NEUES UND BEWÄHRTES
Wie seine Vorgänger wird auch das Kaoss Pad 3 in einem stabilen Alu-Druckgussgehäuse geliefert. Die gummierten hochwertigen Taster auf der Bedienoberfläche machen einen sehr soliden Eindruck und die auf der Unterseite angebrachten Gumminoppen, verschaffen dem Tool einen sehr sicheren Stand. Neu ist die Form der Pad-Beleuchtung. Beim Kaoss Pad 3 hinterlassen im Pad versteckte Dioden beim Drauftippen und Ziehen eine kleine Spur. Natürlich ist das nur eine optische Spielerei, doch trotz angestrebter Professionalität ist und bleibt das Pad eben auch ein Spielzeug für “DJ-Jungs”, und eine Beleuchtung in bester „Saturday Night Fever Manier“ erhöht den Spaßfaktor ungemein.
Neben der MIDI-Schnittstelle hat Korg der dritten Generation einen USB-Anschluss verpasst, der im Zusammenspiel mit der Editorsoftware, zum Austausch und Archivieren von Programm-, Sample- und globalen Daten dient.
Die USB-Schnittstelle kann auch als MIDI-Schnittstelle genutzt werden, so dass man den MIDI-I/O gleichzeitig mit einem anderen MIDI-Gerät verbinden kann.
Während das Pad in Version 2 noch mit zwei Sampler-Spuren auskommen musste, sind es nun vier. Außerdem ist der Speicher ab sofort nicht mehr flüchtig sondern -dank SD-Kartenschacht- dauerhaft. Flash-Karten bis zu 2GB werden von der Firmware unterstützt. Leider gehören weder eine SD-Karte, noch ein USB-Kabel zum Lieferumfang. Dies hätte meiner Meinung nach aber eigentlich drin sein müssen!
Zu den Neuerungen zählt zudem der FX-Release-Fader, mit dessen Hilfe die Intensität einer Delay-Fahne eingestellt werden kann, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn der Finger vom Touchpad genommen wird. So steht das Audiosignal nicht abrupt alleine da, sondern wird über einen einstellbaren Zeitraum weiter effektiert. Neu ist ebenfalls eine Time Slice-Funktion, die die Samples in sinnvolle Pieces unterteilt.
IN UND OUT
Die Schnittstellen des KP3 sind kurz erklärt: Die Linesignale finden ausschließlich über analoge unsymmetrische Cinchbuchsen ihren Weg in in das Kaoss Pad – und wieder aus ihm hinaus.
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Eine digitale Schnittstelle hat der “Kaot” leider nicht mitbekommen, was ich sehr schade finde. Denn wer das Teil in der Produktion als externen Effekt nutzen möchte, muss das Audiosignal insgesamt viermal wandeln (D/A-A/D auf dem Weg vom Rechner zum KP3 und D/A-A/D zurück!). Dafür kennt das KP3 den Unterschied zwischen Insert- und Send-Effektweg. Ein zweistufiger Wahlschalter entscheidet über den Direct- oder Send-Betriebsmodus. Im Direct-Modus bestimmt der FX-Depth-Regler auf dem Bedienpanel die Mischung zwischen Originalsignal und Effektanteil. Im Send-Betrieb wird der Send- und Returnweg eines DJ-Mixers genutzt und die Effektintensität am Mischpult eingestellt.
Neben MIDI-I/O und USB-Anschluss findet man auf der Rückseite noch den Netzschalter sowie den Anschluss für das mitgelieferte externe 12V-Netzteil.
Auf der Kopfseite haben die Entwickler von Korg den SD-Kartenschacht und einen regelbaren Kopfhörerausgang in Form einer 6,3mm Klinkenbuchse untergebracht.
Darüber hinaus finden wir am Kaoss Pad eine weitere 6,3mm Klinkenbuchse, die zum Anschluss eines Mikrofons dient. Leider ist die Buchse eine Mono-Variante, der Eingang ist also unsymmetrisch. Ein ernstzunehmendes Werkzeug würde aber über einen XLR-Anschluss und Phantomspeisung verfügen!
Diesbezüglich stuft sich das KP3 auf jeden Fall in die Kategorie “DJ-Spielzeug” zurück. Ob man das Mikrofon- oder das Line-Signal bearbeitet, bestimmt man mit einem Kippschalter auf dem Bedienpanel. In der ersten und der zweiten Version des KP hatte man noch eine Phono-Option, konnte also direkt einen Plattenspieler anschließen. Ob Korg aus Kostengründen darauf verzichtet hat oder sich bei Umfragen ergeben hat, dass ein Phono-Eingang nicht von Nöten ist? Aus meiner Sicht handelt es sich bei dem “Kaoten” um ein DJ-Tool – wieso also kein Phonoeingang mehr?
Musiker sagt:
#1 - 08.07.2011 um 14:43 Uhr
Der Datentransfer läuft deshalb so langsam, weil er über Midi erfolgt. Ist zwar USB-Midi aber das ändert nun einmal nichts daran, daß hier eine Midischnittstelle simuliert wird. Midi ist nun mal so langsam, da würde auch kein USB 3.0 helfen.
Hätte der Autor aber auch selber drauf kommen können.
Nicht umsonst muß man den Kartenleser ja jedesmal manuell am Gerät aktivieren. Dann ist der Transfer schnell, da ja ein USB Massstorage Gerät gemountet wird.
Leser sagt:
#2 - 16.09.2012 um 15:04 Uhr
Vielen Dank für Ihre aufschlussreiche Rezession.
Mir ist allerdings ein kleiner Fehler aufgefallen, auf den ich gerne hinweisen möchte. Sie bemängeln, dass der Hersteller weder SD-Karte noch ein USB-Kabel beilegte, jedoch führen Sie diesen Mangel bei "Pro" in der Liste auf.
MfG
Guido Metzen (bonedo) sagt:
#3 - 17.09.2012 um 09:46 Uhr
Hallo Leser,
danke für deine Aufmerksamkeit - da hatte sich tatsächlich ein "Dreher" in der Pro/Contra-Liste eingeschlichen, ist nun behoben. Viele Grüße, Guido