DETAILS
Anschalten
Diejenigen Leser, die gehofft haben, die lange Hochfahrzeit von 2 min 15sek hätte damit zu tun, dass die Kronos-Vorserienexemplare auf der Musikmesse noch im Software-Betastadium waren, muss ich leider enttäuschen. Es dauert auch in der Version 1.0 immer noch genauso lange, ihn hochzufahren. Live-Keyboarder sollten sich also schon mal ein bis zwei gute Witze zurechtlegen, die sie im Falle einer Unterbrechung der Stromzufuhr erzählen können. Zwar lässt sich im Autoload-Menü festlegen, welche Samples beim Hochfahren geladen werden sollen und welche nicht, aber selbst, wenn man die Akustikpianos ausschaltet, hat man kaum Zeit gespart. Das ist die Realität, aber die ist angesichts der Komplexität der Software auch verständlich. Es scheint, dass wenig im ROM gespeichert ist und viel von der SSD geladen wird. Das bedeutet, dass das Betriebssystem offen für großangelegte Updates ist. Mal sehen, was hier in Zukunft noch so passiert.
Knöpfe drücken
Die Bedienung des Kronos ist, vor allem dank des großen Touch-Displays, erstaunlich unkompliziert für ein Gerät mit so vielen Funktionen. So ist es mir gelungen, ziemlich lange ohne Bedienungsanleitung zurechtzukommen. Wenn man allerdings irgendwann mit seiner Weisheit an ein Ende kommt und auf die Anleitung angewiesen ist, dann tut diese genau das, was die meisten Anleitungen tun: Sie erklärt ausführlich das, was man ohnehin weiß, und was man nicht weiß, wird auf den 275 Seiten auch nicht erklärt oder ist schwer zu finden, weil es keinen Index gibt. Aber es gibt noch die Help-Funktion, die eine super Sache ist und sogar einen eigenen Button auf dem Kronos-Panel hat. Die erzählt stets etwas über den Bereich, in dem man sich gerade befindet. Sie ist nicht unbedingt immer eine Hilfe, aber oft.
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Controller
Die linke Seite des Kronos ist geradezu übersäht mit Fadern, Drehreglern und Knöpfen. Außerdem gibt es noch einen Vector-Joystick, einen Mod- und Pitch-Stick, Ribbon-Controller und zwei Schalter. Alles lässt sich frei konfigurieren und die Belegung kann man sich jederzeit per Knopfdruck auf dem Display anzeigen lassen.
Die Werkskonfiguration ist von Sound zu Sound verschieden. Bei Orgelsounds z.B. hat man Zugriegel, einen Overdrive-Regler, Perc on/off, Click-Volume und alles, was sonst noch von Bedeutung ist. Bei den E-Pianos findet man Vibrato, Distortion und EQ auf den Reglern.
Bei den VA-Engines sind die Bedienelemente mit diversen Klangparametern wie Cutoff und Resonanz belegt. Aber jeder kann auch andere Funktionen, die ihm persönlich wichtig sind, auf die Controller legen und sich so seinen eigenen „Custom“ VA-Synth basteln. Da kommt man mit acht Drehreglern, acht Fadern, 16 Buttons und den Joyticks schon ganz schön weit und kann nach dem entsprechenden Konfigurieren live schrauben, bis der Arzt kommt.
Bei der MS20 Emulation lassen sich darüber hinaus auf dem Display virtuelle Kabelverbindungen zwischen den einzelnen Modulen stecken.
Alles in allem muss ich sagen: Die Verbindung aus dem großen, hochauflösenden Touch Display und den vielen physikalischen Bedienelementen ist perfekt. Hardwaremäßig vermisse ich hier schon mal gar nichts. Aber jetzt wollen wir hören, wie das alles klingt. Ob der Kronos wirklich in allen Disziplinen mit den besten Spezialisten mithalten kann? Spannende Frage!
Ray sagt:
#1 - 20.12.2011 um 18:56 Uhr
Hallo Xaver,was ich bisher nicht finden konnte:1. Kann ich mehrere sounds auf den gleichen Midikanal legen und sie dann mit einer externen Tastatur ansteuern?2. Kann ich dann auch über die externe Tastatur die Sinus-Orgel-Fader im Kronos steuern? obwohl ich auf dem Kronos z.B. ein Pianolayer spielewenn ja ...3. kann man dann auch auf der Kronos Tastatur problemlos zu anderen sounds bzw. layern switchen ohne, dass sich die sounds von der externen angesteuerten Tastatur ändern? -> im Combimode oder Seuquencermode?Vielen Dank für den guten Bericht und lieben Dank für eine eventuelle Antwort ? :o))Ray
Xaver Fischer sagt:
#2 - 21.12.2011 um 18:19 Uhr
das habe ich im Test nicht ausprobiert. Wahrscheinlich geht das. Musst Du mal bei Korg nachfragen. Oder Du kontaktest mal Jesse Milliner, der benutzt den Kronos in Verbindung mit einer externen Tastatur.
phil sagt:
#3 - 22.12.2011 um 18:32 Uhr
Zunächst erst mal eine DANKE für den Test. Er verkürzt die Wartezeit und steigert erneut meine Vorfreude auf das Kronos.
Ich möchte eine Anmerkung zum 'langen' hochfahren' des Systems machen.
Ein Stromausfall auf der Bühne sollte ohnehin mit einem Akku abgefedert werden. Und wer im Proberaum mit Gitarristen spielt, hat genug Zeit, bis deren Röhren-Amp warm ist. Auch wer es bisher gewöhnt ist, die Sounds aus einem Mac zu ziehen,kann locker bleiben, denn der bootet zwar schon schnell, aber auch hier muss man etwas warten bis alles da ist. Ich denke also, die 2min zu warten, sollte kein Problem darstellen.
Freue mich schon auf weitere Test, besonders der Karma-Section... mich würde besonders interessieren, was Karma zu Taktarten wie 5/4 oder 7/8 sagt, bzw ob es eine Möglichkeit gibt, dem Kronos den Umgang damit beizubringen, was z.B Drums und Bass angeht. Genial wäre es natürlich, wenn man die Taktart im Spiel ändern könnte. Träumen muss erlaubt sein.....
Mike sagt:
#4 - 30.01.2013 um 06:51 Uhr
hi Xaver,vielen DAnk für deine hervorragenden TEsts.
Eine Frage ist der Kronos auch etwas für Einsteiger?
und gibt es noch eine kostengünstigere Alternative zum Kronos?Bin Neueinsteiger und mag gern intuitives Arbeiten.Viele Grüsse und Alles GuteMike
Misha sagt:
#5 - 16.04.2013 um 15:50 Uhr
Hallo Mike,
für den Einstieg empfehle ich dir die Korg Krome. Diese Workstation hat ein ähnliches Konzept und viele Klänge der Kronos. Allerdings verzichtet Sie auf die KARMA Funktion. Dafür kostet sie weniger als die Hälfte...
Lukas sagt:
#6 - 21.12.2013 um 05:36 Uhr
Der Krome hat verschwindend wenig mit dem Kronos gemeinsam, weder in Sachen Sound noch Tastatur noch Bedienung und Funktionen merkt man dem an, dass er etwas mit dem Kronos zu tun hat. Ich kann ihn nicht empfehlen, auch nicht für Einsteiger. Ohne ihn wirklich zu kennen, vermute ich aber, dass der MoXF (kleiner Bruder vom Motif XF) allein preis-leistungsmäßig ein ganz guter Deal ist, da der ziemlich umfangreich ausgerüstet ist. Keine abgespeckten Sounds, Sample-Import-Möglichkeit... könnte evtl. interessant sein.