Fazit
Mit dem microKORG S ist Korg eine freundliche, fast edel wirkende Variante des Klassikers gelungen. Die 128 zusätzlichen Speicherplätze dürften eifrige Klangschrauber erfreuen und die Favoriten-Funktion verbessert die Klanganwahl im Live-Betrieb. Die eingebauten Lautsprecher klingen eher nasal und mittig und verzerren bei höheren Lautstärken, besonders bei Klängen mit höherem Bassanteil. Ich bewerte diese Lo-Fi-Klangeigenschaften der Boxen jedoch nicht unbedingt negativ, denn für mein Empfinden verleihen sie dem microKORG S eine angenehm rotzig-charmante Note, die ich als inspirierend empfinde. Für (mobile) Songwriting-Sessions sollte ihre Lautstärke ausreichen, für alles andere gibt es den Line Out. Die Konstruktion ist total solide, allein der mitgelieferte Schwanenhals ist mir zu labberig. Schade ist allerdings, dass das Facelift nicht genutzt wurde, um dem microKORG S einen Sustainpedal-Anschluss und einen Tap-Tempo-Taster zu spendieren – beides Features, die schon bei der Originalversion von vielen vermisst wurden. Und, mal Hand auf’s Herz: Ist es noch zeitgemäß, im Jahr 2016 einen Synthesizer ohne USB-Anschluss herauszubringen? Da der microKORG S jedoch preislich in der Budget-Klasse spielt, will ich die Kirche mal im Dorf lassen. Wie den ursprünglichen microKORG kann man ihn rund heraus empfehlen, als sympathisches Einsteiger-Instrument genauso wie als professionell einsetzbaren Synthesizer mit großem Sound für kleines Geld. Wer die eingebauten Lautsprecher nicht braucht, der wähle besser den Ur-microKORG und spare dabei noch ein paar Euros.
- guter und vielseitiger Klang
- mehr Speicherplätze
- Favoriten-Funktion
- eingebaute Lautsprecher (mit LoFi Klang)
- schickes Äußeres
- solide Konstruktion
- Vocoder
- Arpeggiator
- kein Sustainpedal-Anschluss
- kein USB-Anschluss
- kein Tap Tempo