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Korg MicroPiano Test

Für die Praxis ist natürlich das Spielgefühl der Tastatur von großer Bedeutung. Zwar hat man sich bereits seit dem microKorg an die Minitasten gewöhnt, allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen der Spielbarkeit von Synthiesounds und Klaviersounds. Einzelne Basslinien, Synthie-Melodien oder langsame Pads mit den kleinen Tasten zu realisieren ist sicherlich kein Problem. Doch beim Klavierspiel wird es da schon schwieriger. Die Tastentrefferquote bei minimal komplexeren Stücken ist bereits verringert, doch schwierig wird es vor allem bei der Kontrolle der Dynamik. Denn nicht nur die Ausmaße der Tasten, sondern auch ihr Anschlagsweg und Druckpunkt sind ja minimiert. Echtes Klavierspiel, so wie es das Design und die Aufmachung des Instrumentes suggerieren will, ist damit richtig schwer. Aus diesem Grund muss auch vor der Verwendung des microPIANO als Anfängerinstrument gewarnt werden. Zwar ist die Anordnung der Tasten identisch mit denen eines echten Flügels, die Haptik derselben jedoch ganz und gar nicht.

Presetsounds

Die Presetsounds sind für ein Digital-Piano überraschend umfangreich ausgefallen. Immerhin 61 Sounds sind mit von der Partie. Ab Werk hat man bereits eine sinnvolle Vorauswahl getroffen. So wurde etwa auf jegliche Synthiesounds verzichtet. Ebenso findet man keine Bass- oder Gitarrensamples, stattdessen vor allem Tasteninstrumente.

Um die im Umfang zu kurz geratene Klaviatur auszugleichen, gibt es den ersten Flügel gleich in dreifacher Ausführung: in normaler Lage und mit nach oben oder unten oktavierter Tastatur. Eine Oktav-Transpose Funktion für alle Sounds wäre natürlich noch besser gewesen.

Weiterhin gibt es einen zweiten Pianosound, der etwas brillanter ausfällt und laut Bezeichnung für Jazz anzuwenden ist. Hier muss man allerdings ohne Oktavierungs-Funktion auskommen. Beide Klänge halten mit aufwendig gesampelten Klavieremulationen nicht mit. Es gibt keine Dampersounds, und die Dynamikrange spielt sich etwa zwischen mezzopiano und mezzoforte ab. Der nicht editierbare Hall ist ebenfalls ziemlich reichlich bemessen. Dennoch: Dass überhaupt solch ein durchweg passabler Sound aus diesem kleinen Ding rauskommt, überrascht bereits. Und dass die Wahl eines Konzertpianisten für den Vortrag einer Beethoven-Sonate auf das microPIANO fällt, ist eh recht unwahrscheinlich.

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Grand Piano Jazz Piano
Zu den anderen Sounds: Es gibt weiterhin zwei Orchester/Klavier-Kombinationen und vier gute E-Piano-Sounds.
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Morning Orch Piano Tremolo E-Piano
Mehrere Orgeln und Flötenklänge sind ebenfalls an Bord.
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Orgeln
Besonders gelungen sind für meinen Geschmack die Bellsounds, die in Form von Vibraphon, Steel-Drum, Music Box und Toy Piano zahlreich vorhanden sind. Besonders das Toy Piano klingt toll und außergewöhnlich (Merken!)
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Bell Pianos
Abgerundet wird das Angebot durch einige Streicher- und Harfensounds sowie die Kombination aus beiden. Insgesamt entspricht die Klangpalette dem kindlichen Äußeren des Instrumentes. Statt bösen Synthesizern und dunklen Posaunen gibt es eher hohe Geigen und märchenhafte Glöckchen.
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