Praxis
Korg Liano Test: Inbetriebnahme und Handhabung
Nach dem Einschalten ist das Liano nach ca. zwei Sekunden betriebsbereit. Dann kann es mit dem Spielen losgehen: einen der acht Sounds wählen, Lautstärke einstellen, fertig! Eine Kleinigkeit, die mir im Korg Liano Test gut gefällt: Wählt man während des Spielens und bereits gedrückten Tasten einen neuen Sound, erklingt der bereits gespielte Sound so lange aus, bis ein neuer Tastenanschlag erfolgt. So kann man beispielsweise während des Gigs oder im Übungsraum einen neuen Klang vorwählen, ohne dass der bereits Gespielte abreißt. Sehr nützlich! Bei Bedarf kann man durch Druck auf den REVERB-Taster den Halleffekt ausschalten. Das ist praktisch, wenn man beispielsweise für Aufnahmen ein separates Hall-Plugin von einem Computer nutzen möchte. Ohne Rechner-Verwendung beeinflusst die Hall-Abschaltung jedoch lediglich den gerade verwendeten Sound. Beim Wechsel auf eine andere Klangfarbe ist er wieder da. Ein Tribut an die Preisklasse des Korg Liano.
Erweiterte Funktionen des Korg Liano
Auf dem Bedienpanel gibt es neben dem REVERB-Taster noch einen METRONOM-Taster. Betätigt man Letzteren, beginnt das Metronom zu schlagen. In Ermangelung eines Tempo- sowie eines Taktarten-Reglers muss man auf die erweiterten Funktionen des Digitalpianos zurückgreifen, die sich auf der Tastatur verbergen. Um diese zu erreichen, drückt man die beiden Taster REVERB und METRONOM gleichzeitig, um die gewünschten Funktionen zu aktivieren oder deaktivieren. Dabei hilft ein Funktionsdiagramm aus der Bedienungsanleitung.
Im Falle des Metronoms dienen die Tasten C4, D4 und E4, um das Metronom in 100er-, 10er- und 1er-Schritten einzustellen. Die Taktart stellt man mithilfe der F4-Taste ein. Im Test des Korg Liano eine echte Fummelei, zumal keine visuelle Kontrolle stattfindet. Neben dem Metronom kann man noch weitere Funktionen via Tasten einstellen. Dazu gehören das Verändern der Anschlagdynamik, der Transponierung, Ein- und Ausschalten des Chorus-Effekts, das Ändern der Referenz-Tonhöhe sowie eine Reihe von MIDI-Funktionen. Ist eine Funktion verändert, bestätigt das Korg Liano die Änderung mit einem Klick über die eingebauten Lautsprecher.
Korg Liano im Partnermodus verwenden
Eine weitere erwähnenswerte Funktion im Test des Korg Liano ist der Partnermodus, der sich allerdings nicht im Menü der erweiterten Funktionen per Tasten-Bedienung befindet. Zum Einschalten des Partnermodus hält man die METRONOME-Taste gedrückt, während man den Netzschalter betätigt. Der Partnermodus teilt die Tastatur in zwei gleiche Hälften mit jeweils gleicher Lage. Gerade für Unterrichtszwecke gestattet er zwei Spielern nebeneinander im selben Bereich auf dem Digitalpiano zu spielen. Dabei wird die Tastatur ab Eb4 gesplittet und der linke Tastaturbereich über den linken Lautsprecher, der rechte über den rechten Lautsprecher wiedergegeben. Den zu spielenden Sound wählt man aus dem Fundus der acht gebotenen Klänge aus. Unterschiedliche Klänge pro Tastaturbereich kann man leider nicht zuweisen. Um den Partnermodus zu verlassen, muss das Instrument aus- und wieder eingeschaltet werden. Eine praktische Funktion, die mittlerweile auch in Digitalpianos der Budget-Klasse Einzug hält.
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Korg Liano: USB-MIDI und USB-AUDIO
Mithilfe des USB-Ports lässt sich das Liano über USB-Kabel mit einem Computer verbinden. Über USB überträgt es neben MIDI- auch AUDIO-Signale, womit man das Digitalpiano als MIDI-Keyboard zur Ansteuerung externer Klangerzeuger verwendet. Ein angeschlossener Rechner kann das Korg Liano als 16-fach multitimbrales Klangmodul ansteuern. Auf diese Weise sind sogar Klangkombinationen (Layer-Sounds) möglich, die das Piano mithilfe der Bedienoberfläche nicht gestattet. Obendrein kann man Musik vom Computer über die Lautsprecher des Korg Liano wiedergeben. Zu guter Letztendlich ist es möglich das eigene Spiel audioseitig mit dem Rechner aufzeichnen.
Wie klingt das Korg Liano?
Behält man die Preisklasse des Korg Liano im Fokus, kann man dem 6-Kilo-Digitalpiano wirklich gute Klangeigenschaften attestieren. Insbesondere das Piano 1, ein Stereo-Sample eines Konzertflügels, gefällt mir sehr gut. Auch das etwas sanfter klingende Piano 2 und E.Piano 1 finden meinen Beifall. Gut gelungen ist auch die Pfeifenorgel (P.Organ). Die weiteren Sounds liegen nicht ganz auf dem Niveau der eben erwähnten Sounds, aus denen die akustischen Pianos allerdings hervorstechen. Was mir während des Korg Liano Tests positiv aufgefallen ist, ist der alles in allem warme Klangcharakter, den man vornehmlich auf Audioaufnahmen des Liano hören kann.
Das nächste Audiobeispiel zeigt einen Layer-Sound, der mithilfe des Rechners und der multitimbralen Arbeitsweise des Korg Liano während des Tests realisiert wurde. Am Piano selbst sind solche Funktionen nicht vorgesehen. Im folgenden Audiobeispiel hört man eine Kombination aus Piano1 und E.Piano2 – klanglich ein typischer David-Foster-Sound aus den 1980er Jahren.
Korg Liano – Das sind die Alternativen
Natürlich gibt es in dem mittlerweile sehr stark umkämpften Markt auch einige Mitbewerber zum Korg Liano. Zwei davon, das Korg B2N und das Casio CDP-S110 stellen wir in dieser Tabelle kurz vor:
Features | Korg Liano | Korg B2N | Casio CDP-S110 |
---|---|---|---|
Tastatur | 88 Tasten, leicht gewichtet | 88 Tasten, leicht gewichtet | 88 Tasten, skalierte Hammermechanik |
Anzahl Sounds | 8 | 12 | 10 |
Polyphonie | 120 | 120 | 64 |
Lautsprecher-System | 2 x 8 Watt | 2 x 9 Watt | 2 x 8 Watt |
USB MIDI/AUDIO | ja | ja | nur USB MIDI |
Line-Eingang | — | ja | ja |
App für weitere Funktionen | — | — | Chordana Music Space App |
Batteriebetrieb | ja | — | ja |
Gewicht | 6 kg | 9,3 kg | 10,5 kg |
Preis | 379 € | 439 € | 379€ |
Preis/Leistung | 3,5/5 | 4/5 | 4/5 |
Bewertung im Test | 3,5/5 | — | — |
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