teil sehr geschmackvoll programmierten bisherigen Styles heran. Hier noch einmal ein paar Kostproben der “alten” Styles:
Für dich ausgesucht
Selbst die modernen Beats des Basismodells EK-50, die natürlich auch im EK-50L enthalten sind, sind sehr gut programmiert und vor allem universeller einsetzbar als die doch recht speziellen neuen Styles:
Verbessertes Lautsprechersystem
Korg verkündet, dass die gefühlte Lautstärke des beim EK-50L verbauten Lautsprechersystems doppelt so hoch sei wie die des EK-50! Damit soll man mit dem EK-50L auch kleine Gigs ohne zusätzliche Verstärkung spielen können. Dabei gibt es bei der Leistungsangabe des Lautsprecher-Systems bei beiden Modellen mit 2 x 10 Watt komischerweise keinen Unterschied. Allerdings wiegt das Sondermodell mit 8 kg etwas mehr als das EK-50 (7,5kg), was auf die verbesserten Speaker zurückzuführen sein dürfte. Der maximale Schalldruck der neuen Lautsprecher soll darüber hinaus 94 dB SPL betragen. Leider konnte während des Tests keinen A/B-Vergleich machen, da mir kein EK-50 zur Verfügung stand. Allerdings muss ich sagen, dass schon ein ganz ordentlicher Wumms aus den Lautsprechern kommt. Das wurde allerdings auch schon dem EK-50 im Test bescheinigt. Wenn man die eingebauten Lautsprecher tatsächlich zur Beschallung einer Party-Location einsetzen wollte, wäre ein Abstrahlwinkel des Schalls in Richtung Publikum wesentlich sinnvoller, denn so bläst es einem beim Spielen eher die Ohren weg!
Sonstiges
Korg legt dem EK-50L ein umfangreiches Software Bundle bei, dass man auf der Korg Homepage downloaden kann und kostenlose Musik-Software für Mac/PC und Apps für iOS-Geräte bietet. So hat man als Anwender Möglichkeitenb, mit kostenlosen DAWs wie z. B. Reason Lite von Propellerhead, oder Korgs Gadget 2 Le for Mac in die Welt der digitalen Musik-Produktion einzusteigen. Es sind auch viele Software-Synths dabei, wie z. B. die Korg Collection M1 Le, mit dem die legendären Klänge der Ur-Workstation Korg M1 zu neuem Leben erweckt werden können. An dieser Stelle erhält der Namenszusatz “L” wie “Limitless” seine Berechtigung, denn mit dieser Menge an Software kann man grenzenlos Musik produzieren, was den Lieferumfang im Vergleich zum EK-50 nochmals deutlich erweitert.
Korg EK 50L Sound Demo (no talking)
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Mehr Informationen
Udo M. sagt:
#1 - 14.06.2020 um 20:53 Uhr
Ich finde es sehr merkwürdig von Korg , dass hier ganz alte aber gute universelle Styles und Sounds vom Korg Pa80 aus dem Jahre 2000 bzw. später des Modells Pa50 , nun in neuem Gewand...wieder auferstanden ,an den Mann gebracht werden sollen. Ich spiele seit dem Jahre 2000 Korg Pa80 ,später den Pa50.
Beim Pa50 gibt es noch Sound und Style Editiermöglichkeiten , Pro Style 4 One Touch Settings die dann Übereinandergeschichtete Sounds sofort pro Style anwählen.Die neuen Styles hier, ok, ganz nett,hätte man genauso gut nun für den Pa50 anbieten können. Ich selber besitze immer noch den Pa50 und habe damit fantastische Synthy Sounds durch übereinander Schichten der Einzelsounds und nach langer immenser Programmierarbeit am Gerät ,Effekteinstellungen, Lautstärkeanpassungen, Verstimmung von mehreren Leadsounds und Delayeffekte für Synty Leadsounds Klänge mir erarbeitet die es so in keinem Pa50 oder nun hier beim EK50 gibt. Auch kann man beim Pa50 wenn man will sämtliche Factory Styles durch andere Styles zb. aus dem Internet, überschreiben !! So hat man wirklich nur Styles im Gerät die man auch spielen möchte .Gerade die Möglichkeit, Klänge schnell zu editieren, übereinander zu schichten, Styles umzuinstrumentieren ,Begleit Sounds schnell zu ändern, oder Styles auszudünnen oder anzupassen, scheint es hier nicht zu geben ? Man muss sich mit den Werk Presets zufrieden geben...?
Das ist schade....da frage ich mich wirklich warum Korg den Pa50 nicht weiter produziert hat. Korg hat ein super Keyboard fallen lassen, um wenige Zeit später eine abgespeckte Version dieses Klassikers in anderem Gewand wieder anzupreisen. Genau die gleichen Sounds und Styles wie vor 20 Jahren .Entscheidende Editiermöglichkeiten aber fehlen leider...
Christian Schmitt sagt:
#2 - 28.09.2022 um 15:20 Uhr
Leider vergleicht mein Vorredner (Udo M.) hier Äpfel mit Birnen. Beim EK-50L handelt es sich um ein Einsteiger Keyboard zum Preis von z.Zt. 495€. Ein Pa50 entstammt der Pa Familie und kostete damals ca. 830€ also fast das Doppelte. Wenn, dann müßte man das SD50 mit dem heutigen Pa300 oder Pa600 für ca. 599€ / 799€ vergleichen. Da wären dann auch alle Funktionen, die das Pa50 damals hatte zu finden.