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Korg Kaoss Pad Quad Test

Praxis

Mit den kompakten Maßen von 18,5 x 21,3 x 4,4 cm (B x T x H) findet das Koass Pad Quad auch auf kleinstem Raum noch einen Platz. So passt er auch in der Regel vor die meisten DJ-Mixer bzw. zwischen die Turntables oder CD-Player. Das Layout der Bedienelemente ist ziemlich durchdacht. So lässt sich das Gerät im Bedarfsfall mit nur einer Hand steuern. Während so z.B. der Daumen die Parameter steuert, können die übrigen Finger die direkt über dem Touchpad befindlichen Effekt- und Freeze-Buttons bedienen. Stark! Die beleuchteten Tasten erleichtern zudem das Arbeiten in dunklen Kaschemmen.

Zur Aussteuerung dient eine Kontroll-LED, welche je nach Status verschiedenfarbig leuchtet. Sie zeigt den Eingangspegel natürlich nur ziemlich „grob“ an. Dennoch funktioniert das ziemlich gut, da der Quad über genügend Headroom verfügt, um auch bei gelegentlichem rotem Aufleuchten noch nicht in den Bereich des Clippings zu kommen.

Zum sinnvollen Einsatz der taktsynchronen Effekte, wie z.B. dem One Delay oder dem Looper, benötigt das Gerät das korrekte Songtempo. Der Auto BPM-Modus arbeitet hierbei auch bei „gebrochenen“ Beats erstaunlich schnell und relativ genau. Und sollte eine automatische Messung einmal nicht möglich sein, so lässt sich die Geschwindigkeit bequem mit der großen Tap-Taste ermitteln. Sollte das Tempo bereits vorab bekannt sein, so kann man es auch alternativ mit dem Drehregler voreinstellen. All diese Funktionen arbeiten sehr zuverlässig und sorgen so für saubere Loops. Top!

Eine MIDI- oder eine Computer-Schnittstelle sucht man hier vergebens. Eigentlich schade, weil ich mir das Teil auch gut in einem Tonstudio vorstellen kann. Gerade Effekte, wie z.B. der Loop Slicer oder der Vinyl Break-Effekt eröffnen viele neue Möglichkeiten beim Remixen.

Das Kaoss Pad Quad hat keine symmetrischen Ein- und Ausgänge. Das ist zwar bedauerlich, da das Tool meiner Meinung nach dafür prädestiniert ist, um es in den Master-Signalweg, also zwischen DJ-Mixer und PA einzuschleifen, aber vielleicht erwarte ich auch ein wenig zuviel!? Wer´s symmetrisch braucht, muss also auf DI-Boxen zurückgreifen, was ja schon ein wenig umständlich werden kann und vor Veranstaltungen immer Zeit kostet. Für Studioanwender wäre das Gerät natürlich ebenfalls ein wenig attraktiver, verfügte es über symmetrische Schnittstellen. Alternativ hierzu wäre auch eine digitale Schnittstelle (S/PDIF) sinnvoll.
 
Die Möglichkeit, am Gerät ein Mikrofon anzuschließen, erweitert den Funktionsumfang enorm. Auf diese Weise kann man seine Live-Moderation durch Effekte ordentlich aufpeppen. Aber auch für Vocal-Performer, wie z.B. Beatboxer, wird dieses Tool durch den Mikrofoneingang besonders interessant. Wirklich schade, dass nur eintaktige Loops möglich sind. Verlängern lassen sich diese leider nur mit Tricks, z.B. indem man das halbe Songtempo einstellt.

Die Reihenfolge der einzelnen, seriell geschalteten Effektsektionen ist sehr durchdacht konzipiert. So kann man z.B. mit der ersten Sektion einen Loop erzeugen, diesen dann in der zweiten Sektion per Distortion verzerren und in der dritten Sektion mit dem Pitch-Shifter herunterstimmen. In der vierten Sektion kann das Signal dann z.B. mit einem Tape Echo versehen werden. Entweder steuert man alle Parameter der vier Sektionen synchron mit dem Touchpad oder man fixiert die Parameter bestimmter FX-Slots mit dem entsprechenden Freeze-Button. Wie auch immer man vorgeht, bietet das Kaoss Pad ein große Menge an möglichen Klangvariationen.

Generell muss man sagen, dass der Fokus des Kaoss Pad Quad auf Anwendungen auf dem Live-Sektor liegt. Die Effekte arbeiten wirklich sehr musikalisch. Das soll heißen, dass man selbst als ungeübter Laie hier nicht viel falsch machen kann. In der Regel fügt sich das, was man mit den Parametern so anstellt, problemlos in den musikalischen Fluss ein. Dafür sorgen u.a. Features wie integrierte Autofades, so dass die Effekte nach Deaktivierung nicht einfach abreißen. Je nach Effekt klingt diese entweder vollständig aus oder verschwindet in einer dezenten Hall-Fahne. So kann man eigentlich nicht viel verkehrt machen und seinem Spieltrieb freien Lauf lassen. In Sachen Performance zeigen bei diesem Gerät definitiv beide Daumen nach oben!

Klang
Die interne Klangverarbeitung des Kaoss Pad Quad arbeitet mit einer Sampling-Rate von 44,1 kHz und einer Auflösung von 24 Bit. Die Soundqualität ist sehr hoch. Hier fehlt es weder am nötigen Druck noch an Transparenz. Und das gilt nicht nur für den generellen Klang des Tools, sprich Master und Vorverstärker, sondern auch für jeden einzelnen Effekt. Besonders hervorzuheben ist hier der Vinyl-Break-Effekt, welcher sehr realitätsnah sowohl den Instant Stop wie auch das Scratchen eines Vinyls simuliert. Auch die Filter klingen allesamt sehr warm und angenehm. Der Decimator, ein in Echtzeit steuerbarer Bit- und Samplingfrequenz-„Reduzierer“ klingt ebenfalls hervorragend. Im Vergleich dazu fallen die Effekte Reverb und der Ducking-Compressor ein wenig schwächer aus. Der Hall klingt mir etwas zu wenig nach echtem Raum, eignet sich aber dennoch bestens, um damit einzelne Instrumente wie Snares oder Hits hervorzuheben. Der Ducking-Compressor erzeugt zwar interessante klangliche Ergebnisse, doch folgen diese für meinen Geschmack leider zu ungenau dem vorgegeben Rhythmusmuster der Musik.

Der rauscharme Mikrofonvorverstärker verfügt über einen druckvollen und klaren Sound. Da gibt´s nichts zu meckern. Auch der Kopfhörerausgang liefert einen druckvollen Klang und verfügt zudem über genügend Leistungsreserven, um auch leisere Kopfhörer gut zu versorgen.

Audio Samples
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Bandpassfilter Delay Loop Phaser Pitch Shifter Reverb Vinyl Break Mikrofon
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